Ratssitzung Winterberg: vergesst die Paintball Diskussion in den Medien, es geht um Geld für das Oversum.

Woher soll das Geld kommen? Das Oversum könnte sich vom Ei zum Fass ohne Boden entwickeln. (foto: zoom)
Woher soll das Geld kommen? Das Oversum könnte sich vom Ei zum Fass ohne Boden entwickeln. (foto: zoom)

Nachdem ich die reinen Reklamezeitungen und die Westfalenpost durchstöbert hatte, habe ich gedacht, dass der wichtigste Tagesordnungspunkt(TOP) der morgigen Ratssitzung die Paintball-Anlage in Niedersfeld auf der dortigen Kart-Bahn wäre.

Ich habe mir die Sitzungsunterlagen im Ratsinformationssystem angeschaut und bin seitdem der Meinung, dass der wichtigste TOP der TOP Nr. 15 ist: „Fortentwicklung und Attraktivierung des städtischen Schwimmbades im Zusammenhang mit dem angrenzenden Sauna- und Wellnessbereich hier: Beratung und Beschlussfassung über mögliche Optimierungen und damit verbundenen Investitionen“

Dort geht es um Geld, sehr viel Geld, wahrscheinlich unser Geld. Die Firma BALNEA SPA GmbH macht Kostenvoranschläge für Umbauten im Oversum.

Kurz: Teile des Oversums sollen für über 800.000 Euro (Kostenvoranschlag) umgebaut werden.

Die Summen:

„Zusammenfassung Kostenschätzung Umbau Fitnessbereich Ebene E-1 – Grundausbau“
294.105,83 €

„Kostenschätzung Metallbauarbeiten für die Öffnung der Fensterfassade zum Dumel“
33.641,30 €

„Zusammenfassung Kostenschätzung Öffnung der „schwarzen“ Wand für Freibadcharakter“
426.429,12 €

„Kostenschätzung Errichtung von 1 Stück Textilsauna“
59.976,00 €

Mein Taschenrechner meint: 814.152,25 Euro – Voranschläge!

Ich bitte unbedingt darum, nachzuprüfen, ob ich bei der Durchsicht der Unterlagen etwas falsch verstanden haben könnte. Die Summe scheint mir doch eklatant hoch. Wie will die Stadt Winterberg dies bezahlen?

26 Gedanken zu „Ratssitzung Winterberg: vergesst die Paintball Diskussion in den Medien, es geht um Geld für das Oversum.“

  1. Unter 3.: Es sind „nur“ 725.000€ und die sollen aus einem Treuhandkonto „Oversum“ kommen.

    Sieht mir ein bisschen nach „Schnellschuss“ aus. Den Freibadcharakter braucht es meiner Meinung nach eher nicht.

    Übrigens: Hat man hier noch mal auf die Esplorado Seite geschaut? Erst wars vorbei mit der „unabhängigen“ Veröffentlichung; dann entschloss man sich doch weiter zu machen (http://esplorado.de/wp/?p=801).

    1. @§reiter

      1. Ich hatte die Positionen der PDFs addiert. Habe ich „falsch gerechnet“ oder eine überflüssige Position hinein gerechnet? Gucke heute Nachmittag in Ruhe.

      Kurz nachgeschaut: Wenn man die Positionen „Fensterfassade“ sowie „Textilsauna“ heraus rechnete, landete man bei der von Ihnen genannten Summe.

      2. Schnellschuss – der Eindruck könnte sich einstellen.

      3. Ja, aber es gibt Gründe, Vorsicht walten zu lassen. Die haben Sie tlw. selber am eigenen „Kommentatorenleib“ erfahren dürfen. Sie hatten, wenn Sie der gleiche §reiter sind, der auch auf jener Espl. Website kritisch kommentierte, sofort mit der Drohung der Enthüllung ihrer Identität zu tun. Versuchte Ortseingrenzung durch IP usw.

  2. „Treuhandkonto Oversum“ – schade, dass es kein „Treuhandkonto Winterberger Bäder“ ist, sonst hätten wir genug Geld für das Freibad.

