Umleitung: Olaf Scholz, Nocebo, Anglizismus des Jahres, Aufschrei aus dem Bremserhäuschen und mehr …

Auf dem Holzweg (foto: zoom)

Scholz widerlegt sein Führungsversprechen: Nicht nur Corona grassiert. Auch der Irrsinn greift immer stärker um sich. Die Zahl der Infizierten schießt hoch. Staatliche Verwaltungen sind narkotisiert … postvonhorn

Placebo vs. Nocebo – die Kraft der Einbildung: Eine schwer depressive junge Frau nimmt an einer Medikamentenstudie über Antidepressiva teil. Als einige Tage später ihr Kater stirbt und ihr Freund sie verlässt, entscheidet sie sich kurzerhand, alle Tabletten auf einmal zu schlucken … scilogs

Publikumsabstimmung 2021: Was ist Ihr Anglizismus des Jahres 2021? … anglizismus

Sonst solidarisch mit dem „NSU“ – jetzt mit Impfgegner:innen: Neonazis in erster Reihe bei den Demos gegen Corona-Maßnahmen in Dortmund-Huckarde … nordstadtblogger

Eine frühere Kirche als Backstube und Sauna? – Das gibt es nur bei „Urbane Künste Ruhr“ … revierpassagen

Aufschrei aus dem Bremserhäuschen: Kaum werden die ersten zarten Ansätze zu einer gerechteren Verteilung des Verkehrsraums sichtbar, betrachten die Bedenkenträger aus der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) die innerstädtischen Verkehrspläne in Hagen „mit großer Sorge“ … doppelwacholder

Umleitung: Zwischen den Schauern … NSU 2.0, QuatschJura, Wissenschaftler als Gegner von Corona-Massnahmen und mehr.

Mai 2021: Die Tulpenzeit scheint vorbei. (foto: zoom)

NSU 2.0 – der mutmaßliche Täter und sein politischer Kontext … blicknachrechts

Nina Rink interviewt Rechtsanwalt Chan-jo Jun: Der Würzburger Rechtsanwalt Chan-jo Jun klärt in sozialen Medien unter #QuatschJura über fragwürdige juristische Praktiken selbsternannter »Querdenker*innen« auf … derrechterand

Wissenschaftler als Gegner von Corona-Massnahmen: Der Grat zwischen gesunder wissenschaftlicher Skepsis und Unterstützung der absurden Querdenker-Bewegung … scilogs

Geschichte und Gegenwartsverstehen: Die Auswahl an Narrativen, die im Geschichtsunterricht den Hintergrund „verlässlicher“ (also prüfungsrelevanter) Aufgaben und Themen bilden, beschränkt sich auf wenige immer wiederkehrende „Hotspots“, etwa die Julikrise 1914 gekoppelt an die Kriegsschuldfrage, die Einordnung eines deutschen „Sonderwegs“ von Bismarck zu Hitler und der verspäteten Demokratisierung im Deutschen Reich, die verschiedenen Ausprägungen nationalsozialistischer Ideologie und Herrschaft oder der Kalte Krieg im Deutungskonflikt zwischen West und Ost sowie einige weitere auf die Geschichte Deutschlands verkürzten Standardthemen … historischdenken

Einen AfD’ler aus Dortmund zieht es in den Bundestag: Matthias Helferich macht sich auf den Weg nach Berlin … nordstadtblogger

Niedrigstimmensektor (Satire): „Gut, Herr Scholz, ich fasse das dann noch mal zusammen: das Problem an der Kanzlerkandidatin der Grünen ist nicht, dass sie eine Frau ist, das Problem ist, sie ist nicht Olaf Scholz. So war das doch gemeint? … zynaesthesie

Was Meister Yoga sagt: „Dokumentierte Arbeitszeit der Knüller ist!“ … charly&friends

Die Sehnsucht nach Bleibe und die Furcht davor: Judith Hermanns Roman „Daheim“ … revierpassagen

Vorverkaufsstart für außergewöhnlichen Live-Stream aus dem Theater Hagen: ERSTMALS präsentiert das Theater Hagen den LIVE-Stream einer VOLLSTÄNDIGEN Produktion: Die Deutsch-Rock-Punk-Pop-Theater-Party „Wenn die Nacht am tiefsten (… ist der Tag am nächsten)“ ist am Samstag, 22. Mai 2021 ab 19.30 Uhr zu erleben … doppelwacholder

Zu blöd für diese Welt? „Äquidistanz“? „Hufeisentheorie“?

