Freibad Winterberg: CDU fordert von der SPD Konzepte zur Reaktivierung. Stellungnahme der SPD.

Das Freibad Winterberg heute am frühen Abend. (foto: firley)
Das Freibad Winterberg heute am frühen Abend. Die SPD Ratsmitglieder der Kernstadt Winterberg setzen sich nach dem Oversum-Desaster für einen möglichen Erhalt ein (foto: firley)

Die SPD Ratsmitglieder der Kernstadt Winterberg setzen sich nach dem Oversum-Desaster für einen möglichen Erhalt des Freibads am Buchenweg ein. Die CDU-Fraktion wiederum fordert laut Westfalenpost in einer Pressemitteilung von der SPD konkrete Vorschläge, wie denn dieser Erhalt technisch und finanziell machbar sei.

„Nach allem, was bekannt ist, ist eine Wiedereröffnung des Freibades weder technisch noch finanziell möglich“, äußerte Joachim Reuter, Fraktionsvorsitzender der CDU laut dem oben verlinkten Zeitungsbericht. Zudem sei die Ausschreibung zum Abriss bereits gelaufen und die Auftragsvergabe stünde in Kürze an.

Die SPD hält heute in einer Pressemeldung argumentativ dagegen:

Stellungnahme Reaktivierung Freibad Winterberg

Die vom Rat der Stadt Winterberg in Zusammenhang mit dem Kurpark Projekt Oversum beschlossenen Maßnahmen (Abbruch von Eissporthalle/Kurzentrum, Hallen- & Freibad & Stadthalle) sind bei den Bürgerinnen & Bürgern der Kernstadt immer mit einer gewissen Skepsis betrachtet worden. Im zurückliegenden Kommunalwahlkampf wurden die SPD Kandidaten der Kernstadt Winterberg in vielen Gesprächen immer wieder auf das geschlossene Waldfreibad am Buchenweg angesprochen. Unsere Bürger bedauern, dass „Ihr Freibad“, welches mit den 50 Meter Bahnen ein Alleinstellungsmerkmal im Sauerland ist, von der Kommunalpolitik aufgegeben wurde, obwohl Winterberg sich doch gerne mit anderen Sportanlagen als die Sportstadt in NRW präsentiert. Den Wunsch unserer Bürgerinnen und Bürger haben die Kandidaten der Kernstadt gerne aufgenommen obwohl dieser nicht im Wahlprogramm der SPD Winterberg stand.

Das komplette Wahlprogramm ist auf unserer Homepage veröffentlicht.
http://www.spd-winterberg.de/politik_partei/programm.php

Der Ratsbeschluss in 2004 das Freibad in der Kernstadt aufzugeben hing eng mit den Planungen des Investors zusammen, im Kurpark das PPP Modell zu installieren. Es sollte die Wirtschaftlichkeit des Betriebes stärken. Nun dieses Projekt ist gescheitert.

Seit April 2014 ist die Stadt Winterberg wieder selbst Betreiber des Hallenbads im Oversum. Betriebs- und Personalkosten trägt die Stadt, auch wenn sie im Hochsommer ein Hallenbad betreibt.

Dieser Umstand eröffnet auch neue Möglichkeiten. So sollte meiner Meinung nach die Entscheidung das Freibad zu schließen, nochmals geprüft werden. Die SPD Ratskollegen der Kernstadt sehen dies genauso.

Genau an dieser Aussage, welche in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, sehen wir keine Wählertäuschung.

Im Gegenteil, wir nehmen die Wünsche und Anregungen aber auch Kritik unserer Mitbürger ernst und wollen sie umsetzen.

Herr Bürgermeister Eickler und auch Herr Reuter von der CDU Fraktion haben die SPD aufgefordert einen Finanzierungsvorschlag zu nennen, was uns ohne eine genaue Summe für die Reaktivierung des Freibads zu kennen schwer möglich ist.

Aber entscheidend ist hier nicht das Geld, sondern der politische Wille.

Zahlen, die wir haben, stammen aus 2011, dem letzten Jahr in dem das Hallen- und Freibad komplett in Betrieb war.

Im Jahr 2011 betrug das Defizit für Hallenbad und Freibad 142.000€ Zu diesem Ergebnis trugen insbesondere Personalkosten in Höhe von 152.000€ bei!

Diese Personalkosten werden wir weiterhin haben, ganz gleich ob das Freibad auf ist oder nicht.

Die Pacht, die die Stadt an die Knappschaft leisten musste und vor der jetzt Herr Reuter warnt betrug 2040,82 € im Jahr! Dies müsste eigentlich aufzubringen sein.

Auch nach der Technik haben wir uns zwischenzeitlich erkundigt. Das Hallenbad und das Freibad haben getrennte Wasserkreisläufe. Gemeinsam ist die Heizung. Das Becken und die anderen Anlagen des Freibades sind in ordentlichem Zustand. Nach dem Abriss des Hallenbades müsste eine neue Heizung her. Doch dies ist auch eine Chance moderne sparsame Technik zu nutzen.

Zur Finanzierung sei noch angemerkt, dass wir seit 2013 einen Fremdenverkehrsbeitrag erheben, der mindestens 450.000€ in die Kasse der WTW spülen soll. Dieser wird von vielen Betrieben der Kernstadt erwirtschaftet. Hinzu kommen Kurbeiträge und Kurorthilfe, die ebenfalls für die touristische Infrastruktur vorgesehen sind, zusammen mehr als 2 Millionen €

Für eine Plastikeisbahn soll 100.000 € ausgegeben werden. Da bin ich sicher dass wir das Freibad am Fichtenweg wieder in Betrieb nehmen können, wenn wir es wollen!

Durch die Berichterstattung in der lokalen Presse haben uns jetzt erneut Bürger angesprochen, die bereit sind, uns bei der Umsetzung zu unterstützen. So hat ein Investor Interesse an dem Gelände signalisiert und regt an mit Hilfe von Stellplätzen für Wohnmobile Einnahmen für das Schwimmbad zu generieren.

Das Freibad in Winterberg sehen wir auch nicht als Konkurrenz zu den anderen Freizeitmöglichkeiten in unserer Stadt.

Die Badeangebote am Hillebachsee in Niedersfeld sowie das Hallen- & Freibad in Siedlinghausen unterstützen wir ausdrücklich, weil diese ein sehr gutes Angebot für unsere Stadt sind.

Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedern des Bädervereins Siedlinghausen, welche ehrenamtlich tätig sind. Nur durch ihren persönlichen Einsatz ist der Betrieb der Bäder in Siedlinghausen möglich, da die Kommunalpolitik diese bereits aufgegeben hatte.

49 Gedanken zu „Freibad Winterberg: CDU fordert von der SPD Konzepte zur Reaktivierung. Stellungnahme der SPD.“

  1. Um Gottes Willen! Bitte nicht. Schon die Argumentation ist grandioser Schwachsinn. „Das PPP-Konzept ist wirtschaftlich gescheitert“, ergo keine Kohle in der Kasse. Deswegen hole ich mir ein vorher schon defizitäres Freibad wieder in den Haushalt und torpediere voll den richtigen Zentralisierungsgedanken des Oversums (Personal kann auch nicht an zwei Orten gleichzeitig sein; muss von A -> nach B und verursacht nochmal Kosten). Wie rückwärts gewandt kann man noch denken? Warum braucht der kälteste Ort NRWs ein Freibad? Ich wiederhole mich gerne: Nicht jedes Kuhdorf braucht ein Freibad! Silbach und der Hillebachsee reichen vollkommen aus. Nostalgische Gefühle bezahlen keine Betriebskosten. Viel mehr sollte man sich mit mit den dringenden Fragen von Demografie (Kinder wären noch die ehesten Besucher eines Freibades) und wirtschaftlicher Attraktivität beschäftigen. Ein tragfähiges Konzept für eine Schlecht-Wetter-Attraktion für Kinder/Winter/Sommer wäre weit nötiger als eine erneute Diskussion über das selige Freibad.