    Nun wissen wir also auch, warum die CDU-Mehrheit im Rat einem Freibad nicht zustimmen konnte: alles Geld dieser Stadt wird für das Oversum verbraucht.

    Frage am Rande: Hängt der Serverausfall im Winterberger Rathaus in den vergangenen Wochen mit diesem brisanten Tagesordnungspunkt 15 zusammen?

  3. Aus der Ratsvorlage:
    „3.
    Finanzierung der unter 2.1 und 2.2 vorgesehenen Maßnahmen
    Für alle unter den Ziffern 2.1 und 2.2 beschriebenen Maßnahmen wird ein Finanzbedarf von rd. 725.000 € netto notwendig.“

    „netto“ = ohne Mehrwertsteuer???
    Falls diese Annahme stimmen sollte, würden Brutto-Kosten (also einschließlich Mehrwertsteuer, die normalerweise auch von Städten und Gemeinden zu entrichten ist) in Höhe von ca. 863.000 Euro anfallen…

    1. Hallo Reinhard,

      das ist richtig. In den Kostenvoranschlägen, die ich addiert habe, sind die Endbeträge in Brutto angegeben. Dann stimmt die Berechnung also. Danke für den Hinweis 🙂

      Es machte auch keinen Sinn die beiden Positionen abzuziehen.

    2. @Reinhard Loos
      Eickler betonte auf der heutigen Sitzung noch einmal die Netto-Zahl und sagte, dass die Stadt Winterberg vorsteuerabzugsfähig wäre. Egal ob Netto oder Brutto, es ist viel Geld und merkwürdigerweise haben die immer wieder Töpfe, die sie angeblich anzapfen können, über die sie aber in öffentlicher Sitzung nichts sagen dürften.

  4. Ich bin ungehalten … man überlegt über 400.000€ für die Öffnung der Wand im Hallenbad auszugeben?? Ich hatte von der Idee bereits gehört und es für schwachsinnig befunden, heute noch habe ich mit anderen Leuten darüber gesprochen.

    Ich kann nur nochmal sagen: Die Wand soll rausgerissen werden, der Pool dagegen wird nicht saniert (ca. 20.000€) und dann wird von Freibadcharakter gesprochen? So ein Unsinn …

    Für das alte Freibad lässt man sich nicht einmal Kostenvoranschläge machen (kostenlos), aber 400.000€ für eine offene Wand sind okay?! Einfach nur lächerlich.

    Warum wird auf einmal von Freibadcharakter gesprochen, es war doch kein Freibad mehr geplant!

    Ich sollte wirklich keine 2€ mehr für das Spät-Schwimmen investieren, denn ich finde: „Diese Stadt spinnt einfach nur noch“.

    1. @Leon:

      Die Stadt habe Geld, so der Bürgermeister. Sie verfüge über ein Treuhandkonto mit ca. 1 Mio Euro, dass sich irgendwie aus Geldern, die durch die Verhandlungen mit dem Investor, dessen Namen er nicht mehr in den Mund nehmen wolle, speise. Die genauen Quellen und die Zusammensetzung könne er in einer öffentlichen Sitzung nicht nennen.

      Man solle sich außerdem nicht wundern, wenn in nächster Zeit das Außenbecken saniert werde, auch dafür habe man Mittel gefunden, die irgendwie aus den Insolvenzverhandlungen stammten. Genaueres könne in einer öffentlichen Sitzung nicht gesagt werden.

      Also der Pool werde demnächst saniert.

      Die Schaffung des „Freibadcharakters“ so der BM gehe auf die Wurzel des Oversums zurück. Die Schaffung des „Freibadcharakters“ sei das Sahnehäubchen auf der Winterberger Badelandschaft, bestehend aus Freibad Siedlinghausen, Badebucht Hillebachsee und Oversum.

      Der CDU-Antrag die vier Module (siehe hier: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29798) in Angriff zu nehmen, wurde mit 17 Ja-Stimmen und 9 Enthaltungen der SPD abgestimmt.

      Wir werden jetzt also des öfteren den schillernden Begriff „Freibadcharakter“ in der Diskussion hören und lesen.

      Alles andere später: Hallenbad wird abgerissen und Plastikfläche als Ersatz für Eislaufbahn wird kommen.

