Pressemitteilung zum Oversum: Badbetrieb öffnet am 12.04.2014 mit einem Tag der offenen Tür.

Im folgenden veröffentlichen wir ungekürzt und unverändert, die heutige Pressemitteilung der Stadt Winterberg zum Oversum.

Winterberg, 31.03.2014

Oversum ab 1. April auf neue Füße gestellt
Badbetrieb öffnet am 12.04.2014 mit einem Tag der offenen Tür

Aus einer mit allen Beteiligten abgestimmten Pressemitteilung von Freitag, 28.03.2014 ging es bereits hervor: Das Insolvenzverfahren der aquasphere hat die Chance eröffnet,  mit der von der Stadt Winterberg immer angestrebten Verhandlungslösung ein Ergebnis zu erzielen.

Die Stadt hat die Rückübertragung des Erbbaurechts, den sogenannten Heimfall erreicht und ist seit dem 01.04.2014 „Herrin im eigenen Haus“. Folgende Räumlichkeiten gehören jetzt der Stadt: der komplette Bäderbereich, die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH (WTW), das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) des St. Franziskus-Hospitals Winterberg und der Sauna-und Wellnessbereich.

Dem zuvor über Monate verhandelten Entflechtungskonzept zwischen Stadt und neuem Hotel-und Stadthalleneigentümer, der „Oversum Hotel GmbH“, Geschäftsführer Gerhard Huber, haben alle drei Ratsfraktionen am 15.01.2014 mit großer Mehrheit zugestimmt. Danach hat die Oversum Hotel GmbH von der Stadt langfristig den Sauna-und Wellnessbereich gegen Zahlung einer Pacht angepachtet und wird diesen auf eigene Rechnung und eigenes Risiko betreiben.

Vereinbart ist, dass der Sauna-und Wellnessbereich -wie von Anfang an vorgesehen- allen Bürgern und Gästen zugänglich ist. Neue Vermieterin der Räumlichkeiten von WTW und MVZ ist ebenfalls die Stadt, so dass bis auf den Badbereich alle Räumlichkeiten vermietet bzw. verpachtet sind.

Der Badbereich wird nach steuerlichen Abklärungen und wirtschaftlichen Erwägungen durch die Stadt Winterberg in Eigenregie unter der Betriebsführung der WT bewirtschaftet. Dem Rat wurde bereits in seiner Sitzung am 15.01.2014 dargestellt, dass sich die voraussichtlichen Betriebskosten von bis zu 350.000 €/Jahr über die langfristig gesicherten Pacht/ Mieteinnahmen der WTW, des MVZ, des Sauna-und Wellnessbereiches sowie über die Eintrittserlöse aus den Bad-und Kombitickets (Bad/Sauna) perspektivisch decken lassen.

Unterstützt wird dieses Finanzbudget infolge der seit dem 01.10.2013 erstmalig von der Stadt in Eigenregie übernommenen Parkraumbewirtschaftung. Dadurch ist sichergestellt, dass die ursprünglich von dem privaten Dienstleister erwirtschaftete Gewinnbeteiligung – wie bereits 2009 vereinbart -jetzt zur Stützung des Badbereiches eingestellt werden kann. Alles weitere bleibt wie gehabt, d.h., die Stadt Winterberg hat ein kostenloses 30-tägiges Nutzungsrecht der Stadthalle im Jahr. Auch die Vereinbarungen zur kostenfreien Bereitstellung des Festzeltes für das Schützenfest der Schützengesellschaft Winterberg bleiben wie bisher bestehen.

Die Stadt Winterberg, die WTW und die Oversum Hotel GmbH sind sehr zuversichtlich, dass die erfolgte Neujustierung, unterstützt durch professionelles Marketing und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Nutzungen, das Oversum wieder mit Leben erfüllen wird.

