„Rummel um den Rummel“ oder Rummel um die Westfalenpost. Wurde das Interview mit Bürgermeister Eickler wirklich geführt?

Gestern erschien ein eher fades und inhaltsarmes Interview in der Westfalenpost. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses Interview nie geführt wurde.

„Winterberger Kirmes – ‚Wer sagt denn, die Kirmes würde zukünftig verlegt?‘ Winterbergs Bürgermeister Werner Eickler nimmt dazu gegenüber unserer Zeitung Stellung“, ist bei DerWesten, dem Internetauftritt der WAZ-Zeitungen, zu lesen.

Der nicht genannte Interviewer stellt drei Fragen, an die sich jeweils die Antwort des Bürgemeisters anschließt.

Heute habe ich den Verdacht, dass dieses Interview niemals stattgefunden hat, sondern die Fragen in einen vorhandenen Text -Pressemitteilung o. ä- hineingefriemelt wurden, garniert mit einem Pressefoto der Stadt Winterberg.

Wie komme ich auf diese Idee? Der Text des Leserbriefs im Sauerlandkurier ist bis auf einige „Abrundungsergänzungen“ nahezu identisch mit dem Interview-Text in der Westfalenpost.

Nur eine kleine Probe, den Rest bitte selbst vergleichen:

Interview Westfalenpost: „Nun, zweierlei steht derzeit fest: 1. Im Zuge des Oversum-Projektes und dem Angebot unserer neuen Kongresshalle, wird unsere alte und baufällige Stadthalle im kommenden Jahr abgerissen.

2. Karussells und Zuckerwatte wird es auf absehbare Zeit auch weiterhin auf unserem angestammten Stadthallenplatz geben.

So wird unsere Kirmestradition wie gewohnt erhalten bleiben. Das war’s aber auch schon und jeden weiteren „Rummel um den Rummel“ schreiben wir mal den fast tropischen Temperaturen vergangener Tage zu.“

Leserbrief Sauerlandkurier: „Nun, zweierlei steht derzeit fest: 1. Im Zuge des Oversum-Projektes und dem Angebot unserer neuen Kongresshalle, wird unsere alte und baufällige Stadthalle im kommenden Jahr (2013) abgerissen.

2. Karussells und Zuckerwatte wird es auf absehbare Zeit auch weiterhin auf unserem angestammten Stadthallenplatz geben;  so wird unsere Kirmestradition wie gewohnt erhalten bleiben. Das war’s aber auch schon und jeden weiteren „Rummel um den Rummel“ schreiben wir mal den fast tropischen Temperaturen vergangener Tage zu.“

Wird der WP-Leser veräppelt?
Falls der Leserbrief im Sauerlandkurier authentisch ist, hätte die Westfalenpost ihre Leserinnen und Leser ziemlich verarscht. Es hätte und hat dann nie ein Interview irgendeines Journalisten mit dem Bürgermeister gegeben. Das ganze Ding ist am PC zusammen gestückelt worden.

Oder der Sauerlandkurier hat sich aus dem Interview eine Leserbrief gebastelt, was eher unwahrscheinlich ist.

Oder der Bürgermeister trägt ein und denselben Text zu allen Gelegenheiten vor. Zufällig passte alles, was er vorgeschrieben hatte, im Nachhinein zu den Fragen des Westfalenpost-Reporters.

Eine Bemerkung zum Schluss: ein echter, guter Interviewer hätte zumindest bei dieser Gegen(?)frage / Aussage des Bürgermeisters nachgehakt: „Wer sagt denn, die Kirmes würde zukünftig verlegt?“

Tja, wer sagt das denn? Recherche – übernehmen sie!

Was wird aus der Winterberger Kirmes? Gerüchte um geplanten Umzug.

An diesem Wochenende gab es bei uns im Hochsauerland rund um Winterberg bei schönstem Augustwetter jede Menge Feste und Feiern, und wie das auf den Dörfern so ist, wird eine große Menge an Tratsch, Klatsch und harten Fakten umgewälzt.

Ich nehme das normalerweise alles nicht allzu ernst und warte erst einmal ab.

Irgendwo zwischen Grillwurst und Krombacher hatte jemand die Winterberger Kirmes ins Gespräch geworfen.

Das ging dann in der Art: „Hat noch jemand anderes gehört, dass der … (Politiker x) sich nicht festlegen wollte, ob es nächstes Jahr noch die Kirmes gibt?“ Ein anderer: „nee, der hat gesagt, nicht an dem alten Platz, sondern irgendwo anders hin.“ Ein weiterer: „in die Stadtmitte.“ Der Nächste: „zu eng.“

Niemand wusste nichts Genaues und es gab ja auch noch andere Themen.

Heute nun habe ich entdeckt, dass der Wiemeringhauser im Nachbartal auch auf die Winterberger Kirmes gestossen ist, bei Feiern und Festen diesen oder jenen getroffen und dies oder jenes gehört hat.

Er macht sich Sorgen um das Traditionsfest der Winterberger.

Hier ein Auszug seiner Erkenntnisse:

“ … Die Kirmes in Winterberg war wohl die letzte Kirmes dieser Art an dem alten eingestammten Platz an der Stadthalle.

Schon für die nächste Kirmes muss ein neuer Standort gesucht werden. Ob das alles mit dem geplanten Abriss der Stadthalle und den möglichen neuen Grundstückseigentümer oder noch mit anderen Gerüchten zusammenhängt, dass konnte ich auf der Kirmes und in den Tagen danach nicht in Erfahrung bringen.

Richtig ist wohl nur, dass die Kirmes umziehen soll. Momentan wird als neuer Standort wohl das Gewerbegebiet in der Remmerswiese präferiert. Dann könnten die “Harmlosen” ihren Stammtisch-Theken-Betrieb im alten Kegel-Tanz-Palast aufbauen, die Müllentsorgung wäre einfacher, da das Winterberger-Müll-Loch praktisch im Kirmesgelände liegt und wenn dass “Doll-House” schon seine Pforten geschlossen hat, dann könnte es in der leerstehenden “Busen-Wunder-Scheune” statt “Table-Dance” doch “gebrannte Mandeln” geben, scheinen sich einige Planer zu denken …“

Bewiesen ist für mich noch nichts, aber man könnte dieses Mal vorsichtig formulieren:

Wo Rauch ist, ist auch ein Feuer.

Eines ist sicher: Die Gerüchteküche brodelt!

Unbedingst alles lesen beim Wiemeringhauser.