Fracking – Platzt die Blase schon bald?

fracking20140114Ist der Fracking-Boom in den USA schon bald am Ende? Über entsprechende Anzeichen berichtete „Die Welt“ in ihrer Online-Ausgabe vom 12.01.2014.

Die Investitionen der Energiekonzerne in die Schiefergas- und Schieferölfelder der USA brachen demnach im letzten Jahr mit „nur“ 3,4 Milliarden Dollar um die Hälfte ein. Den scheidenden Shell-Chef Peter Vosser zitiert „Die Welt“ mit den Worten: „Das Geschäft mit unkonventionellem Erdgas hat sich nicht so entwickelt wie erhofft“. Zudem gebe es in den USA weitere, teils auch technische Probleme bei der Schiefergasförderung, wie schnell erschöpfte Quellen und die unzulängliche Pipeline-Infrastruktur. Das ist Balsam für die Seele der Fracking-Gegner.

Doch „Die Welt“ lässt auch die Fracking-Freunde nicht im Regen stehen. Für sie heißt die gute Nachricht: „Marktbeoachter wie der unabhängige Hamburger Energie-Informationsdienst (EID) sehen in der jüngsten Investitionszurückhaltung allerdings nur eine vorübergehende Marktreaktion. … Deshalb würden Produktionsfirmen ihre Investitionen jetzt vorübergehend umschichten, zum Beispiel in die preislich derzeit sehr viel attraktivere Erdöl-Förderung.“ Der Trend zum Schiefergas sei deshalb noch lange nicht zu Ende.

Das letzte Zitat kann für uns in Deutschland, in NRW und im Sauerland nur bedeuten, weiter sehr aufmerksam die Energie-Riesen und die „Gewaltigen der Politik“ zu beäugen, damit wir uns notfalls rechtzeitig wehren können. Der Druck der Lobbyisten ist wahrscheinlich größer als der Druck des ausströmenden Gases aus einem Bohrloch. Fracking ist noch lange nicht vom Tisch, nicht im Sauerland und nirgendwo!

Klick: http://www.welt.de/wirtschaft/article123781286/Fracking-Boom-in-Amerika-flaut-ueberraschend-ab.html

13 Gedanken zu „Fracking – Platzt die Blase schon bald?“

  1. Wo „Fracking“ drin steckt, steht bei der WP noch lange nicht „Fracking“ drauf.

    Im heutigen Kulturteil der Westfalenpost berichtet Jörg Michel unter der Überschrift „Neil Young rockt gegen die Ölmultis“ über das Engagement des Musikers gegen „den umstrittenen Abbau von Ölsanden“ und die „Ölsand-Förderung“ in Kanada.
    http://www.derwesten.de/panorama/neil-young-rockt-gegen-die-oelmultis-aimp-id8873862.html

    Das Wort „Fracking“ verwendet die WP in diesem Zusammenhang nicht.

    Anders die Berliner Zeitung. Auch sie veröffentlicht den Artikel von Jörg Michel. Hier erscheint er unter dem Titel: Neil Young singt gegen Fracking.
    http://www.berliner-zeitung.de/panorama/oelsand-abbau-in-kanada-neil-young-singt-gegen-fracking,10808334,25885838.html

  2. Grund zur Hoffnung besteht nicht.

    Auch die Energiewende steht bekanntermaßen vor dem Scheitern und dennoch überzieht man Deutschland weiterhin mit „technisch hoffnungslos veralteten Zufallsstromproduktionsanlagen“ (so Thomas Heinzow, Forschungsstelle für Nachhaltige Umweltpolitik an der Universität Hamburg über Windkrafträder) zu. Auch das touristisch so wertvolle Rothaargebirge muss bekanntlich bald dran glauben, die Remmelsche Windkraftoffensive gegen die Wälder des Hochsauerlands steht unmittelbar bevor. Warum sollten wir ausgerechnet vom Fracking verschont bleiben?!

    Wie schon in der Weimarer Republik, dem Dritten Reich und der DDR klammern sich scheiternde Politiker an die letzten Strohhalme und streichen die letzten Schmiergelder ein, auch wenn die Erfolgsaussichten noch so hoffnungslos sind und sie allzu offensichtlich gegen Volksinteresse und Amtseid handeln.

    Derartige historische Gesetzmäßigkeiten sind nur durch revolutionäre Zustände zu durchbrechen. Auf diese allerdings darf man inzwischen durchaus hoffen!

  3. Donnerwetter! Sogar das Handelsblatt verbreitet heute die Einsicht, der Fracking-Boom in den USA könnte früher viel zu Ende gehen als erwartet. Hochtrabende Prognosen werden demnach jetzt korrigiert.

    Das muss aber einigen Redakteuren vom Handelsblatt sauer aufstoßen. Was haben die doch für Lobeshymnen auf das vom Fracking getriebene Wirtschaftswunder geschrieben!

    http://www.handelsblatt.com/technologie/das-technologie-update/energie/fracking-hoffnung-mit-vielen-loechern/9340978.html

  4. Die überwältigende Vielzahl von kritischen Berichten zur Energiewende und insbesondere zur Windkraft in deutlich seriöseren Zeitschriften als dem Handelsblatt nicht zur Kenntnis nehmen, aber frohlockendes „Donnerwetter“ bei den ersten kritischen Artikeln zur vorhersehbaren Ernüchterung der Fracking-Euphorie.

    Ein wahres Musterbeispiel der selektiven Wahrnehmung!