Wer sich nun fragt, was der Stadt Winterberg die Rückgabe des Erbbaurechts kostet, so lässt sich das leicht beantworten: Nämlich „nicht mehr und nicht weniger“ als das, was die Vertragspartner im Jahr 2009 vorgesehen haben für den Fall, dass das gemeinsame PPP- Projekt Oversum nicht in der angedachten Form und/oder in der angedachten Zeit fortgeführt werden kann und die Stadt – wie hier – nach mehr als achtwöchigem Nichtbetrieb den sogenannten Heimfallanspruch hat. Genau das war die Verhandlungsposition über das ganze Jahr 2013. Diese wurde in der Bürgerversammlung am 25. April 2013 vorgestellt und diese haben die drei Ratsfraktionen gemeinsam mit der Verwaltung in den Verhandlungen die ganze Zeit vertreten. Vor diesem Hintergrund ist auch die eingereichte Klage der Stadt zu verstehen, nämlich hiermit die vertraglich vereinbarte Verhandlungsposition zu festigen und zu stärken. Diese Klage hat sich durch die erzielte Verhandlungslösung jetzt erledigt. Mit anderen Worten: Die Stadt hat ihr Ziel erreicht. Sie muss das zahlen, was vertraglich vereinbart war und wozu sie sich für die Rückübertragung des Erbbaurechts bereiterklären musste.

Wie es bei der Rückübertragung von Erbbaurechten bereits gesetzlich vorgesehen ist, muss ein Gegenwert für den Vermögenszuwachs, hier eines Gebäudewertes von über 19 Mio. €, erbracht werden. Darüber hinausgehende Entschädigungen waren nicht vereinbart, hierzu war die Stadt auch nicht bereit und sie muss solche auch nicht zahlen. Da ein Teil des Gegenwertes bereits durch bisherige Zahlungen erbracht wird, war für diesen Fall die Übernahme eines Darlehns von 7 Mio. € einschließlich aller Nebenkosten vereinbart. Die Stadt konnte dazu ein Förderdarlehen zu sehr günstigen Darlehnskonditionen aushandeln. Dies war nur möglich, weil die Philosophie des Oversum als zukunftsfähig bewertet wurde, nämlich sich von den seinerzeit dezentralen, maroden Gebäuden zu trennen und an zentraler Stelle mit einem innovativen Konzept etwas Neues umzusetzen. So müssen zu Beginn unter Berücksichtigung aller Betriebskosten, Einnahmen und Finanzierungskosten 750.000 €/Jahr über den Finanzplan der Stadt Winterberg bereitgestellt werden.

Diese Kosten müssen den Vergleich mit der in der Bürgerversammlung 2009 vorgestellten Alternative in keiner Weise scheuen. Wie würde es denn ohne das Oversum aussehen?

Die „Minimallösung“ bei Beibehaltung der dezentralen Strukturen hätte bedeutet: Eine Konzentration auf das Hallenbad Winterberg, dessen Modernisierung und Errichtung eines für den Kurortestatus notwendigen Bewegungsbeckens, eine Instandsetzung und Modernisierung der ehemaligen Stadthalle, den Abriss der Eissporthalle, wo man sich zuletzt wachsenden Betriebskostenzuschüssen der Stadt im 6-stelligen Eurobereich gegenüber sah, sowie den Abriss des Kurmittelhauses mit Rekultivierung des Areals. Für diese „Minimallösung“ hätte die Stadt Winterberg ebenfalls jährlich einen Betrag von gut 700.000 € aufbringen müssen.

Weder der Rat noch die Bürger wollten diese „Minimallösung“. Der Rat positionierte sich einstimmig und auch eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sprach sich richtigerweise im Rahmen der Bürgerversammlung und den angebotenen Beteiligungsforen im Internet 2009 für das Oversum aus. Das aus guten Gründen, denn das Oversum ist mit einer „aufgepeppten dezentralen Minimallösung“ nicht vergleichbar. Das Oversum vereint eine Angebotsvielfalt unter einem Dach, die einmalig im Sauerland ist: ein Sport/ Familienbad, ein Bewegungsbad, ein Kinderbecken, die Tourist-Information, das florierende Medizinische Versorgungszentrum, eine multifunktional teilbare und auch für Tagungen und Kongresse sehr gut geeignete Stadthalle sowie ein angeschlossenes Hotel mit einem öffentlichen Sauna-und Wellnessbereich. Und wenn man schon über Kostenverläufe spricht, darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Haushalt der Stadt Winterberg durch Abriss der alten Gebäudestrukturen bereits eine Entlastung über 300.000 € jährlich erfährt – nicht unwichtig, wenn man Unwägbarkeiten nicht ausblendet.

Der Startschuss für die Wiedereröffnung des Badbereiches fällt am Samstag, 12.04.2014 mit einem Tag der offenen Tür des Badbereichs. Hierzu, wie auch zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen etc., wird noch ergänzend informiert.