  2. Wie verbort kann man sein?
    Man muss doch auch mal einsehen, wenn man sich geirrt hat.
    Das erste Konzept des Oversum ist numal gescheitert. Warum kann man da nicht auch mal ander sinnvolle Gedanken wenigsten auffassen, ohne
    sofort ,,DAGEGEN“ zu krakehlen. Hätte es eine ,,ehrliche“ Diskusion
    über diese beiden Projekte gegeben, hätte man diese Diskusion im
    Vorfeld führen können.
    Aber das war ja leider nicht gewollt!Schade!

  3. Ich würde mich eher Fragen ob die Kinder „die noch die ehesten Besucher des Freibades wären“ nicht unsere Zukunft sind? Sollen die alle weglaufen?

    Im Übrigen ist das von A–>B kommen wohl kein Argument. Man kann beide Bäder mit dem gleichen Personal fahren, vom Oversum zum Buchenweg sind es 2km, ich denke so sportlich sind unsere Bademeister!
    Ins Hallenbad geht an heißen Sommertagen ohnehin niemand, da könnte man dann im Wechsel Hallen- und Freibad öffnen. Das verursacht nicht einmal höhere Personalkosten als bisher.

    Im Übrigen haben sich seit gestern Abend bereits ca. 160 Personen für den Erhalt des Freibades ausgesprochen. Tendenz steigend!

    Es geht hier nicht um den Haushalt und die Meinung der CDU, es geht um eine Entscheidung die die Winterberger Bürger hier gerade treffen. Ich denke so funktioniert Demokratie…

    Es nützt nichts wenn CDU-Ratsmitglieder bockig und stur auf ihrer (gescheiterten) Entscheidung einer Schließung und dem Bau eines tollen neuen Stadtzentrums herumreiten. Das will der Bürger nicht! Man muss auch mal Fehler einsehen, so etwas bewundere zumindest ich.

  4. @Leon:
    Wo kann man sich „seit gestern Abend“ für den Erhalt des Freibades aussprechen? Würde ich nämlich auch gerne machen.

    §reiter:
    Warum nicht einfach mal die Diskussion zulassen?
    Was akut zu tun wäre, das wäre nur der Stopp des Abbaus.
    Und dann könnte man doch mal in aller Ruhe und ergebnisoffen sprechen.
    Ich finde es absurd, wenn die CDU nach der Oversum-Geschichte von der SPD fordert, dass alle Zahlen auf den Tisch sollen. Das Ziel müsste sein, dass sich alle nun neu gewählten Ratsmitglieder mit dem Thema und dem Status Quo beschäftigen, Informationen transparent eingeholt werden und dann am Ende eine Entscheidung getroffen wird.
    Einzig dagegen kann sprechen, dass es schon einmal einen Beschluss gab. Doch dieser ist nicht nur ein ganzes Jahrzehnt her, sondern auch unter anderen Vorzeichen getroffen worden, da in diesen 10 Jahren nun auch eine ganze Menge geschehen ist. Warum also nicht zumindest einmal darüber nachdenken?

  5. Liebe Leser,

    es geht mir bei der Petition nicht um eine Kritik an unserem Bürgermeister und/oder der anderen Fraktionen im Stadtrat. Nur gemeinsam kann der Rat der Stadt Winterberg das Projekt „Reaktivierung Waldfreibad“ realisieren und alle aufkommenden Probleme aus dem Weg räumen.

    In den letzten 5 Jahren habe ich selbst miterleben dürfen was Kommunalpolitik erreichen kann wenn gemeinsam an einem Ziel gearbeitet wird.

    Mit der Unterstützung unserer Bürger besteht die historische Change das Waldfreibad am Buchenweg zu reaktivieren.

  6. @Torben Firley
    Ich denke, dass dies in den Kommentaren genau so gesehen wird, gerade wenn bspw. @Andreas und @Leon eine offene Diskussion wünschen.

    Allerdings stehen doch Parteien usw. für unterschiedliche Interessen und Konzeptionen, die sich dann auch im Widerstreit durchsetzen müssen oder eben nicht.

    Hinter der Privatisierung u.a. der Bäder in der Kommune steckt IMHO ein bestimmter Gedanke, dass durch konsequente Markt-Liberalisierung und Privatisierung kommunaler Aufgaben … tja, was eigentlich?

    War nicht vor Jahr und Tag die Bertelsmann Firma arvato in Winterberg beratend tätig? Mir ist nie das Ausmaß dieser Beratung klar geworden.

    Ich will jetzt keine Verschwörungstheorie aufstellen, aber der Einfluss von arvato könnte ja auch auf das Bewusstsein der Politiker gewirkt haben und eine größere Akzeptanz für PPP geschaffen haben.

    Vielleicht war alles auch ganz anders.

    Zurück zum Waldfreibad …

    „In den letzten 5 Jahren habe ich selbst miterleben dürfen was Kommunalpolitik erreichen kann wenn gemeinsam an einem Ziel gearbeitet wird.“

    Bitte um ein Beispiel!

  7. Jedes Jahr zu Weihnachten schreiben die Kinder ihre Wunschzettel. Nur die wenigsten Eltern sind in der Lage, alle Kinderwünsche zu erfüllen. Da muss der Haushaltsvorstand also entscheiden, welche der Geschenke gekauft werden sollen. Oder? Was soll der Geiz, wir kaufen alles, das Glück der Kinder steht über allem! Außer an Weihnachten gibt es den Rest des Jahres nur noch Nudeln mit Ketchup. Und nächstes Jahr nehmen wir halt einen Kredit auf, die Wünsche müssen erfüllt werden, die Geschenke werden gekauft. Basta!

    Zurück zu den Fakten: Der Hillebachseee ist eine wunderbare Anlage, kostenfrei kann man hier schwimmen! Mit großer Liegewiese, Badebucht, vielfältigen Freizeitangeboten. Gibt es in der Nähe auch in….äh, keine Ahnung, am Twistesee vielleicht?

    Ein Freibad Winterberg stellt keine Konkurrenz zum Freibad Siedlinghausen dar? Falsch. Schlechtweg falsch! Der Bäderverein macht eine ganz tolle Arbeit, mit erheblicher finanzieller und personeller Unterstützung der Stadt Winterberg. Die Stadt „leistet“ sich also ein Freibad, Geld und Personal sind dort gebunden und zugesagt.

    Mit einem Freibad in Siedlinghausen und dem Hillebachsee steht Winterberg als Urlaubsort und Sportstadt gut da. Der Gast ist eh mobil, ob der nun an den Schneil fährt oder an die Hille oder an die Neger, weitgehend egal.

    Winterberg ist Sportstadt, die Sportanlage „Bobbahn“ ist für eine kleine Stadt wie Winterberg eigentlich gar nicht zu stemmen. Das sollten die Ratsmitglieder am besten wissen, welche Summen dort aufzubringen sind. Die Sprungschanzen kommen hinzu, im Bremberg wäre noch einiges zu tun, es fehlt das Geld.

    Bin gespannt, wann der erste Kunstrasenplatz zur Sanierung ansteht, damit möchte die Stadt nichts mehr zu tun haben, siehe Ratsbeschluss zu den vier -noch einmalig geförderten- Kunstrastenplätzen in Winterberg, Züschen, Niedersfeld und Siedlinghausen. Nur ein Austausch der Oberfläche kostet heute schon rd. 160.000 €. Die hat der VfR sicher bald angespart?

    Also, hört auf zu träumen….

  8. Ich habe heute Bilder vom Waldfreibad aus den (Ende der) 1960-er Jahren angeschaut. Nostalgie pur! Damals noch ohne das heute ungeliebte Hallenbad …

    Sollte ich noch Fotos finden auf denen deutlich wird, wie das Freibad solo aussieht, werde ich sie gerne zur Veranschaulichung des SPD-Vorschlages zur Verfügung stellen. Ich suche …

  9. @Heinz A.:
    Bei den genannten Kosten fehlen die Ausgaben, die sich aus dem bekannten PPP-Projekt ergeben haben…

  10. @Torben Firley
    „…es geht mir bei der Petition nicht um eine Kritik an unserem Bürgermeister und/oder der anderen Fraktionen im Stadtrat.“

    Warum eigentlich nicht? Davon lebt doch die Demokratie.

  11. Kein Wunder, wenn die Politik die Wähler nur als Stimmvieh betrachtet… wie einfach sich hier manche mit Gefühlsduselei instrumentalisieren lassen ist wirklich armselig.

