Vorbilder aus der Heimat: „Sauerländer im Widerstand, Botschafter des Lebens und Märtyrer 1933-1945 – Geschichtsgedächtnis in Zeiten eines neuen braunen Denkens“

Die sauerländische Ordensfrau Angela (Maria) Autsch als KZ-Häftling (Archiv der Trinitarierinnen Mödling, Österreich).
Die sauerländische Ordensfrau Angela (Maria) Autsch als KZ-Häftling (Archiv der Trinitarierinnen Mödling, Österreich).

Im Zusammenhang mit dem 2014 begonnenen Projekt „Friedenslandschaft Sauerland“ ist soeben eine neue, kostenlos abrufbare Internetdokumentation des Christine-Koch-Archivs am Museum Eslohe erschienen: „Sauerländische Botschafter des Lebens und Märtyrer 1933-1945“[1].

(Pressemitteilung des Autors Peter Bürger.)

In den bisherigen Publikationen ging es fast ausschließlich um katholische Persönlichkeiten, die zumeist der Zentrumspartei nahestanden. Der neue Band vermittelt zumindest einen lokalen Beitrag und einen Hinweis auf weiterführende Literatur über den Widerstand aus der Arbeiterbewegung. – Ein umfangreiches Kapitel erhellt hingegen, dass auch Vertreter der evangelischen Bekennenden Kirche zu den Vorbildern aus der Widerstandsgeschichte des kölnischen Sauerlandes gehören.

Allerdings überwiegen im Anschluss daran doch wieder Beiträge zu Katholiken. KZ-Haft und Ermordung des Niedersalweyer Pfarrvikars Otto Günnewich (1902-1942) folgten einer geringfügigen „Ordnungswidrigkeit“ bei der Fronleichnamsprozession am Ort.

Gleich drei Opfer der braunen Mörderbande kamen aus dem Raum Finnentrop. Der Bäckermeister Josef Quinke (1905-1942) aus Fretter und der Franziskaner Kilian Kirchhoff (1892-1944) aus Rönkhausen zählen zu den Blutzeugen wider das Regime der deutschen Faschisten. Die Finnentroper Textilverkäuferin Maria Autsch (1900-1944) ging zum Eintritt in einen Orden nach Österreich, geriet in einen gefährlichen Konflikt mit den Nationalsozialisten und galt später als „Engel von Auschwitz“.

Der Bauernsohn Carl Lindemann (1917-1944) aus Herrntrop wurde wegen eines „politischen“ Witzes vor dem sogenannten Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Der aus Sundern stammende Dr. Josef Kleinsorge (1878-1945) war war Direktor der Höheren Landwirtschaftsschule in Lüdinghausen und fand den Tod im Konzentrationslager Dachau.

Der Arnsberger Propstdechant und Zentrumspolitiker Joseph Bömer (1881-1942) ließ sich von den Nationalsozialisten nicht einschüchtern – und konnte durchaus auf einen starken Rückhalt in seiner Gemeinde zählen.

Ausdrücklich geht es Peter Bürger, dem Bearbeiter der Sammlung, um ein „Geschichtsgedächtnis in Zeiten eines neuen braunen Denkens“. Die neuen Rechten würden vortragen, sie hätten mit der NSDAP nichts zu tun, hetzten aber umso schamloser mit Schießappellen gegen Migranten und Flüchtlinge. Dem könne ein christlicher oder humanistischer Sauerlandpatriotismus die Schönheit der besten Heimatlieferungen gegenüberstellen.

Statt eines Nachwortes wird im neuen Band eine Rede des Arnsberger Bürgermeisters Hans-Josef (CDU) dokumentiert[2]: „Was für eine Gesellschaft wollen wir sein? Eine offene Gesellschaft oder eine Ausgrenzungsgesellschaft?“

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[1] P. Bürger: Sauerländische Botschafter des Lebens und Märtyrer 1933-1945. = daunlots. internetbeiträge des christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe. nr. 78. Eslohe 2016. [200 Seiten] Kostenlos abrufbar über www.sauerlandmundart.de

Direktlink zur Neuerscheinung:
http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2078.pdf
[Bearbeitung gefördert vom Lions-Club Lennestadt]

