Gemeinsame Presseerklärung der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis und der Stadt Winterberg zu Driftern am vergangenen Wochenende

Das winterliche Wetter hat am Wochenende wieder einmal dazu geführt, dass sich zahlreiche sogenannter „Drifter“ auf den Weg nach Winterberg gemacht haben, um auf schneebedeckten Parkflächen, in den Höhendörfern oder auch in der Innenstadt aufzufallen.

Am späten Samstagabend wurden der Polizei mehrere Fahrzeuge in Winterberg gemeldet. Die Polizei war mit einigen Streifenwagen vor Ort und kontrollierte die einschlägigen Örtlichkeiten.

Durch die Anfang 2022 beschlossene Änderung der Sondernutzungssatzung untersagt die Stadt Winterberg die Nutzung der städtischen Flächen über Nacht. Und Nutzung meint bereits das Befahren der Parkplätze oder das Parken auf den Parkplätzen.

Konkret werden mit dieser Regelung die Nutzung für die Parkplätze Großraumparkplatz Bremberg, Parkplatz Fußgängerbrücke B 236, Parkplatz Nordhang, Parkplatz Bremberg (P2), Parkplatz Hochheide Niedersfeld, Parkplatz Kapellenhang Altastenberg, Parkplatz Kreuzbergweg Winterberg, Parkplatz Homberg Züschen von 22.30 Uhr bis 8.00 Uhr untersagt.

Zusätzlich hat die Stadt Winterberg auf dem Brembergparkplatz elektronisch gesteuerte Poller eingebaut, die den Parkplatz um 22.30 Uhr automatisiert absperrt. Wer sich danach noch auf dem Parkplatz befindet, verstößt gegen die Sondernutzungssatzung und bekommt ein Bußgeld auferlegt. Die Polizei konnte am Samstagabend nach 22:30 Uhr einige Fahrzeuge und ihre Fahrer auf der mittlerweile abgesperrten Fläche antreffen.

Im Gesamtbereich Winterberg stellte die Polizei eine dreistellige Anzahl an Fahrzeugen fest. Eine Vielzahl der Fahrzeuge war mit auswärtigen Kennzeichen versehen. Es ist davon auszugehen, dass sich ein großer Teil der angetroffenen Personen ausschließlich zur Begehung der festgestellten Verstöße auf den Weg nach Winterberg gemacht hat.

Gegen eine Vielzahl von Autofahrern wurde konsequent eingeschritten. Insgesamt wurden 54 Bußgeldverfahren eingeleitet. Diese richten sich überwiegend nach der Sondernutzungssatzung der Stadt Winterberg. Zusätzlich wurden 13 Verwarngelder wegen anderer diverser Verkehrsverstöße erhoben. Die Beamten erteilten etwa 70 Platzverweise.

Gegen 23:40 Uhr viel der Polizei ein hochmotorisiertes Fahrzeug aus Dortmund auf. Der Fahrer wurde kontrolliert. Die Beamten stellten fest, dass der 21jährige Autofahrer trotz fehlendem Versicherungsschutz unterwegs war. Das Fahrzeug wurde vor Ort stillgelegt. Gegen den Fahrer wird nun wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz ermittelt.

Um 00:40 Uhr wurde am Skigebiet „Sahnehang“ eine Beschädigung an einer Schranke zu einem Parkplatz gemeldet. Hier besteht der Verdacht, dass diese durch bislang unbekannte Täter gewaltsam geöffnet wurde, um mit einem oder mehreren Fahrzeugen auf den Parkplatz zu gelangen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen hierzu übernommen.

Die Polizei im Hochsauerlandkreis und die Stadt Winterberg werden die Situation im Stadtbereich Winterberg im Blick behalten und konsequent gegen Autofahrer vorgehen, die den öffentlichen Straßenverkehr oder auch städtische Flächen für verkehrsfremdes Verhalten nutzen. Autofahrer, welche private Flächen nutzen, verursachen nicht selten Schäden. Hier wenden sich die Eigentümer regelmäßig an die Polizei und erstatten Anzeige.