    Nicht nur, dass das einzige Pro-Argument Postkarten von 1960(!) sind, die eine Heile-Welt-Idylle vorgaukeln, nein, nicht einer stellt und beantwortet auch nur ansatzweise die Kostenfrage. Die SPD untermauert die landläufige Meinung, dass sie in Wirtschaftsfragen vollkommen inkompetent ist damit, dass wahllos Zahlen genannt werden, welche für eine tragfähige Entscheidung untauglich sind. Das Kernthema Energie wird komplett ausgeblendet (von möglichen Betriebstagen und Kosten-Nutzen noch gar nicht gesprochen). Vom Parallelbetrieb wird fabuliert (Wann ist eigentlich was geöffnet?) und zweckgebundene Abgaben zur Finanzierung ins Gespräch gebracht (1/3(!) des FVB nur(!) für das Freibad, was vllt. 60 Öffnungstage hat).

    Dass die SPD schön die Hände gehoben hat, bei der Abstimmung Pro-Abriss… egal… zwei, drei oder vier Bäder in 15km Umkreis… wurst… der politische Wille wirds schon richten und die nicht vorhandenen Besucher auf die Einrichtungen verteilen.

    Wie blauäugig kann man noch sein?
    Sollen doch die Zeichner einen Verein gründen und lernen sich mit der Realität auseinanderzusetzen. 185€ pro Jahr (bei z.zt. 820 Zeichnern) reichen dafür aus, natürlich nur, wenn das Zahlenwerk solide ist und nichts passiert.

  12. Schön wärs schon, mit einem super Freibad in Winterberg. Entscheidend ist nun, wie die CDU-Politiker mit in das Boot genommen werden.

    Da kann sich meines Erachtens schnell sehr viel tun, die Winterberger CDU-Politiker haben eine feine Nase wenn es um den Wählerwillen geht. Dann werden auch schnell die zuvor gefassten Beschlüsse über Bord geworfen. Alles dient halt dem Machterhalt.

    Deswegen sehe ich gute Chancen für die Wiedereröffnung des Winterberger Freibades. Ureinwohner baden halt auch gerne im Somme in einem wirklichen Freibad und nicht in einem besseren Tretbecken hinter dem Oversum oder gar in Siedlinghausen oder Niedersfeld.

  13. Gebe §reiter absolut Recht. Die Sache ist ein Witz, ca. 3 Jahre nach Schließung des Freibades wird jetzt populistisch-hektisch ein Erhalt von denjenigen gefordert, die für Schließung und Abriss einstimmig votiert haben.

    Die gleichen Leute, die hier Links posten, in denen die Schwachsinnigkeit eines 4 Sterne plus Hotels in der kältesten Stadt in NRW breit getreten wird, fordern ein Freibad, welches auf einer Höhe von 700 Metern üNN mal 12, mal 16, mal 20 warme und damit besucherintensive Tage hatte. Ein sicher wunderschön gelegenes Freibad welches „dank“ Zehnmeterturm extrem tief ist, 3,5 Millionen Liter Wasser passen da rein. Siedlinghausen 750.000 Liter. Wie warm darf es denn sein?

    Leute, es ist nicht zu finanzieren. Energie, Chemie und Technik können nicht per Ehrenamt gestellt werden. Liebe Fraktionen im Stadtrat, kümmert euch um die wahren Probleme der Stadt. Und akzeptiert das Oversum mit Stadthalle und Bad/Sauna als Einrichtung für Gäste und BÜRGER!

  14. Zu „nach Schließung des Freibades wird jetzt populistisch-hektisch ein Erhalt von denjenigen gefordert, die für Schließung und Abriss einstimmig votiert haben.“ stellt sich mir die Frage: Was wäre richtig, wenn Ratsmitglieder eine Entscheidung treffen, die anschließend in der Bevölkerung keine Zustimmung findet?
    Darauf verweisen, dass man aber nun einmal einstimmig und schon vor längerer Zeit so entschieden hat? Ergo sich nun das Volk eben dann richten muss, was die Volksvertreter entschieden haben?
    Oder akzeptieren, wenn das Volk dennoch eine andere Position vertritt?
    Ich für mich halte weiterhin weder die „Einstimmigkeit“ noch den lange zurückliegenden „Zeitpunkt der Entscheidung“ für ein Argument für oder gegen irgendetwas. Wir leben in 2014 und in der repräsentativen Demokarte ist es nun einmal die manchmal nervige Aufgabe der Volksvertretung die Interessen des Volkes zu vertreten.

    Ein Argument wäre die Kostenfrage. Doch in Anbetracht von:

    http://www.schiebener.net/wordpress/?p=28260#comments

    halte ich es weiterhin für absurd, wenn nun ausgerechnet im Kontext des Waldfreibades vorgeworfen wird, dass nicht schon alle Zahlen auf dem Tisch liegen oder das Projekt gar nicht finanziert werden könne. Wie das Ergebnis auch ausfallen wird: Wir reden über einen Bruchteil der Beträge, von dem in dem obigen Link zu lesen ist – und welche der Bürgermeister uns bis heute noch nicht im Detail transparent vorgestellt hat.

  15. Mehr Bürgerbeteiligung, mehr Demokratie? Sehr gerne, lieber Andreas.

    Vor wie vielen Jahren haben die Volksvertreter im Stadtrat damit begonnen, über die Zukunft diverser Gebäudestrukturen zu diskutieren? Es war reichlich Zeit, hat jemand die Bürgerinnen und Bürger beteiligt? Selbst bei der öffentlichen Vorstellung der Konzepte für den Oversum Komplex ist niemand aufgestanden und hat sich für das Freibad stark gemacht. Ich war selbst dabei.

    Natürlich ist es möglich, offensichtliche Fehlentscheidungen im politischen Raum zu korrigieren, insofern denn sinnvoll. Aber ist es sinnvoll?

    Heizungstechnik im Hallen- und Freibad ist veraltet, Filtertechnik ebenso.
    Meines Wissens sind noch brauchbare Teile in benachbarte Bäder gewandert, schon fast drei Jahre her

    Vor ca. 20 Jahren wurde darüber disktutiert, eine Abdeckung auf dem Freibad zu installieren, die über Nacht die Wärme halbwegs hält. Wurde verworfen.

    Womöglich würde es technisch sogar noch auf Sparflamme funktionieren, nur wie lange und zu welchen Kosten?

    Ein Finanzierungskonzept sieht anders aus und liegt nicht vor. Die bisherigen Aussagen sind weder vollständig noch aussagekräftig. Also frisch ans Werk, liebe Unterstützer!

    Unterm Strich wird auch ohne Invest ein kräftiges Defizit stehen. Schaut mal auf den Schuldenstand der Stadt Winterberg, durchaus ein Anlass zur Besorgnis.

    Ich will nicht verhehlen, dass ich Sympathie für dieses Freibad hege. Wenn die öffentliche Diskussion dazu führt, dass die Bobbahn nebenan ihr jährliches Defizit halbiert wäre genug Geld für das Freibad da.

    Dazu noch eine letzte Anmerkung: Winterberg veranstaltet 2015 bekanntlich die Weltmeisterschaft Bob und Skeleton. Man sollte nicht glauben, dass so ein Event der öffentlichen Hand zusätzliche Gelder bringt, es kostet zunächst.

  16. @Heinz A.
    Mehr Bürgerbeteiligung, mehr Demokratie – dann sind wir uns ja im Grundsatz einig 🙂

    Ich verstehe darunter allerdings etwas anderes als „Selbst bei der öffentlichen Vorstellung der Konzepte für den Oversum Komplex ist niemand aufgestanden und hat sich für das Freibad stark gemacht.“

    Die Kostendiskussion finde ich, wie geschrieben, richtig. Die Frage nach den Kosten, die Sorgen über finanzielle Belastungen, das Sammeln von Informationen über wirtschaftliche Risiken – alles richtig. Ich wehre mich nur dagegen, dass von einzelnen Ratsmitgliedern die Antworten darauf erwartet werden statt dies als eine gemeinsame Aufgabe des Rates anzusehen hierzu fachkundige Informanten hinzuziehen. Bei dem Winterberger Freibad dürfte dies kein Problem sein und weit informativer als das derzeit ständige „ich habe mal gehört, dass… vielleicht…“

    Den Verweis auf die Bobbahn empfinde ich als „Nebelkerze“. Denn bei der Frage des Weiterbetriebes des zwischenzeitlich eingestellten Hallenbades spielte dieser nun nicht neue Sachverhalt auch keinerlei Rolle. Wenn man solche Diskussionen führen will, dann fände ich viel spannender: Was kostet die Stadt die Ist-Situation rund um das Oversum innerhalb von 20 Jahren und was hätte die Stadt gekostet, wenn sie aus dem Projekt ausgestiegen und sich für die Reaktivierung von Hallen- und Freibad entschieden hätte?

