Stadt Winterberg: Heutige WP-Berichterstattung zum Thema der möglichen Umsiedlung des ALDI-Marktes ins Bahnareal

In unserem BriefkastenStellungnahme der Stadt Winterberg zu einer Anfrage der Westfalenpost (WP) von Montag, 12.05.2014 zu einer möglichen Umsiedlung des ALDI-Marktes in das Bahnareal.

 

Zum Westfalenpost-Artikel

Bei der Fortentwicklung des Bahnareals geht es nicht allein um eine mögliche Umsiedlung des ALDI-Marktes, wenngleich dies auch seit Jahren ein wichtiges Anliegen der Stadt ist. Es geht um viel mehr, nämlich darum, das beste Konzept einer Investorengruppe für das Eintrittsportal unserer Stadt und für die letzte städtische Gewerbefläche im Zentrum zu gewinnen.

Worum es geht*

Es geht um positive städtebauliche Entwicklung, um Steigerung der Einkaufsattraktivität und gar nicht darum, das leicht zu vermarktende Grundstück zwischen Einkaufszentrum und Bahnhof („grüne Wiese“) jemandem für die Ansiedlung eines Marktes zu veräußern. So wäre für jeden Investor z.B. der ALDI-Markt ein sogenannter „HauptAnkermieter“. Es geht vielmehr darum, in einem schlüssigen Gesamtkonzept diese Fläche mit der ab Herbst freigeräumten Fläche des alten Bahnhofs – also beide gemeinsam – von einem Investor zu entwickeln. Es geht nur gemeinsam, weil die Fläche „grüne Wiese“ erst die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines neuen Bahnhofsgebäudes ermöglicht.

Erste Stufe

Diese Ziele können am besten in einem Investoren-Auswahlverfahren erreicht werden, in dem in der ersten Stufe ein Investor gefunden wird, mit dem dann in der zweiten Stufe die städtischen Anforderungen endverhandelt werden. Nur in einem solchen Verfahren kann das Beste für die Stadt erreicht werden. Deshalb hat sich der Rat seinerzeit einstimmig zu diesem Verfahren entschlossen.

Zweite Stufe

Die zweite Stufe, sprich das Verhandlungsverfahren läuft derzeit mit der vom Rat favorisierten Investorengruppe unter den Ausschreibungsvorgaben der Stadt, die für alle Mitbewerber galten und gelten, also auch von der favorisierten Investorengruppe zu erfüllen sind. Wenngleich der Investorengruppe in den Verhandlungen Hilfestellung gegeben wird, geht es vor allem aber darum, das vorhandene Einzelhandelsangebot der Stadt zu stärken, indem es sinnvoll ergänzt wird. Weiterhin gilt es, Wert auf die Architektur und damit auf die Integration in die vorhandene Bebauung zu legen.

Noch ist kein abschlussreifer Verhandlungsstand erreicht

Deshalb gibt es auch die Vorgabe einer weitgehend II-geschossigen Bauweise. Und es gilt, eine Aufenthaltsqualität im zu errichtenden neuen Bahnhofsgebäude für die ankommenden und abfahrenden Gäste zu erreichen (Wartezone, Dienstleistungsangebote, Gastronomie etc.). All dieses „unter einen Hut zu bringen“ ist nicht einfach, müssen sich doch Investorengruppe und Stadt auch annähern. Noch ist kein abschlussreifer Verhandlungsstand erreicht.

Das gesamte Verfahren wird durch die vom Rat eingesetzte Auswahlkommission „Bahnareal“, die durch alle Ratsfraktionen (CDU, SPD, FDP) besetzt ist, begleitet. Der Rat und diese Gruppe sind über die jeweiligen Zwischenstände informiert und die politische Gruppe hat in einem Zwischenstandsgespräch die favorisierte Investorengruppe ermutigt weiterzuarbeiten mit dem Hinweis, ihr Konzept so zu gestalten, dass die Vorgaben der Stadt sich weitestgehend wiederfinden.

Wie es in einem Verhandlungsverfahren immer möglich ist, kann es sein, dass sich Ausschreibungsvorgaben und Investorenkonzept letztendlich nicht vollständig miteinander vereinbaren lassen. Dann besteht nach den Ausschreibungsbedingungen die Möglichkeit, das Verfahren mit dem Zweitplatzierten fortzusetzen oder ggf. auch das laufende Verfahren förmlich zu beenden und dann in einem offenen Verfahren weiterzumachen.

Verhandlungen, Zustimmung, Bürgerversammlung usw.

Das ist auch der Grund, Herr Hermann, warum zum gegenwärtigen Verfahrensstadium die Stadt offiziell den Namen der derzeit favorisierten Investorengruppe aus diesen formellen Gründen nicht nennen darf. Sollte in den nächsten Wochen ein abschlussreifes Verhandlungspaket endverhandelt werden können, bedarf dies der Zustimmung des Rates, die aber erst nach einer vorherigen öffentlichen Bürgerversammlung eingeholt werden kann. Erst danach würde der Vertrag mit der Investorengruppe abgeschlossen.

ArchitekturStadtplanungStadtentwicklung (ASS) moderiert

Zu Ihrer letzten Frage: Es ist immer üblich, ein Investoren-Auswahlverfahren mitanschließendem Verhandlungsverfahren durch ein unabhängiges, außenstehendes Fachbüro zu begleiten und zu moderieren. Der Rat hat hier seinerzeit den Zuschlag dem Büro ArchitekturStadtplanungStadtentwicklung (ASS) aus Düsseldorf gegeben, das auf dem Gebiet der Bahnflächenentwicklung in NRW erfahren ist und die Städte immer zu zielführenden, guten Ergebnissen geführt hat.

* Die Zwischenüberschriften stammen von uns.

