Saisonstart im KultUR-Garten Brilon

Gewusel im KultUR-Garten Brilon: Hämmern, Bohren, Schrauben, Hochbeete zusammenbauen und befüllen oder einfach nur Kaffee trinken und sich unterhalten. (foto: zoom)

Brilon. Ein kleine Gartenhütte, eine umzäunte Fläche mit Europaletten, Brettern, Werkzeugen und Metallteilen. Schnell füllt sich das Gelände mit Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern. Die Projektgruppe KultUR-Garten des Vereins Brilon-Mittendrin trifft sich zum Hochbeetbau-Workshop auf ihrem Gelände im Kreishauspark.

Als das Hämmern, Schrauben und Schleifen beginnt, kommt an diesem kalten und verregneten Sonnabend sogar die Sonne heraus.

„Unser Verein besteht aus ca. 20 Leuten, in der Projektgruppe sind wir acht bis zehn Personen“, erklärt Gartentherapeutin Edith Schlömer-Bracht, gerne könnten auch noch mehr Leute dazukommen.

Das Ziel der Gruppe sei es, Menschen zusammenzubringen, die im normalen Alltag häufig aneinander vorbeiliefen. Zur Zeit seien 16 Flächen für Hochbeete vorhanden, die nun noch um vier Handicap-Plätze erweitert würden.

Auch die Kinder packen mit an. (foto: zoom)

Der KultUR-Garten sei „das gemeinsame Dritte“, das alle Beteiligten zusammenbringe, egal woher sie kämen. Das Vorbild sei die Bonnekamp-Stiftung in Essen-Katernberg, die man im letzten Jahr besucht habe. Auf 3500 Quadratmetern sei dort ein faszinierender Gemeinschaftsgarten entstanden.

Die 16 Plätze im Briloner KultUR-Garten waren schnell vergeben. Viele unterschiedliche Menschen und Gruppen sind an dem Projekt interessiert: junge Familien und Alleinerziehende, Betreute einer Integrationseinrichtung und Einzelpersonen gehören zu den angemeldeten Nutzer*innen der Hochbeete.

„Das muss in eine Linie…“ (foto: zoom)

Durch den ambitionierten Einsatz und die Fachkompetenz einiger Projektgruppenmitglieder konnten technische Probleme wie beispielsweise die Beschaffenheit des Untergrunds für den Bau des Gartenhauses, der Anschluss eines Wassertanks an das Dach und Regenrohr des benachbarten Musikschulgebäudes kreativ und mit großem Arbeitseinsatz gelöst werden.

Grundbefüllung des neuen Hochbeets (foto: zoom)

Mit einer Idee alleine wäre die Entwicklung und Realisierung des KultUR-Gartens nicht so leicht möglich gewesen. Durch ein gut ausgearbeitetes Konzept habe die Gruppe die Deutsche Postcode Lotterie in Düsseldorf überzeugt, die daraufhin das Projekt unkompliziert mit 12.000 Euro gefördert habe.

Man sei froh, dass die Stadt Brilon im Kreishauspark ein Areal in exponierter Lage zur Verfügung gestellt habe. Städtische Fläche werde so zu einem Ort lebendigen Miteinanders.

„Das muss hier wieder raus!“ Ein weiteres Hochbeet wird befüllt. (foto: zoom)

Der Erfolg hat viele Mütter und Väter, die der Projektidee die nötige Dynamik geben. Drei Pflückblumenbeete werden in enger Kooperation mit der Biologischen Station Hochsauerlandkreis bepflanzt und gestaltet.

Sehr geholfen hätten darüber hinaus die guten Kontakte zu Klaus Depenbrock, Kulturmanager des HSK.

Das Pflanzfest im Oktober sei durch das landesweite Programm „2.000 x 1.000 Euro für das Engagement“ mit 1000 Euro gefördert worden.

Am heutigen Sonnabend hält sich die Sonne noch ein wenig. Die ersten Hochbeete sind zusammengebaut, werden gegen Wühlmäuse von unten abgedichtet und von oben befüllt. Auf diese erste Lage wird dann die Erde kommen.

Die Bewirtschaftung der Hochbeete hat begonnen. Bis es grünt, blüht und das erste Gemüse geerntet werden kann, wird noch einige Zeit vergehen.