Hochsauerlandkreis: Neues Impfangebot für Kinder im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen

Ärztin Anne Schüttke und MFA Myriem Hofmann vom Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis (Foto: HSK)

Kinder, die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung im Gesundheitsamt HSK vorstellig werden, können sich dabei ab dem 05. Dezember gegen Masern, Mumps und Röteln impfen lassen.

(Pressemitteilung HSK)

Während die Masernschutzimpfung für den Besuch einer KiTa oder der Schule Pflicht ist, folgt das Gesundheitsamt mit der Dreifachschutzimpfung MMR der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).

„Die Eltern bringen den Impfausweis des Kindes zum Termin mit. Die medizinische Fachangestellte prüft dann, ob ein ausreichender Impfschutz besteht“, erklärt Andrea Gerbracht, Sachgebietsleiterin für Kinder-, Jugend- und Zahngesundheit. Wird ein fehlender Masernimpfschutz festgestellt, können die Eltern für ihre Kinder spontan Gebrauch von dem neuen Impfangebot machen, sofern keine medizinischen Gründe wie beispielsweise Fieber, schwere Einschränkungen des Immunsystems oder bekannte Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs dagegensprechen. „Gern können Eltern aber auch bereits im Vorfeld ihr Interesse melden“, so Andrea Gerbracht. Für die Impfung stehen Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes bereit.

Das niederschwellige Impfangebot kann außerdem von Kindern aus Zuwandererfamilien genutzt werden, die zur sogenannten Seiteneinsteigeruntersuchung ins Kreishaus kommen.

SBL verlangt vom Landrat mehr Informationen über die Folgen des Ausfalls der SIT

Nun sind es schon 26 Tage, in denen alle Dienstleistungen der Südwestfalen-IT ausgefallen sind. Infolge einer Cyber-Attacke können seit 30.10.2023 im HSK z.B. keine Kfz angemeldet werden, keine Führerscheine ausgestellt werden und keine regulären Personalausweise bestellt werden.

(Der Artikel ist heute auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Mittlerweile gibt es einige Ersatzlösungen. So können seit einigen Tagen Kfz nach mehreren Tagen Bearbeitungszeit Zulassungen mit PB- oder KB-Kennzeichen erhalten. Und EinwohnerInnen können von Brilon nach Bad Wünnenberg oder Willingen fahren und dort Personalausweise beantragen.

Bei vielen Betroffenen herrscht große Unzufriedenheit mit der Informationspolitik der SIT. Diese hat zwar eigens eine Firma für Krisenkommunikation aus Leipzig engagiert, aber das brachte keine sichtbaren Erfolge. So wurde am 06.11. auf der “Notfall-Internetseite” der SIT angekündigt: “Die SIT wird nun täglich über mögliche neue Erkenntnisse informieren.”

Die Realität ist davon weit entfernt, denn in den 18 Tagen danach gab es genau dreimal neue Mitteilungen.

Die SBL-Kreistagsfraktion hat nun für die nächste Kreistagssitzung (am Freitag, 08.12., ab 14 Uhr im Kreishaus in Meschede) folgenden Antrag für die Tagesordnung eingebracht:

“Sehr geehrter Herr Landrat,

für die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Kreistags beantragt die SBL-Kreistagsfraktion den Tagesordnungspunkt (TOP):

Bericht des Landrats über die Folgen des Totalausfalls aller Systeme der SIT

Dabei soll insbesondere auf folgende Punkte eingegangen werden:

  • Auswirkungen auf die von der Kreisverwaltung angebotenen Dienstleistungen
  • Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Kreisverwaltung
  • Aktueller Stand der Ersatzlösungen (z.B. durch Kooperation mit Nachbarkreisen)
  • Zeitliche Perspektive für eine Wiederaufnahme des Normalbetriebs
  • Maßnahmen zur Überprüfung der Server und PCs in der Kreisverwaltung (weiter uneingeschränkt nutzbar?)
  • Weiter bestehende Gefährdungen der Datensicherheit
  • Möglicherweise abgeflossene Daten
  • Netzwerksegmentierung
  • Zukunftsstrategie, z.B. Beauftragung anderer IT-Dienstleister und Erstellen von Havarieplänen
  • Finanzielle Auswirkungen für die Kreishaushalte 2023 und 2024?