  5. Jeder dem ich die Summen vorlese fragt mich als erstes warum dann der Antrag auf Erhaltung des Freibades abgelehnt wurde. Es hieß ja immer: „Es ist kein Geld da!“. Scheinbar ja doch … wenn man halt will, aber die CDU (bzw. der Bürgermeister und seine Schäfchen) will ja nicht.

    Was ich mich noch frage: Warum wurde nicht sofort anders gebaut, wenn die Schaffung des Freibadcharakters auf die Wurzeln des Oversums zurückgeht?

    Das Sahnehäubchen wäre ein erhaltenes Freibad gewesen – ganz sicher nicht eine fehlende Wand für 426.429,12 €. Das ist und bleibt ein Hallenbad. Ich will im freien Schwimmen und das ist nicht der Fall. Mich draußen in den Liegestuhl legen kann ich zuhause, danke!
    Wie wäre es mit einer gläsernen Decke? Das Stockwerk darüber abreißen und der Blick ist frei! Dann haben die Bagger in 30 Jahren weniger zu tun.

  6. @zoom

    “ Investor, dessen Namen er nicht mehr in den Mund nehmen wolle“

    Was ist das denn, Kinderprogramm mit Voldemort und Wäscher? Diejenigen, die Voldemorts Namen nicht aussprechen, können ihm nichts anhaben. Um das Böse zu besiegen, muss man es benennen, das hat schon Harry Potter begriffen. Ob es der Winterberger Rat jemals begreifen wird?

  7. @zoom:
    „Eickler betonte auf der heutigen Sitzung noch einmal die Netto-Zahl und sagte, dass die Stadt Winterberg vorsteuerabzugsfähig wäre.“
    Wenn die Stadt Winterberg das Oversum als Eigenbetrieb o.ä. führt, dann kann sie zwar die auf die Renovierungsausgaben gezahlte Mehrwertsteuer (als Vorsteuer) abziehen und spart zunächst Kosten ein. Auf Dauer ist das aber ein schlechtes Geschäft, denn von allen Einnahmen, z.B: aus Eintrittsgeldern, muss dann auch die Mehrwertsteuer ans Finanzamt abgeführt werden, während beim großen Kostenblock der Personalkosten keine Vorsteuern entstehen.
    Das erhöht den Betriebsverlust, es sei denn, das Defizit würde künftig noch höher sein als die gesamten Personalkosten…

    1. @Reinhard Loos
      Im Grunde genommen war das auf der Sitzung egal. Ich bin inzwischen auch in vielen Gremien tätig, aber was dort auf der Ratssitzung vom BM abgeliefert wurde hat mich wirklich erschreckt, und zwar so weit, dass ich bis heute nicht in der Lage bin die Sitzung bzw. die einzelnen Teile der Sitzung gebührend im Blog zusammenzufassen.

      Ein wenig liegt es auch am persönlichen Zeitmangel, aber zu erleben wie der BM dem Herrn Koch dreist und unverschämt mitten ins Wort fällt, ihn nicht ausreden lässt, war für mich am Rande des Unerträglichen.

      Die SPD ist wirklich handzahm, aber selbst handzahme Wortbeiträge werden vom BM in unsäglicher Reinruf-Rhetorik weggekiekst.

      Allein die Tatsache, dass es verschiedene Konten gibt, deren Zustandekommen die Öffentlichkeit nicht erfahren darf, ist für mich ein gefährliches Zeichen.

      Am Schluss kam übrigens auch die SBL und die Bobbahn ins Spiel. Leider war es zu unruhig und laut als dass ich alles verstehen konnte. Aber nur so viel:

      BM kündigte im Ausblick an, dass es auf Grund der SBL und ??? im Kreistag demnächst für Winterberg um die Beteiligung an der defizitären Bobbahngesellschaft gehe. Winterberg könne auf keinen Fall mehr zahlen als jetzt. Er habe seine beiden Kämmerer aber -Hoffnung Volk der Winterberger- darauf angesetzt eine Lösung zu finden. Vieles wieder obskur, Andeutungen.