[2] ebenda S. 188-191 auch http://www.arnsberg.de/lichtpforte/einweihung/Rede_BM_Vogel.pdf

PM: SPD-Regionalratsfraktion aus Arnsberg informiert sich über den Bundesverkehrswegeplan

v.l.: Sabine Mehwald (Besucherdienst), Ottmar Haardt (Regionalratsmitglied aus Siegen-Wittgenstein), Hanna Schulze (Fraktionsmitglied aus dem Märkischen Kreis), Harald Metzger (Regionalratsmitglied aus dem Märkischen Kreis), Hans Walter Schneider (Fraktionsvorsitzender im Regionalrat aus dem Hochsauerlandkreis), Bernd Banschkus (Regionalratsmitglied aus dem Kreis Olpe), Tobias Nehrich (BMVI, Referat DG 11), Gritta Goesmann (Fraktionsgeschäftsführerin), Florian Böhm (BMVI, Referat G12) (foto: spd)
v.l.: Sabine Mehwald (Besucherdienst), Ottmar Haardt (Regionalratsmitglied aus Siegen-Wittgenstein), Hanna Schulze (Fraktionsmitglied aus dem Märkischen Kreis), Harald Metzger (Regionalratsmitglied aus dem Märkischen Kreis), Hans Walter Schneider (Fraktionsvorsitzender im Regionalrat aus dem Hochsauerlandkreis), Bernd Banschkus (Regionalratsmitglied aus dem Kreis Olpe), Tobias Nehrich (BMVI, Referat DG 11), Gritta Goesmann (Fraktionsgeschäftsführerin), Florian Böhm (BMVI, Referat G12) (foto: spd)

Berlin/Arnsberg. (spd_pm) Die SPD-Regionalratsfraktion hat sich in Berlin gemeinsam mit den heimischen Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese, Willi Brase und Petra Crone im Bundesverkehrsministerium nach dem Stand des Bundesverkehrswegeplans erkundigt.

Der Persönliche Referent des Parlamentarischen Staatssekretärs Ferlemann begrüßte die Gruppe im Ministerium.

„Wir haben in unserem Gespräch erfahren, dass man nun auch im Ministerium im Bereich der Schiene die Ruhr-Sieg-Strecke als Ganzes untersucht und die Vorteile der Korridorbetrachtung erkannt hat“, so Hans Walter Schneider, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Regionalrat Arnsberg aus dem Hochsauerlandkreis.

Die Ruhr-Sieg-Strecke ist Teil der Achse Köln/Hagen-Siegen-Gießen-Hanau und damit die einzige sinnvolle Alternativroute zu den Mittelrheinstrecken (insbesondere für Richtung Bayern/Südosteuropa). Der Eisenbahnkorridor Mittelrheinachse – Rhein/Main – Rhein/Neckar – Karlsruhe weist die höchsten Zugbelastungen und gleichzeitig die größten Engpässe im deutschen Eisenbahnnetz auf. Diese Engpässe führen dazu, dass die für die Schiene erreichbaren Nachfragepotentiale nicht ausgeschöpft werden können.

Mit vergleichsweise geringem Aufwand ließe sich bereits eine Entlastung der Mittelrheinstrecken um 20 Güterzüge pro Tag erzielen. Bei zusätzlicher Realisierung der Ausbaustufe 2 erhöhte sich die Entlastung der Mittelrheinstrecken auf etwa 35 Güterzüge pro Tag.

„Wir begrüßen, dass die Bedeutung des Ausbaus der Ruhr-Sieg-Strecke für den Nordkorridor des deutschen Schienennetzes erkannt wurde und seine Finanzierung im Bundesverkehrswegeplan 2015 Berücksichtigung findet. Dies bedeutet nämlich gleichzeitig die langfristige Sicherung der Transportwege für unsere heimischen Unternehmen, eine Verbesserung des Personennahverkehrs in unserer Region und den Ausbau des Lärmschutzes entlang der Strecke“, bewertete Schneider das Gesprächsergebnis.

Aktuelle PM: NRW-Kommunen können mehr Geld für Flüchtlingsunterbringung einplanen.