Systemausfall SIT – Ab Montag, 20. November: Kfz-Zulassung und Führerscheinwesen starten wieder

Checkliste Zulassung (Foto: Pressestelle HSK)

Hochsauerlandkreis. Am Montag, 20. November, starten die Kfz-Zulassungs- und Führerscheinangelegenheiten wieder in eingeschränktem Umfang in Zusammenarbeit mit den Kreisen Paderborn und Waldeck-Frankenberg. Der Hochsauerlandkreis bittet, die folgenden Hinweise zu beachten.  

Kfz-Zulassung
Die Kunden können die Vorgänge montags bis freitags zwischen 7.30 und 10 Uhr und zusätzlich dienstags von 14 bis 16 Uhr in den Kfz-Zulassungsstellen in den Kreishäusern Arnsberg, Brilon und Meschede ohne vorherige Terminbuchung abgeben. Mit längeren Wartezeiten ist zu rechnen. In den Kreishäusern finden lediglich die Annahme und die Ausgabe statt, das Zulassungsgeschäft selbst in den Nachbarkreisen durch eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochsauerlandkreises.  

Für private Zulassungen sind mitzubringen:

  • Personalausweis oder Reisepass (am besten zusätzlich als Kopie)
  • Soweit vorhanden: Meldebescheinigung (Inhaber ausländischer Ausweisdokumente)
  • die erforderlichen Fahrzeugpapiere: Zulassungsbescheinigung Teil I und II
  • Bankkarte/EG-Karte
  • Nummer der Elektronischen Versicherungsbestätigung (EVB)
  • Handynummer und/oder Mailadresse
  • ausgefüllter Handzettel
  • ausgefülltes SEPA-Lastschriftmandat für die Kfz-Steuer
  • Zulassungsvollmacht (wenn der Halter nicht persönlich vorspricht)

Der Handzettel, das SEPA-Lastschriftmandat und weitere Formulare sind auf der Notfall-Website https://hochsauerlandkreis.org/zulassung hinterlegt.  

Hinweis für gewerbliche Halter: Für Zulassungen wird ein aktueller vollständiger Auszug aus dem Handelsregister benötigt. Sofern kein Eintrag im Handelsregister besteht, ist eine Kopie der Gewerbeanmeldung erforderlich.  

Unvollständige Unterlagen können nicht entgegengenommen werden.  

Wenn die Vorgänge nach der Bearbeitung wieder zurück in den Kfz-Zulassungsstellen angekommen sind, werden die Kunden per SMS oder Mail informiert, gegebenenfalls auch telefonisch). Die Bearbeitungszeit wird mehrere Tage dauern auch wegen des Transportes der Unterlagen nach und von Paderborn und Korbach. Bereits geprägte Kennzeichenschilder können nicht verwendet werden, da die Kennzeichen nach festen Kontingenten erst während der Verarbeitung an den HSK vergeben werden.

Nicht möglich sind:

  • Wahlmöglichkeit zwischen den Kennzeichen PB oder KB
  • Vergabe von Wunschkennzeichen
  • Vergabe von bereits reservierten HSK-Kennzeichen
  • Reservierung bzw. das „Behalten“ des Kennzeichens bei einer Abmeldung
  • Adressänderungen
  • Ausstellung von Ersatz-Fahrzeugpapieren
  • Technische Änderungen

Hinweise für Händler und Zulassungsbetriebe: Die Vorgänge bitte vollständig und sortiert abgeben sowie zunächst nur die eiligsten Fälle.  

Wenn die normale Bearbeitung im HSK wieder beginnt, kann auf HSK umgekennzeichnet werden. Eine Pflicht hierzu besteht jedoch nicht. Es kann auch weiterhin das auswärtige Kennzeichen verwendet werden.

Fahrerlaubnisse/Führerscheine
Die Kunden können montags bis freitags zwischen 7.30 und 12 Uhr ohne Termin in den Führerscheinstellen in den Kreishäusern Arnsberg, Brilon und Meschede vorsprechen. Dort erfolgt eine individuelle Absprache des weiteren Vorgehens.  