23 Gedanken zu „Pressemitteilung zum Oversum: Badbetrieb öffnet am 12.04.2014 mit einem Tag der offenen Tür.“

  1. Aus diesem „offiziellen“ Text habe ich nicht herausgefunden, welche Kosten denn nur wirklich für die Stadt Winterberg entstehen.
    Vieles bleibt nebulös.

    2 Beispiele:

    „Da ein Teil des Gegenwertes bereits durch bisherige Zahlungen erbracht wird, war für diesen Fall die Übernahme eines Darlehns von 7 Mio. € einschließlich aller Nebenkosten vereinbart.“
    Und welche tatsächliche finanzielle Belastung entsteht dadurch?

    „So müssen zu Beginn unter Berücksichtigung aller Betriebskosten, Einnahmen und Finanzierungskosten 750.000 €/Jahr über den Finanzplan der Stadt Winterberg bereitgestellt werden.“
    „zu Beginn“!? Und auf Dauer…?
    „Finanziernungskosten“: Nur Zinsen, oder einschließlich Tilgung?
    „über den Finanzplan … bereitgestellt werden“. Bedeutet das Zahlungen in gleicher Höhe?

    Warum sagt man nicht klar, was in den Jahren 2014, 2015, 2016, 2017, …, tatsächlich gezahlt werden muss, sowohl aufgrund der früheren Vereinbarungen als auch wegen der neuen „Verhanlungsergebnisse“, und zwar für alle Kostenpositionen, einschließlich Personal, Dienstleistern und Beratern??

  2. Aber einen Erfolg gibt es ja: Rechtzeitig vor der Kommunalwahl wird das Oversum wiederbelebt…

  3. Zitat: „Und wenn man schon über Kostenverläufe spricht, darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Haushalt der Stadt Winterberg durch Abriss der alten Gebäudestrukturen bereits eine Entlastung über 300.000 € jährlich erfährt – nicht unwichtig, wenn man Unwägbarkeiten nicht ausblendet.“
    Frage mich nur, warum dann für den Abriss alter Gebäudestrukturen entsprechende Gelder unter „Ausgaben“ im Haushalt eingestellt werden (aktuell: Bahnhofsgebäude)…

    Vor dem nächsten Zitat noch eine Verständnisfrage:
    Wie werden die 750.000,- EUR p.a. Betriebskosten berechnet? Wenn ich die Zeilen richtig deute, dann steckt dort u.a. die Finanzierung von 7 Millionen EUR drin. Aber was noch? Immerhin heißt es eingangs bei den Betriebskosten, dass sich diese „über die langfristig gesicherten Pacht/ Mieteinnahmen der WTW, des MVZ, des Sauna-und Wellnessbereiches sowie über die Eintrittserlöse aus den Bad-und Kombitickets (Bad/Sauna) perspektivisch decken lassen.“

    Zitat 2: „Die „Minimallösung“ bei Beibehaltung der dezentralen Strukturen hätte bedeutet: Eine Konzentration auf das Hallenbad Winterberg, dessen Modernisierung und Errichtung eines für den Kurortestatus notwendigen Bewegungsbeckens, eine Instandsetzung und Modernisierung der ehemaligen Stadthalle, den Abriss der Eissporthalle, wo man sich zuletzt wachsenden Betriebskostenzuschüssen der Stadt im 6-stelligen Eurobereich gegenüber sah, sowie den Abriss des Kurmittelhauses mit Rekultivierung des Areals. Für diese „Minimallösung“ hätte die Stadt Winterberg ebenfalls jährlich einen Betrag von gut 700.000 € aufbringen müssen.“

    Mal abgesehen davon, dass mich in dieser Rechnung „wachsende Betriebskostenzuschüsse der Stadt im 6-stelligen Eurobereich“ für eine Eissporthalle nicht erschrecken, wenn die derzeitige Lösung ohne Eissporthalle auch sechstellige Betriebskosten verursacht:
    Selbst dann bleibt`s dabei, dass die Stadt bei den o. g. 700.000,- EUR jährlich 50.000,- EUR gespart hätte. Und das sind ja auch ein paar Euros. Dem hätten – „dezentral“ – ein (nach meiner subjektiven Einschätzung) deutlich größeres Schwimmbad, ein naturnah gelegenes Freibad und eine ganzjährig täglich nutbare Stadthalle sowie ggfs. eine Eissporthalle gegenüber gestanden.

    Warum die Oversum-Variante nun besser sein soll, verstehe ich nicht.

