Aus für Nellius-Straße in Sundern. Eine Freude für alle Demokratinnen & Demokraten

Im Ortsteil Sundern-Hachen bald Geschichte: die Nelliusstraße (foto: zoom)
Im Ortsteil Sundern-Hachen bald Geschichte: die Nelliusstraße (foto: zoom)

Im kölnischen Sauerland wird es zukünftig keine öffentlichen Benennungen nach dem judenfeindlichen Nazi-Komponisten Georg Nellius (1891-1952) mehr geben. Heute ist nämlich ein Bürgerbegehren zur Beibehaltung der Nellius-Straße in Sundern mit großer Eindeutigkeit gescheitert.

von Peter Bürger (christine-koch-mundartarchiv)

Die Initiative „Pro Nellius“ [http://nelliusstrasse.wordpress.com] hatte im Januar zur Durchführung 2.677 Unterschriften eingereicht, doch jetzt haben nur noch 1.776 Sunderaner ihr Anliegen unterstützt.

Das sind rund 3.000 Stimmen weniger als für einen Erfolg des Begehrens nötig gewesen wären. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 15 % der Berechtigten haben außerdem 1727 Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich eine Beibehaltung der Nazi-Namensgebung abgelehnt. Die Nellius-Freunde krönen sich ob eines Vorsprungs von 54 Stimmen auf ihrer Internetseite trotz der völligen Niederlage als „Sieger der Herzen“. Das entspricht dem selbstherrlichen Niveau der Initiative, deren Argumentation auf eine Verharmlosung von Rassenhetze und Judenfeindlichkeit hinausläuft.

Peter Bürger vom Christine-Koch-Mundartarchiv [www.sauerlandmundart.de] hat mit einem Dossier 2013 die neuere Straßennamendebatte über die Antisemiten Kahle, Berens-Totenohl und Nellius mit angestoßen, die mit dem heutigen Tag überall in den Kreisen Olpe und HSK erfolgreich abgeschlossen ist. Zusammen mit Historiker Werner Neuhaus und Stadtarchivar Michael Gosmann konnte er in diesem Jahr auch eine Dokumentation mit neuen Erkenntnissen zu dem umstrittenen Musiker vorgelegen [http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2069.pdf]. Bürger erklärt zur jetzt erfolgten Schlussentscheidung in der Nellius-Debatte:

Die dreisten Erfindungen und Scheinargumente der populistischen Nellius-Fürsprecher haben Öffentlichkeit und Rat in Sundern nicht überzeugt. So bleibt der ganzen Region auch zukünftig der Sinn für eine seriöse Geschichtsforschung erhalten. Freuen können sich alle Sauerland-Patrioten. Denn Nazis und Rassisten gehören nicht zu den Vorbildern unserer Heimat. Gerade auch aus der Kommune Sundern kommen mutige Persönlichkeiten, die im „Dritten Reich“ ihr „Nein!“ gesagt und im Gegensatz zu Nellius eine bittere Zeit durchlebt haben. Das sollten Kirchen und gesellschaftliche Gruppen am Ort jetzt noch stärker der jüngeren Generation vermitteln. Das gemeinsame Votum der OrtsvorsteherInnen bleibt gültig: „Man kann nicht Opfer und ideologische Mittäter gleichzeitig ehren.“ Auf die überparteiliche demokratische Initiative gegen Nazi-Straßen [www.nein-zu-nellius.de] kann Sundern wirklich stolz sein. Jenseits aller parteipolitischen Profilierung hat hier der republikanische Gemeinsinn klargestellt: „Verharmlosung von brauner Ideologie – nicht mit uns und nicht im Sauerland!“

Umleitung: Armutslücke, Klassenjustiz, Kesselflicker, Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche, Lanz, Nellius und mehr.

umleitungDie Armutslücke: Erleuchtete Spiegel-Mitarbeiter haben vor fast einem Jahr eine Titelstory verbreitet, laut der die Südeuropäer alle reich sind und die guten, aber armen Deutschen durch die “Euro-Rettung” abzocken wollen … erbloggtes

Klassenjustiz: Wohl kein Thema für Hans Leyendecker … wiesaussieht

Große Koalition: Wie die Kesselflicker … postvonhorn

Geschichtstheorie: Ernst Nolte, das Menschliche und Auschwitz … scilogs

Online-Petition gegen Markus Lanz: Protest oder Shitstorm? Angst professioneller Kommentatoren vor dem eigenen Bedeutungsverlust, meint … publikative

Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche: UNO-Ausschuss beschuldigt Vatikan … jurga