Um das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe und das kommunikative Miteinander zu stärken, soll demnächst eine Rundbank um den Baum im KultUR-Garten gebaut werden. Keine Fertigbank aus dem Baumarkt, nein, alte ausgediente Holzstühle wolle man nachhaltig und geschickt zu einem Kreis verbinden. Das handwerkliche Können und die Problemlösungskompetenz der Projektgruppenmitglieder werden es richten.

In der Zukunft wird auf der anderen Seite der Straße eine Permakultur entstehen. Kulturelle Events wie Lesungen im Garten, kleine Konzerte mit der Musikschule und Angebote für Familien und Kinder sind geplant.

Wer Interesse an einer Mitarbeit im Projekt „KultUR-Garten“ hat, kann sich persönlich an Edith Schlömer-Bracht, Pia Pettkus oder Angelika Schwermer wenden.

Per Email geht es über: kulturgarten.brilon@gmail.com

Die neue Website ist noch im Aufbau, aber auch auf Instagram ist der KultUR-Garten im Internet vertreten.

Workshop „Hochbeet selber bauen“ im Briloner Kreishauspark

Noch ist der KultUR-Garten im „Winterschlaf“. Das wird sich am Samstag ändern. (Panoramabild: Pia Pettkus)

Ob bei Sonnenschein oder Regen (Vielen Dank an die Briloner PfadfinderInnen für den Verleih des Zeltes), am 25.03.2023 findet von 14:00 – 18:00 Uhr der Workshop „Hochbeet selber bauen“ im Briloner Kreishauspark statt.

(Pressemitteilung KultUR-Garten)

Ein hoch motiviertes KultUR-Garten-Team bietet, passend zur Zeitumstellung in die Sommerzeit, diese Aktion den HochbeetpächterInnen an, freut sich aber auch über alle Interessierten, die an diesem Tag einfach vorbeischauen und sich informieren oder das Garten-Team kennenlernen möchten.

Wer direkt Kontakt zum KultUR-Garten herstellen möchte, kann dies über

kulturgarten@gmx.de

tun.

Der KultUR-Garten und Brilon Mittendrin e.V. freuen sich auf alle Teilnehmer*innen und einen spannenden Workshop.

Globaler Klimastreik auch in Brilon: „Klimaschutz ist Menschenrecht“

Die Organisator*innen der Klima-Aktion in Brilon (v.l.): Reinhard Loos, Lena Schubert, Bastian Grunwald (foto: zoom)

Am Ende des Nachmittags hatten die Organisator*innen des Klimastreiks auf dem Briloner Marktplatz trotz der geringen Teilnehmerzahl immer noch ein Lächeln auf den Lippen. Während die Westfalenpost „gähnende Leere“ konstatierte, zählten die Veranstalter 44 Teilnehmerinnen.

Es hätten nicht alle Personen bei Null Grad lange durchgehalten, so dass es viele Wechsel gegeben habe. Insgesamt, so Reinhard Loos, dürften etwas mehr als 60 Personen vor Ort gewesen sein.

Gesungener Protest von Tilman Humpert. (foto: zoom)

Zählerei hin oder her. Nach der Räumung von Lützerath hat die Klimabewegung an diesem Freitag in Brilon keinen großen Schwung gezeigt. „Kälte und Desinteresse“, lautet die erste nüchterne Einschätzung der Veranstalter*innen vor Ort.

In Wortbeiträgen am Mikrophon und in vielen kleinen Gesprächskreisen ging es um Themen, die die Aktivisten bewegten.

Stifte lagen bereit, damit die Teilnehmer*innen Forderungen aufschreiben konnten. (foto:zoom)

Die Demonstrationen in Lützerath nehmen einen breiten Raum ein. Es seien friedliche Aktionen gewesen. Enttäuschung über die Entscheidung der Landesgrünen zur Räumung. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Braunkohle im Boden bleibt“, fordert Bastian Grünwald. Die erneuerbaren Energien seien am billigsten. Die Auswirkungen der Klimakrise hätten von 1980 bis 2017 400 Mrd. Euro gekostet.

Eine junge Aktivistin berichtet von den friedlichen Demonstrationen in Lützerath. (foto: zoom)

Der Hochsauerlandkreis könne mit seiner Beteiligung an RWE-Aktien Einfluss auf die Politik nehmen und auf einen Ausstieg aus der Braunkohle drängen, so Reinhard Loos. Die Kreistagsmehrheit sei dazu allerdings nicht bereit.

„Wir sind heute leider nicht viele“, sagt Lena Schubert, „aber wir wissen, warum wir hier stehen.“ Die junge Aktivistin fordert, dass keine neuen Gaskraftwerke im Hochsauerland und anderswo gebaut werden. Das Briloner Hallenbad solle auch weiterhin mit Holzhackschnitzeln versorgt werden.