Manchmal denke ich, daß ich einfach zu blöd für diese Welt bin, weil ich so vieles einfach nicht verstehe. Das liegt unter anderem daran, daß täglich neue Wörter in meine geliebte deutsche Sprache hineingestanzt werden, die ich vorher noch nie gehört habe, aber plötzlich wie mit nassen Lappen täglich um die Ohren geschlagen bekomme. Zur Zeit sind es die Wörter „Äqui-Distanz“ (oder „Äquidistanz“) und „Hufeisentheorie“.

Früher dachte ich immer, Theorien seien etwas Kompliziertes, aber heutzutage kann manches noch so platte Bild mit dem Wort „Theorie“ belegt werden, und beinahe täglich wird ein neues Unwort in unseren Sprachschatz gestanzt.

Johann Wolfgang Goethe, der sich einen Adelstitel verleihen ließ, um als Bürgerlicher mit den Herrschaften mit am Tisch sitzen zu dürfen – daher für viele lieber Johann Wolfgang von Goethe (Lutz Görner: „Goethe für alle“) – kam mit etwa 23 000 Wörtern aus; heute sollen es etwa 1,8 Millionen sein. Natürlich mußte er viele Vokabeln gar nicht lernen; „Atommülldeponien“ und „Neonazis“ gab es zu seiner Zeit noch nicht (noch nicht einmal „Nazis“, was eine Kurzform für „Nationalsozialisten“ ist). Aber was hätte er wohl zu „Entsorgungspark“ und „Wutbürger“ gesagt – zwei Wörtern, die für mich zu einer besonderen Kategorie gehören: zu den Wörtern, die ich immer nur in Medien gehört habe, niemals von einem Menschen aus Fleisch und Blut?

Zu den heutzutage in beinahe jeder „Talk-Show“ (mit Anne Will, Markus Lanz, Margret Illner und wie sie alle heißen) benutzten Vokabeln „Äqui-Distanz“ und „Hufeisentheorie“ fallen mir drei Bücher aus drei Jahrzehnten ein:

Mit zweierlei Maß. Die deutsche Reaktion auf den Terror von rechts.

Hermann Vinke: „Mit zweierlei Maß. Die deutsche Reaktion auf den Terror von rechts.
Eine Dokumentation“, Reinbek bei Hamburg 1981 (rororo aktuell 4822)

Auf dem Weg zum Bürgerkrieg? Rechtsextremismus und Gewalt gegen Fremde in Deutschland

Wolfgang Benz (Hrsg.): „Auf dem Weg zum Bürgerkrieg? Rechtsextremismus und Gewalt gegen Fremde in Deutschland“, Frankfurt am Main 2001 (Fischer Taschenbuch)

Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU

Stefan Aust und DirkLaabs: „Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU“,
München 2014 (Pantheon Verlag)

Und immer wieder die Frage: „Wie konnte das passieren?“

Wie konnte was passieren?

„Am rechten Rand. Wie radikal ist die AfD?“ Film von Michael Richter und Jana Merkel, ausgestrahlt am 23.11.2018 auf „Phoenix“ (https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/am-rechten-rand-a-498135.html), zu sehen auf https://www.youtube.com/watch?v=YB0JsXeA-b0

„Rechtsrockland“. Film von Johanna Hemkentokrax und Axel Hemmerling, ausgestrahlt am 22.11.2018 um 21 Uhr auf Phoenix (https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/rechtsrockland-a-474350.html), zu sehen auf https://www.youtube.com/watch?v=2w7kQPNa0nc

Wie kann das passieren? Ich verstehe es einfach nicht!

Zu blöd für diese Welt (Beitrag als PDF)

Die Perspektive wechseln II: Clear Cut?

Auf einer Wanderung gesehen (foto: zoom)

Am Sonntag war ich im Ort unterwegs. Zeit zum Nachdenken.