„Die Anstalt“: Harte Arbeit an der ZDF-Satire … revierpassagen

Die Sache mit der Hölle, den Kindern und der Karriere: Auf zeit.de kann man gerade nachlesen, wie wenig Kinder und Karriere vereinbar sind. Geht alles gar nicht, behaupten die beiden Autoren und berichten von ihrem Alltag und den Herausforderungen … lumma

Auf ins Nirwana: Hagener SPD auf dem Weg ins Kellergeschoss … doppelwacholder

Migrantenvereine im HSK: können sich für neue Landesförderung bewerben … neheimsnetz

Sundern I: Erkärung von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen zur Nelliusstraße … gruenesundern

Sundern II: Bürgerentscheid in Sachen Nellius … derwesten

Pressemitteilung des Christine Koch-Mundartarchivs: „Ratsentscheid Sundern – mutmachendes Zeugnis gegen Verharmlosung von Antisemitismus“

Nellius20140206Mit 36 Stimmen aus allen im Rat vertretenen Parteien hat das Kommunalparlament Sundern heute seine Entscheidung von 2013 erneuert, eine nach dem Nazi-Musiker und Antisemiten Georg Nellius benannte Straße umzubenennen.

Nur aus der insgesamt 6 Mitglieder zählenden FDP-Fraktion gab es eine Enthaltung – und leider auch eine einsame „Nein-Stimme“ zugunsten einer Fortführung des Straßenschildes „Georg Nellius“.

Das Christine Koch-Mundartarchiv am Museum Eslohe hat mit einer Internetdokumentation Anfang 2013 eine erste Anregung zur Diskussion gegeben und vor kurzem eine neue historische Forschungsarbeit zu Nellius mit herausgegeben.

Archivbearbeiter Peter Bürger erklärt zur Abstimmung in Sundern und zum nun kommenden Bürgerbegehren:

„Die Stadt Sundern kann stolz sein, dass ihre Politiker mit nur einer Ausnahme die Grenze aufgezeigt haben: Keinen Straßennamen für einen Nazi-Musiker und aggressiven Judenfeind. Dass die Bürgerinitiative >Nelliusstraße bleibt< die neue Studie von Stadtarchivar Michael Gosmann (Arnsberg), Historiker Werner Neuhaus (Sundern) und mir offenkundig nicht zur Kenntnis nehmen will, bedeutet der Sache nach eine erschreckende Verharmlosung von Antisemitismus.

Im Vorfeld des nun notwendigen Bürgerbegehrens gibt es  in Sundern jetzt aber für alle Parteien, Kirchen, Heimatvereine und gesellschaftlichen Gruppen die großartige Chance, Zeichen für ein menschenfreundliches Geschichtsgedächtnis zu setzen. Rassisten können keine Vorbilder sein!

Im Kommunalwahlkampf 2014 wird man sich in vielen Sachfragen streiten. Doch beim antifaschistischen Konsens waltet in Sundern die Freundschaft der Demokraten aller Richtungen. Deshalb ist dieser Ratsentscheid eine Freude für alle Sauerlandpatrioten, die die Geschichte unserer Landschaft kennen.

In den nächsten Monaten gilt es, über Georg Nellius zu informieren und wirkliche Heimatvorbilder aus der NS-Zeit vorzustellen. Auch eine Botschaft von Arnsbergs Bürgermeister zur Anti-Nazi-Kulturarbeit ist bedenkenswert: >Zeigt gute Filme gegen das Vergessen!<“

Christine Koch-Mundartarchiv am Museum Eslohe
www.sauerlandmundart.de

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LINKS ZUM HINTERGRUND

„Georg Nellius (1891-1952). Völkisches und nationalsozialistisches Kulturschaffen, antisemitische Musikpolitik, Entnazifizierung. – Darstellung und Dokumentation im Rahmen der aktuellen Straßennamendebatte.“ Vorgelegt von Peter Bürger und Werner Neuhaus in Zusammenarbeit mit Michael Gosmann (Stadtarchiv Arnsberg). Arnsberg/Eslohe 2014.
http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2069.pdf

Bürger, Peter: „Juden- und Thomas-Mann-Todfeind“. Der Nazi-Musiker Georg Nellius kam 1948 fast schneeweiß aus der „Entnazifizierungs“-Waschanlage heraus. Im Nachlass ist sein antisemitischer Aktivismus dokumentiert. In: Telepolis, 03.02.2014. http://www.heise.de/tp/artikel/40/40909/1.html