      Kannst Du vielleicht für Winterberg erklären, um was es geht? Für Klarheit sorgen? Könnte ich hier als Beitrag veröffentlichen.

      Dieses Geschwurbel und Oszillieren zwischen Öffentlichkeit und Geheimniskrämerei von Seiten des BM ist ziemlich nervig und wenig „zielführend“. Das haben wir alles schon beim gescheiterten Oversum Projekt erlebt.

      Interessant war auch noch die „Diskussion“ um die Vorrangzonen für die Windenergie. Dazu aber später.

  8. @ zoom @ Reinhard Loos

    Die thematisierte Ratssitzung war doch öffentlich, wenn ich das richtig verstehe. Also müsste es doch möglich sein, ein Protokoll dieser Veranstaltung zu beschaffen. Gibt es eine Möglichkeit, die Rede des „Bürger“meisters gedruckt/kopiert nachlesen zu können? Oder stellt der Rat Auszüge aus der Rede ins Internet (homepage), wohl eher nicht?

    1. Wenn du die Sitzung vom Donnerstag meinst, wird sie wie jede Sitzung protokolliert und die Protokolle werden veröffentlicht. Nur die nichtöffentlichen Teile werden nicht veröffentlicht.

      Eine Rede hat der BM am Do nicht gehalten. Er äußert sich in Redebeiträgen, Einwürfen, Anträgen usw.

      Die Zahlen zum Umbau des Oversums standen schon vorher in der Einladung zur Ratssitzung. Kann man dort nachlesen. Was ich bis heute nicht gefunden habe, waren die im Sauerlandkurier kolportierten Äußerungen des Kämmerers im Haupt- und Finanzausschuss. Die Anfrage dazu hat mir der Bürgermeister dann ja nicht beantwortet, weil er es nicht wollte. Der TOP ist in den Einladungen des Ausschusses als mündlich gekennzeichnet. Aber vielleicht erscheint da ja noch etwas, und wir erfahren in welchem Ausmaß die „Asylanten“ Schuld an der finanziellen Misere Winterbergs sind.

      Und wir erfahren im Entwurf des Jahresabschlusses der Stadt Winterberg für das Haushaltsjahr 2013 S. 2/16 bzw. Seite 68 der Gesamtunterlage: Erhöhung der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz 41.859,97 €

      Erträge aus Gewerbesteuer – 1.066.782,26 €

      Aufgepasst! Das sind keine absoluten Beträge, sondern Veränderungen, also Mehrausgaben bei AsylbLG ca. 42.000 Euro, Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer: über 1 Millionen Euro.

      Zuschuss zur Verlustabdeckung an die ESZW(Bobbahn) – 48.258,00 €, also mehr.

      Das einzige, was wirklich unklar bleibt, ist die genaue Herkunft der Gelder auf dem Treuhandkonto und der Gelder für die Sanierung des Außenpools. Inwieweit dies dann in nichtöffentlichen Teilen von Sitzungen geklärt wird, kann ich nicht beurteilen, eben wegen der Nichtöffentlichkeit.

      Herr Koch (SPD) zeigte sich bei der Nennung des Treuhandkontos mit ca. 1 Mio. Euro erstaunt, dass er / die SPD-Fraktion nicht vor der Sitzung über das Konto informiert worden sei. Es sagte, dass er zwar wusste/ahnte, dass dort irgendwelche Gelder/Konten seien, aber die Verwaltung hätte ihn/ die SPD-Fraktion nicht aufgeklärt.

      Ich fände es gut, wenn mehr Bürgerinnen und Bürger die Sitzungen des Rats verfolgen könnten und wenn sie beispielsweise wie im Bundestag ins Internet übertragen würden. Die wenigsten von uns haben am Donnerstag drei bis vier Stunden Zeit, um persönlich das Rathaus aufzusuchen.

