13 Gedanken zu „Winterberger „Schandfleck“: das Bahnhofsgebäude“

  1. Hätte man es gepflegt und mal ein bisschen Geld inverstiert wäre es noch heute ein schönes und für Winterberg bedeutendes, historisches Gebäude.

    Aber in Winterberg wundert mich gar nix mehr!!! So sind die eben 😉 Alles verfallen lassen und beim Land um Neubau betteln 😉

  2. @ Johanna

    Eigentlich eine erhaltenswerte Architektur, nur hat man leider versäumt, in den letzten Jahren (Jahrzehnten) regelmässige Instandssetzungsarbeiten und Renovierungen vorzunehmen, um dieses alte Gebäude für die zukünftigen Generationen des Ortes (pardon, der Stadt) zu erhalten.
    Ein Investor könnte de facto den Bahnhof kernsanieren, d.h. entkernen und die Aussenfassade stehen lassen, vermutlich aber werden finanzielle Erwägungen den Abriss (und das totale Verschwinden dieser Nostalgie) begünstigen – schade!
    Na ja, dafür hat Winterberg ja einen Bunker im Zentrum und ein Ei im Park.
    Von „unverzichtbaren“ Panorama- und Skibrücken ganz zu schweigen … ;-((

  3. Ich kenne genug alte Bahnhöfe in denen man ein gemütliches Cafe mit dem Thema „Bahn“ integriert hat 😉
    Warum kann Winterberg sowas nicht? Am Geld kann es doch nicht liegen (nach dem Oversum natürlich auch mäglich xD) , aber ich finde der Ideenreichtum einiger vielen Winterbergern lässt arg zu wünschen übrig!!

    Stattdessen wird für die WM und für die paar Tage ein moderner Klotz gebaut der den ankommenden Touristen sowieso egal ist…

  4. Es ist ein schönes Gebäude, dessen Zustand nur leider sehr unschön ist – so sich auch hier die Frage der Verantwortlichkeit stellt, wie es soweit kommen konnte… Das Empfangsgebäude ist ein Teil der Geschichte der Stadt Winterberg – hier wußte ich, dass ich wieder zu Hause bin. „Hier Winterberg, hier Winterberg“ – die Ansage des leider längst wegrationalisierten Fahrdienstleiters in Winterberg wird ewig in meiner Erinnerung bleiben. Das Empfangsgebäude war dabei nicht nur historisch wertvoll, sondern mit Fahrkartenschalter und Wartehalle für eine „Wintersport-Destination“ standesgemäß. Und natürlich hätte auch mit dem Erhalt des Gebäudes eine nicht nur „monokausale Gebäudestruktur“ entstehen können (mit Gastronomie) – hätte man es wenigstens halb so beherzt angepackt wie das Ei in der Nachbarschaft…

  5. Zweifellos ein schönes Gebäude, aber Diskussionen darüber erübrigen sich im jetzigen Stadium. Der Abriss ist beschlossene Sache.

    Zur WM dann was protziges Modernes aus irgendwelchen Zuschüssen finanziert … . In spätestens 30 Jahren wieder Abrißreif wegen fehlender Pflege, verursacht durch chronischen Geldmangel. Der ewige Kreislauf in Winterberg.
    Zur Ehrenrettung der Politiker noch ein Wort zum Verfall des Bahnhofs. Bis vor einigen Jahren war das Gebäude noch im Eigentüm der Bahn. Die hat es – wie überall üblich – verfallen lassen. Als die Stadt eingestiegen ist, war es schon zu spät.

  6. Das stimmt mit der DB. Aber das haben sie fast überall gemacht – die schönsten Bahnhofsgebäude verfallen und sind mit Pressholzplatten zugenagelt. Wenn man so mit der Bahn durch das Land fährt, sieht man bei einigen schönen Gebäuden die grauen Container „DB-Reiseservice“ davor stehen. Das ist ungefähr so, wie wenn man vor ein Fünf-Sterne-Hotel eine blaue Dixie-Toilette stellt. Aber da werden wir auch noch hinkommen – Hauptsache sparen, Gewinn optimieren…
    Das hat man bei der DB auch Herrn Mehdorn zu verdanken. Der soviele qualifizierte Mitarbeiter entlassen hat, dass (wir erinnern uns) im vorigen Sommer ab Mainz mal keine Züge fahren konnten. Und dann wollte man sich Fachkräfte aus Spanien holen (klar, die sind mindestens die Hälfte billiger). Und so eine „Fachkraft“ an der Spitze der DB darf jetzt den BER managen, bzw. verwalten (auch so ein schönes Wort) – im Grunde aber nur jeden Monat rund 1 Mio. Euro Steuergelder dafür bezahlen, dass dort zwar nicht geflogen werden kann, aber wunderbar Marathon gelaufen wird. In dem schönen Bahnhofsgebäude von Winterberg war bis vor kurzem auch eine schöne Wohnung. An bezahlbarem Wohnraum mangelt es auch in dieser Stadt.