Peter Bürger: „Nellius – immer absurder“. Revisionistische Erinnerungspolitik – ohne blassen Schimmer von der Geschichte des kölnischen Sauerlandes, 05.01.2014.
http://www.schiebener.net/wordpress/?p=27351

Peter Bürger: „Nellius – immer absurder“ – Revisionistische Erinnerungspolitik – ohne blassen Schimmer von der Geschichte des kölnischen Sauerlandes

Maria Autsch
Ein echtes Vorbild: Maria Autsch, „Die Nonne von Ausschwitz“ (foto: ***)

Seit zwei Tagen nimmt die Nellius-Debatte immer absurdere Formen an. Nur die substantiell wichtigsten 30 Seiten der neuen, frei im Internet abrufbaren Studie scheinen dabei keine Rolle mehr zu spielen.

(Gastbeitrag von Peter Bürger, siehe auch hier im Blog)

Seit gestern wird von uns Forschenden verlangt, Georg Nellius mindestens als direkten Massenmord-Mittotschläger vorzuführen, obwohl wir doch nur 23 Forellen als Mordopfer vorweisen können, die wegen seines Zorns über „Vollblutjuden“-Musik im Radio dran glauben mussten. Grotesker kann es wirklich nicht mehr werden … Die Verharmlosung von rassistischem Antisemitismus, die sich im „Urteil“ über die neuen Forschungserkenntnisse offenbart, beunruhigt mich zutiefst.
„Peter Bürger: „Nellius – immer absurder“ – Revisionistische Erinnerungspolitik – ohne blassen Schimmer von der Geschichte des kölnischen Sauerlandes“ weiterlesen

Umleitung: vom heiligen Stuhl der Annette Schavan zu Alice und den Sündern. Dazwischen Krieg, Theologie und das Wort zum Sonntag.

Felix Mendelssohn Bartholdy
Felix Mendelssohn Bartholdy statt Nellius? (foto: ***)

„Juden- und Thomas-Mann-Todfeind“: Der Nazi-Musiker Georg Nellius kam 1948 fast schneeweiß aus der „Entnazifizierungs“-Waschanlage heraus. Im Nachlass ist sein antisemitischer Aktivismus dokumentiert … telepolis

Sundern/Hachen: BI Nelliusstraße macht „Kompromissvorschlag“ … blickpunktarnsbergsundern

Der heilige Stuhl von Annette Schavan: Es gibt also wieder Hoffnung für die zahllosen Opfer der tugendterroristischen Plagiats-Jakobiner. Wer hätte gedacht, dass der Papst eine so wichtige Stellung in der Heiligen Allianz einnehmen würde … erbloggtes

Debatte: Theologie ist keine Wissenschaft … hpd

Schulbuch-Biologie: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde … psiram

Der Baum der Empfängnis: Das Bild der Frucht verschwamm vor den Augen der Frau. Sie wurde ohnmächtig und sank zu Boden … endoplast

Gauck als Lobbyist der Rüstungswirtschaft: Mehr „Verantwortung“, mehr Militäreinsatz … nachdenkseiten

Wenn die Pubertät zu Ende geht: „Bei Völkermord und Kriegsverbrechen darf Deutschland nicht wegsehen.“ … jurga

Das Wort zum Sonntag: Krieg ist Sicherheit … erbloggtes

Alice und die Sünder: Die Liste prominenter Steuerhinterzieher wird immer länger. Sie haben die betrogen, denen sie sonst den Unterschied zwischen Gut und Böse erklären … taz

SPD-Chef unterwegs ins Kanzleramt: Gabriel – auf dem Hochseil lavierend … postvonhorn

Journalismus: Newsdesks – endlich entzaubert? … charly&friends

Wacht auf, Verdammte dieser Erde: Der Fliegende Holländer am Aalto wiederaufgenommen … revierpassagen

Amecke 21: Freibad wird verschleudert, Bürgerbegehren gefordert … gruenesundern

Schwaches Interesse: Vorerst keine „Bürgerliste Sundern“ … derwesten

Fragen an die Ausländerbehörde – und die Antwort: 332 Flüchtlinge und Asylbewerber kamen 2013 in den Hochsauerlandkreis, davon 60 Kinder … sbl

*** Bildnachweis: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Felix_Mendessohn_Bartholdy.jpg

Georg Nellius war ein überzeugter Propagandakomponist, der die Vorliebe der Nationalsozialisten für Volkslieder und Märsche nach Kräften zu bedienen suchte.

nelliuswordle02Wir veröffentlichen eine Stellungnahme (siehe auch hier im Blog)  von Prof. Dr. Michael Custodis, dem geschäftsführenden Direktor des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik an der Universität Münster – Fach Musikwissenschaft, zur neuen Nellius-Studie von Peter Bürger und Werner Neuhaus.