Heute habe ich mich in der Freizeit mit dem NSU und dem Nazi-Mord an Walter Lübcke in Istha beschäftigt. Mir ist mein alter kommentierender Beitrag zu den NSU-Morden vom November 2011 eingefallen:

Wo bleibt die Gedenkminute?

https://www.schiebener.net/wordpress/wo-bleibt-die-gedenkminute/

Walter Lübcke hat 2015 sein Epitaph gesprochen:

Am 14. Oktober 2015 fand in Lohfelden bei Kassel eine Bürgerversammlung zur dortigen Erstaufnahmeunterkunft des Landes Hessen statt. Empörten Zwischenrufern, die nach Angaben der HNA zum Teil aus dem Pegida-Umfeld stammten, entgegnete Lübcke, das Zusammenleben in Deutschland beruhe auch auf christlichen Werten wie etwa der Hilfe für Menschen in Not, und ergänzte:

„Wer diese Werte nicht vertritt, kann dieses Land jederzeit verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen.“

Im Internet wurde daraufhin in zahlreichen Schreiben Lübckes Rücktritt als Regierungspräsident gefordert. Lübcke erklärte hingegen, bei seiner Aussage bleiben zu wollen – diese sei an „jene gerichtet, die durch Zwischenrufe ihre Verachtung unseres Staates artikuliert oder diesen Schmähungen applaudiert haben“. Er habe mit seiner strittigen Aussage lediglich auf Teile des Publikums reagiert, die die Veranstaltung mit Parolen, wie etwa „Scheiß Staat!“, gestört und Lübcke persönlich beschimpft hätten:

„Ich wollte diese Zwischenrufer darauf hinweisen, dass in diesem Land für jeden und für jede, die diese Werte und die Konsequenzen aus unseren Werten so sehr ablehnen und verachten, die Freiheit besteht, es zu verlassen; im Gegensatz zu solchen Ländern, aus denen Menschen nach Deutschland fliehen, weil sie diese Freiheit dort nicht haben.“

Der rechtspopulistische Schriftsteller Akif Pirinçci bezog sich während einer Pegida-Demonstration am 19. Oktober 2015 in Dresden auf Lübckes Aussage und meinte dazu, die „Macht“ in Deutschland scheine „die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er [sich] gefälligst nicht pariert“. Sie habe zwar auch andere Alternativen, aber „die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb“. Infolge seiner Rede vom 19. Oktober 2015 wurde Pirinçci vom Amtsgericht Dresden wegen Volksverhetzung verurteilt.

Lübcke erhielt im Anschluss an die Bürgerversammlung und an die Pegida-Veranstaltung Morddrohungen und stand zeitweise unter Polizeischutz. Laut Hermann-Josef Klüber, dem stellvertretenden Regierungspräsidenten, erhielt Lübcke unter anderem auch Drohungen von sogenannten Reichsbürgern.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_L%C3%BCbcke

Walter Lübcke wird als großartiger Mensch und Humanist weit über seine(n) Mörder hinauswachsen.

Stephan E. war ein notorischer Straftäter, Nazi, Schläger und jetzt auch Mörder, wohl mit Kontakten bis in die AfD hinein.

https://exif-recherche.org/?p=6218

https://www.youtube.com/watch?v=vcNEZYl9BU0

Umleitung: Versuchsläufe für den Faschismus? Außerdem Datenschutz, rechtsextremer Terror, eine erodierende CDU/CSU, künstliche Dummheit und mehr …

Blick aus dem Fenster. Keine Angst, das war vor Tagen.
Blick aus dem Fenster. Keine Angst, das war vor Tagen. (foto: zoom)

Fintan O’Toole: Trial runs for fascism are in full flow. Babies in cages were no ‘mistake’ by Trump but test-marketing for barbarism … irishtimes

Datenschutzkonferenz: Herzlich willkommen auf dem offiziellen Webauftritt der Datenschutzkonferenz (DSK), dem Gremium der unabhängigen deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder … dsk

NSU-Prozess: Weiter Risiko von rechtsextremem Terror … bnr

CDU und CSU erodieren: Die Union streitet sich zugrunde … postvonhorn

Gesucht: Eine Opposition mit Schwung und Selbstbewußtsein … misik

Ein Zweifel: Kann man Religionswissenschaft im Internet fair diskutieren? … scilogs

(Vor-)Wissenschaftlich Recherchieren mit Wikipedia? Aufgabe von Lehrenden in der Schule, spätestens aber an der Universität, sollte es sein, die alltäglich gewordene Verwendung der geschilderten Kombination Google/Wikipedia/YouTube nicht zu verdammen oder gar zu verbieten, wie es vielleicht manchmal noch geschieht, sondern auf die Beschränkungen dieses Zugangs hinzuweisen … publicHistory

Die Wikipedia-Sperre in der Türkei zensiert unser aller Wissen: Wohin wir auch schauen, die Zensurmaßnahmen werden häufiger und perfider. Vielfach findet sie im Verborgenen statt. In den letzten Monaten haben sowohl die russische als auch die iranische Regierung Versuche unternommen, den Messenger-Dienst Telegram zu blockieren … netzpolitik