  5. Daher weht der Wind!
    „Fracking in Deutschland ist (angeblich) veantwortbar“ Das Bundesumweltamt stellte jetzt eine entsprechende Studie vor.

    Klick:
    http://www.brennstoffspiegel.de/energiemarkt.html?newsid=17808&title=Umweltbundesamt%3A+Fracking+in+Deutschland+ist+verantwortbar

    Ich meine, die Sauerländer Bürgerinitiativen Gegen Windkraft sollten sich da mal ein wenig einmischen. Fracking vermasselt zwar nicht auf 20 oder 30 Jahre die schöne Aussicht, hinterlässt aber sehr wahrscheinlich weitaus gravierendere Schäden wie vergiftetes und damit ungenießbares Wasser, austretende Radioaktivität und Gebäudeschäden. Ja, davon hat man was und zwar lange …

  6. @ Gabi:

    Nein! Die „Sauerländer Bürgerinitiativen gegen Windkraft“ sind gut beraten, die Kräfte auf die Windkraft zu konzentrieren. Immerhin ist es ein schwieriger Kampf gegen von Ökoindustrie und Subventionsjägern verleitete Ökofanatiker und deren hanebüchenen Argumentationen.

    Ihr Aufruf zum „Zweifrontenkrieg“ ist übrigens im Lichte des „divide et impera“ als Hinterlist zu werten. Die solchermaßen Aufgerufenen werden es Ihnen an den Wahlurnen trefflich danken, ohne Zweifel.

    Apropos verleitete Ökofanatiker:
    Die wenig verfängliche Aufzählung der „Schäden“ durch Fracking nährt die Vermutung, dass Sie sich (wie schon bei der Windkraft) nicht in die Thematik eingearbeitet haben und bestenfalls auf Halbwissen zurückgreifen, Vor- und Nachteile nicht valide einschätzen können. Auch dies untergräbt Relevanz und Glaubwürdigkeit.

    Und apropos Glaubwürdigkeit:
    [ … moderiert … bitte keine unbelegten Mutmaßungen, die geeignet sind, Personen zu diffamieren. … ]

    @ Rüdiger:

    Vorsicht, nicht zu früh frohlocken. Auf Hannelore Kraft ist wegen nicht unbrisanter Haushaltsprobleme kein Verlass, zumal die SPD ihre Bürger schon für weniger Geld verkauft hat. Von Barroso in Brüssel ganz zu schweigen. Hier eine Kontextualisierung mit vielsagendem Kraft-Foto:
    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/24/gefahr-fuer-grundwasser-eu-erlaubt-umstrittenes-fracking/

    Semper vigilans!

    1. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten zähle ich nicht zu den seriösen Medien. Hier ist ein Start: http://forum.psiram.com/index.php?topic=11402.0

      Auch Jens Berger gestern: Die „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ und ihre „Zwangsabgaben auf Sparguthaben“ http://www.nachdenkseiten.de/?p=20407

      Zitat: „Wer zu den Glücklichen zählt, die dieses vom österreichischen Medienunternehmer Michael Meier herausgegebene Blog nicht kennen, sollte wissen, dass es sich hierbei um eines der wenigen libertären (also „ultrawirtschaftsliberalen“) Medien im Lande handelt, das als eine publizistischer Arm der AfD gelten kann. Inhaltlich und stilistisch liest dich das Blog meist wie ein „aufgesexte“ Version des Wirtschaftsteils der WELT, angereichert mit unzulässigen Zuspitzungen, hanebüchenen Fehlinterpretationen, marktradikaler Propaganda und einem Hauch von Verschwörungstheorie. Dies scheint bei einem Teil des Publikums gut anzukommen.“

  7. Tendenziöse Berichterstattung auch bei TAZ (Skandal anno 2013) und ZDF (aktuelle Skandale wegen Interviews und Reportagen, mehrere formelle Beschwerden). U.v.m. So what?! Medienkompetenz heißt das Zauberwort. Zu meiner Zeit wurde es an Schulen gelehrt.

    In ihrem Alarmismus und dem Appell an den „kleinen Mann“ und den Mittelstand erinnert die DWN jedenfalls fatal an Blätter, die in den späten 1920ern in der deutschen Medienlandschaft auftauchten. Sie ist insoweit ein historisch einordenbares Phänomen. Nur das Libertäre ist neu. Offenbar ändert sich die Großwetterlage im politischen Denken der Bürger.

    Alternative zum DWN-Link für @Rüdiger:
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/schiefergasfoerderung-eu-macht-den-weg-frei-fuer-fracking-12751743.html

  8. Langsam aber sicher offenbart der linksgrüne Ökowahn seine hässliche Fratze, wird seine Verfassungs- und Bürgerfeindlichkeit immer offensichtlicher:

    „Nordrhein-Westfalen zahlt Bayerns Ökostrom – Das arme Ruhrgebiet trägt mit immer mehr Geld zur Energiewende bei. Die Milliarden kommen vor allem Landwirten im Norden und dem reichen Bayern zu Gute.“
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/eeg-umlage-nordrhein-westfalen-zahlt-bayerns-oekostrom-12783578.html

    1. Entschuldigen Sie bitte, aber das Spiegelblog ist unterste Schublade. Bitte verschonen Sie unser Blog mit diesen spinnerten Links bzw. Websites. Psiram ist fast immer ein guter Startpunkt um sich über Esoteriker und Verschwörungstheoretiker zu informieren.

      Der Wikipedia Eintrag stützt im übrigen meine Sicht. Was wollen Sie uns also sagen?

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