Die Autoren der Studie würde es nach eigenen Aussagen freuen, wenn auch diese Expertise (Prof. Custodis – Stellungnahme Nellius 30 01 2014) allen Beteiligten in der Diskussion helfen würde, die wissenschaftliche Solidität der neuen Forschungsarbeit einzuschätzen, und somit zur sachlichen Diskussion beitrüge.

Zu den Auseinandersetzungen um die Umbenennung der Nellius-Straße (siehe hier im Blog) äußert sich Peter Bürger wörtlich: „Wir möchten unseren Respekt vor der enormen Arbeitsleistung der Sunderner Bürgerinitiative „Nelliusstraße bleibt“ und deren geltend gemachtem Informationsbedürfnis nachdrücklich betonen. Dies sollte in keiner Berichterstattung unterschlagen werden.“

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Internetzugang zur neuen Studie:
http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2069.pdf

Der Wortlaut des Gutachtens***:

Sehr geehrter Herr Bürger,

gerne komme ich Ihrer Bitte nach, zu Ihrer umfangreichen und aufschlussreichen Studie über Georg Nellius Stellung zu nehmen.

Vorab möchte ich bemerken, dass sie thematisch in eines meiner Hauptarbeitsgebiete zur Kontinuität von NS-Strukturen im Nachkriegsmusikleben fällt. Nachdem zuletzt ein gemeinsam mit Prof. Friedrich Geiger (Universität Hamburg) verfasstes Buch hierzu erschienen ist (Netzwerke der Entnazifizierung. Kontinuitäten im deutschen Musikleben am Beispiel von Werner Egk, Hilde und Heinrich Strobel, Waxmann – Münster 20 13), widmete ich mich zuvor Biografien bekannter Musikwissenschaftler, Journalisten und Komponisten (u.a. Friedrich Blume, Joseph Müller-Blattau, Fritz Stein, Wolfgang Steinecke und Hermann Unger), bei denen die Aufarbeitung ihrer Karrieren vor 1945 in Beziehung gesetzt wurde zu ihren Entnazifizierungsverfahren.

Die Erfahrungen meiner Forschungen decken sich mit den Ergebnissen Ihrer gründlich recherchierten Studie, die dankenswerterweise die in manchen politischen Einschätzungen kritisch zu diskutierende Nellius-Dissertation von Esther Wallies um unbekanntes, höchst relevantes Archivmaterial ergänzt. Dabei zeigt sich m.E. ganz eindeutig, dass man es bei Georg Nellius mit einem überzeugten Antisemiten und Nationalsozialisten der ersten Stunde zu tun hat, der nicht nur in der Chorarbeit sehr agil war (die in der populistischen Zielrichtung des Dritten Reiches große Bedeutung hatte) und als Pädagoge die Indoktrinierung der Jugend nach Kräften beförderte, sondern vor allem als Künstler seine Musik in den Dienst des NS-Staates stellte. Wenn die im Anhang ab S. 49 Ihrer Studie aufgelisteten Stücke für op. 7, 12 und 22 noch typische völkische, deutschnationale Hausmannskost im Nachgang des Ersten Weltkriegs zeigen (1918-1923), unterstreichen bereits die Titel der von Nellius in seinem Westfälischen Liederbuch (1935) zusammengefassten Stücke op. 63, 15-20 „Heil dem dritten Reich!“ (Der Ruf des Führers, Treuschwur, Die letzte Stunde, Volk und Führer, Das Lied vom Führer, Westfalen-Marschlied) seine neue Marschrichtung, dem Hitler-Regime zu huldigen, so dass er über die daraus resultierende wohlwollende Förderung seiner Karriere natürlich hoch erfreut war.

Wenn daher – wie im aktuellen Fall einer Diskussion zur Umbenennung einer Nellius-Straße – die Einlassungen einer Persönlichkeit mit dem Dritten Reich zu bewerten sind, ist bei Georg Nellius festzuhalten, dass man es mit einem überzeugten Propagandakomponisten zu tun hat, der die Vorliebe der Nationalsozialisten für Volkslieder und Märsche nach Kräften zu bedienen suchte und auch in seinen weiteren, mit programmatischen Texten versehenen Stücken keinen der einschlägigen, unmissverständlichen Topoi („Langemark“, „Sieg Heil“; Huldigung der Wehrmacht, Führerkult, Heldenverehrung, Soldatenromantik und Durchhalteparolen nach der Schlacht von Stalingrad) ausließ.