Auf einem kleinen grünen Flyer sind insgesamt elf Vorschläge aufgelistet, was im HSK für die Klimagerechtigkeit getan werden könne:

  • Ein neues Vogelschutzgebiet bei Brilon und Marsberg
  • Keine neuen Autobahnen im HSK
  • Keine neuen Trassen für B7n
  • Tempo-Limits in Innenstädten
  • ÖPNV-Angebot ausbauen
  • Nahmobilität für RaffahrerInnen und FugängerInnen verbessern
  • Keine neuen Gaskraftwerke
  • Erneuerbare Energien ausbauen
  • Strom für öffentliche Gebäude aus Erneuerbaren
  • RWE auffordern, den BraunkohletagebauGarzweiler nicht zu erweitern
  • Kommunale RWE-Aktien mittelfristig verkaufen
Banner am Greenpeace-Info-Stand. (foto: zoom)

Globaler Klimastreik am 3.3.23 – Brilon wieder dabei

Im September 2019 war es bunt und politisch in Brilon (archivfoto: zoom)

In unserem Briefkasten liegt der folgende Aufruf des FFF-Teams Brilon. In den letzten Jahren hatte ich nichts mehr von ihnen gehört. Nach dem Auftakt im Jahr 2019 war es in Brilon plötzlich still geworden und ich musste nach Kassel fahren, um mich dort an Aktionen der FFF-Bewegung zu beteiligen. In diesem Jahr scheint es in Brilon allerdings weiter zu gehen.

Im Wortlaut:

Globaler Klimastreik am 3.3.23 – Brilon wieder dabei

„Der Ausbau erneuerbarer Energien stoppt immer noch“, „Klimaziele werden von Ministerien gebrochen“ und „Die aktuelle Politik handelt nicht ausreichend“ – Mit diesen Worten wirbt die FridaysForFuture-Bewegung für den nächsten globalen Klimastreik am 3.3.23 (internationaler Tag des Artenschutzes). Unser Veranstaltungsteam steht hinter den Aussagen der FFF-Bewegung und sieht auch in Brilon deutlichen Handlungsbedarf.

Was Wir Wollen

Zum einen wollen wir das „Loch“ im Sauerland füllen, wo sonst kaum Demonstrationen der FFF-Bewegung stattfinden. Auch hier gibt es Klimaaktivist:innen, die nicht erst in die nächst größeren Städte fahren müssen, um auf örtliche Probleme aufmerksam zu machen.

Zum anderen wollen wir zeigen, dass auch in unserer Region Potenzial vorhanden ist, einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Dabei geht es unter anderem um den sinnvollen Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch um Kritik am Hochsauerlandkreis wegen seiner Aktienbeteiligung an der RWE AG sowie Planungen der Stadt Brilon, ein Gaskraftwerk zu bauen. Außerdem ist Lützerath für uns noch nicht verloren, denn das Dorf ist zwar geräumt, aber die darunter liegende Braunkohle befindet sich noch unter der Erde und soll dort auch bleiben.

Als zweiten großen Themenbereich wollen wir den internationalen Tag des Artenschutzes nutzen, um das anstehende Vogelschutzgebiet „Diemel- und Hoppecketal“ in den Fokus zu nehmen.

Weitere Verzögerungstaktiken der Politik bei klimarelevanten Themen oder ein „Weiter wie bisher“ darf es nicht geben und deshalb rufen wir am 3.3.23 zum Streik auf.

FridaysForFuture-Team

Unser Team besteht sowohl aus Personen, die schon die letzten Klimastreiks in Brilon organisiert haben, als auch aus neuen Leuten, die sich nun aktiv bei uns beteiligen. Hinzu kommen regionale Musiker, die uns live begleiten.

Wir alle kämpfen für eine lebenswerte Zukunft!

Dein Engagement.

Du willst etwas bewegen? Du willst dich nicht länger von politischen Entscheidungen ignoriert fühlen?

Dann komm am Freitag, den 3.3.23 von 15:00 bis 17:00 Uhr zum Briloner Marktplatz und lass uns gemeinsam die Stimme gegen eine verfehlte Klimapolitik erheben.

Wir freuen uns auf dich!

