Aktion Humane Schule: „Lernen ohne Noten – das geht!“

AHSWordle2201150923Nürnberg. (ahs_pm) Wer sich über das eigene Bundesland hinaus für Schule interessiert, entdeckt eine Vielzahl von Chancen für die Notenfreiheit.

Selbst im konservativen Bayern hat rund ein Drittel der Grundschulen gleich im ersten Jahr die neue Möglichkeit genutzt, im 3. Schuljahr das Notenzeugnis durch ein ausführliches Gespräch mit Kind und Eltern zu ersetzen. An Waldorf- und einigen anderen Freien Schulen besitzt die Notenfreiheit schon eine lange, bewährte Tradition.

Darum hat sich der Bundesverband Aktion Humane Schule e.V. (AHS) in der neuen Ausgabe seiner Zeitschrift „Humane Schule“ dieser Thematik gewidmet.

Schon das Titelbild mit einem Sortiment Gießkannen verweist auf die Willkür der Ziffernnote. Eine Vielzahl von Artikeln aus Wissenschaft (Forschungsprojekt NOVARA u.a.) und Praxis widmet sich der notenfreien Schule. Beispiele aus einer Montessori- sowie einer Kölner Privatschule machen die konkrete Umsetzung solcher Konzepte deutlich. Ergänzt werden sie von Berichten aus Bayern und Schleswig-Holstein über erste Erfahrungen mit der dort neuen Möglichkeit.

Eine „Synopse zur Notengebung“ zeigt den aktuellen bildungspolitischen Stand bezüglich der Notenpraxis in allen 16 Bundesländern auf. Literarisches, Zitate, Kommentare sowie fünf ausführliche Buchbesprechungen runden das 32 Seiten starke, werbefreie Heft ab.

Erhältlich ist die „Humane Schule“ zum Thema „Lernen ohne Noten? – Das geht!“ für € 5,- je Heft zzgl. Versand gegen Rechnung bei: Bundesverband Aktion Humane Schule e.V. Geschäftsstelle Dutzendteichstr. 24 90478 Nürnberg

Bestellt werden kann auch per Telefon (09 11 / 98 03 45 84) oder per E-Mail: info@aktion-humane-schule.de

4 Gedanken zu „Aktion Humane Schule: „Lernen ohne Noten – das geht!““

  1. @ redaktion

    die „redaktion“ schreibt: „An Waldorfschulen (…) besitzt die Notenfreiheit schon eine lange, bewährte Tradition.“

    Lügen gibt es schon genug in der Welt, warum wird die große Waldorf-Lüge jetzt auch noch hier verbreitet?

    zum Thema „Waldorfschule“ – was gleichbedeutend mit der von „Rudolf Steiner“ begründeten Sekte „Anthroposophie“ ist –, zahlreiche Artikel bei zoom, oben ins Suchfeld eingeben …

    zum Thema „Notenfreiheit“ in Waldorfschulen:

    „Waldorfschule: Versteinerte Erziehung

    (…)

    Zeugnis und Beurteilung

    Für manche Eltern erscheint es sehr attraktiv, dass die Waldorfschulen auf Noten verzichten. Damit ist auch verbunden, dass die Waldorfschule kein Sitzenbleiben kennt – letztlich folgt dies auch aus der starren Entwicklungslehre und der Vorstellung der Klasse als Schicksalsgemeinschaft.

    Statt Noten gibt es Textzeugnisse, die sich in einen objektive und einen subjektiven Teil gliedern und mit einem Zeugnisspruch enden, der auswendig gelernt und zu allerlei Anlässen vor der Klasse oder der ganzen Schule rezitiert wird, wie z.B.:

    „Arbeit zur rechten Zeit, zur rechten Zeit Spiel,

    Schaffen und Lauschen führt uns zum Ziel.“

    (zitiert nach Prange, 2000, S. 150)

    Die Schüler sollen in den Zeugnissen umfangreich charakterisiert werden. Die Beurteilung geht also weit über ein Notenzeugnis hinaus. Die Charakterisierung erfolgt „projektiv entlang dem anthroposophischen Verständnis von Wille, Verstand und Gefühl.“ (ebd.)