Dass Nellius nach mehreren Revisionen schließlich aus seinem Spruchkammerverfahren formal unbeschadet hervorging, sagt dabei wenig aus über seine tatsächlichen Verstrickungen in das NS-System, als viel mehr über die politischen Zeitumstände bei der Übergabe der öffentlichen Kontrolle von den Alliierten in deutsche Zuständigkeit. Von Zeithistorikern wie Bernd Weisbrod, Michael Grüttner und anderen sind die Bedingungen und Konsequenzen der Entnazifizierungsverfahren seit vielen Jahren beschrieben, und Lutz Niethammer wies schon im Jahr 1988 darauf hin, dass man unter Entnazifizierung schon bald „nicht mehr eine Säuberung des öffentlichen Lebens von den Nazis, sondern eine Säuberung der Nazis von ihrer Stigmatisierung“ zu verstehen hatte.

Viel aufschlussreicher sind daher die von Ihnen dokumentierten Reaktionen aus Nellius‘ direktem Umfeld einschließlich seiner ehemaligen Kollegen, die sich – trotz seiner politischen Rehabilitierung – nach Kräften gegen seine Wiederbeschäftigung als Pädagoge stemmten. Dass sie, die ihn und sein Wirken vor 1945 aus eigenem Erleben genau kannten, sich letztlich vergeblich gegen seine berufliche Wiedereingliederung stemmten, sagt daher vor allem etwas aus über die Zustände in den Kommunalverwaltungen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Der vermeintliche Widerspruch zwischen diesen Alltagsreaktionen und den Aussagen zu seinen Gunsten im Entnazifizierungsverfahren – die nicht ohne Grund schon damals „Persilscheine“ genannt wurden – lässt sich daher leicht auflösen und m.E. den Versuchen alter Freundeskreise zuschreiben, in der von Hunger, Versorgungsnöten und Unsicherheit gezeichneten Nachkriegszeit einem Beamten Pensionsanrechte sowie eine sichere Anstellung zu erhalten (zu den Hintergründen und Mechanismen dieser Persilschein-Netzwerke siehe Custodis/Geiger 2013).

Zusammenfassend muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Ehrung einer Person durch einen Straßennamen immer die gesamte Persönlichkeit einschließt. Im Wissen um die Verstrickungen von Georg Nellius in den Nationalsozialismus muss man sich folglich bewusst machen, dass dieser Straßenname einen gläubigen Nationalsozialisten und Antisemiten ehrt, was man im Fall einer Beibehaltung des Straßennamens anschließend öffentlich zu rechtfertigen hätte. Im Jahr des tragischen Jubiläums eines ersten, 1914 von Deutschland ausgegangenen Weltkriegs und vor dem Hintergrund der daraus entstandenen tödlichen Konsequenzen für Millionen NS-Opfer sollte man die Verantwortung, die für unsere Gegenwart daraus entsteht, daher wohl bedenken.

Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und stelle es Ihnen frei, dieses Schreiben zu veröffentlichen.

*** die Konvertierung des PDF-Formats des Original-Schreibens in das Textformat unseres Blogs war sehr kniffelig. Wir bitten darum, uns eventuelle Übertragungsfehler nachsichtig mitzuteilen.

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Stellungnahmen und Rückmeldungen zum neuen Nellius-Gutachten vom 27. Januar 2014

nelliuswordlePeter Bürger, gemeinsam mit Werner Neuhaus Verfasser des Nellius-Gutachtens, hat folgende Rückmeldungen zu der wissenschaftlichen Studie „Georg Nellius (1891-1952), Völkisches und nationalsozialistisches Kulturschaffen, antisemitische Musikpolitik, Entnazifizierung“ vom 27. Januar 2014 erhalten (siehe auch hier im Blog).

Mit Erlaubnis des Autors veröffentlichen wir nachfolgend diese Rückmeldungen:

Stellungnahmen und Rückmeldungen zum neuen Nellius-Gutachten vom 27.1.2014

Das Christine Koch-Mundartarchiv (www.sauerlandmundart.de) hat das nun vorliegende neue Nellius-Gutachten vor seiner Drucklegung Wissenschaftlern und Aktiven aus der Heimatbewegung vorgelegt. Bislang sind bis zum 29.01.2014 folgende Stellungnahmen und Voten bei uns eingegangen:

Roswitha Kirsch-Stracke, Vorsitzende des Kreisheimatbundes Olpe:
„Straßenumbenennungen sind in lebendigen, selbstkritischen Kommunen normale Vorgänge. In zahlreichen Städten und Gemeinden Deutschlands finden sie statt, wenn Tatsachen offenkundig werden, die eine Ehrung der Namensgeber nach neuerlicher Prüfung nicht mehr rechtfertigen. Solche Umbenennungen zeigen Lernfähigkeit und angenommene Verantwortung für das Erinnern an die (deutsche) Geschichte.