  17. Ein Ausstieg der Stadt aus dem Oversum? Wäre mir neu, dass die Verträge so eine Option vorsehen. Denn wer sollte es denn übernehmen, in Zeiten der Krise? Wie immer doch die öffentliche Hand mit den Steuerzahlern als Polster.

    Ein Schwimmbad ist immer defizitär. Was also wäre die Motivation eines Hotelbetreibers, dort kräftig Gewinn zu erwirtschaften und diesen 50 Meter weiter im Schwimmbad abzugeben?

    Im Übrigen hat sich die Situation im Oversum für die Schulen und Vereine doch verbessert. Vielleicht mal nachfragen? Natürlich ohne Option auch mal im Freibad zu schwimmen oder zu trainieren. Und die Stadt Winterberg kann sich „nur“ ein eigenes Hallenbad und die Unterstützung des Bades in Siedlinghausen leisten.

  18. „Was kostet die Stadt die Ist-Situation rund um das Oversum innerhalb von 20 Jahren und was hätte die Stadt gekostet, wenn sie aus dem Projekt ausgestiegen und sich für die Reaktivierung von Hallen- und Freibad entschieden hätte?“

    Das hätte mich seinerzeit auch interessiert! Oder noch besser, was hätte es gekostet, erst garkein Schwimmbad im Oversum mit einzuplanen und Hallen- und Freibad im Buchenweg zu sanieren? Das sind aber wohl alles Fragen die nie wirklich in Betracht gezogen worden sind…

  19. @Leon R.:
    Das meinte ich. Wie man es dreht und wendet: Nach den bekannten Zahlen wäre Weiterbetrieb und Sanierung des alten Hallen- und Freibades kostengünstiger gewesen.
    Das hilft zwar – zugegeben – in der aktuellen Diskussion nicht viel weiter, sollte aber manche Vorwürfe doch erheblich entkräften (Unwirtschaftlichkeit, fehlende Kostensicherheit u.a.).

    @Heinz A.
    Viele mir bekannte Hotelbetreiber sind in ähnlichen Fällen „motiviert“, weil nun einmal Hotelgäste in einem bestimmten Preissegment auch eine Bademöglichkeit im Hotel erwarten.
    Das neue Schwimmbad ist für Hotelgäste sehr reizvoll, aber für Urlaubsgäste rund um den Fichtenweg unattraktiv: zu Fuß zu weit und für die Anfahrt mit Pkw gibt es bessere Alternativen. Genau deshalb fehlt das alte Hallen- und Freibad so sehr, weil dort oben eben traditionell eben viele Urlaubsgäste nächtigten. Ich kenne einige nun ehemalige Urlaubsgäste, die jahrelang in der Nähe vom Fichtenweg ihre Ferien verbrachten und Winterberg nach der Schließung des alten Schwimmbades den Rücken gekehrt haben: Wo sie früher noch morgens im Lädchen einkaufen und vor dem Frühstück eine Runde schwimmen konnten, war nun nix mehr. Und ich erinnere daran: Die Übernachtungszahlen von Winterberg sind zuletzt rückläufig gewesen…

  20. @Leon R.:
    Das meinte ich. Wie man es dreht und wendet: Nach den bekannten Zahlen wäre Weiterbetrieb und Sanierung des alten Hallen- und Freibades kostengünstiger gewesen.
    Das hilft zwar – zugegeben – in der aktuellen Diskussion nicht viel weiter, sollte aber manche Vorwürfe doch erheblich entkräften (Unwirtschaftlichkeit, fehlende Kostensicherheit u.a.).

    @Heinz A.
    Viele mir bekannte Hotelbetreiber sind in ähnlichen Fällen „motiviert“, weil nun einmal Hotelgäste in einem bestimmten Preissegment auch eine Bademöglichkeit im Hotel erwarten.
    Das neue Schwimmbad ist für Hotelgäste sehr reizvoll, aber für Urlaubsgäste rund um den Fichtenweg unattraktiv: zu Fuß zu weit und für die Anfahrt mit Pkw gibt es bessere Alternativen. Genau deshalb fehlt das alte Hallen- und Freibad so sehr, weil dort oben eben traditionell eben viele Urlaubsgäste nächtigten. Ich kenne einige nun ehemalige Urlaubsgäste, die jahrelang in der Nähe vom Fichtenweg ihre Ferien verbrachten und Winterberg nach der Schließung des alten Schwimmbades den Rücken gekehrt haben: Wo sie früher noch morgens im Lädchen einkaufen und vor dem Frühstück eine Runde schwimmen konnten, war nun nix mehr. Und bei Berücksichtigung der Entwicklung der Übernachtungszahlen sollte man das schon ernst nehmen und nicht für irgendeinen belanglosen Einzelfall halten.

  21. @Heinz A.:
    „Ich will nicht verhehlen, dass ich Sympathie für dieses Freibad hege. Wenn die öffentliche Diskussion dazu führt, dass die Bobbahn nebenan ihr jährliches Defizit halbiert wäre genug Geld für das Freibad da.“

    Dafür wäre noch nicht einmal eine Halbierung des Defizits der Bobbahn erforderlich. Wenn man den jährlichen Betriebsverlust und den parallel dazu stattfndenden Schulaufbau addiert, macht die Bahn pro Jahr ca. 1,4 Mio Miese!
    Die teilen sich je zur Hälfte der HSK und die Stadt Winterberg als Gesellschafter.
    Im Kreistag gab es immer wieder die Forderung, diese hohe Belastung des HSK deutlich zu reduzieren.
    Die Geschäftsführung der Bobbahn ist mit ihren Aufgaben hoffnungslos überfordert. Das wird z.B. daran deutlich, dass sich die Verschuldung pro Jahr um ca. 0,4 Mio Euro erhöht, ohne dass bisher irgendein Konzept vorgelegt wurde, wie man diese bedenkliche Entwicklung in den Griff bekommen will.
    Auch die bevorstehende WM im Jahr 2015 wird die Gesellschafter mehr kosten als ihnen einbringen.
    Es gibt also reichlich Gesprächsbedarf, was den Bürgerinnen und Bürgern mehr nützt: Eine Bobbahn in öffentlicher Trägerschaft oder ein Freibad mit wesentlich geringeren laufenden Kosten!

  22. Anstatt
    „stattfndenden Schulaufbau“
    muss es selbstverständlich heißen
    „stattfindenden Schuldenaufbau“

  23. Egal, welche unwirtschaftlichen „Projekte“ hier diskutiert und angeführt werden. Es bleibt Fakt, dass ein Freibad in dieser Stadt mit dieser geringen Anzahl an Öffnungstagen nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Ein Vergleich verbietet sich also, da die Kosten des Freibads „on top“ kommen würden und das vorhandene Defizit unsinnigerweise dramatisch erhöhen(!!) würden.

    Was die SPD sich dabei gedacht hat, das Thema überhaupt wieder hervorzuholen erschließt sich mir nicht. Die Bürgermeinung (pro-Freibad) dürfte sich in den letzten Jahren nicht geändert haben. Vorher hat die SPD jedoch brav für den Abriss gestimmt. Im Wahlkampf wurde das Freibad ebenfalls nicht thematisiert; wahrscheinlich, weil man sich der Erfolgsaussichten und des Ergebnisses bewusst war: Das Freibad wird abgerissen; mit dem Oversum wurden (leider) Tatsachen geschaffen, alles andere ist unsinnig und unwirtschaftlich. Die SPD sollte dem Bürger nichts vorlügen, was nicht zu realisieren ist und die vorher ausgelobte Konsequenz beweisen. Ein Hin- und Her der politischen Entscheider führt nur zu Mehrkosten (siehe zB BER).