  4. Eigentlich wurde im Falle eines Heimfalls im Erbbaurechtsvertrag zwischen der Stadt Winterberg und der aquasphere Winterberg GmbH ein Schuldbeitritt in Höhe von „nur“ 6 Mio. € max. vereinbart. Warum jetzt ein Darlehen in Höhe von 7 Mio. €? Hier ein Ausschnitt aus dem Erbbaurechtsvertrag:

    § 7 Schuldbeitritt

    7.1
    Die Eigentümerin verpflichtet sich, bei Abschluss des in § 6.2. genannten
    Darlehensvertrages nach Maßgabe des § 6.3. einen Schuldbeitritt in Höhe von max. € 6,0 Mio. (in Worten: sechs Millionen Euro maximal) zu diesem Darlehensvertrag gegenüber der Sparkasse Hochsauerland gemäß der in Anlage 3 beigefügten Muster-Erklärung für den Fall zu erklären, dass ein in § 11.1. lit. a) – d) genannter Fall eintritt (Heimfall).

    7.2
    Das Darlehen hat eine Laufzeit von 30 Jahren und wird ab dem 4. Jahr kontinuierlich getilgt, und zwar mit einer monatlichen Mindesttilgung in der Höhe, dass nach regulärerem Ende des Darlehensvertrages nach Ablauf von 30 Jahren das Darlehen insgesamt einschließlich Zinsen getilgt ist.

  5. @Marker:
    Mit der Formulierung in Ziffer 7.2 des Erbbaurechtsvertrags, dass die Tilgung erst ab dem 4. Jahr erfolgt, erklärt sich auch die dubiose Formulierung über die „zu Beginn“ entstehenden Kosten von 750.000 Euro pro Jahr. Es scheint sich ja nicht um ein Annuitätendarlehen zu handeln, sondern ab dem 4. Jahr kommt die Tilgung oben drauf, zusätzlich zur Verzinsung.
    Unter der vereinfachenden Annahme, dass man 7 Mio kontinuierlich über 27 Jahre tilgt, beträgt die jährliche Tilgungsrate fast 260.000 Euro. Damit wären wir im 4. Jahr bei einer Gesamtbelastung von mehr als 1 Mio Euro!!
    Im Laufe der Zeit sinkt dann parallel zur Tilgung die Zinslast allmählich – falls der Zinssatz nicht stärker steigt als die restliche Dalehnssumme abnimmt…

  6. 2009 sprach sich also „eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger… richtigerweise im Rahmen der Bürgerversammlung und den angebotenen Beteiligungsforen im Internet… für das Oversum aus“.

    Mehrheitlich waren knapp 14.000 Einwohner Winterbergs auf einer Bürgerversammlung, die völlig unbemerkt von Presse und Dorfklatsch blieb?

    Und was waren das für Beteiligungsforen im Internet? Abstimmung auf Facebook oder der Ratsseite der Stadt? Wer das liest, könnte meinen, in Winterberg hätte 2009 nicht die CDU regiert. Ein basisdemokratisches Jahr im Hochsauerland und ich habe von all diesen wunderbaren Beteiligungsmöglichkeiten rein gar nichts mitbekommen – die örtliche Presse auch nicht.

    Einer der wenigen Kritiker der Vernichtung der alten Bausubstanz (neben dem Betreiber dieses Blogs) hat seine Meinung in folgendem Wikipedia-Eintrag ausgedrückt:

    „Für den Erhalt des traditionellen Freibades hatten sich bis 2012 viele Bürger der Stadt Winterberg ausgesprochen, was jedoch nicht auf Gehör in der Stadtverwaltung traf.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Winterberg

    Der Stadt Winterberg ist momentan im besten Fall „selektive Wahrnehmung“ vorzuwerfen, möglicherweise handelt es sich jedoch um Manipulation oder Propaganda.

  7. @Reinhard Loos
    Offensichtlich ist der Heimfall mit weiteren hohen Kosten verbunden. Der Stadt Winterberg kann man nur wünschen, dass diese durch die Pacht-/Mieteinnahmen mehr oder weniger gedeckt werden.

  8. Was mich wundert ist, dass die forfaitierten Forderungen, die die Baden Württembergische Landesbank jetzt gegenüber Winterberg hat, hier gar nicht auftauchen, sondern plötzlich die ominösen 7 Mio Euro auftauchen, bei denen es sich um welchen Kredit handelt? Ist das der Kredit der Sparkasse Hochsauerland an den Oversum Betreiber, für den Winterberg bürgt?