Nicht möglich sind:

  • Umtausch Papierführerschein in Kartenführerschein
  • Erstellung oder Anforderung von Karteikartenabschriften
  • Ausstellung von Internationalen Führerscheinen
  • Umschreibung von ausländischen Fahrerlaubnissen  

An Ablauf halten
Die Kreisverwaltung bittet, den Ablauf einzuhalten, die Vorgänge ausschließlich über die HSK-Zulassungsstellen laufen zu lassen und sich nicht direkt an die Kreise Paderborn und Waldeck-Frankenberg zu wenden. Beide Kreise wurden in den vergangenen Tagen bereits erheblich durch Anrufe und Mails aus dem HSK in ihrer Arbeit eingeschränkt. Der Hochsauerlandkreis bleibt zuständig für die Kfz-Zulassungs- und Führerscheinangelegenheiten, auch wenn es rechtliche Ausnahmen gibt.

Systemausfall SIT – Hinweise zu Ausländerbehörde, KitaPortal, Elterngeld und BAföG

Hochsauerlandkreis. Die Ausländerbehörde des Hochsauerlandkreises wird ab sofort ihre Arbeit eingeschränkt wieder aufnehmen. Möglich sind die Verlängerungen von Duldungen und Aufenthaltsgestattungen.

(Pressemitteilung HSK)

Bei der Verlängerung von sonstigen Aufenthaltstiteln kann eine sogenannte „Fiktionsbescheinigung“ ausgestellt werden. Mit den Fiktionsbescheinigungen wird das Bestehen eines vorläufigen Aufenthaltsrechts im Bundesgebiet nachgewiesen. Ein Zugriff auf das Ausländerzentralregister ist noch immer nicht möglich, so dass Visaverfahren und die erstmalige Ausstellung eines Aufenthaltstitels nicht bearbeitet werden können. Die Aufnahme von Verpflichtungserklärungen ist wieder möglich. Die telefonische Erreichbarkeit der Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter ist zu den bekannten Zeiten gegeben. Die Ausländerbehörde bittet um Verständnis, dass sich die Bearbeitungszeiten durch den Systemausfall bei der SIT verlängern.

Das HSK KiTaPortal ist weiterhin über die Seite www.kitaplaner.de erreichbar, der im Vorfeld veröffentlichte QR-Code funktioniert wegen der IT-Problematik leider nicht. Ab dem 15. November werden wie geplant die Zusagen für die Plätze von den Kindertageseinrichtungen versendet. Im Bereich der Kindertagespflege sind die Fachberatungen postalisch und telefonisch wie gewohnt erreichbar.

Die bereits bewilligten Zahlungen beim Elterngeld werden um den ersten eines Kalendermonats in der gewohnten Weise gezahlt. Erst- und Änderungsanträge können weiterhin schriftlich gestellt werden. Etwaige fehlende Unterlagen werden telefonisch von den Mitarbeiterinnen angefordert. Daher ist es hilfreich, wenn die Antragstellerinnen und Antragsteller ihre Telefonnummer angeben. Es muss mit längeren Wartezeiten bis zur Erteilung des Bescheides und zur Zahlungsanweisung gerechnet werden.

Beim BAföG werden die bereits bewilligten Zahlungen wie bisher am letzten Werktag des Monats ausgezahlt. Neu- und Änderungsanträge können gestellt werden. Auch hier kann es zu zeitlichen Verzögerungen kommen.

Systemausfall SIT: Einschränkungen wohl über längeren Zeitraum

Ausgemusterte Faxgeräte wurden reaktiviert. Kfz-Zulassungsstellen und Führerscheinstellen für Bürgerinnen und Bürger weiterhin geschlossen.

Alte Zeiten kehren zurück: Panasonic Thermopapier-Faxgerät KX-F90 mit integriertem Anrufbeantworter und Telefon, Anfang 1990er Jahre (Symbolbild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Panasonic_KX-F90.jpg)

Hochsauerlandkreis. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen leider wohl auch in der kommenden Zeit mit Einschränkungen bei vielen Anwendungen rechnen“, beschreibt Pressesprecher Martin Reuther die aktuelle Situation bei der Kreisverwaltung.

(Pressemitteilung HSK)

Wir freuen uns über jede Anwendung, die wieder gestartet werden kann. Alle arbeiten gemeinsam an Lösungen, um so schnell wie möglich Verfahren nach und nach wieder in Betrieb zu nehmen“, so Reuther weiter. Bis dahin werden viele Prozesse wieder analog umgesetzt. Sogar die eigentlich ausgemusterten Faxgeräte wurden reaktiviert.

