Oversum Schwimmbad: Betreiber sind aktiv geworden. Tägliche Öffnungszeiten um zwei Stunden verkürzt.

Die Vitalresort GmbH hat auf die Krise reagiert und die Öffnungszeiten verkürzt. (foto: zoom)
Die Vitalresort GmbH hat auf die Krise reagiert und die Öffnungszeiten verkürzt. Parken umsonst. (foto: zoom)

Am 10. Januar, noch vor der Ratssitzung, auf der die Krise des Oversum-Projekts auch vom Bürgermeister offiziell verkündet wurde, hatte ich den Artikel  „Wann kracht’s im Oversum“ geschrieben und veröffentlicht.

Jetzt haben die Gesellschafter der Vitalresort GmbH reagiert und die Öffnungszeiten des Schwimmbades verkürzt. Die Besucher der Einrichtung dürfen frei parken.

Ohne die PPP-Verträge der Stadt Winterberg mit dem Investor s.a.b. zu kennen, hatte sich bei mir nach einigen Zehnerkarten „Schwimmen“  und vielen Beobachtungen ein großes Unwohlsein eingestellt, denn nicht viele Menschen außer mir und unserem sportlichen Blog-Autor Leon besuchten das neu errichtete Winterberger Hallenbad.

Die gähnende Leere war oft körperlich unerträglich, weil ein Ende schon zu spüren war.

Siehe dazu auch den Bericht in der WDR-Lokalzeit von Dienstag.

Gewünscht habe ich es mir dieses Ende nicht, denn ich hielt und halte ein Schwimmbad für einen touristischen Magneten wie Winterberg als unerlässlich.

Ich konnte mir nur nicht vorstellen, wie die Stadt Winterberg aus dieser Nummer heil heraus kommen sollte, und fragte mich:

„Was könnten die nächsten, in diesem Jahr zu erwartenden Maßnahmen sein? Wahrscheinlich werden die Öffnungszeiten eingeschränkt, um Personalkosten zu sparen.“

Genau dies ist nun passiert. Seit dem 11. Februar öffnet das Hallenbad eine Stunde später und schließt dafür eine Stunde früher. Zwei Stunden Personalkosten pro Tag gespart.

Für mich persönlich hatte ich damals folgendes gesagt:

„Wenn die Abendzeiten gekürzt werden, schwimme ich nicht mehr im Oversum, denn die Zeit zwischen 20 und 22 Uhr ist für mich optimal.“

Ich werde mich jetzt wieder Richtung Aqua Olsberg orientieren. Dort kostet der 20er-Chip für das Sportschwimmen 45 Euro, macht 2,25 Euro pro Eintritt. Im Oversum zahle ich für eine 10er Karte 35 Euro, macht 3,50 Euro pro Eintritt.

Beide Schwimmbäder haben eine 25-Meter Bahn, beide sind bis 21 Uhr geöffnet, beide sind etwa gleich weit von meinem Wohnort entfernt. Das eine kostet 2,25€, das andere 3,50€.

Und jetzt?

10 Gedanken zu „Oversum Schwimmbad: Betreiber sind aktiv geworden. Tägliche Öffnungszeiten um zwei Stunden verkürzt.“

  1. Beinhaltet der Name Oversum ne versteckte Botschaft?
    Haben die Investoren (wissentlich) ihr Budget überzogen?
    Kommunale Entscheider geben i.d.R. nie zu, „Blendern“ aufgesessen zu sein.
    Im Zweifelsfall werden zur Wahrung des Rufs, letzte Kröten aus der Kommunalkasse aktiviert.

  2. @gp: Die Buchstaben in „Oversum“ musst du durch 15, 22, 5, 18, 19, 2, 21,13 ersetzen und solange herumrechnen bis du 42 erhältst 😉

    Die Investoren selbst haben meines Wissens ihr Budget nicht überzogen; wenn jemand zahlt, dann die Stadt Winterberg.

    Vermute, dass das Risiko dort liegt. Letztendlich beweisbar ist es, wenn wir die Verträge kennen oder Zahlen in die Öffentlichkeit kommen.

