Berichte der Westfalenpost und Patrick Sensburg: einige Merkwürdigkeiten.

Die Merkwürdigkeiten um einen Artikel in der Westfalenpost reißen nicht ab.

Während man das Verschwinden und Wiederauftauschen eines Links eventuell noch durch technische bzw. redaktionelle Abläufe erklären könnte, scheint sich die Westfalenpost jetzt in inhaltliche Widersprüche zu verstricken.

Die drei Direktkandidaten Sensburg (CDU), Ehrenberg (FDP) und Becker (Grüne) hatten im Gegensatz zu ihren politischen Konkurrenten auf eine Anfrage der Redaktion nicht geantwortet. Die Westfalenpost dokumentierte diesen Sachverhalt im Print und Online.

Heute erscheinen in derselben Zeitung Entschuldigungsartikel. „Technik im Bundestag hat versagt„, heißt es in der Westfalenpost und weiter:

„Eigene Recherchen der Abgeordneten hatten ergeben, dass das Kontaktformular des Bundestages – über das die Redaktion die Anfrage gestellt hatte – technisch fehlerhaft war. Beide [Sensburg, Ehrenberg] legen Wert darauf, dass sie die Anfrage andernfalls natürlich sofort beantwortet hätten. Ihnen seien die Bürgerinnen und Bürger im Hochsauerlandkreis sehr wichtig. „Und“, so schreibt Anne Plett, Mitarbeiterin des Wahlkreisbüros von Patrick Sensburg „gerade die Gesundheitspolitik genießt in unserem Hochsauerland bei Herrn Sensburg einen hohen Stellenwert.“

Im weiteren Verlauf des Artikels wird allerdings lediglich die Schilderung eines Mitarbeiters des FDP-Abgeordneten Hans-Werner Ehrenberg übernommen.

Laut Westfalenpost wurde die Anfrage an Herrn Sensburg aber über ein Kontaktformular auf dessen, also Sensburgs, Internetseite gestellt.

Herr Ehrenberg hat im Impressum seiner eigenen Website eine Bundestagsadresse angegeben.

Trotz dieser unterschiedlichen Adressierungen überträgt die WP in indirekter Rede nun entweder die Erklärung von Ehrenbergs Mitarbeiter auf Patrick Sensburg oder der Mitarbeiter hat in dessen Namen gesprochen:

„Die Technik im Bundestag habe die volle Verantwortung für den Fehler übernommen, schreibt Friedhelm Walter vom Wahlkreisbüro Ehrenbergs. Aufgrund eines Fehlers bei der Verschlüsselung der E-Mail-Adressen der Abgeordneten seien die Mails[sic!] nicht an die Adressen der Abgeordneten gesendet worden, sondern an das zentrale Postfach des Bundestages.“

Welche Erklärung wird nun das Büro Sensburg liefern?

Ich tippe mal: „Die Eingaben in das Kontaktformular werden an die Bundestagsadresse des Abgeordneten Patrick Sensburg weitergeleitet.“

Dann wäre der Fall gelöst, oder?

3 Gedanken zu „Berichte der Westfalenpost und Patrick Sensburg: einige Merkwürdigkeiten.“

  1. Und welche Technik hat „versagt“, als Herr Sensburg bei Podiumsdiskussionen die Bürgernähe scheute ?

  2. @nofrete

    Das ist kein technisches Problem, auch wenn es sich hier um CDU-Neuland handelt. Hier besteht ein Kontaktproblem. Es ist leichter, vollmundig zu erklären, „die Bürgerinnen und Bürger im Hochsauerlandkreis (seien) sehr wichtig“. Unmöglich ist es für den Kandidaten der CDU, das Naheliegende zu tun und mit ihnen zu reden.

    Was kann es schließlich Wichtigeres für einen Politiker geben, als mit Jugendlichen zu diskutieren? Ich kann Herrn Sensburg nicht verstehen.

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