Friedenskapelle auf dem Borberg: nach einem Vierteljahrhundert den Weg gefunden

Die Friedenskapelle, auch Marienkapelle genannt, ist eine Kapelle auf dem Borberg zwischen Brilon und Olsberg. (foto: zoom)

Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich erst in diesem Jahr ernsthaft versucht, den Wanderweg hoch zum Borberg zu finden. Nachdem ich mir vor nun fast drei Jahren zu Beginn der Pandemie das Spazierengehen als seuchenadäquate Beschäftigung ausgesucht hatte, wurden neue Wander-Ziele in der nahen und mitleren Entfernung rar.

Kürzlich habe ich mir einige Broschüren aus der Tourist-Information in Winterberg zusammengeklaubt, bei Kaffee und Kuchen durchgeblättert und auf Seite 14 der Sauerland-Wanderdörfer den Rundweg zum Borberg gefunden. Die Wandertour beginnt dort allerdings an der Hiebammen-Hütte bei Brilon. Da ich von Olsberg aus starten wollte, habe ich mir mit Hilfe einer alten Olsberger Wanderkarte den Parkplatz an der Roten Brücke ausgesucht. Keine schlechte Wahl, vielleicht sogar die beste, die ich treffen konnte.

Blick zurück: Die Straße unten führt links zum Schinkenwirt und rechts zur „Roten Brücke“ über die Bahn. (foto: zoom)

Der Weg ist ein wenig tricky. Wenn ich nicht andere Spaziergänger*innen gefragt hätte, hätte ich mich an ein paar Stellen verlaufen können.

„Da hinten bei den Tannen geht es rechts hoch und dann noch einmal rechts und dann links auf dem Kreuzweg weiter“. Fast übersehen.

Diesen Hohlweg hätte ich glatt verpasst. (foto: zoom)

Das Zauberwort war schließlich Kreuzweg. Im Zweifel konnte ich mich an den Stationen orientieren. Außerdem lese ich neugierig die Sprüche auf den Steinen, diesen religiös verdichteten Wünschen, Hoffnungen und Ängsten unserer Gesellschaft. Als Atheist sehe ich den Glauben als eine sehr weltliche Angelegenheit und habe insofern keine Berührungsscheu.

Wird gemacht! (foto: zoom)

Ich kürze ab und nehme denn gefährlichen Weg hoch. Hinunter geht es dann den leichten Weg. Auf schneebedecktem Untergrund ist es weniger problematisch steil hoch als steil bergab zu gehen. Ich bin in dieser Hinsicht ziemlich ängstlich.

Die Wahl zwischen Tugend und Laster (foto: zoom)

Der gefährliche Aufstieg war leichter zu bewältigen als ich gedacht hatte. Ziemlich schnell kam ich dem Ziel näher.

Das Ziel ist nah. (foto: zoom)

Den Borberg werde ich auf jeden Fall noch einmal besuchen, vielleicht von der Hiebammen-Hütte aus, vielleicht aber auch einfach wieder den gleichen Weg vom Parkplatz an der Roten Brücke, denn es gibt nicht nur dunkle Hohlwege und Kreuzwegstationen, sondern auch jede Menge schöne Aussichten.

Schöne Aussichten (foto: zoom)

Außerdem sind noch viele religiöse, esoterische, archäologische und historische Details rund um die Kapelle zu erkunden. Ich belasse es für heute dabei und schließe den Kreis.

Nur noch wenige Meter zur Kapelle hinauf (foto: zoom)

Und weiter geht’s bergab: Auflage der Westfalenpost

Das alte Lied: Erneut hat die Westfalenpost Meschede/Brilon Abonnenten verloren. (Screenshot: ivw)

Alle drei Monate lässt sich der Niedergang des Lokaljournalismus am Beispiel der Westfalenpost bei der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) in Zahlen ablesen.

Ok, diese Einleitung habe ich aus dem letzten Beitrag vom 24. Juli 2022 wortwörtlich übernommen. Mir fällt aber auch nichts Neues ein. Alles scheint gesagt.

Die letzte Aussage samt Frage steht immer noch im Raum:

Wir brauchen den Lokaljournalismus. Westfalenpost, gibt es einen Plan?

Zwei kleine Beobachtungen:

Es sind inzwischen teilweise jüngere, frischer schreibende Journalist*innen am Werk, aber das Online-Click-Baiting hat nicht nachgelassen, die Hofberichterstattung [1] prägt immer noch das Blatt.