Priorität haben dabei die Anwendungen, die direkte Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger haben, wie beispielsweise die Kfz-Zulassung, das Führerscheinwesen oder die Auszahlung von Sozialleistungen.

Der Hochsauerlandkreis hat sich dabei auch mit Amtshilfeersuchen an nicht vom IT-Ausfall betroffene Kreise und kreisfreie Städte gewendet. Es wird derzeit technisch und rechtlich geprüft, ob Aufgaben dort von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung wahrgenommen werden können.

Der Kreis hat weiterhin rund 100 Laptops und Computer angekauft, die in Kürze geliefert werden und als sogenannte Standalone-Rechner eingesetzt werden sollen, also als eigenständige PC unabhängig vom von der Außenwelt abgeschnittenen Netzwerk des Hochsauerlandkreises. Über diese Rechner ist dann auch wieder eingeschränkt ein Mailverkehr mit einigen wenigen Adressen möglich.

Seit heute (7. November) funktioniert beispielsweise die Adresse rechnung@hochsauerlandkreis.de, so dass Rechnungen nicht mehr per Post an den Kreis gesendet werden müssen. Weitere Mailadressen werden auf der überarbeiteten Notfall-Website des Kreises bekanntgegeben, die noch diese Woche unter www.hochsauerlandkreis.de freigeschaltet und regelmäßig aktualisiert wird.

Bedauerlicherweise sind die Kfz-Zulassungsstellen und Führerscheinstellen für Bürgerinnen und Bürger weiterhin geschlossen.

So muss auch der angekündigte Sondertermin für den Führerscheinumtausch, der für Samstag, 18. November, angekündigt wurde, entfallen. Die Frist für den Umtausch für die Geburtsjahrgänge 1965 bis 1970 läuft eigentlich bis zum 19. Januar 2024, hier hat der Hochsauerlandkreis bereits eine Fristverlängerung von einem halben Jahr beantragt und hofft auf eine positive Rückmeldung.

Zwei Wochen Ausfall der IT – oder länger?

Symbolfoto: Beispiel des Locky Ransomware Source Codes (Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Locky_ransomware_source_code.jpg)

Die meisten Verwaltungsprogramme des Hochsauerlandkreises und der anderen vier Kreise in Südwestfalen sowie der 59 kreisangehörigen Städte und Gemeinden laufen über die Server der Südwestfalen-IT (SIT), mit Standorten in Siegen und in Hemer. Seit Anfang der Woche ist die SIT komplett “down”. Denn unbekannte Hacker haben einen Teil der Daten auf den Servern der SIT verschlüsselt und versuchen nun, dafür Lösegeld zu erpressen. Es handelt sich um einen Cyberangriff mit sog. Ransomware.

(Der Artikel ist gestern auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Derartige Angriffe haben in der Vergangenheit bei anderen betroffenen Kommunen dazu geführt, dass die Verwaltungen etwa ein Vierteljahr lang nur eingeschränkt arbeitsfähig waren.
https://unternehmen-cybersicherheit.de/hackerangriff-schwerin-normalbetrieb-erst-wieder-anfang-2022/

Auf der Homepage der SIT heisst es dazu (seit Montag 30.10. unverändert):


“Die Südwestfalen-IT (SIT) ist Ziel eines Cyberangriffs mit Ransomware (sog. Erpressungstrojaner) geworden, der aktuell die Handlungsfähigkeit der kommunalen Verwaltungen beeinträchtigt…
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden verschlüsselte Daten auf Servern der SIT gefunden, die auf einen unautorisierten externen Zugriff hindeuten. Unmittelbar im Anschluss begannen die Techniker noch in der Nacht mit der Analyse und ersten Schritten der Schadensbegrenzung. Am Montagmorgen tagte der hausinterne Krisenstab.
Um die Weiterverbreitung der Schadsoftware innerhalb des Netzwerks zu verhindern, wurden die Verbindungen des Rechenzentrums zu und von allen Verbandskommunen gekappt. Infolgedessen können die Verwaltungen derzeit nicht auf die von der SIT bereitgestellten Fachverfahren und Infrastrukturen zugreifen und sind in ihren Dienstleistungen für die Bürger stark eingeschränkt.”