      Die Bobbahn und deren Verluste und die Zahlungen Winterbergs als Mitgesellschafter neben dem Kreis werden wohl in der nächsten Sitzung auf der Tagesordnung stehen. Der Kern ist, dass sich die Verluste der Bobbahn bzw. der ESZW erhöht haben und Winterberg seinen Teil der Verluste mittragen muss/soll. BM Eickler hat in diesem Fall lediglich einen Ausblick auf die kommenden Themen gegeben und gesagt, dass die Verwaltung zusammen mit den beiden Kämmerern an einer Lösung arbeiteten und er erschien dabei optimistisch. Aber das Thema wird, wie gesagt, erst noch in der nächsten(?) Sitzung aktuell.

    2. @Rüdiger:

      ein sehr interessantes Thema war und ist und wird sein TOP 6 / Alter TOP 7:

      „Aufstellung des Sachlichen Teilplans „Energie“ des Regionalplans Arnsberg“

      Die Veränderung der TOPs war nötig weil TOP 2 in den nichtöffentlichen Teil gerutscht war. Das bedeutete für die „Bestellung eines/einer Schulleiters/in für die Verbundschule Winterberg(Die Tischvorlage kann erst nach der Sitzung der erweiterten Schulkonferenz am 10.09.2014 erstell werden.)“, dass der arme Mann die ganze öffentliche Sitzung durchstehen musste, bevor er im nichtöffentlichen Teil behandelt wurde.

  9. @ zoom

    Vielen, vielen Dank für die informative Antwort. Werde mich mal via net en detail mit den Themen beschäftigen. Gruß!

  10. Heute in der WP:

    €100.000 Anschubfinanzierung für Schlittschuhfahren auf Kunst- oder Synthetikeis. Die WP spricht mehrfach von der Bahn als „Eislaufbahn“ und der dort auszuübenden Tätigkeit als „eislaufen“. Beides ist falsch, denn die neue Bahn ist nicht aus Eis, sondern aus aus Plastik.

    Noch ist die Stadt auf der Suche nach einem Pächter.

    http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-winterberg-medebach-und-hallenberg/winterberg-plant-neue-eislaufbahn-startschuss-im-dezember-id9890595.html

  11. So wie ich es lese, soll es eine Eisbahn sein. Was der Absatz mit der Plastikbahn sagen will, weiß ich nicht. Den Artikel habe ich an dieser Stelle nicht ganz durchschaut.

    Der Artikel erklärt auch nicht inwiefern sich die baurechtlichen Gründe, die vorher gegen eine Eisbahn gesprochen hätten, nun verändert haben. Sehr vage:

    „Baurechtliche Gründe waren bis zum Jahr 2013 die Gründe dafür, dass das Eislauf-Angebot nicht umgesetzt wurde.

    Diese Situation habe sich nun jedoch verändert, sodass jetzt grundsätzlich die Möglichkeit bestehe, eine Eisfläche im Aktiv- und Vitalpark temporär in den Wintermonaten einzurichten, heißt es aus der Tourist-Info.“

    Das ist nicht ausreichend erklärt 🙁

  12. @zoom

    Vermutlich weiß die Stadt selbst noch nicht, was sie eigentlich will. In der „Stellenausschreibung Pächter Kunsteisbahn“ im heutigen Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg ist die Rede von einer „Eisbahn (Kunsteis oder Synthetik-Eis)“.

    Über negative Erfahrungen mit Synthetik-Eis berichtet die Badener Zeitung und zitiert u.a. den Bürgermeister der Gemeinde Trofaiach mit den Worten:

    „Anfänglich schienen die Schulen von der Fläche begeistert. Die Euphorie hat sich aber schnell gelegt, ein zweites Mal sind die Klassen nicht mehr gekommen“. http://www.badenerzeitung.at/2013/05/viele-gemeinden-wollen-ihr-synthetikeis-los-werden.html

    Doch zurück zur Winterberger Bahn. Ein Betrieb wird für die Zeit vom 15.12.2014 bis 15.03.2015 angestrebt. Ein Schelm, wer einen Zusammenhang mit der Bob-WM vermutet.

    1. @Johanna

      Der Zeitungsartikel http://www.badenerzeitung.at/2013/05/viele-gemeinden-wollen-ihr-synthetikeis-los-werden.html ist wirklich lesenswert.