    Wir müssen ja zwischen dem Sparkassenkredit und den Forderungen der BW-Landesbank an Winterberg (das eigentliche PPP Konstrukt) unsterscheiden.

    Weiter: Hat die Stadt, und wenn ja wie überprüft, ob die forfaitierten Forderungen überhaupt realisiert wurden? Sind die Gebäude wirklich das Wert, was der Bürgermeister jetzt als Etikett dranschreibt?

    Die Sätze unten sind ein einzigartiges Geschwurbel. Vielleicht versteht sie ja jemand anderes.

    „Wie es bei der Rückübertragung von Erbbaurechten bereits gesetzlich vorgesehen ist, muss ein Gegenwert für den Vermögenszuwachs, hier eines Gebäudewertes von über 19 Mio. €, erbracht werden. Darüber hinausgehende Entschädigungen waren nicht vereinbart, hierzu war die Stadt auch nicht bereit und sie muss solche auch nicht zahlen. Da ein Teil des Gegenwertes bereits durch bisherige Zahlungen erbracht wird, war für diesen Fall die Übernahme eines Darlehns von 7 Mio. € einschließlich aller Nebenkosten vereinbart.“

  9. @zoom: Ich warte ja auch noch auf die „Übersetzung“, aber ich habe das zumindest so verstanden:

    Bei einem Gebäudewert von 19 Millionen EUR (des Gesamtgebäudes inkl. Hotel? Oder nur des Gebäudeteils, den die Stadt übernommen hat?) hat sich die Stadt verpflichtet auch die Verbindlichkeiten des Gebäudes in Höhe von bis zu 6 bzw. 7 Millionen EUR zu übernehmen (welche weiteren Verbindlichkeiten für den nicht von der Stadt übernommenen Gebäudeteil zusätzlich bestehen oder nicht bestehen, bleibt dabei offen). Diese 6 bzw. 7 Millionen EUR könnten (Konjunktiv!) beispielsweise (!) Forderungen der BW-Landesbank gewesen sein, die nun die Stadt übernimmt und über die Sparkasse finanziert.

    Ob unterm Strich eine Investition in Höhe von 6-7 Millionen EUR für das neue Schwimmbad inkl. Touristik, Sauna usw. ein gelungenes Beispiel für die Kostenvorteile durch private Finanzpartner ist, muss sich ein Jeder selbst seinen Teil denken. Sind die Kosten für die Sanierung der seinerzeit noch bestehenden Gebäude überhaupt einmal gutachterlich beziffert worden?

    Zu der Frage, inwieweit durch die Tilgung noch deutlich höhere Betriebskosten als 750.000,- EUR in absehbarer Zukunft anstehen oder nicht anstehen, sind die Mandtatsträger hoffentlich bald bereit zu ihren Wähler/innen zu sprechen.

  10. Es ist schon seltsam. Ein BM der nicht zu sprechen ist. Nicht für die WP, nicht für das TV aber vor allem nicht für die Wähler.
    Ein Bürgermeister hat keine andere Aufgabe, als für seine Bürger da zu sein. Sie zu grüßen (da hapert es schon), aber vor allem anderen ihnen Rede und Antwort zu stehen. Im Wahlkampf, vor schwerwiegenden Entscheidungen, nach schwerwiegenden Entscheidungen und Fehlentscheidungen…
    Unglaublich. Und eine Steilvorlage für den Herausforderer.

  11. Tipp für die Presse: Die nächste Sprechstunde von Bürgermeister Werner Eickler findet am Dienstag, dem 01. April 2014, in der Zeit von 17.00 bis 20.00 Uhr im Dienstzimmer des Bürgermeisters, Rathaus Winterberg, Fichtenweg 10, statt.

    Jetzt aber schnell …! 🙂

  12. @nofretete

    Eine Steilvorlage für den Herausforderer??? Welcher Herausforderer??? Über jeden einzelnen kann man doch ein Ei schlagen. Es gibt einfach keine Alternativen. Und wer als Kandidat das schwarze Parteibuch in der Hand hält ist doch automatisch als BM gesetzt. An dieser Stelle müssen Winterbergs Bürger umdenken.