www.sit.nrw


Nachdem zunächst bei der Dauer des Ausfalls nur von Tagen geredet wurde, geht es nun schon um mehrere Wochen. Die Kreisverwaltung des HSK veröffentlichte heute (am 02.11.) Nachmittag folgende Presseerklärung:


“Längerer Ausfall der IT-Systeme vermutet – Kfz-Zulassungsstellen Samstag geschlossen
Die Kreisverwaltung geht nach den neuesten Informationen davon aus, dass die betroffenen IT-Anwendungen auch in der kommenden Woche (6. bis 12. November) nicht laufen werden. Mails, die an den Hochsauerlandkreis gesendet werden, kommen nach wie vor nicht an und sie werden voraussichtlich auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt zugestellt. Der Kreis bittet deshalb die Bürgerinnen und Bürger, die seit dem späten Sonntagabend, 29. Oktober, eine Mail gesendet haben, ihr Anliegen per Post oder per Telefon erneut vorzutragen. Da Kfz-Zulassungen nach wie vor nicht möglich sind, bleiben die Zulassungsstellen in den Kreishäusern Arnsberg, Brilon und Meschede am Samstag, 4. November, geschlossen.”

https://www.presse-service.de/data.aspx/static/?ID=1141913.html


Die aktuelle Situation führt dazu, dass z.B. keine Kfz angemeldet werden können, keine Führerscheine ausgegeben werden können, keine Personalausweise und Geburtsurkunden beantragt und ausgestellt werden können und fast alle betroffenen Kommunen keine Mails empfangen und senden können. Und die Gremienmitglieder können keine Sitzungsunterlagen abrufen. Aufgabe der Kreisverwaltung und der Gemeindeverwaltungen ist es nun, nach Ersatzlösungen zu suchen, die möglichst schnell starten können.

Die wichtigste Aufgabe ist jetzt die Lösung der akuten Probleme. Danach muss aber hinterfragt werden, ob die Geschäftsführung der SIT ausreichend Vorsorge gegen solche Hackerangriffe und deren Folgen getroffen hat. Klar ist, dass es keinen 100%-igen Schutz gegen Cyberkriminalität gibt. Aber jedes derartige IT-Unternehmen benötigt ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept, u m die Risiken möglichst gering zu halten und im Falle eines Angriffs einen baldigen Neustart sicherzustellen. Der Verlauf einiger Sitzungen der Verbandsversammlung und des Verwaltungsrats der SIT lässt Zweifel wachsen, ob von der SIT dem IT-Sicherheitskonzept ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet wurde.

Die SBL-Kreistagsfraktion hat noch am Montag folgendes Schreiben an den Landrat geschickt:

“Situation der IT-Anwendungen, Dienstleistungen und Gremiensitzungen
Sehr geehrter Herr Landrat,
seit heute gibt es den Totalausfall aller IT-Systeme der SIT. Die Folgen könnten längere Zeit anhalten; vor zwei Jahren hat es in einer ähnlichen Situation im Landkreis Ludwigslust-Parchim und in Schwerin etwa ein Vierteljahr gedauert, bis die Verwaltungen wieder voll arbeitsfähig waren.
Bitte informieren Sie die Fraktionen zeitnah über die Möglichkeiten und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung möglichst vieler Dienstleistungen der Kreisverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Betriebe.
Außerdem möchten wir informiert werden, ob auch im HSK mit einer Verlegung von Sitzungs-terminen zu rechnen ist, wie es in mehreren größeren Städten in Südwestfalen (Arnsberg, Lüdenscheid) heute bereits angekündigt wurde.”

Vermutlich längerer Ausfall der IT-Systeme – Kfz-Zulassungsstellen Samstag geschlossen

Hochsauerlandkreis. Die Kreisverwaltung geht nach den neuesten Informationen davon aus, dass die betroffenen IT-Anwendungen auch in der kommenden Woche (6. bis 12. November) nicht laufen werden.

(Pressemitteilung HSK)

Mails, die an den Hochsauerlandkreis gesendet werden, kommen nach wie vor nicht an und sie werden voraussichtlich auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt zugestellt.