  7. @ ureinwohner

    “ … aber Diskussionen darüber erübrigen sich im jetzigen Stadium. Der Abriss ist beschlossene Sache.“

    Es ist nie zu spät – wo ein Wille (und Investionskapital) da ein Weg!
    Man braucht nur in Städte wie Hamburg, Berlin, München, Münster oder Düsseldorf schauen, wo aus historischen Gründen der Bewahrung, allerdings auch im allgemeinen Trend der Gentrifizierung* sehr alte, teils dem Verfall drohende Häuser mit Gründerzeit- , Klassizismus- oder Jugendstilarchitektur fassadenerhaltend komplettsaniert werden, also nicht dem völligen Abriss zum Opfer fallen, und entsprechend neue Nutzung finden, sei es kommunal oder privat-kommerziell.
    Na klar, man kann doch Winterberg nicht mit diesen Städten in einen Topf werfen. Stimmt, das wäre vermessen. Aber Winterberg sollte sich als heilklimatischer Kurort und gerade als international renommiertes Wintersportzentrum zur Aufgabe machen, ein historisches Gebäude wie den Bahnhof (eines der beliebtesten Motive auf alten Ansichtskarten) zu retten und zu erhalten, ein reizvolleres historisches Ambiente für den ankommenden Gast gibt es kaum:
    „Winterberg, hier ist Winterberg – Herzlich Willkomen!“

    Historische Bauten existieren in Winterberg doch so gut wie nicht mehr: das alte Bürgeramt (Stadtschänke) ist einem Miets- und Geschäftshaus gewichen, die Sprungschanze auf dem Herrloh (na, ja), ein paar wenige alte Fachwerkhäuser (Altstadt) … ich glaub´das wars schon, oder?

    Die Gentrifizierung* ist ein diskussionswürdiges Thema per se, vielleicht an anderer Stelle zu erörtern.

    Also: ein Investor mit Geld (und Ideen) könnte mit Unterstützung der Kommune/Stadt (Zuschüsse etc.) immr noch den Abriss stoppen und aus dem historischen Bahnhofsgebäude etwas schönes, neues entstehen lassen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Interessante Möglichkeiten und Alternativen gibt es!
    Aber die bereits erwähnte BOB-WM wird dieses Konstrukt à priori ausschliessen, der Platz soll ja für die internationalen Besucher rechtzeitig „sauber“ sein – ja, alles mal wieder zu spät überlegt und verschlafen.

    Gäbe es das Oversum nicht („hätte, hätte, Fahrradkette“) – ach, es wären Gelder genug da, um die Eishalle zu renovieren, das Hallenbad instandzusetzen, den Bahnhof zu erhalten und das Freibad zu betreiben.
    Dumm gelaufen … ;–((

    (Als Gentrifizierung* bezeichnet man den sozioökonomischen Strukturwandel bestimmter großstädtischer Viertel im Sinne einer Abwanderung ärmerer und eines Zuzugs wohlhabenderer Bevölkerungsgruppen. Parallel kommt es zu einem Anstieg des Wohnpreisniveaus.)

  8. Auf welche Quelle stützt sich, dass der Bahnhof bereits marode und nicht mehr zu retten war, als die Bahn erstmals den Verkauf forciert hat? Ich kenne Bahnhöfe der DB, die zum Verkauf standen oder stehen, die in einem wesentlich schlechteren Zustand als der Bahnhof Winterberg zum damaligen Zeitpunkt sind.
    Und was die Bob WM angeht: Die WM-Besucher werden so oder so in kein Bahnhofsgebäude nutzen können. Der aktuelle Plan sieht ja eben vor, dass der mögliche Neubau erst NACH der WM entsteht und der alte Bahnhof zunächst mal nur einer „schön gestalteten Fläche“ weicht.

  9. Das Einzige was an dem Bahnhof eine Schande ist, ist aus meiner Sicht, dass man ihn über die Jahre so hat verwahrlosen lassen.

    In der Tür steht noch „100 Jahre Bahnanschluss Winterberg 1906-2006“. Hätte man das damals nicht als Anlass nehmen sollen das schöne Gebäude auf Vordermann zu bringen?
    Auch darüber habe ich schon mit Leuten gesprochen … es sind viele der Meinung, dass es sehr schade um das schöne Gebäude ist.

    Etwas passenderes könnte dort garnicht stehen. Die alten Lagergebäude wurden ja bereits abgerissen, so sollte man es nun wiederaufbauen, nur das Kerngebäude für sich, das würde sehr viel hermachen!

    Aber das wird jawohl nicht mehr passieren …

  10. @Gabi

    Tolle Idee. Dann könnten die Bürger ihre liebsten Motive auf die Mauer malen: Die Portraits unserer Bürgermeister (1. und 2.) oder ein Winterberg-Nostalgie-Panorama (Bahnhofsgebäude, Freibad, Eissporthalle, Stadthalle) oder das Produkt-Winterberg-Panorama mit Oversum, Dreifeldsporthalle, Liftanlagen…

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