    Mein Appell: Lasst die Phantomdiskussion um das ehrwürdige Freibad ruhen und widmet euch endlich den zukünftigen Problemen Winterbergs; diese sind weit wichtiger und bedürfen dringend Lösungsvorschlägen!

  24. §reiter
    „Es bleibt Fakt, dass ein Freibad in dieser Stadt mit dieser geringen Anzahl an Öffnungstagen nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.“

    Würden Sie diesen Satz so auch formulieren, wenn anstelle vom „Freibad“ von der „Bobbahn“ die Rede wäre? Niemand behauptet, ein Freibad sei wirtschaftlich zu betreiben, es geht hier um die Prioritäten Winterberger Politik und damit sind viele Winterberger nicht mehr einverstanden.

    Politiker, die viel Geld in die Bobbahn stecken oder mit Hilfe eines Kredits eine Sporthalle errichtete, die das hiesige Gymnasium baulich völlig in den Schatten stellt, diese Politiker müssen sich zu Recht fragen lassen, warum sie für ein Freibad in ihrer Stadt kein Geld haben.

    „Das Freibad wird abgerissen; mit dem Oversum wurden (leider) Tatsachen geschaffen, alles andere ist unsinnig und unwirtschaftlich. “

    Nein, §reiter, so einfach ist es nicht, denn ein Abriss ist nicht alternativlos. Außerdem hat sich der politische Preis für den Abriss des alten Freibads allein durch die Diskussion deutlich erhöht

    Kann es sein, dass Sie kein Badefreund sind? Es ist doch wunderbar, an den wenigen warmen Tagen, die wir hier im Sauerland haben, in ein schön gelegenes Freibad einzutauchen. Das sollten sich die Kommunen etwas kosten lassen, denn nur von Bobbahnen allein wird das Leben nicht schöner.

  25. Diese „Phantomdiskussion“ sollte in der Tat beendet werden. Was für einen politischen Preis soll der Abriss des Freibades haben?

    Ich darf nochmals auf das Freibad Siedlinghausen und die Badebucht am Hillebachsee hinweisen. Gratis bzw. extrem günstig zu nutzen.

    Das Jugendparlament versucht seit Jahren einen Skatepark im Stadtgebiet zu errichten. Wo kann man mal Basketball spielen, außerhalb einer Sporthalle? Die Situation der Spielplätze könnte verbessert werden. Es gibt eine lange Wunschliste, letztlich muss der Rat entscheiden, was kann umgesetzt werden? Vor allem erst mal das Bestehende erhalten und sich nicht weiter zu verschulden.

    1. „Das Jugendparlament versucht seit Jahren einen Skatepark im Stadtgebiet zu errichten.“

      Woran scheiterte und scheitert denn dieser jahrelange Versuch? Was hat dieses Scheitern mit dem Freibad zu tun?

      Auf der Website des Jugendparlament ist zu dem Thema Skatepark nichts zu finden. Phantomthema? 😉

      Nachtrag: Der Skatepark ist anscheinend ein Projekt des Stadtmarketing Vereins. Wie der mit dem Jugendparlament zusammenhängt, weiß ich noch nicht.

      Mir erschließt sich nicht, aus welchem Grund die Diskussion über das Winterberger Freibad und über die Petition von Herrn Firley eine Phantomdiskussion sein soll. In der Petition sagt Torben Firley u.a.:

      „Unsere Bürger bedauern, dass „Ihr Freibad“, welches mit den 50 Meter Bahnen ein Alleinstellungsmerkmal im Sauerland ist, von der Kommunalpolitik aufgegeben wurde, obwohl Winterberg sich doch gerne mit anderen Sportanlagen als die Sportstadt in NRW präsentiert.“

      Und: „… sollte meiner Meinung nach die Entscheidung das Freibad zu schließen, nochmals geprüft werden.

      Entscheidend ist hier nicht das Geld, sondern der der politische Wille.“

      Es wird also nicht gefordert: „Freibad unter allen Umständen und zu jedem Preis auf!“ sondern “ sollte meiner Meinung nach die Entscheidung das Freibad zu schließen, nochmals geprüft werden.“

      Zum „politischen Preis“: Das ist der Preis, den der BM schon als Rate bei der BM-Wahl gezahlt hat. Das Äquivalent ist das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihre politischen Repräsentanten.

      Würde die „Phantomdiskussion“ um das Freibad in Basta-Manier abgewürgt, erodierte IMHO dieses Vertrauen noch weiter.

      Die Ratsherren zählen gewiss schon ihr Vertrauensguthaben für diese Amtsperiode nach. Könnte reichen, aber dann darf auch nichts mehr beim Oversum schief gehen. Und die Bob-WM spült säckeweise Geld in die Haushaltskasse.

  26. @Heinz A.:
    Wer schwimmt denn wie oft im Hillebachsee?
    Wir reden hier von einer kleinen Fläche, auf der man überall stehen kann. Mein persönlich-subjektiver Eindruck: Maximal 10% der Besucher nutzen diesen, um wirklich zu schwimmen.
    Die „Badebucht“ (ja auch nicht Schwimmbucht genannt) ist für mich kein Vergleich zu einem Freibad.

  27. Ich würde niemals auf die Idee kommen, in der Badebucht des Hillebachsees zu schwimmen, weil man in der Bucht nicht schwimmen kann. Das Wasser ist viel zu flach (Vorteil: es erwärmt sich schnell).

    Der Badebucht fehlen außerdem Hecken, um den Liegebereich von Fußweg und Cafe optisch zu trennen. Wer mag schon gern im „Freibad“ den neugierigen Blicken von Passanten ausgesetzt sein?

    Die Bucht ist schön für Kinder zum Planschen und für Erwachsene zum Eintauchen, ein Freibad-Ersatz ist sie niemals, da stimme ich Andreas zu.

  28. Auch im „alten“ Freibad ist die Mehrzahl der Besucher nicht ins Wasser gegangen.

    Im Übrigen schwimmen die allerwenigsten Leute im klassischen Sinn, sie planschen, sie kühlen sich ab, sie toben mit den Kindern. Deshalb heißt es Badebucht und an den Küsten Badestrand.

    Eine Hecke in Richtung Cafe am Hillebachsee zur Abtrennung der Liegewiese macht durchaus Sinn. Ein weiterer Punkt auf der Wunschliste, Kostenträger Stadt Winterberg.

    Die Bob WM 2015 wird erst mal Geld kosten, ich kann mir nicht vorstellen, dass Zuschauereinnahmen, Fernsehgelder und Verbandszuschüsse (so es diese beiden Positionen überhaupt gibt) sowie der wohl größte Posten der Sponsorengelder den Etat dieser Weltmeisterschaft decken.

    Dennoch wird Winterberg als Sportstadt mit der Austragung einer Weltmeisterschaft seinen Ruf aufpolieren können. Vielleicht spielt mal das Wetter mit und es gibt herrliche Wintertage wo die Kamera vom Starthaus rüber schwenkt zum Skibetrieb am Poppenberg und der Sprungschanze, das wäre allerbeste Werbung.

    Fakt ist, die Bobbahn ist da, hochmodern, mit Millionen von Fördergeldern in den letzten Jahren auf den optimalen technischen Stand gebracht. Ob in der Bevölkerung ungeliebt oder als Werbeträger geschätzt, heute und in der näheren Zukunft wird des keine öffentlichen Mittel geben, die dort eingespart und in das Freibad am Schneil fließen könnten.

    Ich komme zurück auf den weihnachtlichen Wunschzettel. Es ist legitim wenn die Bürger einer Stadt diesen Zettel schreiben, es ist Aufgabe des Rates diesen so zu gestalten, dass der kommunale Haushalt ausgeglichen wird.

    Ansonsten droht Überverschuldung (nahe dran in Winterberg!), Haushaltssicherung, Nothaushalte. Dann sitzt die Bezirksregierung am Ruder und prüft jede Ausgabe auf Notwendigkeit.

    In so einer Situation wäre jedwede Diskussion zum Freibad Winterberg vorbei. Wahrscheinlich würden auch freiwillige Zuschüsse komplett gestrichen, zu Lasten aller Vereine (inkl. Bäderverein Siedlinghausen, im schlimmsten Fall). Wer möchte das? Bleibt auf dem Teppich.