8 Gedanken zu „Stadt Winterberg: Heutige WP-Berichterstattung zum Thema der möglichen Umsiedlung des ALDI-Marktes ins Bahnareal“

  1. die Stadt Winterberg auf der Suche nach dem Investor …

    Zitat:
    „… warum zum gegenwärtigen Verfahrensstadium die Stadt offiziell den Namen der derzeit favorisierten Investorengruppe aus diesen formellen Gründen nicht nennen darf …“

    Darf sie nicht? Geht das schon wieder los mit der Geheimniskrämerei? Die Öffentlichkeit sollte schon rechtzeitig vor Vergabe des Projektes en detail informiert werden (ich sage nur „Oversum“).
    Liebe Verantwortliche, bitte nicht wieder ein PPP à la Oversum!
    VORSICHT STATT NACHSEHEN ! !

    Zitat“
    „… weiterhin gilt es, Wert auf die Architektur und damit auf die Integration in die vorhandene Bebauung zu legen …“

    Dies hätte die Stadt Winterberg bereits VOR dem Bau der „Neuen Mitte“ beherzigen sollen, DEM architektonischen Schandfleck im Herzen der Stadt.
    Diese Pseudo-Mall mit dem Charme einer Lagerhalle, deren triste, gestalterisch einfallslose Bodenbefliesung der einer Privatgarage ähnelt und kaum zum Shoppen einlädt.
    Nicht zu reden von immens verschenktem Raum zwischen Parterre und Basement: ich benutze lieber die Aussentreppen, um nach Edeka oder DM zu gelangen, die Rollbänder fahren derart gemächlich, da kann man unterwegs schonmal eine Brotzeit einlegen.
    Ich fahre mal lieber nicht fort, es gäbe noch einiges mehr an diesem „Bunker“ (eine verbreitete Bezeichnung der Neuen Mitte, die ich unbedingt teile) zu kritisieren, aber lassen wir das, kommt eh´ zu spät.
    Nur das: machen Sie mal einen Spaziergang „aufs Herrloh“, setzen Sie sich dort gemütlich auf eine Bank und geniessen Sie das Panorama von Winterberg, vor allem aber den Blick auf den „Bunker“, der sich unter der Strasse in Richtung überdimensionierter und selten ausgelasteter Parkdecks schiebt – das meinte ich weiter oben mit „Lagerhallen“.

    Ein „faules Ei“ im Kurpark (siehe alle Beiträge dazu hier im blog) … ein innen- und aussenarchitektonisch total misslungenes Einkauszentrum brutal mitten ins Zentrum „geklatscht“ … schau´n wir mal, was da aus dem Bahnhofsareal „gestampft“ werden wird.

  2. „Eintrittsportal unserer Stadt“

    Im Sommer 2011 wurden die FIBT Bob & Skeleton Weltmeisterschaften 2015 nach Winterberg vergeben. 
    Sie werden vom 23. Februar bis zum 8. März 2015 stattfinden.

    Ist der Abriss des alten Bahnhofes und die Neugestaltung des gesamten Areals zeitlich überhaupt noch zu schaffen?
    Es soll doch vor Beginn der Bob-WM alles fertig sein …
    Interfraktionäre Abwägungen … Zustimmung des Rates … Investorenauswahlverfahren … Planungsprozess des ASS (Büro ArchitekturStadtplanungStadtentwicklung … bauliche Durchführung …
    das kann dauern!

  3. @ Gabi

    Danke für den link. Gerade geöffnet und Artikel gelesen. Höchst interessant:

    “ … beim Eigentümer soll es sich um eine Firma mit Sitz auf den Kanalinseln in Jersey handeln …“

    Kommt mir irgendwie bekannt vor:

    Oversum – Aquasphere Winterberg GmbH – Geschäftsführer: Wolff, Manfred Gustav Norbert, SINGAPUR
    (nachzulesen hier im blog)

  4. Ich sag mal so – am 17. Mai 2014 bei der offiziellen Eröffnung der GEWI am, im, um das OVERSUM haben die Journalisten der „Westfalenpost“ noch einmal die Gelegenheit den amtierenden BM vor den angekündigten
    20 000 Besuchern, die Frage nach dem Warum ? Wie ? Wer ? zu stellen.
    Jede Wette, sie haben genau die Richtigen vor den Mikrofonen und Kameras und relativ schlechte Möglichkeiten, dort auf lange Verfahren, seitenstarke Gutachten und schriftliche Stellungnahmen zu verweisen ?

    1. @Johanna
      Ich bin da milder gestimmt. Was sollte die Autorin schon schreiben bzw. fragen, was nicht schon vorher hätte geschrieben/gefragt werden können? Eine hübsche Stilübung …

  5. @ nofretete @ Johanna

    Ich halte die Berichterstattung der WP für so wichtig nicht. Selbst wenn man dem BM die „richtigen“ Fragen gestellt hätte, wären die Antworten überhaupt konkret und hilfreich ausgefallen? Ich habe da so meine Zweifel …
    Freuen wir uns doch lieber für die Gewerbetreibenden und Aussteller, die bei hervorrragenden Wetterbedingungen eine erfolgreiche Messe veranstalten und so die Geschäfte ankurbeln konnten.
    Gern hätte ich aus der Ferne via webcam dem Treiben zugeschaut, aber leider war nur die VW- und Audi-Flotte in der Pforte zu sehen, das wars. Die Live-webcam mit Blick aufs Oversum war „tot“.
    Es ist nicht zum ersten Mal, daß die Live-webcams nicht funktionieren bzw. für einen längeren Zeitraum ausfallen. Die IT-Fachleute von http://www.winterberg.de und beim Portal http://www.winterberg-live.de sollten ihre webcams engmaschiger kontrollieren und gegebenenfalls neu einrichten.

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