    Da hat man „freudig teilgenommen“, „geht gut mit“, oder hat das „Gebotene innerlich aufgenommen“. (vgl. Prange, 2000, S. 151f) Der Lehrer kann auch seinen Unmut zum Ausdruck bringen. „So vermerkt das Zeugnis eines aufmüpfig-kritischen Jungen in der 9. Klasse für das Fach Geschichte, es mangele ihm ,an kraftvollem Arbeitseinsatz, die häuslichen Aufgaben zu verrichten‘ und den ,Darbietungen mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu folgen.‘“ (ebd.) Ein Jahr später ist Besserung zu erkennen, der Musiklehrer atmet auf: Er hat mit der Zeit immerhin so viel Achtung vor der Musik Beethovens entwickelt, daß er die grobianistischen Störungen unterlassen konnte.“ (ebd.)

    Auch an Staatsschulen gibt es, teilweise bis zur vierten Klasse, Textzeugnisse. Diese bedienen sich jedoch allgemeiner Formulierungen und sind fachbezogen. Moralische Wertung oder Charakterbeschreibung gehört nicht in ein Staatsschulzeugnis.

    Prange urteilt vernichtend über die Zeugnispraxis an Waldorfschulen: „Bewertet wird die Gesinnung, nicht das, was als Ergebnis fassbar und in Grenzen menschlicher Irrtumsmöglichkeiten aussagbar ist. Die Zeugnisse der Waldorfschule sind das Paradestück der Gesinnungspädagogik, gegründet auf der Zuversicht, der Lehrer könne mit dem sicheren Blick eines kleinen Gottes die innere Einstellung, die Motive und Zukunftsaspekte des Lernenden erfassen.“ (2000, S. 152)

    (…)“

    zum vollständigen Artikel, einer Übersichtsdarstellung der Waldorfpädagogik von André Sebastiani: http://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-versteinerte-erziehung/50441

    1. @Andreas

      Ist eine PM der AHS, PMs veröffentliche ich immer unter „redaktion“. Den Halbsatz über die Waldorfschulen habe ich natürlich gesehen und kurz gezuckt, aber damit gerechnet, dass die Waldorfschulen Thema werden.

      Das Heft selbst liegt mir noch nicht vor, habe ich allerdings angefordert.

      Ich selbst bin mir beim Thema Noten nicht sicher, sehe die Schwächen, lebe im Alltag aber oft sehr gut mit dem Notensystem.

  2. … noch ein Beleg für „Waldorfschule = Sekte“, verstörend, versprochen:

    „Masern zwischen Mut und Meinung“

    Was ist hier das Entscheidende?

    – daß eine Mama Menschenversuche mit ihren eigenen Kindern durchführt?

    oder:

    – daß die “Erziehungskunst” als offizielles Presseorgan des “Bundes der freien Waldorfschulen” das gutheißt, und darüber berichtet?

  3. Weiterführende Schulen ohne Noten, das klingt in Zeiten von Lernstandserhebungen, Vergleichsarbeiten, Zentralen Abschlussprüfungen und Zentralabitur nach reiner Utopie.

    Die Sprache der Betriebswirtschaft und mit ihr die Zahlen haben pädagogische Konzepte auf Fortbildung und Konferenzen fast völlig ersetzt. Heute geht es um Input/ Output, Schulleitungen streben nach Optimierung und Wirtschaftlichkeit. Und wie ließe sich dies besser feststellen, als durch Eurobeträge und Noten.

    Kürzlich fragte Die Zeit, ob man Lehrergehälter oder Bezüge leistungsabhängig zahlen solle. Durch Vergleichsarbeiten über einen längeren Zeitraum soll ermittelt werden, welcher Lehrer erfolgreich arbeitet. Abschaffung der Noten? Kein Thema.

    Alle wollen Noten, vor allem gute Noten: die Politik will ihr Handeln legitimieren, Schulleitungen erhöhen so die Attraktivität ihrer Schulen, Lehrer können durch gute Noten ihrer Schüler die eigene Qualität unter Beweis stellen und Eltern sind stolz auf ihre Sprösslinge.

    So geht alles seinen Gang, die Noten werden von Jahr zu Jahr besser, das Traumabi mit einer 1 vor dem Komma ist kein Einzelfall mehr. Am Winterberger Sportgymnasium schaffen das 2015 fast 32% des Jahrgangs.

    Wer wird sich von diesen wunderbaren Noten verabschieden wollen? Momentan sehe ich niemanden.

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