  29. @Johanna: Sie haben mich leider nicht verstanden. Ein „Aufrechnen“ zwischen den verschiedenen Projekten kommt doch nicht in Frage. Diese Diskussion im Zusammenhang mit Bobbahn und Co. führen zu nichts. Wenn sich mich allerdings isoliert fragen, ob die Bobbahn wirtschaftlich ist, dann ist die Antwort natürlich ebenso „Nein“. Natürlich muss auch im Punkt der Bobbahn nach der WM eine Strategie entwickelt werden, wie man diese wirtschaftlicher nutzen kann. Zumal die Zuschüsse (Land, etc.) eher abnehemen werden. Das hat aber nichts mit dem Freibad zu tun.

    Natürlich ist der Abriss nicht alternativlos. Die Alternative zum Abriss ist der kostenintensive Erhalt bei fragwürdigem Nutzen. Selbst wenn ich zur Zeit soviel schwimmen würde, wie ich das gerne wollte… man muss die Frage beantworten, ob die Allgemeinheit dafür zahlen soll. Obwohl im näheren Umfeld Alternativen vorhanden sind! Ich möchte mit meinen Steuergeldern nicht ein altes überflüssiges Freibad finanzieren; und wenn es damals noch so schön war.

    Wenn sich genügend Freibadfreunde und -förderer finden, dann können die das gerne in Eigenregie betreiben. Aber das ist ungleich schwerer und aufwendiger, als unsubstantiert Sachen ins Internet zu schreiben. Fragen Sie doch mal in Siedlinghausen nach.

    @zoom:
    Es ist eine Phantomdiskussion, weil die Prüfung zu keinem anderen Ergebnis führen wird. Die Voraussetzungen haben sich doch nicht geändert. Zentralisierung der Infrastruktur, Kosten. Alles ist gleich geblieben (wird aber von der SPD ignoriert. Anstatt 300.000€ Kosten pro Jahr werden 150.000€ genannt; die Zahlen wurden trotzdem in der Petition nicht korrigiert. Einfach mangelhafte Arbeit, die die SPD abliefert).

  30. @§reiter @Heinz A.

    Sehen Sie, es ist eine Frage von Prioritäten und offenbar haben Sie andere Prioritäten als ich.

    Mir ist es egal, ob Menschen im Bad schwimmen oder planschen, allerdings sollte ein öffentliches Bad vorhanden sein, welches Schwimmen und Planschen ermöglicht.

    Bau und Erhalt öffentliche Schwimmbäder sind kommunale Aufgaben, die mit Steuergeldern finanziert werden müssen. Ich zahle dafür gern Steuern, übrigens ebenso wie für öffentliche Büchereien und gut ausgestattete Schulen.

    Mir persönlich ist eine WM und eine Bobbahn egal. Sollte allerdings für Sportevents, Bobbahn, sowie für überdimensionierte schulische Sporthallen und Subventionen für Liftbetreiber Geld vorhanden sein, während es angeblich für kommunale Einrichtungen fehlt, dann liegen dieser Politik m.E. falsche Prioritäten zugrunde.

    Oder ist Winterberg auch deshalb so klamm, weil demnächst größere Beträge für das Oversum auf den Steuerzahler zukommen werden? Wissen Sie mehr?

    Der Bürgermeister schweigt und Sie @Heinz A. polemisieren, indem Sie von weihnachtlichem Wunschzettel sprechen. Das Bild ist schief, denn wir sind keine kleinen Kinder, die sich vom allmächtigen Rat Winterbergs kindliche Wünsche erfüllen lassen wollen.

    Wir sind Bürger und Bürgerinnen Winterbergs und möchten eine offene Diskussion über die Zukunft städtischer Einrichtungen führen. Wenn wir über Zahlen und Kosten reden, dann müssen endlich die Kosten für das Oversum auf den Tisch. Ohne dieses Wissen bekommt der von Ihnen so geschätzte Begriff „Phantomdiskussion“ eine gänzlich andere Bedeutung.

  31. @Heinz A.
    Also sind wir uns offenbar doch einig, dass der Hillebachsee kein Freibad ist. Es fängt ja schon damit an, dass beim alten Freibad in Winterberg auf der Kostenseite „marode Umkleidekabinen“ genannt werden, während es am Hillebachsee gar keine öffentlichen Umkleidekabinen gibt.

    Bei der schwierigen Finanzlage sind wir uns auch, wie geschrieben, einig. Doch diese gibt es eben zu einem Zeitpunkt, NACHDEM die ganzen Maßnahmen (Stilllegung Schwimmbad, Eissporthalle usw.) umgesetzt wurden und WÄHREND die Gästezahlen (= Einnahmen) Kopfzerberechen bereiten.

    Daher verstehe ich §reiter nicht, warum beim Freibad immer nur mit dem Eigennutz für Einheimische argumentiert wird. Man kann es drehen und wenden wie man will: Wenn wir gute Übernachtungszahlen in den Sommerferien haben wollen, gehört hierzu eine attraktive Infrastruktur.

  32. Die Diskussionen hier sind hoch interessant, ich wette wir würden hier das ein oder andere engagierte, zukünftige Ratsmitglied -welcher Partei auch immmer- finden können!

    Jeder vertritt seine Meinung, völlig in Ordnung. Winterberg hat schon jetzt im Sommer ein hervorragende Infrastruktur, geht mal beispielsweise zum Erlebnisberg Kappe. Den Gast juckt es zudem überhaupt nicht, ob er im Urlaub noch 20 km nach Fort Fun fährt oder nach Medebach.

    Das Problem -und damit kämpfen alle Urlaubsorte- ist, den Gast bei schlechtem Wetter zu beschäftigen. Klar, es gibt große Badelandschaften, aber da geht man nun eher nicht drei Tage am Stück rein. Noch einmal: Schaut nach Olsberg, tolle Anlage dort mit dem Aqua hingestellt, macht jährlich fast 1,4 Mio € defizit.

    Subventionen für Liftbetreiber? Tut mit leid, aber das ist grandioser Unsinn. Was soll das bedeuten?

    Eine überdimensionierte Sporthalle? Werte Johanna, sprechen sie doch bitte mal mit Sportlehrern der NRW Sportschule Winterberg. Oder mit den Trainern am Olympiastützpunkt. Und den Schülern und Sportlern selbst.

    Das werden nun optimale Bedingungen für Schul-, Leistungs- und Vereinssport. Wenn ich die Talente sehe, die mittlerweile schon nicht mehr aktiv sind und Weltmeisterschaften im Jugendbereich nach Winterberg geholt haben, dann hätte so eine Sporthalle schon 15 Jahre eher kommen müssen. Aber da gab es noch keine Anerkennung vom Land und auch keine 80 % Förderung. Sie wollen gute Schulen, bitte schön, dazu gehört auch guter Sportunterricht.

    Natürlich sind Bürger keine kleinen Kinder. Wunschzettel soll es auch bei Erwachsenen geben, wenn auch eher im Hinterkopf. Der Vergleich sei mir insbesondere deshalb gestattet, weil ja nun der Anstoss zur Erhaltung des Freibades aus dem allmächtigen Stadtrat kommt. Eben jenem Gremium, was sich vor Jahren gegen die Erhaltung der sanierungsbedürftigen Gebäude und Einrichtungen ausgesprochen hat.

    Und wenn ich meine Kinder sehe, die vor Weihnachten mit dem Wunschzettel kommen und frohlocken „ach Papi, ist doch gar nicht so teuer, ich will das aber unbedingt“ dann darf ich mit einem Augenzwinkern durchaus Parallelen erkennen. Die sie nun zerreißen mögen.

  33. Heute wird wohl der 1000.Internetuser für das Freibad Winterberg unterschreiben (wahrscheinlich schon geschehen, wenn mein Beitrag freigeschaltet wird).

    @Johanna: Vielen Dank für deinen Beitrag, der mir aus der Seele gesprochen hat.