      Beispielsweise:

      „Sicher keinen Betrieb mehr wird es in Salzburg geben, wo die Verantwortlichen noch im vergangenen November große Hoffnung in die betriebskostengünstige Anlage gelegt haben. Seit Jahren wird dort während der Wintermonate auf dem Mozartplatz eisgelaufen. Mit Hinweis auf die wesentlich geringeren Kosten, kam im abgelaufenen Winter erstmals eine Synthetikbahn zum Einsatz. Statt teurer Eismaschinen sollten Hochdruckreiniger und Besen genügen. Die Ernüchterung folgte bereits nach wenigen Tagen. Anstelle der Tausenden, die in den Vorjahren auf den Platz strömten, kamen nur mehr eine Handvoll Sportler. Damit ist das Plastikeis in Salzburg bereits nach einer Saison wieder Geschichte. In Zukunft soll es wieder echtes Eis auf dem Mozartplatz geben. Die Gemeinde Hallein hat aus diesem Flop ihre Konsequenzen gezogen und den geplanten Ankauf einer Synthetikeisanlage noch in letzter Sekunde gestoppt.“

      Sage später niemand im Rathaus, er/sie hätte es nicht besser gewusst.

      Wenn man androhte, die zu erwartenden möglichen Verluste einer Plastikbahn anteilig von den Sitzungsgeldern abzuziehen, fallen die Abstimmungen im Rathaus bestimmt rationaler aus 😉

  13. Synthetik-Eis … Plastikbahn … Kunststofffläche …

    … klingt alles schrecklich, und ist es auch!

    Im vergangenen „Winter“ besuchte ich im Rahmen eines Kurzurlaubs in Winterberg das Oversum, um mir die gerade installierte Synthetik-Testfläche anzuschauen, quasi die Vorgängerin der nun geplanten größeren Variante.
    Natürlich suchte ich das Gespräch mit dort anwesenden Gästen, die sich
    zwecks Ausprobierens aufs „Eis“ begeben hatten. Die Resonanz war doch eher ernüchternd: von „besser als nix“ bis zu „geht garnicht“ waren die Meinungen eher ablehnend negativ als begeistert und ermutigend.
    Eine synthetische Schlittschuhbahn wird niemals eine echte Eisbahn ersetzen können, und ich rate den Verantwortlichen, die Finger davon zu lassen. Sicherlich werden einige Urlauberfamilien während der Weihnachtsferien das Angebot nutzen, vor allem um ihre Kinder zu beschäftigen, aber der große Wurf wird das definitiv nicht.
    Die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten (z.B. Personal) „kommen niemals wieder rein“, und eben aufgrund mangelnder Profitabilität wird sich wohl kein seriöser privater Betreiber finden lassen, der sich hierfür zur Verfügung stellt.
    Das Freibad wurde aus Unrentabilitätsgründen geschlossen, kein Geld zur Behebung von Reformstau und für Modernisierung. Nun will die Stadt Gelder für ein Projekt ausgeben, das à priori zum Scheitern verurteilt ist – Schwachsinn! Die Kunstoffplatten werden wenige Monaten nach Inbetriebnahme wieder demontiert, und die Verantwortlichen „bemühen“ sich weiterhin, nach alternativen Freitzeitobjekten zu suchen. Fehlende Visionen und ein signifikanter Mangel an Kreativität wird dieses Vorhaben scheitern lassen.

    p.s.
    Ich stelle mir gerade vor, die lokalen Skiliftbetreiber würden aufgrund zunehmenden Schneemangels in einigen Jahren sämtliche Abfahrten mit Kunstmatten versehen. Erfahrungen diesbezüglich hat man ja bereits an der kleinen Sprungschanze (Mattenschanze) machen können ….
    ;-((

  14. @ Johanna

    Artikel in der WP/WAZ „Winterberg plant neue Eislaufbahn – Startschuss im Dezember?“
    Auszug:
    „Bereits im vergangenen Jahr hatte die Touristik im Oversum eine Synthetik-Eislaufbahn getestet. Die Resonanz war so gut, dass es jetzt eine größere Variante unter freiem Himmel geben soll.“

    Wer behauptet, daß die Resonanz so gut war? Läßt sich das in Zahlen dokumentieren? Ich kann nach vielen Gesprächen mit Schlittschuhläufern (Testern) vor Ort diese Aussage weder bestätigen noch nachvollziehen.
    Will man einfach nur wieder die Bürger „vernebeln“ und mit Verzweiflungstaten vom eigentlichen Desaster, dem Oversum, ablenken?