Innenminister Ralf Jäger Ende Januar 2016 im Landtag. (foto: Bildarchiv des Landtags Nordrhein-Westfalen - Bernd Schälte)
Innenminister Ralf Jäger Ende Januar 2016 im Landtag. (foto: Bildarchiv des Landtags Nordrhein-Westfalen – Bernd Schälte)

Düsseldorf. (mik_pm) Die nordrhein-westfälischen Kommunen können in diesem Jahr mehr Geld in ihren Haushalten einplanen. Das Land wird einen erneut erhöhten Betrag für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen bereitstellen.

„Wir rechnen damit, dass die Zahl der Flüchtlinge in den Kommunen sich zum Stichtag 1. Januar 2016 auf rund 200.000 Flüchtlinge erhöhen wird. Das sind etwa zehn Prozent mehr, als wir bisher angenommen haben. Diese Entwicklung wird sich natürlich auch auf die finanzielle Ausstattung der Kommunen auswirken“, erklärte Innenminister Ralf Jäger.

(Diese Pressemitteilung ist heute auf der Website des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen erschienen.)

Bereits zum Jahresbeginn hat das Land die Gelder, die im Rahmen des Flüchtlingsaufnahmegesetzes (FlüAG) an die Kommunen gegeben werden, deutlich aufgestockt. Die Leistungen stiegen von 1,37 Milliarden Euro auf rund 1,95 Milliarden Euro. Landtag und Landesregierung sind hierbei davon ausgegangen, dass sich zum 1. Januar 2016 in den NRW-Kommunen rund 181.000 Flüchtlinge aufhalten würden. Zusätzlich erstattet das Land in diesem Jahr erstmals den Kommunen auch Kosten für rund 13.600 geduldete Personen.

„Aktuelle PM: NRW-Kommunen können mehr Geld für Flüchtlingsunterbringung einplanen.“ weiterlesen

Pressemitteilung: Kosten der Unterkunft – SBL/FW bringt Antrag zum morgigen Gesundheits- und Sozialausschusses ein

Meschede. (sbl_pm) Am 19.02.2016 hat das Sozialgericht Dortmund aufgrund der Klage einer fast 80jährigen Rentnerin das Konzept des Hochsauerlandkreises über die angemessenen Mieten von Grundsicherungsempfängern für „gescheitert“ erklärt[1]. Die Klägerin hat nun Anspruch auf Anerkennung einer Miete in Höhe der Wohngeldtabelle plus 10% Sicherheitszuschlag.

Zuvor hatten bereits die Sozialgerichte Bayreuth, Dessau-Roßlau, Dresden, Gießen und Magdeburg sowie das Landessozialgericht Niedersachsen Unterkunftskosten-Konzepte desselben Unternehmens, das auch vom Hochsauerlandkreis mit der Erstellung des Konzepts beauftragt worden war, aufgehoben.

Aus diesem Anlass beantragte SBL-Fraktionssprecher Reinhard Loos, für die Sitzung des Gesundheits- und Sozialausschusses am 24.02.2016 den Tagesordnungspunkt „Information über kurzfristige Konsequenzen aus dem Urteil des Sozialgerichts Dortmund vom 19.02.2016 (Az S 62 SO 444/14)“ zusätzlich aufzunehmen und fragt:

  • Wie gehen der Hochsauerlandkreis bzw. seine Delegationskommunen nun mit Grundsicherungsempfängern um, bei denen bisher die Leistungen wegen angeblich zu hoher Unterkunftskosten gekürzt worden sind?
  • Wie gehen der Hochsauerlandkreis bzw. seine Delegationskommunen nun mit Grundsicherungsempfängern um, die bisher Umzugsaufforderungen wegen angeblich zu hoher
    Unterkunftskosten erhalten haben?
  • Wird der Hochsauerlandkreis für die bald anstehende Aktualisierung des Konzepts nun ein
    anderes Unternehmen beauftragen?

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[1] Siehe zum Thema den Beitrag vom 21. Februar 2016 hier im Blog: Sozialgericht kippt Mietkostenkonzept des HSK

Fremdländische Männer im Mescheder Hallenbad. Vermutlich Flüchtlinge, arabisches Aussehen. (Satire!)