  3. „Vermute, dass das Risiko dort liegt. Letztendlich beweisbar ist es, wenn wir die Verträge kennen oder Zahlen in die Öffentlichkeit kommen.“

    Daher auch die nichtöffentlichen Sitzungen. Mit etwas Positiven hätte man durchgehend in der Öffentlichkeit bleiben können. Das Winterberger Ei, was hinter verschlossenen Türen dem Steuerzahler ins Nest gelegt wurde, wird sich m.E. finanziell zum Ü-Ei entwickeln. Alleine schon die PPP-Konstruktion stinkt nach Geldvernichtung. Wenn sich so etwas rechnet, braucht man keine Umwege wo zusätzlich Gelder abfließen.

  4. @Denkmal: Die kommunalen PPP-Projekte werden ja mit dem Argument verkauft, dass die Kommunen auf diese Weise die Finanzsperren unterlaufen können und Investitionen tätigen können mit Geldern, die sie alleine in der Zeit knapper Mittel nicht aufnehmen dürften.

    Der Investor selbst, also in diesem Falle die s.a.b. hat seine Schäflein schon im Trockenen. Sie benötigt wahrscheinlich Winterberg zur Zeit noch als Vorzeigeprojekt, um anderswo ein neues Projekt zu starten.

    Bin gespannt, welches Projekt dies sein wird.

  5. Der sportliche Blog-Autor bleibt dem Oversum trotzdem treu! Ich finde den Eintritt nach wie vor günstig. Nächstes Schwimmbad von mir ist das SauerlandBad, das verlangt allerdings 6,00€ für zwei Stunden. Hinzu kommt noch, dass das Becken nur eine Länge von 16,66m aufweißt.
    Gut finde ich das kostenfreie Parken, nur woher will die Politesse wissen, dass ich gerade Schwimme und nicht irgendwo anders bin? 😉

    Dann hat das Oversum nun wohl noch einen Gast weniger „zoom“!

  6. Politesse: wir wohnen doch im Dorf. Da weiß die Politesse das einfach 😉

    So schnell geht der Umstieg auf Olsberg nicht, muss noch ein paar Punkte von der 10er-Karte abschwimmen.

    Außerdem: wenn es so spannend bleibt, benötige ich eventuell doch eine neue „Recherche“-10er-Karte … 🙂

  7. In Schmallenberg parkt man keine 5min. ohne Parkscheibe(!), dann hat man schon einen Zettel hinter dem Wischer! Leider ist das nicht übertrieben, musste schon diverse Male zahlen 🙁 …

    Aber gut, ich ziehe keinen Zettel mehr. Ich kann sonst auch mal ein paar Fotos von den Neuerungen knipsen wenn ich meine Krankheitsphase überwunden habe 🙂

  8. @gp:
    Vielleicht hängt der Name ja mit „aversus“ zusammen, das bedeutet im Lateinischen abgewandt, feindlich…

  9. @Reinhard Loos:
    thx für interpretatorischen Brückenschlag „Oversum – aversus“. Ein bzgl. Latein im Asterix-Kosmos sozialisierter Zeitgenosse lernt gern dazu. 🙂

    Die Deutung des Namens „Oversum“ Kryptologen anzuvertrauen, wäre zu viel der Ehre.
    Platt gesagt, böte sich „Over (the) sum …“ an – aber das ist natürlich nicht auf Bletchley Park-Niveau.
    Von Haus aus werden/wurden kommunale Spaßbäder mit spektakulären, jedoch sinnfreien Labels bestückt. Das NASS in Arnsberg-Hüsten leitet sich qua Namenfindung-Wettbewerb(!?) von „Neue Arnsberger Wasserwelt“ ab. Wenige Tage nach Eröffnung des NASS war im Web eine alternative Definition des Labels zu lesen: „NASS = Neueste Arnsberger Sanierungs-Sache“. Zugegeben klingt das ähnlich holprig wie die erste Ableitung, trifft aber den Nagel auf den Kopf.

    Das NASS wird seit fast einer Dekade „schön gerechnet“ … – von ähnlich „wohlwollendem Schicksal“ ist das Projekt Geothermie-Bohrung in Abg.-Hüsten betroffen. Ein „Master of Desaster“ – natürlich unangreifbar – geht in absehbarer Zeit in Pension.

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