    Ja, und diese Frage noch:
    Liebe Winterberg-Touristik, was solls denn nun werden, eine Eisfläche, eine echte oder synthetische, oder eine Kunststoffbahn mit Eischarakter (ich sage nur „Hallenbad mit Freibadcharakter“)?

    1. @Rüdiger und @Johanna

      Die ursprüngliche Planung war eine Kunsteisbahn (=gefrorenes Wasser) gewesen. Dieser Plan wurde irgenwann aus irgendwelchen Gründen fallen gelassen. Die Verantwortlichen sprachen unter anderem vom Emmissionsschutz, Lärm usw. Die würde dem Charakter Winterbergs als Kurort entgegenstehen.

      Ob das damals wirkliche oder vorgeschobene Gründe waren, kann ich nicht beurteilen.

      Nun heißt es ja in dem Zeitungsartikel, dass die Gründe von damals fortgefallen seien, beantwortet wird aber nicht die Frage, wie dies denn kommen konnte. Vielleicht könnte die WP diesen Punkt noch einmal erhellen.

      Kunsteisbahn (gefrorenes Wasser) und Plastikbahn (Plastik) sind zwei völlig verschiedene Einrichtungen. Der Artikel ist da leider etwas missverständlich.

      Während des Probebetriebs der Plastikbahn habe ich keine überschwänglichen Kommentare gelesen – höchstens von den Verantwortlichen 😉

      Ich vermute, dass mit der Einrichtung einer Kunsteisbahn (gefrorenes Wasser) während der Zeit der Bob-WM einem möglichen negativen Image der Stadt entgegengewirkt werden soll („Was, Wintersportort und keine Schlittschuhbahn!?“).

      Die Bob-WM ist die letzte Großveranstaltung vor dem möglichen finanziellen Katzenjammer, da lässt man sich nicht lumpen. Daher könnte es sein, dass die Zukunft der Eisbahn nach 2015 offen gehalten wird.

      Aber wie gesagt – alles Spekulationen im politischen Raum. Trotzdem meine ich „Holzauge (Bürger) bleibe wachsam!“

  15. @ zoom

    “ Während des Probebetriebs der Plastikbahn habe ich keine überschwänglichen Kommentare gelesen – höchstens von den Verantwortlichen 😉 “

    Genau so sehe ich das und habe dies bereits weiter oben geschildert und begründet:

    „Natürlich suchte ich das Gespräch mit dort anwesenden Gästen, die sich
    zwecks Ausprobierens aufs “Eis” begeben hatten. Die Resonanz war doch eher ernüchternd: von “besser als nix” bis zu “geht garnicht” waren die Meinungen eher ablehnend negativ als begeistert und ermutigend.“

    Ich vertraue da eher den objektiven Aussagen der Wintergäste als den Kommentaren von Touristikverantwortlichen oder Ratsmitgliedern.

  16. Verstehe nicht, warum man nicht im Bereich der Kurparkstuben (Muschel) oder eben vorm Oversum (wo im Sommer das Schützenzelt steht) eine temporäre Kunsteis (nicht Synthetik) Fläche einrichtet. In Essen (Zeche Zollverein) funktioniert sowas doch auch. Dieser Winter wäre mit der Bob WM ideal zum testen des Angebots. Ein bisschen Ammoniak zum Vereisen fällt doch bestimmt bei der Bobbahn ab. Die Gerätschaften zum Betrieb lassen sich bestimmt mieten, ohne dass bei Nichtgefallen Mehrkosten entstehen.

    1. @§reiter

      Natürlich wird Winterberg alles dafür tun, während der Bob-WM eine Kunsteisbahn, wo auch immer im Kurpark, zu errichten. Die Sache muss nur noch durch den Rat und ein Pächter gefunden werden.

      Das „Plastik“-Eis ist, so wie ich es verstanden habe, eine andere Nummer.

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