Der Rat der Stadt Sundern hat im letzten Jahr einstimmig beschlossen, die Nelliusstraße umzubenennen. Dass die Bürgerinitiative „Nelliusstraße bleibt Nelliusstraße“ diesen Beschluss nun rückgängig machen will, ist nicht nachzuvollziehen, wenn man sich mit den jüngsten Erkenntnissen zur Person Georg Nellius befasst: Die aktuellen, umfassenden Forschungen von Peter Bürger und Werner Neuhaus, die in Zusammenarbeit mit Michael Gosmann vom Stadtarchiv Arnsberg durchgeführt wurden und jetzt für jedermann einsehbar vorliegen, ergeben ein erschreckendes Bild des Sauerländers Georg Nellius. Insbesondere seine als Kulturfunktionär der NS-Zeit verfolgte rassistische Judenfeindschaft wird anhand von bislang unbekannten Originalquellen belegt. Ich bin sicher, dass durch die neue Veröffentlichung auch die Bürgerinitiative „Nelliusstraße bleibt Nelliusstraße“ zu dem Schluss kommen wird, dass ein Straßenschild mit dem Namen eines Antisemiten und frühen Anhängers von Hitler absolut nichts mit Heimatliebe zu tun hat und untragbar ist.“

Prof. Dr. Robert Jütte, Stuttgart:
„Wie ich erfahren habe, soll in Sundern die Umbenennung der Nellius-Straße durch eine Bürgerinitiative verhindert werden. Als ehemaliger Vorsitzender und jetziges Beiratsmitglied der Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, aber auch als geborener Sauerländer kann ich nicht verstehen, dass es dort noch eine Straße gibt, die nach einem als Antisemit eindeutig hervorgetretenen Musikpolitiker benannt ist. Ich appelliere an den Gemeinderat, für die Umbenennung der Nellius-Straße zu stimmen.“

Prof. Hubertus Halbfas (Mitglied im Sauerländer Heimatbund):
„Im Rahmen der aktuellen Straßennamendebatte haben Peter Bürger und Werner Neuhaus in Zusammenarbeit mit Michael Gosmann vom Stadtarchiv Arnsberg das nationalsozialistische Kulturschaffen von Georg Nellius minutiös untersucht. Die vorgelegte Forschungsarbeit bestätigt ein erschreckendes Bild antisemitischer Kulturpolitik. Dies ist der geistige Hintergrund, aus dem heraus die massenmörderische Judenverfolgung und Judenvernichtung des NS-Staates möglich wurde. Die Bürgerinitiative „Nelliusstraße bleibt Nelliusstraße“ sollte gerade angesichts der neuen Forschungserkenntnisse den Hinweis von Heinrich Lübke bedenken, „dass Menschlichkeit aus der Verantwortung für die Vergangenheit erwächst. Deshalb erweist uns keiner von denen einen Dienst, die unserem Volk zureden, es müsse nun endlich einmal Schluss gemacht werden mit dieser Schattenbeschwörung aus den Tagen einer furchtbaren Vergangenheit. Nicht wir beschwören die Schatten, die Schatten beschwören uns, und es liegt nicht in unserer Macht, uns ihrem Bann zu entziehen“.“

Prof. Dr. Dr. Reinhard Hesse, Warstein:
„Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass die nunmehr zu Nellius vorliegenden Dokumente die Initiatoren der Bürgerinitiative nicht dazu veranlassen werden, von ihrem Anliegen Abstand zu nehmen und der Stadt Sundern somit die Ausrichtung eines teuren Bürgerbegehrens zu ersparen.“

Frau Prof. Dr. Anat Feinberg (Honorarprofessorin an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg):
„Mit Betroffenheit habe ich erfahren, dass in Sundern die Umbenennung der Nellius-Straße durch eine Bürgerinitiative verhindert werden soll. Als jemand, der ein Buch über die Rückkehr jüdischer Musiker in das Nachkriegsdeutschland geschrieben hat und zur Zeit an einem Buch über die Remigration jüdischer Kunstschaffender nach 1945 schreibt, bin ich entsetzt, dass es im Sauerland, das ich aus zahlreichen Besuchen kenne, noch eine Straße gibt, die nach einem bekennenden antisemitischen Musikpolitiker benannt ist. Als jemand, der als kulturelle Vermittlerin zwischen Israel und Deutschland für sein langjähriges Engagement zugunsten der israelischen Kultur und der deutsch-israelischen Beziehungen vom Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, appelliere ich an die zuständigen politischen Gremien, diesen Schandfleck rasch zu beseitigen und umgehend den Weg für eine Umbenennung der Nellius-Straße frei zu machen.“