Rechts das Hallenbad und hinter den Bäumen das Freibad mit Sprungturm und 50-Meter-Becken.
Meschede. Rechts das Hallenbad und hinter den Bäumen das Freibad mit Sprungturm und 50-Meter-Becken. (archiv: zoom)

Beim heutigen Besuch im Mescheder Hallenbad fielen mir sofort diese beiden fremdländischen Männer auf.

(Der Gastbeitrag von Sebastian Nöckel ist gestern zuerst bei Facebook erschienen.)

Vermutlich Flüchtlinge, arabisches Aussehen. Besonders verdächtig erschien mir, dass sie sich auffällig genau an die Badeordnung hielten. Selbstverständlich ließ ich meine Töchter nicht mehr aus den Augen. Zu meinem Erstaunen haben die beiden finsteren Gesellen vorerst aber weder Einheimische angetanzt, noch machten sie Anstalten sich zeitnah in die Luft zu sprengen.

Später dann an der Föhnstation lauerten sie uns aber bereits auf. Wir beeilten uns, uns in Sicherheit zu bringen. Das öffentlichkeitswirksame Wehklagen meiner 4-Jährigen beim Haarekämmen verhinderte jedoch eine schnelle Flucht.

Plötzlich riss mir der eine Ausländer brutal die Bürste aus der Hand, griff sie wie ein Hackebeil, stürmte auf meine Tochter zu und… begann ihr vorsichtig die Haare zu bürsten. Ich war geschockt und erstarrte. Der Angreifer bürstete sich sanft durch das Haar meiner Tochter, die ihr Gezeter natürlich umgehend einstellte und in Unkenntnis der drohenden Gefahr ihren hilflosen Vater hämisch angrinste.

„You should open a barbershop!“ („Bitte schießen Sie nicht, Sie Barbar!“), flehte ich um unser Leben, aber beide lachten bloß laut. Der Fremde ließ erst von meiner Tochter ab, als auch das letzte Haar getrocknet und geglättet war.

Ich habe ja nichts gegen Ausländer und Asylanten, aber man muss solche Dinge doch ansprechen dürfen! Die Sache ist genau so passiert. Sicherlich sind nicht alle von denen gleich, aber das gehört unbedingt an die Öffentlichkeit. Im Polizeibericht und in der Zeitung wird sowas ja immer totgeschwiegen.

Was ich aber eigentlich damit sagen will: wir alle sollten wieder viel öfter ins Mescheder Hallenbad gehen!

Pressemitteilung: Jusos HSK wählen neuen Vorstand

JUSO-Vorsitzender Pascal Rickes (foto: spd)
HSK Juso-Vorsitzender Pascal Rickes (foto: spd)

Bestwig. (juso_pm) Am Sonntag, den 06.03.2016 findet um 13:00 Uhr die Jahreshauptversammlung der Sauerländer Jusos im Gasthof „Dalla Valle“ in Bestwig-Nuttlar statt.

Auf der Tagesordnung stehen u.a Neuwahlen für den Juso-Vorstand im Hochsauerlandkreis .

Der Vorsitzende Pascal Rickes begrüßt als Gäste die heimischen SPD-Abgeordneten Dirk Wiese(MdB) und Gerd Stüttgen (MdL).

Außerdem wird Simon Geiß vom Landesvorstand der NRW Jusos berichten.

Alle Jusos aus dem HSK sind herzlich eingeladen.

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Weitere Infos zu den Jusos im HSK gibt es unter www.jusos-hsk.de oder bei Facebook

Umleitung: Fünf Jahre Guttenberg, Rassismus, Geschichte, Gravitationswellen und Verhöhnung eines Feuerwehreinsatzes.

Wenn ich nur noch wüsste, wo das war ... (foto: zoom)
Wenn ich nur noch wüsste, wo das war … (foto: zoom)

Plagiate, Presse, Politik: Fünf Jahre Guttenberg … erbloggtes

Deutschland ist noch immer ein Land der Demokraten und Humanisten: Es ist auch an der Zeit, all jenen Normalbürgern, die angesichts von Flüchtlingsproblematik und EU-Krise tatsächlich verunsichert, beunruhigt, besorgt sind, deutlich vor Augen zu führen: Sich auf diesen faschistischen Sumpf einzulassen, ist keine Alternative zu was auch immer … pecht