Der Kreis bittet deshalb die Bürgerinnen und Bürger, die seit dem späten Sonntagabend, 29. Oktober, eine Mail gesendet haben, ihr Anliegen per Post oder per Telefon erneut vorzutragen.

Da Kfz-Zulassungen nach wie vor nicht möglich sind, bleiben die Zulassungsstellen in den Kreishäusern Arnsberg, Brilon und Meschede am Samstag, 4. November, geschlossen.

Kreis nach wie vor nur telefonisch erreichbar – interne Systeme funktionieren

Screenshot der Website Hochsauerlandkreis heite um 16:12 Uhr (Bild: zoom)

Der Hochsauerlandkreis ist nach wie vor nur telefonisch erreichbar. Es ist davon auszugehen, dass die Anwendungen nach dem IT-Ausfall bei der Südwestfalen-IT in dieser Woche nicht mehr zum Laufen gebracht werden können.

(Pressemitteilung HSK)

Intern kann die Kreisverwaltung arbeiten, die internen Systeme funktionieren inklusive Mail.

Die Kreisverwaltung bittet, Rechnungen nicht per Mail zuzusenden, sondern auf dem Postweg, da von und auch nach außen kein Mailverkehr möglich ist.

Leider sind bei den Anwendungen nach wie vor insbesondere die Kfz-Zulassung, das Führerscheinwesen und das Ausländeramt betroffen. Der Kreis bittet um Verständnis.

Alle IT-Systeme beim HSK durch Ausfall der SIT gestört. Zwei Updates

„Wir sprechen von einem Komplettausfall, die Kreisverwaltung hat alle Leitungen zur SIT gekappt“

Pressemitteilung gecheckt (Screenshot: zoom)

Hochsauerlandkreis. Die IT-Systeme in der Kreisverwaltung sind durch einen Ausfall bei der SIT (Südwestfalen-IT), dem Systemhaus für alle fünf südwestfälischen Kreise sowie der Städte und Gemeinden, gestört. Es sind daher keine Anwendungen möglich, die von der SIT bereitgestellt werden.

Für aktuelle Updates bitte nach unten scrollen.

(Pressemitteilung)

Dazu gehören beispielsweise die Kfz-Zulassung, die Führerscheinstellen, Elterngeld und das Ausländeramt.

Mails können nicht versendet und empfangen werden und für die Kolleginnen und Kollegen ist auch Homeoffice nicht möglich.

„Wir sprechen von einem Komplettausfall, die Kreisverwaltung hat alle Leitungen zur SIT gekappt“, sagt Pressesprecher Martin Reuther. Der Hochsauerlandkreis bittet alle Bürgerinnen und Bürger, die heute einen Termin in der Kreisverwaltung haben, zu Hause zu bleiben.

Der Kreis bittet um Verständnis. Weitere Informationen folgen.

Update I (13:00 Uhr)

IT-Ausfall: Kreisverwaltung nur telefonisch erreichbar

Hochsauerlandkreis. Die Kreisverwaltung ist aktuell wegen des IT-Ausfalls nur telefonisch erreichbar. Die Notrufnummer „112“ ist weiterhin erreichbar. Möglicherweise werden sich Auszahlungen verzögern, da auch die Anbindung zu den Geldinstituten unterbrochen ist. Hier wird derzeit nach einer Überbrückungslösung gesucht. Das Kreisgesundheitsamt teilt mit, dass die Termine der Schuleingangsuntersuchungen stattfinden können. Die im Vorfeld mit den Erziehungsberechtigten abgestimmten Termine können durchgeführt werden.

Update II (17:00)

IT-Ausfall wohl über mehrere Tage

Hochsauerlandkreis. Die Kreisverwaltung geht aktuell davon aus, dass der IT-Ausfall bei der Südwestfalen-IT mindestens mehrere Tage andauern wird, so dass auch die Anwendungen beim Hochsauerlandkreis nicht zur Verfügung stehen werden. Dank der Unterstützung der Sparkasse Hochsauerland sind ab sofort alle Auszahlungen wieder möglich.

Nach wie vor ist die Kreisverwaltung nur telefonisch erreichbar, der Mailverkehr ist ebenfalls betroffen.