Zeit des Stillstands: Andreas Maiers Roman „Die Universität” … revierpassagen

Künstliche Dummheit: „Cortana, mach‘ endlich hin“, drängelte Alexa, „die nächsten Kurznachrichten müssen raus. Die ersten fragen schon nach“. Cortana schnippte: „Spiel‘ Dich nicht so auf. Das Wetter ist längst abrufbar. Und die Nachrichten-Aufhänger sind doch sowieso dieselben wie die von Siri“ … charly&friends

Masterplan Mobilität: Die angebliche „Verkehrswende“ ist nur vorgeschoben – es sollen „Fördertöpfe“ abgegrast werden … doppelwacholder

Schulpolitik: Überall in NRW gibt es Gesamtschulen, nur im „prägallischen Dorf“ namens Hochsauerlandkreis nicht … sbl

Umleitung: Jede Menge Flüchtlinge, Rassismus und Hassreden. Dazu ein besonderes Augenmerk auf Geschichte, Bildung und Politik. Guckt mal!

Der Bahnhof Olsberg heute Abend mit dem Smartphone aufgenommen. (foto: zoom)
Der Bahnhof Olsberg heute Abend. (foto: zoom)
Dokumentation, Information und Nachhaltigkeit: Bildungsmaterialien für Demokratie, Anerkennung und Vielfalt, gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus … vielfalt-mediathek

Wort des Jahres 2015: Flüchtlinge … sprachlog

Im Netz des Hasses: Das Phänomen der Hassrede (oder Hate Speech) im Netz ist nicht neu. Aber es hat sich im vergangenen Jahr in öffentlichen Diskussionen über Flüchtlinge und Migration massiv in die sozialen Netze und die Kommentarspalten reichweitenstarker Online-Medien ausgebreitet und ist dadurch zu einem zentralen Thema der Netzpolitik und Netzkultur geworden … dasnetz

FernUniversität in Hagen engagiert sich weiterhin für Flüchtlinge: Aktion Schulsachen – Tornister bleiben nicht leer … doppelwacholder

Unsere Erfolgsgeschichte der Integration: Als ich in die Volksschule kam, kamen mit mir die Kinder der ersten Gastarbeitergeneration in die Schule. Türkenmädchen und -buben, liebe, kluge, normale Kinder, aber nach der Volksschule waren sie weg … misik

Umstrittener Bild-Pranger: Springer siegt vor Gericht gegen Facebook-Hetzerin … meedia

NSU-Mörderbande: Beate Zschäpe als das Heimchen am Herd des NSU … wiesaussieht

Aussage von Zschäpe: Naives Mädchen in deutscher Tradition … patrickgensing

Bernd sagt: In Hagen wurden letzte Woche 80 Leute von der VuW gekündigt. Jetzt kommen 150 Neue für weniger Geld. So geht das heutzutage … medienmoral

Wahrhaftigkeit in der Politik: “Du sollst nicht falsch gegen Deinen Nächsten aussagen” (Ex 20,16) lautet das 8. Gebot. Im Neuen Testament heißt es unmissverständlich “Euer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein, alles andere stammt vom Bösen” (Mt 5,37) … publicHistory

Günther Gotthardt 1918 – 1940 – Eroberungskrieger der Nazi-Wehrmacht: Günther Gotthardt kam während der Novemberrevolution 1918/19 in Harburg zur Welt und starb im Alter von 21 Jahren am 5. Juni 1940 neben seinem Panzer bei Amiens in Nordfrankreich … harbuch

Wenn Historiker campen gehen: Letztes Wochenende fand in Bonn das erste HistoCamp statt. Und auch bei mir herrscht gerade Post-HistoCamp-Blues. Das Camp war so spannend, interessant und toll, dass man danach einfach hart im Alltag landen muss. Zeit für eine kleine Nachbetrachtung … schmalenstroer

Review on the 4. WeberWorldCafé in Leipzig: “It is a bit like speed-dating”. That is how Gesche Schifferdecker introduced the fourth WeberWorldCafé (WWC) on November 16, 2015, hosted by the Max Weber Stiftung and Forum Transregionale Studien in cooperation with the Centre for Area Studies Leipzig and GIGA German Institute of Global and Area Studies Hamburg … christopherhamich

