Einführung und Errichtung von Sekundarschulen nicht überall erfolgreich

Über 200 Eltern informierten im Jahr 2012 in der Grundschule unter dem Regenbogen über Konzeption und Inhalte der Sekundarschule (foto: stadtmeschede)
Über 200 Eltern informierten sich schon 2012 in der Grundschule unter dem Regenbogen über Konzeption und Inhalte der Sekundarschule (foto: stadtmeschede)

Nicht überall in NRW findet die neue Schulform „Sekundarschule“ die Zustimmung der Eltern. Neben Paderborn scheiterte der Versuch die „Gesamtschule light“ einzuführen beispielsweise auch in Erntebrück-Bad Laasphe und in Meschede.

In der Nachbargemeinde von Meschede, Bestwig, hat die Gemeindeverwaltung ihr angestrebtes Ziel erreicht. Die Anmeldezahlen reichten. Dort kann also die neue Schule als Teilstandort der bereits bestehenden Sekundarschule Olsberg im Schuljahr 2014/15 an den Start gehen.

Schließlich blieb Verantwortlichen und Eltern auch fast gar nichts anderes übrig als „Ja“ zu sagen; denn die Bezirksregierung Arnsberg hatte die Weiterführung der in Bestwig bestehenden beiden Schulen (Hauptschule und Realschule) nicht mehr genehmigt.

Ganz anders gestaltet sich die Situation in Meschede. Im Gebiet der Kreisstadt bestehen noch mehrere Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien nebeneinander. Der Versuch eine Sekundarschule einzuführen scheiterte schon einmal im Jahr 2012. Damals, während einer Info-Veranstaltung, wurde deutlich, dass manche Mütter Vorbehalte gegen den nachmittäglichen Schulunterricht haben: „Unsere Kinder sollen mittags Zuhause sein!“

Ob aus diesen oder ähnlichen Gründen auch der erneute Anlauf zur Sekundarschule in Meschede nicht klappte, wissen wir nicht. Wir erfuhren bisher nur aus der Presse, dass anstatt der mindestens 75 Kinder, die für eine Sekundarschul-Gründung erforderlich sind, in Meschede lediglich 32 Mädchen und Jungen angemeldet wurden.

Nun stellt sich die Frage, ob die Eltern mit dem alten Schulangebot so zufrieden sind, dass sie keinen Änderungsbedarf haben, oder ob doch bald mehr Stimmen nach der Errichtung einer Gesamtschule laut werden? Und da liegt der Ball auch beim Hochsauerlandkreis. Der HSK ist rechtlich verpflichtet, eine Gesamtschule einzuführen, sofern es keine Kommune im Kreisgebiet tut.

Ohne eine gut erreichbare Gesamtschule gibt es keine Wahlfreiheit und nicht genügend schulische Vielfalt. Nicht grundlos fahren täglich weit über 100 Kinder aus Brilon zur nächst gelegenen Gesamtschule ins hessische Willingen. Auch aus Neheim fahren Schülerinnen und Schuler über die Kreisgrenze zur Gesamtschule nach Fröndenberg, aus Medebach nach Goddelsheim. Deutlicher können Eltern doch ihren Wunsch nach dieser Schulform nicht zeigen.

Wann gibt der Hochsauerlandkreis, wann geben die Städte und Gemeinden hier endlich die Blockade-Haltung gegen die Gesamtschule auf? Nur die Gesamtschule ist „Eine Schule für alle“, und genau die brauchen wir auch im Sauerland, neben anderen Schulformen.

PS: Ob die Anmeldezahlen für die neue Sekundarschule in Brilon ausreichen, das wissen wir noch nicht. Im weltweiten Netz steht, die Anmeldefrist sei verlängert worden.

3 Gedanken zu „Einführung und Errichtung von Sekundarschulen nicht überall erfolgreich“

  1. Sekundarschulen zwischen Hoffen und Bangen

    Die geplanten Sekundarschulen in Altenhagen und am Remberg hatten die für die Gründung notwendige Zahl von jeweils 75 Anmeldungen am Dienstag noch nicht erreicht. (…)

    Theo Kleinhofer, Leiter der Realschule Altenhagen, gab sich zuversichtlich, die magische Grenze noch zu erreichen: „Ich gehe davon aus, dass es bei uns am Ende passen wird.“

    Kleinhofers Optimismus gründet in dem Umstand, dass die drei Hagener Gesamtschulen in Helfe, Haspe und Eilpe, an denen die Anmeldefrist am vergangenen Donnerstag endete, wie in jedem Jahr einen gewaltigen Überhang verzeichneten. Insgesamt 160 Kinder, deren Eltern schriftlich informiert wurden, konnten nicht angenommen werden. (…)

    Quelle: DerWesten
    http://www.derwesten.de/staedte/hagen/sekundarschulen-zwischen-hoffen-und-bangen-id9012808.html

  2. @Hagener

    Glückliches Hagen!
    Denn da haben die Eltern wenigstens die Möglichkeit durch ihr Anmeldeverhalten den Wunsch nach (mindestens) einer (weiteren) Gesamtschule deutlich zu machen.
    Das geht im Hochsauerlandkreis g a r n i c h t!
    „Gesamtschule“ stand hier nie zur Auswahl. Die gibt es im HSK weder in echt noch in der Fantasie. Teufelszeug eben! Oder? 🙁

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