    @Heinz A.: Was für eine „herrvoragende Infrastruktur“ hat denn Winterberg für wichtige touristische Zielgruppen wie

    a) Familien???
    Wenn eine Dortmunder Familie mal den Erlebnisberg Kappe besuchen möchte, dann fährt sie am Samstagmorgen hin und am Samstagabend zurück.
    Wer in Winterberg Urlaub macht, wird sicher auch mal einen halben oder ganzen Tag dort verbringen. Und dann?
    Für das Schlecht-Wetter fällt mir im Übrigen Schlittschuhlaufen als eine Möglichkeit ein – wenn man es denn in Winterberg könnte…

    b) Senioren???

    Es ist wohl kein „Wunschzettel an den Weihnachtsmann“, wenn man Sorgen vieler touristischer Betriebe ernst nimmt, weil sich die Gästezahlen nicht wie erwartet entwickeln und überall der Ruf nach einer besseren Infrastruktur für die „grüne Saison“ laut wird.
    Und wo wir bei Gesprächsempfehlungen sind: Ich empfehle Gespräche mit Fewo-Anbietern. Viele Gäste sind nach zwei Übernachtungen wieder weg. Kaum wer bleibt mal eine Woche oder gar länger.

  34. @Johanna: Ich wiederhole mich, aber trotzdem: Falls das Freibad nicht abgerissen wird, werden wir (auch Sie) MEHR Geld aufbringen müssen, denn die anderen Einrichtungen bleiben ja. Als öffentliches Bad fungiert das Oversum (neben den genannten Möglichkeiten Hillebachsee und Siedlinghausen). Damit hat die Stadt ihre Pflicht erfüllt. Ein Freibad wäre die Kür. Es ist also schon alles da; Sie hättens aber gerne größer, komfortabler, näher… das kostet aber ZUSÄTZLICH, ohne einen hohen Effekt zu haben.

    Ein „einfaches“ Freibad ist zwar für den Gast ganz nett, besitzt aber kein Alleinstellungsmerkmal (50m hin oder her). Zudem müssen wir die arg eingeschränkten Betriebsmöglichkeiten aufgrund des Wetters berücksichtigen. Nötig wäre eine Einrichtung, die GANZJÄHRIG und wetterunabhängig Gäste anspricht. Hier würde nur klotzen statt kleckern helfen. (Das ist kein Ruf nach einem Spaßbad; diesbezgl. hat Heinz A. Recht, davon gibt es in der Gegend auch schon zuviele).

    Zusammengefasst: ca. 8% (1000 von 14000) „Winterbergern“ wünschen sich ein renovierungsbedürftiges, kostenintensives, nur eingeschränkt nutzbares Freibad, obwohl adäquate Alternativen vorhanden sind und 92% sollen es bezahlen.

    @zoom: „Politischer Wille“ Je mehr ich darüber nachdenke, desto abstoßender finde ich das Verhalten der SPD. Jahrelang wird zu allem genickt (obwohl die Bürgermeinung eine andere ist) und auf einmal spielt man Fähnchen im Wind und versucht sich mit blankem Populismus zu profilieren.

  35. @zoom:
    Jetzt nicht mehr:-)

    §reiter:
    Alle Winterberger, die nicht in dieser kurzen Zeit online unterschrieben haben, sind Gegner einer Reaktivierung des Freibades??? Das kann man doch nicht ernst meinen.
    Eine Bürgerbefragung würde jedenfalls Klarheit bringen – und ich wette, dass das Ergebnis nicht 8% zu 92% ausfällt.

  36. Noch mal an der richtigen Stelle: Gerade auf Facebook bei Torben Firley gefunden: “Am Montag berichtet die WDR Lokalzeit Südwestfalen über das geschlossene Waldfreibad in der Ferienwelt Winterberg.”

  37. Die Haltung der Winterberger CDU, wie sie in ihrer Presseerklärung vom Anfang Juli und dem darauf basierenden WP-Artikel deutlich wird, ist hochnäsig und dreist.

    Die Zahlen für das Oversum Desaster sind noch nicht auf dem Tisch, da stellt sich die Mehrheitsfraktion im Rat hin und fordert von der SPD Zahlen und ein Konzept, wie das Freibad zu finanzieren sei.

    Es ist absurd, dem politischen Gegner sechs Wochen nach der Wahl und sechs Jahre vor der nächsten Wahl „lediglich eine Wahlkampfstrategie“ zu unterstellen.

    Es wird höchste Zeit, dass der Bürgermeister den Winterbergern verrät, was finanziell in den kommenden Jahren auf uns zukommen wird.

    €100.000 für die Plastikeisbahn im Wahlkampf – ein Schelm, wer da einen Zusammenhang vermutet.

    Die Bringschuld liegt momentan eindeutig bei der CDU. Sie muss ihr Konzept zur Finanzierung des Oversums offenlegen und die Verbindlichkeiten benennen, die die Stadt im Deal mit Herrn Wäscher eingegangen ist. Erst dann wird deutlich werden, ob diese Stadt überhaupt noch einen finanziellen Spielraum haben wird.

  38. Schade, dass insgesamt wenig auf meine Argumente eingegangen wird. Stattdessen wird immer themenfremd abgelenkt.

    @Andreas:
    Ich habe bewußt nicht geschrieben, dass alle, die nicht unterschreiben, Gegner des Freibads sind. Bezahlen müssen sie es dennoch. Umgekehrt wird allerdings ein Schuh daraus. Wenn man es trotz Medienkampagne nicht hinbekommt mehr als 1.000 Befürworter zu finden, spricht das nicht dafür, dass man wirklich eine Mehrheitsmeinung vertritt. Im Gegenteil sind die 1000 schon schöngerechnet, wenn davon rd. 400 nicht einmal ihren Klarnamen verwenden und weitere mehrere hundert vollkommen ortsfremd sind. Nehmen Sie doch einfach die letzte Bürgermeisterwahl. Auch da hats „nicht gereicht“, auch wenn sich das hier viele gewünscht hätten.

    @Johanna:
    Sie hegen einen verständlichen Groll gegen das Oversum Projekt. Vielleicht ignorieren Sie deshalb beständig meine Argumente, dass die Reaktivierung des Freibads nichts damit zu tun hat. Die Kosten kommen so oder so auf alle anderen drauf. Oversum hin oder her… auch vorher ist der Winterberger Haushalt nicht mit Überschüssen gesegnet. Aufwachen!

  39. @§reiter:

    In Ihrem heutigen Beitrag schreiben Sie: „Ich habe bewußt nicht geschrieben, dass alle, die nicht unterschreiben, Gegner des Freibads sind.“

    In Ihrem Beitrag vom 25.07. schrieben Sie aber (s.o.):
    „Zusammengefasst: ca. 8% (1000 von 14000) “Winterbergern” wünschen sich ein renovierungsbedürftiges, kostenintensives, nur eingeschränkt nutzbares Freibad“

    Darauf habe ich mich bezogen. Wenn wir uns einig sind, dass es wohl doch mehr als 8% sind, ist alles ok. Ob es eine Mehrheit für oder gegen das Freibad gibt, weiß ich nicht. Über 1000 Unterschriften innerhalb der kurzen Zeit, für eine 14.000EW-Stadt und eine Online-Petition während der Sommerferien finde ich viel. Ebenso fand ich im Übrigen auch die Stimmen für den Bgm-Gegenkandidaten viel.
    Von Politik erwarte ich solche Stimmen ernst zu nehmen – unabhängig davon, ob es 30%, 40%, 50% oder mehr sind. Es sind die Interessen vieler Menschen.
    Und von den Mandatsträgern, die viel wert auf die Einstimmigkeit von Beschlüssen legen, erwarte ich umso mehr diese Interessen ernst zu nehmen (ergebnisoffen).
    Ich fand es hingegen bezeichnend, dass ich von der ganzen Diskussion zuerst die Kritik des Bgm gelesen und gehört habe, bevor ich überhaupt näheres von der SPD-Initiative wußte.