Bildungsrevolution? Bildungsstiftungen sollen dem Gemeinwohl dienen. Bei der Digitalisierung der Bildung geht es aber ums große Geschäft. Und so trommeln sie oft für die eigenen Konzerne … freitag

„Mehr Zeit für das Wesentliche geben“: Kultusministerin Heiligenstadt kündigt für 2016 Dialog zur Arbeitsbelastung von Lehrkräften an … niedersachsen

SPD-Frauen mögen es grün: Seit 27 Jahren herrscht in der SPD die Quote. Sie verhinderte weder den Niedergang der Partei, noch führte sie eine Frau an die Spitze, noch brachte sie die SPD-Funktionärinnen dazu, sich den Beschwernissen des Alltags stärker zuwenden … postvonhorn

Die SPD und die Begeisterung: Depressive alte Tante … jurga

Die Prognose: Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten … zynaesthesie

Dortmund: Nelly-Sachs-Plastik für die Stadt- und Landesbibliothek … nordstadtblogger

Erfrischend neu: Philippe Herreweghe eröffnet Beethoven-Zyklus in der Essener Philharmonie … revierpassagen

Journalismus und Web-Video: Oneshot – for the whole picture. Will ich ja auch irgendwann probieren. Gruß an … ruhrnalist

Neheim: Am Heiligabend nicht allein … neheimsnetz

Flüchtlinge: Keine einzige Abschiebung in Arnsberg, diverse im „restlichen“ HSK … sbl

Pressemeldung von „NSU Watch NRW“: Problematische Personalien beim NSU-Untersuchungsausschuss

In unserem BriefkastenDüsseldorf. (nsu_watch_pm) Der SPD-Landtags-abgeordnete und Kölner Polizist Andreas Kossiski ist vom Landtag zum Ordentlichen Mitglied und Obmann des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) zum NSU bestimmt worden.

Kossiski war zum Zeitpunkt des NSU-Anschlages in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Köln. Jetzt soll Kossiski im Untersuchungsausschuss unter anderem seine Arbeit und die seiner ehemaligen Kolleg_innen auf Fehlverhalten untersuchen.

Am vergangenen Mittwoch, dem 5. November, hat der Landtag des Landes NRW den gemeinsamen Antrag der Fraktionen auf Einsetzung eines PUA zum NSU-Komplex (Drucksache 16/7148) einstimmig angenommen. Auftrag des Ausschusses ist unter anderem die „Untersuchung eines möglichen Fehlverhaltens nordrhein-westfälischer Sicherheits- und Justizbehörden“, auch bezüglich des Nagelbombenanschlages 2004 in Köln. Der Untersuchungsantrag benennt im diesem Fall sogar explizit die Medienstrategie der Behörden als Thema für den PUA: Unter Punkt 3.3.7 wird die Frage gestellt, warum „man die Öffentlichkeit im Rahmen der Medienstrategie nicht über eine möglicherweise vorliegende rassistische Motivation informieren“ wollte.

Maria Breczinski, Sprecherin der Initiative NSU-Watch NRW, dazu: „Die Personalie Kossiski ist mehr als unglücklich, denn seine Arbeit ist Untersuchungsgegenstand des Parlamentarischen Untersuchungssausschusses. Möglicherweise muss er sogar als Zeuge vor dem Ausschuss, dem er als Obmann vorsteht, aussagen. Das schließt ihn als Mitglied des PUA aus.“

Neben Kossiski wurden zwei weitere Polizisten in den Ausschuss gewählt. Ebenfalls für die SPD sitzt der Wuppertaler Polizist Andreas Bialas als ordentliches Mitglied im Ausschuss. Für die Piratenfraktion ist Dirk Schatz, Hagener Polizeikommissar a.D., zum stellvertretenden Mitglied bestimmt worden.

NSU-Watch NRW kritisiert auch diese Entscheidungen der Fraktionen. Maria Breczinski: „Generell ist die Besetzung des Untersuchungsausschusses mit Polizisten heikel, da sie als Ausschussmitglieder die Arbeit ihrer ehemaligen Kolleg_innen untersuchen sollen. Mehr noch: Werden sie nicht erneut in den Landtag gewählt und gehen in ihren vorherigen Beruf zurück, ist es durchaus möglich, dass sie genau mit den Personen, deren Verhalten sie untersucht haben, erneut zusammenarbeiten müssen. Das ist ein Interessenkonflikt, der sich in ihrer Arbeit im Ausschuss bemerkbar machen könnte.“