[1] Damit ihr wisst, was ich meine, ein Beispiel: Wenn es um den Umwelteinfluss des Skitourismus geht, fragt die Westfalenpost natürlich einzig wen? Richtig, einen Skiliftbetreiber. Das, was dabei herauskommt, kann ich mir zwischen Frühstückskaffee und Zigarette (*) selbst zusammenklicken oder eigentlich nur ausdenken.

(*) gelogen: ich rauche nicht

Impfstellen in Schmallenberg und Brilon öffnen. Impfen von 18 bis 19 Uhr auch ohne Termin.

Die Koordinierende COVID-Impfeinheit macht den Bürgern und Bürgerinnen wieder ein umfassendes Impfangebot gegen COVID-19. Dazu wurden stationäre Impfstellen in Brilon und Schmallenberg eröffnet. Alle Impfstoffe sind inzwischen verfügbar. Der Hochsauerlandkreis möchte Bürgerinnen und Bürgern damit einen umfassenden Schutz ermöglichen.

(Pressemitteilung Hochsauerlandkreis)

In der nächsten Woche wird das Impfen entsprechend der aktuellen Erlasslage am Dienstag, 04. Oktober und am Mittwoch, 05. Oktober in Schmallenberg, Oststr. 3a, von 15-19 Uhr angeboten.

Die stationäre Impfstelle in Brilon, Steinweg 5,  öffnet am Donnerstag, 6. Oktober und am Freitag, 7. Oktober, von 15-19 Uhr.

Für die Hauptzeiten von 15-18 Uhr können online Termine über das Buchungsportal auf www.hochsauerlandkreis.de gebucht werden. In der Zeit von 18-19 Uhr ist das Impfen ohne Termin möglich.

Das Angebot richtet sich an alle Impfwilligen ab 5 Jahre. Es werden alle Impfungen gemäß STIKO-Empfehlung von der Erst- bis zur 2. Auffrischungsimpfung angeboten. Als Impfstoffe sind BionTech, Moderna, Novavax und Valneva vorrätig. Auch die auf die Omikron-Variante BA1 und BA4/BA5 angepassten Impfstoffe stehen gemäß STIKO-Empfehlung zur Verfügung.

Mitzubringen sind Personalausweis, Impfausweis und Gesundheitskarte bzw. die Impfmappe mit den Unterlagen der bisherigen Impfungen. Weitere Informationen und Impftermine finden Sie unter www.hochsauerlandkreis.de.

Außerdem steht die Hotline unter 0291/ 946500 für Fragen zur Verfügung.

Westfalenpost, gibt es einen Plan?

Erneut hat die Westfalenpost Meschede/Brilon Abonnenten verloren. (Screenshot: ivw)

Alle drei Monate lässt sich der Niedergang des Lokaljournalismus am Beispiel der Westfalenpost bei der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) in Zahlen ablesen.

Seit langem verliert unsere heimische Lokalzeitung jährlich um die fünf Prozent Abonnenten. In anderen Städten sind die Verluste noch fürchterlicher.

Die sogenannte ePaper sind in den Verlusten schon eingepreist, das heißt sie retten die Westfalenpost auch nicht.

Ich weiß nicht, was für die Funkemedien-Gruppe wirtschaftlich tragbar ist. Wahrscheinlich werden viele seriöse Titel durch die erfolgreichen Produkte der Regenbogensparte quersubventioniert.

Bleibt das Internet. Da werden Erträge durch Klicks generiert. Bei der Westfalenpost beobachte ich, dass die Leser:innen durch sogenannte Click-Bait-Schlagzeilen (Bait=Köder) auf die Bezahlartikel gelockt werden sollen.

In den Titeln steht nicht mehr, wie früher im seriösen Journalismus üblich, komprimiert das Allerwichtigste, sondern beispielsweise:

„Olaf Scholz: Nachbarn wühlen im Müll – und werden fündig“

Boäh – bin ich jetzt neugierig und kann mich kaum zurückhalten, ein Abo abzuschließen.

Im Ernst: Nein! Mich interessieren die Klick-Ködereien nicht, ganz im Gegenteil fühle ich mich abgestoßen, zumal ich weiß, dass die eigentlichen Artikel meist langweilige, oft lieblos zusammengekloppte Texte sind, der Aufregung nicht wert. Eine klassische Titel-Hui – Artikel-Pfui Schere.

Und wenn mensch das als Leser:in mehrfach erlebt, wendet man sich angewidert ab oder fühlt sich zumindest veräppelt.

Ich denke, dass bei den Menschen hier im Hochsauerland trotzdem ein Bedürfnis nach Lokaljournalismus besteht.