    Betreffend der Aussage
    „Im Gegenteil sind die 1000 schon schöngerechnet, wenn davon rd. 400 nicht einmal ihren Klarnamen verwenden“
    gehört zu meinem Politikverständnis, dass politische Positionierungen (bspw. Wahlen) aus gutem Grund nicht öffentlich stattfinden müssen. Würde man das anders sehen, wäre auch eine Kanzlerwahl nicht mehr viel wert…

    Betreffend der Aussage:
    „Im Gegenteil sind die 1000 schon schöngerechnet, wenn (…) weitere mehrere hundert vollkommen ortsfremd sind.“
    wundert mich zunächst, woher Sie wissen, dass diese Leute „vollkommen ortsfremd“ sind? Ich kann diesen Angaben nur entnehmen, dass diese Leute einen Wohnsitz außerhalb von Winterberg angegeben haben. Ortskundig könnten sie aber dennoch sein, oder nicht? Richtig ist, dass diese Leute nicht wahlberechtigt innerhalb der Stadt Winterberg sind. Warum ihre Meinung deshalb weniger wert sein soll, weiß ich nicht. Es spricht für mich vielmehr für die Attraktivität einer touristischen Einrichtung, wenn ein Bürger aus Jena unterschreibt (wie auch immer er überhaupt darauf aufmerksam geworden ist).

    Richtig ist: Wer bspw. in Jena wohnt, muss die Betriebskosten im Haushalt nicht schultern. Richtig ist aber auch, dass Winterberg genau von diesen Leuten lebt (und abhängig ist), die hier nicht wohnen, aber Urlaub machen. Andererorts werden extra Marktanalysen in Auftrag gegeben, um genau das zu erfahren: Was wünscht sich diese Zielgruppe?

    Was das Oversum angeht (Beitrag von Johanna), so ist auch für mich nicht von der Hand zu weisen, dass gilt „wer im Glashaus sitzt…“ – sprich: So sehr ich mir natürlich auch für das Freibad eine seriöse Kostenkalkulation wünschen würde, so sehr erwarte ich auch noch immer konkrete, verbindliche und klare Aussagen zu den Kosten des derzeitigen Hallenbades in den nächsten Jahren und/oder Jahrzehnten.

    Ich persönlich fände darüber hinaus, wie geschrieben, die Frage spannend: Hätte die Stadt nach der Insolvenz aus dem Projekt aussteigen können? Falls ja: Was kostet uns die derzeitige Lösung des Weiterbetriebes des Hallenbades in Eigenregie? Was hätte demgegenüber gekostet doch das alte Schwimmbad wieder zu betreiben?
    Diese Fragen sind ernst gemeint und nicht in dem Sinne, dass ich die Antwort zu kennen glaube. Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt eine ehrliche Diskussion in diese Richtung gewünscht. Vieles heute ist aus meiner Sicht eine Folge dessen, dass die Stadt hohe Kosten für ein Hallenbad übernommen hat, aber für ein Freibad nicht übernehmen will, obwohl letzteres sehr beliebt war/ist.

  40. @reiter

    „Schade, dass insgesamt wenig auf meine Argumente eingegangen wird. Stattdessen wird immer themenfremd abgelenkt.“

    Ihr „Argument“ bleibt die Behauptung, Winterberg brauche kein Freibad, denn es sei unwirtschaftlich. Nicht jedes Kuhdorf brauche eine Freibad, Silbach (sic!) und Hillebachsee würden genügen, ein Freibad sei eine Kür.

    Nun, so ihre Schlussfolgerung, sollen wir uns nun den „zukünftigen Problemen Winterbergs“ widmen.

    Ich bedaure sehr, dass Sie den Nutzen eines Freibads für Winterberg (und nicht irgendeines Kuhdorfs) nicht erkennen mögen. Und – auch ich wiederhole mich gern – jedes kommunale Bad ist defizitär, Schwimmbäder gehören jedoch zu den kommunalen Aufgaben. Mir genügt ebenfalls das Bad in Siedlinghausen, aber ich denke, es reicht nicht für Winterberg. Den Hillebachsee haben wir m.E. abgehakt.

    Den „zukünftigen Problemen“ Winterberg können wir uns erst widmen, wenn wir die jetzige Situation kennen. Die jetzige Situation ist geprägt von den Vereinbarungen rund ums Oversum sowie möglichen Instandhaltungskosten. Und was geschieht, sollte das Hotel in die Insolvenz gehen? All dies wird über die zukünftige wirtschaftliche Situation Winterbergs entscheiden. Wir erhalten dazu keine Informationen.

    Sie, §reiter, halten das Freibad für zu teuer, sie sehen kein Zusammenhang zum Oversum und verweigern sich allen Fragen und Argumenten zum Oversum. Das Ei ist jedoch keinesfalls erledigt, es ist die Ursache allen Übels und wird auch in Zukunft eine Belastung bleiben.

    Das kaputte „Freibad“ im Oversum nutzt momentan nur einer, nämlich Wolfram Wäscher. Auf seiner Website findet sich das schöne Bild eines glücklichen Paares am Rand des kleinen Beckens, beispielhaft für die erfolgreichen Projekte des ehemaligen „Investors“.

    Ich ärgere mich deshalb über das Oversum, weil es den Bürgern das Geld aus der Tasche zieht, ohne dass wir überhaupt wissen, welche Verträge geschlossen wurden und welche Verbindlichkeiten eingegangen wurden.

    Ich ärgere mich auch deshalb über das Oversum, weil es über Jahre in Winterberg alle politischen Fantasien und finanziellen Energien gebunden hat, sodass für die übrigen städtischen Gebäude nichts mehr übrig blieb.

    Oversum, Freibad und all die übrigen, bereits abgerissenen Gebäude gehören zu dem großen Thema: kommunale Infrastruktur in Winterberg.

  41. @§reiter

    „Im Gegenteil sind die 1000 schon schöngerechnet, wenn davon rd. 400 nicht einmal ihren Klarnamen verwenden“

    Auf den gültigen Unterschriften stehen selbstverständlich Namen und Adresse der Unterstützerinnen und Unterstützer. Diese können wählen, ob ihr Name im Internet angezeigt wird. Daher die Anzeige „Nicht öffentlich“.

    Diese Menschen haben das legitime Interesse, dass ihr Name nicht digital im Internet kursiert. Dieses Interesse gestehen wir hier im Blog übrigens auch den Kommentatorinnen und Kommentatoren zu.

    Auf den Listen, die demnächst dem Bürgermeister(?) übergeben werden, stehen selbstverständlich Klarnamen.

    Was soll schönrechnen bedeuten? „Schöngerechnet“ waren bspw. die Kosten für das Oversum. Hier hingegen ist alles transparent. Man kann auf den ausgedruckten Listen genau sehen, wer aus welchem Ort stammt, weil da nämlich auch die Adresse draufstehen muss.

  42. Zur Beruhigung der Diskussion hier ein kleine Beispiel aus der Winterberger Lebenswirklichkeit:
    Als Touristin getarnt mit der SZ unter’m Arm ging ich neulich an den jetzt 35 Jahre alt werdenden „Kurparkstuben“ vorbei direkt zum „Oversum“. Ich hatte nicht gefrühstückt, es war kurz vor Mittag. Also Zeit zum Essen. Ich kam an die Rezeption. Das Mädchen vor dem Bildschirm ihres Computers hatte kaum Zeit aufzusehen, obwohl nichts los war dort. Schließlich: Wo befindet sich ihr Restaurant. Treppe runter links. Gesagt-getan. Ein anderes Mädchen aus dem Service ging mir voraus – machte sogar noch die Tür des Restaurants auf, ich warf einen klitzekleinen Blick auf braune Stühle – dann sagte sie mir: Hier gibt es aber Mittags nichts zu essen. Also Küche geschlossen! Aber oben in der Bar (Veltins Lounge) können Sie etwas bekommen. Zur Sicherheit fragte ich nach: In einer Bar 12 Uhr mittags – möglicherweise Kleinigkeiten zu essen ? Ja, ja. Ich oben wieder angekommen. Die Veltins-Lounge menschenleer, die Außenstühle noch abgedeckt, nicht mal jemand hinter dem Tresen…
    Fazit: Meine SZ wurde woanders gelesen und der Test „Oversum“ fiel bereits zum 2. Mal sehr schlecht aus.

    1. @nofretete:

      Eindrucksvoller Bericht!

      Als ich einst einen Interview-Termin mit dem Tourismus-Direktor im Oversum zu Zeiten der Insolvenzen wahrnahm, herrschte eine bedrückende Atmosphäre, ähnlich der von Ihnen beschriebenen Stimmung. Vielleicht sollte ich mir auch noch mal eine Zeitung unter den Arm klemmen 😉 Ehem … plus Sonnenbrille … Ts, ts, ts …

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