Clausnitz und Bautzen: Werden wir uns bald an Tote gewöhnen? … störungsmelder

Die Leyen-Spieltruppe: Dienst an der Waffel … zynaesthesie

Carl Blohm 1886 – 1946: Maler der Marschen … harbuch

Zurück zum Nationalismus. Keine Zukunft für die Geschichte? In Europa sprießen seit einiger Zeit allenthalben Nationalismen aus dem Boden, so als hätte es Jahrzehnte europäischen Zusammenlebens nie gegeben. Der Geschichtsunterricht steht dem hilflos gegenüber … publicHistory

Einsteins Vollender: Wissenschaftler bestätigen die Theorie der Gravitationswellen – einer von ihnen ist Rainer Weiss … juedischeallgemeine

RWE-Krise treibt Revierstädte tiefer in den Sumpf: Der Wille zur Kurskorrektur fehlt im Ruhrgebiet … postvonhorn

Vor 70 Jahren: Als es das Essen nur auf Lebensmittelmarken gab … revierpassagen

Hagen: Verunsicherung und Tränen in Douglas-Belegschaft … doppelwacholder

DFV-Präsident Ziebs verurteilt Verhöhnung von Feuerwehreinsatz: Die Feuerwehr wurde im sächsischen Bautzen durch Gaffer bei der Brandbekämpfung an einem geplanten Asylheim behindert. Gleichzeitig bejubelte eine grölende Menge die brennende Flüchtlingsunterkunft. „Die Feuerwehrleute in Deutschland stehen uneingeschränkt zum Recht auf Leben und Unverletzlichkeit der Person. Und dies, ohne Ansehen der Person, der Herkunft, der Hautfarbe oder der Religion“ … neheimsnetz

Sozialgericht kippt Mietkostenkonzept des HSK

Empfänger von Grundsicherungsleistungen nach SGB II (“Hartz IV” für Arbeitsfähige) und SGB XII (Sozialhilfe, z.B. für Rentner) erhalten auch die Kosten für ihre Unterkunft erstattet. Allerdings werden ihnen nicht immer die tatsächlichen Kosten gezahlt, sondern nur die als “angemessen” geltenden Kosten.

(Der Artikel ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienenen.)

Für diese Miethöchstbeträge hatten Landrat und Kreisverwaltung im Sommer 2013 ein Konzept in Kraft gesetzt, übrigens ohne einen Beschluss des Kreistages. Es sah für drei Teilgebiete und 5 Haushaltsgrößen differenzierte Höchstmieten vor; für Brilon waren das einschließlich der “kalten” Nebenkosten (also ohne Heizung) für einen Ein-Personen-Haushalt 285,50 Euro. Die selben Werte wie für Brilon galten auch für Bestwig, Eslohe, Olsberg, Marsberg, Medebach und Hallenberg, eine aus Sicht vieler Betroffener fragwürdige Gleichsetzung.

Heute wurde dieses Konzept über die Kosten der Unterkunft vom Sozialgericht Dortmund für “gescheitert” erklärt (Az S62 SO 444/14). Eine fast 80 Jahre alte Rentnerin hatte dagegen geklagt. Die zu 100% schwerbehinderte Frau, die u.a. mit Hüften, Rücken und Augen erhebliche Probleme hat, hatte bis Juni 2014 in Olsberg gewohnt, in der II. Etage. Da sie die Treppe nicht mehr bewältigen konnte und sie in die Nähe ihrer Tochter, die sich intensiv um sie kümmert, ziehen wollte, zog sie nach Brilon, ins Stadtzentrum, in eine ebenerdige, 56 qm große Wohnung. Von dort konnte sie noch viele Besorgungen selbst erledigen und sich somit einen möglichst hohen Grad an Selbständigkeit erhalten. Die Tochter wohnt nun nur etwa 700 Meter entfernt.

Trotz 45 Jahren Erwerbsarbeit und der Erziehung von 4 Kindern reicht die Rente der Frau aber nicht aus, so dass sie auf ergänzende Sozialhilfeleistungen angewiesen ist. Anders als zuvor in Olsberg kürzte ihr aber nun das Sozialamt der Stadt Brilon die Unterstützung für die Miete, weil diese angeblich unangemessen war. Pro Monat fehlten ihr etwa 84 Euro.