Auch mit Blick auf die Betroffenen des NSU-Terrors setzt die Personalentscheidungen ein falsches Signal, so Breczinski: „Die Besetzung des Ausschusses mit Polizisten stellt sich auch als problematisch dar, weil die Betroffenen – vor allem die des Anschlags in der Keupstraße – über Jahre von der Behörden verdächtigt wurden, in kriminelle Machenschaften verwickelt zu sein. Jahrelang wurde gegen sie ermittelt, ihnen sogar in Vernehmungen untersagt, ihren Verdacht zu äußern, Neonazis könnten für den Anschlag verantwortlich sein.“

Piraten beantragen NSU-Untersuchungsausschuss in NRW

In unserem BriefkastenDüsseldorf. (piraten_pm) Zu den heutigen Entwicklungen zu einem NSU-Untersuchungsausschuss in NRW sagt Birgit Rydlewski, Abgeordnete der Piratenfraktion im Landtag NRW:

„Wir freuen uns über die breite Unterstützung zu einem NSU-Untersuchungsausschuss, die durch die heutigen Statements von CDU, SPD und Grünen signalisiert wird.

Um weitere Verzögerungen bis zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu verhindern, haben wir heute unseren Antrag eingereicht, der nun parlamentarisch seinen Weg nimmt. Dieser Antrag liegt allen anderen Fraktionen seit über einem Monat vor. Dass sich nun heute selbst Rot/Grün dazu hat hinreißen lassen, die Meinung zu ändern und das Thema öffentlichkeitswirksam jetzt doch gut zu finden, ist zwar sehr spät – aber lieber zu spät, als gar nicht.

Interfraktionelle Gespräche gab es bislang zu Hauf – geredet und taktiert wurde schon viel zu lange. Jeder, der im Juli-Plenum gegen unseren Antrag stimmt, will nur taktieren und nicht aufklären.

Wir fordern lückenlose Antworten auf die zentralen Fragen:

  • Was geschah tatsächlich bei den NSU-Anschlägen in NRW?
  • Welche Netzwerke haben den NSU in NRW unterstützt und wonach wurden die Opfer ausgewählt?
  • Welche Rolle spielten V-Leute bei den Anschlägen?
  • Haben die Ermittler alle rechtlichen und tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten zur Aufklärung ausgeschöpft?
  • Gab es politische Einflussnahme auf die Ermittlungen?

Die Zeit ist reif für diese Antworten – die anderen Fraktionen sind nun am Zug, unserem Antrag zuzustimmen.“

Umleitung: von Matusseks Niedergang bis zur Windkraft in Medebach und mehr.

Lahnufergrafitti (foto: zoom)
Lahnufergrafitti (foto: zoom)

Was vom Monat übrig blieb: Das war der Februar … revierpassagen

Hämegobelin: Wegen Geschäftsaufgabe geschlossen … endoplast

Matthias Matusseks Niedergang: keinen Anstand für fünf Pfennig … nesselsetzer

Schavan in den Vatikan: Online-Petition zu Ulms Botschafterin beim Vatikan … erbloggtes

Ukraine und die Angst danach: Warum Juden den Umsturz auch mit Sorge betrachten … juedischeallgemeine

Rechtsterroristen beim Münchner NSU-Prozess: Hochbrisante Neonazi-Symbiose … bnr

Urteil zur Drei-Prozent-Sperrklausel: Eine höchstrichterliche Abwertung der Europawahl … nachdenkseiten

Die SPD mag einfach nicht dazulernen: Der Fall Edathy/Oppermann erreicht die Umfragen … postvonhorn

Abschied vom „Turbo-Abitur“: Warum ist G8 gescheitert? … faz

Hochschulen NRW: Ministerin wegen Affäre um Rektorengehälter in Erklärungsnot … doppelwacholder

Funke-Gruppe und Kartellbehörde: Freitagsmail der Geschäftsführung … medienmoral

Blogger vs Journalisten: endlich das letzte Duell? … charly&friends

Funke verzichtet auf Druck: Gebündelte Recherche als E-Book … newsroom

Duisburg: Linken-Fraktionsvorstand Dierkes hetzt gegen Journalisten von taz und Neues Deutschland … ruhrbarone

Kita-Card beantragt: In den Städten Arnsberg und Soest sowie im Landkreis Soest gibt es sie bereits … sbl

Windkraft: Bürgermeinung in Medebach gefragt … derwesten