  13. Eben. Danke @Maulwurf. Denken. Umdenken – ist ein gutes Stichwort. Anfangen, zu denken. So entstehen Revolutionen. Z. Bsp. die französische… Kriegen die hier D-schland nicht hin. Aber wer weiss…

  14. Gesucht und gefunden: zur Thematik im allgemeinen ein paar köstliche Zitate, nachdenkenswürdig oder einfach nur zum Schmunzeln:

    Manche Politiker muss man behandeln wie rohe Eier. Und wie behandelt man rohe Eier? Man haut sie in die Pfanne.

    Dieter Hallervorden
    ______________________

    Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.

    Helmut Schmidt
    __________________

    Autoverkäufer verkaufen Autos, Versicherungsvertreter Versicherungen. Und Volksvertreter?

    Stanislaw Jerzy Lec
    _____________________

    Es ist die Aufgabe der Opposition, die Regierung abzuschminken, während die Vorstellung noch läuft.

    Jacques Chirac
    ________________

    Wer in der Regierung sitzt, muss Brände sofort löschen. Die Opposition kann über die Verbesserung der Feuerwehr in Ruhe nachdenken.

    Norbert Blüm
    _______________

    Es kommt nicht so sehr darauf an, dass die Demokratie nach ihrer ursprünglichen Idee funktioniert, sondern, dass sie von der Bevölkerung als funktionierend empfunden wird.

    Rudolf Augstein
    __________________

    Die Konservativen sind die Pausenzeichen der Geschichte.

    Norman Mailer
    _________________

    Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen.

    Karl Marx
    ___________

    Für einen Politiker ist es gefährlich, die Wahrheit zu sagen. Die Leute könnten sich daran gewöhnen, die Wahrheit hören zu wollen.

    George Bernard Shaw
    _________________________

    Journalisten sind Leute, die fragen, ohne Antworten zu bekommen. Politiker sind Leute, die antworten, ohne gefragt zu sein.

    Norman Mailer
    _________________

  15. @nofretete

    Sie „schlagen“ immer gerne zu, aber eine Mitarbeit – egal in welcher Partei scheinen Sie zu scheuen. Wie wäre es, wenn Sie sich mal gegenüber einem Volksvertreter in Winterberg „outen“ und Ihre direkte Mitarbeit in einer Gruppierung oder Partei anbieten?

  16. Kann man so sehen oder so – aktuell versuche ich meine Kirche zu retten, bin die Einzige in diesem Verein, die etwas in den „Warenkorb“ tut, noch mal einen „Fünfer“ mehr in den „Klingelbeutel“ – und jetzt please – erklären Sie mir die Welt !

  17. @bianka1475

    Winterberg ist politisch ein hartes Pflaster. Konservative Gesinnung, christlicher Glaube und männliches Geschlecht. Sonst geht da nix. In meinen Jahren im Hochsauerland hat sich keine Frau politisch profilieren können. Ich kann mich nicht erinnern, kommunalpolitische Beiträge von Winterberg Ratsfrauen, die es in fast jeder Fraktion gibt, gelesen zu haben. Öffentliche politische Präsenz von Frauen ist gleich Null.

    Und da meinen Sie, Frauen könnten in den bestehenden politischen Parteien oder Gruppierungen wirksam politisch arbeiten? Ich glaube das nicht.

  18. @nofretete

    Mir scheint es, als könnten Sie (im Moment) nicht sehr gut mit Kritik ungehen. „…erklären Sie mir die Welt!“ und „…ich versuche meine [sic!] Kirche zu retten“ (meinen Sie mit „meine Kirche“ eine Glaubensgemeinschaft, oder ist es sinnbildlich gemeint?). Schlagen Sie einen harten Ton an. Die Frage von bianka1475 finde ich persönlich durchaus berechtigt.

  19. @gp
    Ich meinte Winterberg. Hier ist es wirklich anders 😉 .

    @Publizist
    „Mir scheint es, als könnten Sie (im Moment) nicht sehr gut mit Kritik ungehen[sic!]. “

    Wer sich ein wenig mit dem Oversum und dem Drum und Dran beschäftigt hat, muss doch kritische Töne anschlagen. Weichspülende Worthülsen bekommen wir hier zur Genüge geboten.

    Wie jemand mit Kritik umgeht, ob gut oder schlecht, darum geht es hier doch nun wirklich gar nicht.

    @bianka1475

    @nofretetes Kommentare sind mit „immer gern zuschlagen“ falsch gekennzeichnet. Mehr kritische Stimmen, eine kritische Öffentlichkeit in dieser Stadt hätten uns das Schlamassel mit dem Oversum womöglich erspart.

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