Der Historiker Dr. Ulrich F. Opfermann (Aktives Museum Südwestfalen Siegen, Rom e.V. Köln) schreibt dem Autorenteam:
„Ihnen […] ist mit Ihrem akribischen Nellius-Gutachten ein wertvoller Beitrag zur aktuellen Benennungsdiskussion gelungen, mit Bedeutung über den in Rede stehenden Ort hinaus. Man kann nur hoffen, dass ein sachliches Wort wie dieses noch durchdringt. Ich sage Ihnen das als ein, wie Sie wissen, langjähriger landschaftlicher Nachbar aus dem Siegerland, der manchen Beitrag schrieb. Auch nach meinem Umzug bewegt mich weiterhin die Regionalgeschichte. Das schließt den Blick übers Kölsche Heck selbstverständlich mit ein. Also, noch einmal: ein herzliches Dankeschön für die gute, beispielgebende Arbeit.“

Prof. Dr. Volker Honemann (Münster und Berlin) teilt den Autoren mit:
„Ihnen […] sei sehr herzlich für Ihre mühevolle Forschungsarbeit in Sachen Georg Nellius gedankt. Daß deren Ergebnisse Nellius nun in noch schlimmerem Lichte erscheinen lassen, als man vorher wußte, zeigt, wie nötig es ist, unsere Dritte Reichs-Vergangenheit auch >vor Ort< weiterhin so nüchtern und gründlich aufzuarbeiten, wie Sie es getan haben, und wie ich es vor kurzem für die Germanistik der Westfälischen Wilhelms Universität Münster versucht habe. Tun wir dies nicht, dann wird uns diese Vergangenheit immer von neuem heimsuchen. Es ist sehr zu hoffen, daß die Sunderner Bürgerinitiative sich durch Ihre umfassende, strikt wissenschaftliche Dokumentation überzeugen läßt, daß Georg Nellius keine Ehrung durch einen Straßennamen gebührt.“

Prof. Dr. Josef Wiesehöfer (Universität Kiel) lässt uns in knapper Form wissen:
„Herzlichen Dank für diese überaus wichtige und überfällige Darstellung.“

Neue wichtige Publikation: Georg Nellius (1891-1952) Völkisches und nationalsozialistisches Kulturschaffen, antisemitische Musikpolitik, Entnazifizierung.

Zum Lesen oder Herunterladen auf das Bild klicken.
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Vor wenigen Tagen ist eine eine neue wissenschaftliche Arbeit von von Peter Bürger und Werner Neuhaus in Zusammenarbeit mit Michael Gosmann (Stadtarchiv Arnsberg) über Georg Nellius völkisches und nationalsozialistisches Kulturschaffen, seine antisemitische Musikpolitik und seine Entnazifizierung erschienen.

Die Broschüre umfasst 121 Seiten. Für den schnellen Überblick empfehlen die Verfasser:

  • Die neue Quellenbasis dieser Arbeit: S. 6-7
  • NS-Kulturfunktionär Nellius: S. 17-25
  • Antisemit Nellius: S. 26-29
  • Kriegs- & Todeskult: S. 29-32
  • Entnazifizierung: 33-41
  • Ergebnis und Votum zur Straßennamendebatte: S. 42-43.

Wir zitieren an dieser Stelle große Teile des sehr verständlich geschriebenen Vorworts:

Im Rahmen der neueren westfälischen Straßennamendebatte (Frese 2012) sind auch Straßenschilder mit dem Namenszug des Musikers Georg Nellius (1891-1952) in den Kommunen Arnsberg und Sundern ins Blickfeld gerückt.

Angeregt durch eine Veröffentlichung des Christine Koch-Mundartarchivs am Museum Eslohe (Bürger 2013a*) hat der Kulturausschuss der Stadt Sundern bereits Ende Mai 2013 eine Umbenennung der dortigen Nellius-Straße beschlossen. Im November 2013 meldete sich dann eine Bürgerinitiative „Nellius-Straße bleibt Nellius-Straße“ zu Wort, die im Januar dieses Jahres 2.677 Unterschriften für das in ihrem Namen ausgedrückte Begehren vorlegen konnte.