Der dagegen beim Briloner Sozialamt eingelegte Widerspruch blieb erfolglos, so dass die Rentnerin vor das Sozialgericht zog. Dieses stellte heute fest, dass das Konzept des HSK nicht gültig ist. Zur Begründung führte das Sozialgericht aus, dass in diesem Konzept keine kreisbezogenen Daten für den Anteil der Nachfrager nach billigem Wohnraum enthalten sind und die aus einer bundesweiten Untersuchung übernommenen Daten zudem zu alt seien, da sie bereits aus dem Jahr 2009 stammen.

Als Folge gelten nun statt der Tabellenwerte aus dem Konzept die Werte der Wohngeldtabelle, plus einem Sicherheitszuschlag von 10%.

Der Kreis muss nun nachbessern. Gegen das Urteil kann allerdings Berufung beim Landessozialgericht in Essen eingelegt werden.

Damit hat das Hamburger Unternehmen “Analyse und Konzepte”, dass das Unterkunftskosten-Konzept im Auftrag der Kreisverwaltung erstellt hatte, eine weitere Niederlage bei einem Sozialgericht erlitten. In jüngster Zeit hatten auch die Sozialgerichte in Bayreuth, Dessau-Roßlau, Dresden, Gießen und Magdeburg sowie das Landessozialgericht Niedersachsen Mietkosten-Konzepte, die diese Firma für andere Kreise erstellt hatte, für unwirksam erklärt. Die SBL hatte in den Gremien des Kreises wiederholt darauf hingewiesen, dass sie die Methodik dieses Konzepts für fragwürdig und die Höchstmieten nach diesem Konzept für zu niedrig hält; in vielen Orten des Kreises ist dafür keine geeignete Mietwohnung zu finden.

Die Kreisverwaltung plant unabhängig von der heutigen Gerichtsverhandlung eine neue Datenerhebung. Das könnte eine gute Gelegenheit sein, das Institut zu wechseln …

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Auch die Westfalenpost berichtet:

http://www.derwesten.de/wp/staedte/arnsberg/man-muss-sich-doch-wehren-aimp-id11582551.html

http://www.derwesten.de/wp/staedte/nachrichten-aus-brilon-marsberg-und-olsberg/man-muss-sich-doch-wehren-id11580903.html

Rekord im NRW-Tourismus: 21,7 Millionen Gäste im Jahr 2015. HSK wächst – Winterberg stagniert.

Das Gäste- und Übernachtungsaufkommen war im Jahr 2015 in nahezu allen Regionen NRWs höher als im Vorjahr (grafik: IT.NRW).
Das Gäste- und Übernachtungsaufkommen war im Jahr 2015 in nahezu allen Regionen NRWs höher als im Vorjahr (grafik: IT.NRW).

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2015 besuchten über 21,7 Millionen Gäste die 5 060 nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetriebe (mit mindestens zehn Gästebetten und auf Campingplätzen); sie verbuchten insgesamt fast 48,7 Millionen Übernachtungen.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt mitteilt, wurde damit das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2014 nochmals übertroffen: Die Besucherzahl war um 2,3 Prozent, die der Übernachtungen um 1,6 Prozent höher als 2014. Bei den Gästen aus dem Inland war die Zahl der Ankünfte mit 16,9 Millionen um 2,6 Prozent und die der Übernachtungen mit 38,5 Millionen um 1,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Bei den Auslandsgästen (4,8 Millionen; +1,0 Prozent) und deren Übernachtungszahlen (10,1 Millionen; +1,0 Prozent) fielen die Zuwächse dagegen moderater aus.

Wie die Grafik zeigt, war das Gäste- und Übernachtungsaufkommen im Jahr 2015 in nahezu allen Regionen NRWs höher als im Vorjahr. Lediglich im Reisegebiet „Siegerland-Wittgenstein” mussten Rückgänge beim Gäste- und Übernachtungsaufkommen hingenommen werden.

Weitere Einzelheiten für die Reisegebiete NRWs

Ergebnisse für Gemeinden, Städte und Kreise

—-Ende Pressemeldung—–

Eine kurze Einschätzung von mir:

Interessant sind die Zahlen des Hochsauerlandkreises (HSK) im Vergleich zu Winterberg.

