Fundstücke: Wer liest schon Zeitschriften? Eine Antwort aus dem Jahre 1966.

Zu viele ... (foto: zoom)
Zuviel Buchstaben, viel zu hartes Papier, und es rußt im Ofen … (foto: zoom)

Eigentlich habe ich in einem alten rororo-Band mit Stücken von Bertold Brecht gestöbert, Ausgabe 1966. Rundköpfe, Spitzköpfe und diese Sachen.

Auf den letzen Seiten ist mir aber außerhalb des inhaltlichen Bezugs die oben abgebildete Anzeige für die Zeitschrift „deutsches panorama“ [1] aufgefallen:

“ … Zuviel Buchstaben, viel zu hartes Papier, und es rußt im Ofen. Daher – nicht empfehlenswert!“ (jedenfalls nicht für Analphabeten!)

Könnte man heute den Werbetext nicht großmundig oder listig verwenden, um Printerzeugnisse zu bewerben?

Historisch gesehen keine gute Idee. Im Spiegel 23/1967 findet man das Schicksal von „Deutsches Panorama“ verzeichnet [2]:

Anfang letzten Jahres erschien die erste Nummer von „Deutsches Panorama“ — eines Blattes, „das kein Blatt vor den Mund“ nehmen wollte. Letzte Woche machte das Blatt den Mund wieder zu.

Hochmut kam auch schon 1966 vor dem Fall, und so empfehle ich die historische Anzeige NICHT zur Wiederverwendung für heutige Printprodukte.

Es sei denn, man sei (historischer) Analphabet:

[1] http://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Panorama

[2] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46409349.html

 

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