Jede gute Sache muss Kritik vertragen können. Eine breite öffentliche Diskussion kann dem Anliegen, untragbare „Ehrungen“ von Nationalsozialisten durch Straßenbenennungen zu revidieren und einem neuen Geschichtsbewusstsein Wege zu bahnen, nur dienlich sein.

Problematisch sind indessen Anklänge an jenes auch sonst im Internet verbreitete Argument, dem zufolge sich bei der Straßennamendebatte alle etablierten Parteien gegen eine – angebliche – Mehrheit von Bürgerinnen und Bürgern verschworen hätten.

Nicht minder problematisch sind bestimmte Öffentlichkeitsstrategien, die sich anhand einer Presseschau zur Nellius-Diskussion in Sundern nachweisen lassen: Ein isoliertes Dokument aus einem äußerst umfangreichen Aktenzusammenhang taucht plötzlich als spektakulärer, unüberbietbarer und unanfechtbarer „Entlastungsbeweis“ auf.

Spekulationen und Behauptungen, für die nicht ein einziger Beleg vorliegt, werden in Anzeigenblättern und gegenüber der Lokalpresse als „historische Wahrheiten“ ausgegeben. Im Einzelfall wird sogar aus einer Doktorarbeit etwas abgeleitet, was in direktem Gegensatz zu den von der Autorin präsentierten Ergebnissen steht.

Mit derlei Methoden kann man in kürzesten Zeiträumen immer wieder neue Aufmerksamkeit oder Empörung im öffentlichen Raum erzeugen und ein Publikum, das im wissenschaftlichen Umgang mit Quellen nicht geschult ist, beeindrucken.

Im konkreten Fall der Nellius-Diskussion gibt es allerdings keinerlei Grund, herablassend das Informationsbedürfnis von vielen Bürgerinnen und Bü rgern zu ignorieren. Die zum Thema bereits vorliegende Internet-Darstellung behandelt den sauerländischen Komponisten nur auf vergleichsweise knappem Raum, z.T. übrigens sehr wohlwollend. Wenn sie direkt betroffene Straßenbewohnerinnen und -bewohner noch nicht überzeugt, haben kritisch Forschende die Pflicht, ihre bisherigen Erkenntnisse besser zu vermitteln und sich dem Thema noch einmal eingehender zu widmen.

Außerdem brauchen KommunalpolitikerInnen mit Blick auf die mit einem „Bürgerbegehren“ verbundenen Fristen jetzt zeitnah eine hieb- und stichfeste Expertise als Entscheidungsgrundlage.

Dem zweiten Erfordernis kann die vorliegende Darstellung, versehen mit einem umfangreichen Dokumentationsteil, Rechnung tragen.

Mit großem Respekt vor dem Informationsbedürfnis auch in nachdenklichen Kreisen haben wir uns die „Causa Nellius“ noch einmal sehr viel genauer angeschaut und konnten dabei die Quellenbasis erheblich erweitern.

Die ganze Broschüre lesen oder herunterladen: http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2069.pdf

Sämtliche Internetbeiträge des Christine Koch-Mundartarchivs am Museum Eslohe kann man sich auf dieser Website herunterladen: http://www.sauerlandmundart.de/daunlots.html

Umleitung: Heute liegt mir der Flaneur sehr am Herzen und dann noch Religion, Geschichte, Sprache, Klimawandel, Facebook und andere Kleinigkeiten.

Heute Morgen bequemte sich der Winter zu uns. (foto: zoom)
Heute Morgen bequemte sich der Winter zu uns. (foto: zoom)

Der Flaneur braucht kein Ziel: In der Regel hat der Weg in der westlichen Leistungsgesellschaft ein Ziel. Man geht zur Arbeit oder zum Supermarkt, man muss Behördengänge erledigen, die alte Mutter besuchen, für den Halbmarathon trainieren, Schuhe kaufen oder wenigstens Brötchen holen … revierpassagen

Anglizismus 2013: Publikumsabstimmung … sprachlog

Es gibt einige wichtige Dinge, über die in deutschen Gerichten entschieden wird: Trinkt der Imam von Duisburg Bier? … tapferimnirgendwo (via ruhrbarone)

Universitäten und Theologie: Nicht gläubig im Sinne von Christentum, Judentum und Islam … tagesspiegel

„Weihnachten im Schuhkarton“: Die Aktion will nicht nur helfen, sondern auch missionieren … wdr

Russland sei Dank: Ein Plädoyer für den empathischen Blick nach Osten … zeitonline

1914 und kein Ende: Ungelöste Rätsel, blinde Flecke und die alte Frage nach den „Lehren der Geschichte“ … zeitonline

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