Während die Gästeankünfte im HSK von 1.057.910 (2014) auf 1.177.406 (2015) um 11,3% gestiegen sind,  sanken sie in Winterberg um 1,3% von 343.428 (2014) auf 339.062 (2015).

Die Gesamtzahl der Übernachtungen stieg im HSK von 3.616.286 (2014) auf 3.783.559 um 4,4%, während Winterberg von 1.014.124 (2014)  auf 1.038.117 (2015) mit +2,4% (2015/2014) die Verluste des Vorjahreszeitraums (-5,8%) nicht ausgleichen konnte.

Der Tourismus in Winterberg scheint zu stagnieren. In einem Bericht des WDR heißt es:

„Die Anzahl der Übernachtungen können zwar wohl nicht mehr gesteigert werden. Aber man will erreichen, dass die Touristen pro Übernachtung mehr Geld in der Region lassen.“

Wie das erreicht werden könne, wisse man aber anscheinend noch nicht.

Wie das angekündigte neue Tourismuskonzept 2020 aussehen soll, sei, so der WDR, bei der Vorstellung der Saison-Bilanz durch Touristiker und Unternehmer am vergangenen Donnerstag in Winterberg unklar geblieben.[1]

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[1] „Winterberg legt Bilanz vor: Die Grüne Saison wird immer wichtiger.“ http://www1.wdr.de/studio/siegen/themadestages/winterbilanz-sauerland-winterberg-tourismus-100.html

Pressemitteilung: Potentiale für Städtebauförderung und energetische Gebäudesanierung im ländlichen Raum

Michael Groß Mdb, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (foto: spd)
Michael Groß Mdb, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (foto: spd)

Arnsberg. (spd_pm) „Starke Klein- und Mittelstädte: Potentiale für Städtebauförderung und energetische Gebäudesanierung im ländlichen Raum“ lautet das Thema der Veranstaltung „Fraktion vor Ort“. Dazu lädt der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese alle Interessierten am Montag, den 7. März 2016 ab 18.00 Uhr in die Dorfschänke Körner nach Arnsberg-Bruchhausen ein.

In den Städten und Gemeinden im ländlichen Raum entscheiden sich gesellschaftliche Zukunftsfragen, die das tägliche Leben unmittelbar beeinflussen: Wie gelingt das nachbarschaftliche Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichem sozialen, kulturellen und religiösen Hintergrund und unterschiedlichen Alters? Welche Infrastruktur brauchen ländlich geprägte Städte und Dörfer im strukturellen Wandel?

Die Städtebauförderung ist eine wichtige Grundlage für die zukunftsfähige Gestaltung von Städten und Gemeinden. Durch die SPD- Bundestagsfraktion wurden die Städtebauförderprograme 2014 von 455 auf 700 Mio. Euro angehoben und verstetigt. Die Soziale Stadt wird mit 150 Millionen Euro zum Leitprogramm sozialdemokratischer Baupolitik.

„Für den klimafreundlichen und energieeffizienten Umbau der Wohnungsbestände schaffen wir verlässliche Rahmenbedingungen und zusätzliche Anreize. Das Handwerk spielt bei dieser energetischen Gebäudesanierung die entscheidende Rolle. Es ist der Ausrüster der Energiewende vor Ort“, so MdB Wiese.

Zusammen mit Michael Groß Mdb, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, will Dirk Wiese über die Ansätze der SPD-Bundestagsfraktion bei der Städtebaupolitik und der energetischen Gebäudesanierung informieren und mit den Bürgerinnen und Bürgern aus den Städten und Dörfern ins Gespräch kommen.

Dazu lädt der Bundestagsabgeordnete herzlich ein und freut sich auf eine zahlreiche Teilnahme. Ebenfalls werden auf dem Podium zu Gast sein: Jörg Maciejok, Architekt, Dipl.Ing, Carsten Peters, Verbraucherberater sowie Willy Hesse, Präsident der Handwerkskammer-Südwestfalen.

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Aktuelle Informationen über die SPD im Hochsauerland und vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese befinden sich im Internet unter www.hsk-spd.de und www.dirkwiese.de