Die Papierzeitung Westfalenpost wird allerdings immer unwichtiger. Todesanzeigen und Pressemitteilungen bekommt man auch über die kostenlosen Reklamezeitungen. Den Rest an Infos stoppeln sich die Leute über Stammtische, Mitteilungsblätter, Gerüchte, Facebook, WhatsApp, Telegram, Instagram, Tiktok & Co selbst zusammen.

Das ist die Illusion von Lokaljournalismus und gerade in unübersichtlichen Krisenzeiten sehr gefährlich, weil eine orientierende Instanz fehlt, die das Welt- und Lokalgeschehen einordnet und bewertet. Menschen ziehen sich in sogenannte Blasen zurück, machen sich ihre eigene Welt und werden leichte Opfer von Verschwörungsideolog:innen.

Wir brauchen den Lokaljournalismus. Westfalenpost, gibt es einen Plan?

Verlängerung der Autobahn A46 ab Nuttlar bis in den Norden von Brilon: „Erfreuliche Untätigkeit“

Überblick über die zahlreichen tangierten Naturschutz-, FFH-, Vogelschutz- und Wasserschutzgebiete (Grafik: siehe den Link im Text)

Untätigkeit von Behörden ist meist ein großes Ärgernis. Aber es gibt auch Ausnahmen. So ist es für die Planung der B7n, also die Verlängerung der Autobahn A46 ab Nuttlar bis in den Norden von Brilon. Hierfür hatte die Landesstraßenbauverwaltung nach einem langen Dialogprozess angekündigt, bis zum 31. März dem Bund eine konkrete Trassenführung vorzuschlagen. Diese sollte am 30.03.2022 öffentlich vorgestellt werden.

(Der Artikel ist in ähnlicher Form zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Doch zwei Tage vorher, am 28.03.2022, kam der Rückzug: Dann teilte die Straßenbaubehörde mit:

„Über zwei von vier Abschnitten der B7n müssen verschiedene Varianten abgewägt werden, um eine Vorzugsvariante zu erstellen. Dafür braucht Straßen.NRW mehr Zeit als ursprünglich gedacht. Darum wird die für Mittwoch, 30. März 2022, geplante öffentliche Veranstaltung verschoben. Den neuen Termin für die Vorstellung der Vorzugsvariante und des Abwägungsprozesses wird Straßen.NRW in einigen Wochen bekanntgeben.“
https://www.strassen.nrw.de/de/meldung/b7n-komplexe-abwaegung-fuer-die-vorzugsvariante-strassen-nrw-braucht-mehr-zeit.html

Aus den „einigen Wochen“ sind inzwischen mehr als 15 geworden. Und das ist in diesem Fall gut so.

Denn mit den zuletzt diskutierten Trassenvarianten sind zwei große Probleme verbunden:
– Sie sind viel zu teuer.
– Mit ihnen sind erhebliche Umweltschäden verbunden. Einen Überblick über die zahlreichen tangierten Naturschutz-, FFH-, Vogelschutz- und Wasserschutzgebiete bietet diese Karte:
https://www.strassen.nrw.de/de/b7n-neubau-zwischen-bestwig-nuttlar-und-brilon-medien-downloads.html?file=files/a_snrw-2022/dokumente/01_planen-und-bauen/02_Bundes-und-Landesstrassen_doc/B7n%3A%20Neubau%20Bestwig-Nuttlar%20und%20Brilon%20-%20dokumente/SNRW_B7n_Bestwig_Nuttlar-Brilon-Karte-Schutzgebiete.pdf&cid=38776

Und bei den Kosten scheint sich die Behörde erheblich verrechnet zu haben, denn bei realistischer Betrachtung sind die Bau- und Unterhaltungskosten deutlich höher als der Nutzen. Zuletzt hatte die Landesstraßenbauverwaltung in ihren Kostenaufstellungen sämtliche Planungs- und Brückenunterhaltungskosten „vergessen“. Darauf wies der Vertreter der SBL beim zu diesemProjekt eingerichteten „Politischen Begleitkreis“ im März hin. Die Bürgerliste hatte daher eine alternative Route vorgeschlagen, die weitgehend auf den bisher genutzten Trassen verläuft, mit viel weniger Umweltschäden und Kosten. Bisher gab es dafür keine Unterstützung, vielleicht wegen der gegenläufigen Interessen einiger Grundstückseigentümer?

Es besteht die Hoffnung, dass in der langen Pause ein Umdenken einsetzt.