Winterberger Autorin und Lehrerin Barbara Ortwein mit vielen neue Pläne und Ideen

Barbara Ortwein
Autorin und Lehrerin Barbara Ortwein (foto: ortwein)

Winterberg (pm) – „Der Film „In einem wilden Land“, den Sat. 1 am Dienstag, den 12. November um 20.15 Uhr sendete, wurde von Barbara Ortwein ganz besonders aufmerksam verfolgt.

Die Lehrerin am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg hatte vor einem Jahr den ersten historischen Roman zu dem darin gezeigten Thema, der Auswanderung von 7350 Deutschen in den Jahren 1844 bis 1847 in den unbesiedelten Südwesten von Texas, vorgestellt: „Zwischen den Welten und nie mehr zurück“ heißt ihr 356 Seiten starker Roman, der mit dem Untertitel „Der historische Roman über die Auswanderung der Deutschen nach Texas“ jetzt auch als Taschenbuch im Wiesenburg Verlag in Schweinfurt erschienen ist.

„Ich habe mich immer wieder gefragt, warum noch kein Filmregisseur auf die Idee gekommen ist, die spannende und dramatische Geschichte der deutschen Siedler in Texas in einem Film zu erzählen! Als ich vor 12 Jahren in einem Museum in San Antonio erstmalig von dieser Geschichte erfuhr, war ich davon so gepackt, dass ich mir schwur, darüber irgendwann mal einen Roman zu schreiben“, erläutert Barbara Ortwein.

Den Film fand sie nicht schlecht, er war mit sehr guten Schauspielern besetzt und es gab vor allem bei den Szenen mit den Indianern viele überzeugende Darstellungen – doch mit der wahren Geschichte der Siedler des „Adelsvereins“ hatte er nichts zu tun, ja, er spielte nicht einmal an den Originalschauplätzen im heutigen Texas Hill Country.

„Die Filmproduktion hat darauf verzichtet, die wahren historischen Helden dieses Wildwestdramas auftreten zu lassen. Weder Carl Prinz zu Solms-Braunfels, der Gründer von New-Braunfels, noch sein weitaus wichtigerer Nachfolger, Baron Otfried Hans von Meusebach, der Retter der deutschen Siedler und Verhandlungsführer der deutschen Delegation, die den Friedensvertrag mit den Comanchen aushandelte, kommen in dem Film überhaupt vor. Das ist in meinem Roman natürlich anders, denn obwohl meine Hauptpersonen Karl Engelbach und sein Sohn Johann fiktiv sind, habe ich nicht nur die Haupt-, sondern auch viele Nebenfiguren mit den historischen Personen dieses Besiedlungsprojektes ‚besetzt’. Ja“, erklärt Barbara Ortwein lachend,“ ich habe bei meinen zahlreichen Lesungen, die mich inzwischen schon bis nach Bremerhaven führten, sogar Nachfahren meiner historischen Personen getroffen! In Erndtebrück traf ich auf Familienangehörige von Heinrich Basse, dem ersten Pastor von Fredericksburg, auf Nachkommen von Ludwig Martin, des ersten Sheriffs dieser texanischen Stadt und auf Mitglieder der Familien Althaus und Menn, deren Vorfahren im Jahre 1846 Fredericksburg mitgegründet haben.“

In ihrem Buch, dem viele Leser bescheinigen, dass es trotz der historischen Genauigkeit ( Die Autorin hat viele Anmerkungen und Landkarten in den Anhang ihres Buches gesetzt!) sehr spannend ist, stellt Barbara Ortwein im ersten Teil ihres Romans eine Flucht durch das damalige Deutschland dar, das einem Flickenteppich aus lauter Kleinstaaten glich. Ihre Protagonisten, der gescheiterte Revolutionär Karl Engelbach und sein Sohn Johann, flüchten aus ihrem hessischen Heimatdorf in einer Nacht- und Nebelaktion zu Fuß durch die Wälder Nordhessens ins damalige preußische Sauerland, von wo sie mit der Postkutsche ins Königreich Hannover und von dort mit anderen deutschen Auswanderern nach Bremen ziehen. Im zweiten Teil wird ihre lange Reise nach Texas beschrieben und ihre Teilnahme an dem von deutschen Adeligen geleiteten Auswanderungsprojekt in den Südwesten von Texas, sowie die dramatischen Vorkommnisse und ihre Verwicklungen darin.

„Mein Buch wurde auch von dem wissenschaftlichen Mitarbeitern des Pioneer Museums in Fredericksburg, Dr. Kearney und Frau Weinheimer, gelesen, sie ließen mich wissen, dass sie die Darstellung der Ereignisse als sehr echt und authentisch empfanden. Beide helfen mir nun bei den Recherchen zu einem Fortsetzungsroman, in dem erzählt wird, wie es den Deutschen in Texas weiterhin ergeht. Auch dieses Buch wird sehr spannend werden! Im Bürgerkrieg waren die meisten deutschen Siedler gegen die Sklaverei und für die Union und wollten daher nicht für die konföderierte Armee von Texas kämpfen. Es kam deswegen sogar zu Massakern an den Deutschen!“ Zur Zeit ist auch eine englische Übersetzung ihres ersten Romans in Arbeit, denn Barbara Ortweins Texasbuch soll im Laufe des nächsten Jahres in den USA erscheinen.

Daneben fand Frau Ortwein noch Zeit für das Schreiben eines Buches mit anderer Thematik: Rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr erscheint ein Fantasy-Reiseführer von ihr mit dem Titel „Im Banne der Zauberin Morgan – Spurensuche an magischen Orten in Cornwall und Somerset“. Und vielleicht klappt es auch im Herbst 2014 mit dem zweiten Texasbuch, dessen Titel noch nicht fest steht…“