Geschäftsmodell Regionalflughafen „funktioniert nicht mehr“. Bislang keine kritische Diskussion im Kreistag des HSK.

Schon öfters hatten wir auf diesen Seiten über die hohen Aufwendungen und die schlechte Perspektive für den Flughafen Paderborn/Lippstadt in Büren-Ahden, an dem der Hochsauerlandkreis als Gesellschafter beteiligt ist, berichtet.

(Der Artikel ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Auch der Flughafen in Dortmund-Wickede, für den die Dortmunder Stadtwerke jährlich mehr als 20 Mio Euro Verlustabdeckung aufbringen, war schon mehrmals ein Thema. Nach der Inbetriebnahme des neuen, fast 300 Mio teuren Regionalflughafens in Kassel-Calden dürfte sich die Situation der beiden westfälischen Flughäfen allerdings weiter verschlechtern.

Noch bedenklicher erscheint die aktuelle Situation des dritten westfälischen Regionalflughafens in Münster-Greven. Die „Westfälischen Nachrichten“ berichten am 23.01., dass sich die Abwärtsspirale immer schneller drehe. Vor etwa einem Jahrzehnt hatte der Flughafen jährlich noch fast zwei Millionen Fluggäste. 2012 lagen die Fluggastzahlen knapp über einer Million und es gab einen Verlust von fünf Millionen Eu­ro.

Für 2013 wird in Münster-Greven laut Wirtschaftsplan ein Defizit von 7,5 Millionen Euro erwartet. Es wird aber vermutlich noch höher ausfallen. Die Passagierzahlen sinken weiter, dem Vernehmen nach auf rund 850.000, die Bank-Verbindlichkeiten liegen bei ungefähr 90 Millionen Euro, der Verlustvortrag bei knapp 19 Millionen Euro.

„Wahr ist: Wäre der Flughafen ein privatwirtschaftliches Unternehmen, er wäre vielleicht schon bankrott.“ Und: „Wie konnte es so weit kommen? Das ist eine Frage, die letztlich die Eigentümer beantworten müssen. Fest steht: Das Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr.“

Könnten ähnliche Daten in einigen Jahren auch aus Büren-Ahden gemeldet werden?

Der ganze Artikel ist hier zu lesen.

Die Politik muss sich die Frage stellen, ob es noch vertretbar ist, so viel Geld in die vielen Regionalfughäfen zu pumpen, oder ob es nicht sinnvoller ist, gute Bahnverbindungen zu den vorhandenen größeren Flughäfen (Düsseldorf, Köln, Hannover) zu schaffen. Die haben alle eigene Bahnhöfe.

Im Kreistag des HSK war eine kritische Diskussion über die Kosten und Persüpektiven des „eigenen“ Flughafens bisher leider nicht möglich.

Ein Gedanke zu „Geschäftsmodell Regionalflughafen „funktioniert nicht mehr“. Bislang keine kritische Diskussion im Kreistag des HSK.“

  1. Wahrscheinlich habt Ihr es auch gehört!? Der WDR wartet heute mit einer weiteren schlechten Nachricht auf. „Fluggesellschaft streicht Flüge“
    Es wird darüber spekuliert, ob Air Berlin weitere Standorte in NRW schließt: „… Möglicherweise will Air-Berlin aber die Mitarbeiter anderen Standorten zuordnen. Betroffen davon wäre neben Paderborn und Münster auch noch der Flughafen Dortmund. …“

    Klick:
    http://www1.wdr.de/themen/wirtschaft/airberlin112.html

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