Männerwelten in der Westfalenpost

Bei regelmäßiger Lektüre des Lokalteils der Westfalenpost sieht es aus, als ob im hohen Hochsauerland nur Männer leben würden.

Hier das Bild der Kolpingsfamilie aus Medebach in der heutigen WP: Familienfoto mit 22 Männern, ohne Frau und Kinder.

Vor einiger Zeit besuchte der HSK-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg das hübsche Dörfchen Hallenberg. Auch er wurde ausschließlich mit Geschlechtsgenossen abgelichtet. Weitere Beispiele für zu 100% quotierte Fotos finden sich hier, hier oder hier.

Das heißt nicht, dass Frauen nie abgebildet würden. Wenn für den Fremdenverkehr geworben wird oder die WP kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Karneval und Konzerte angekündigt, wenn sie im Lokalteil über Pflege und Betreuung berichtet, dann finden wir auch Bilder mit Frauen und Kindern. Aber wo es ums Eingemachte geht wie Politik, Schützenwesen und Kirche, da bleibt Mann meist unter sich – nicht nur auf den Fotos.

8 Gedanken zu „Männerwelten in der Westfalenpost“

  1. Und was kann jetzt die Zeitung dafür? Soll sie Männer wegschicken und Frauen fürs Foto herbeiholen, wenn die Realität doch eine andere ist?

  2. @Nicht korrekt

    Ich habe den Artikel nicht geschrieben, finde aber, dass er die mediale Realität des Hochsauerlandes gut abbildet.

    Und natürlich ist die Westfalenpost nicht dafür verantwortlich, wie sie die Politik im Hochsauerland inszeniert: unkritisch, undistanziert.

    Das Problem für die WP wird sein, dass die Leserinnen und Leser der WP sich von dieser Art der Berichterstattung auch im HSK peu á peu emanzipieren.

  3. Männerwelten sind auch Kreistag und Räte im Sauerland. Im aktuellen HSK-Kreistag ist der Frauenanteil sogar noch niedriger als in der vergangenen Legislaturperiode. Einzig die Grünen haben Dank ihrer Frauenquote die Ausgewogenheit mit 2:2 geschafft.
    Ministerin Schröder ist auf dem Holzweg wenn sie meint und verkündet, es ginge ohne Quote. Wahrscheinlich hat sie noch nie in den Lokalteil einer Sauerländer Zeitung geguckt!?

  4. Ja, wahrscheinlich.
    Bemerkenswert sind auch die 97 Prozent. Tauchen da nicht unwillkürlich Erinnerungen an die Deutsche Demokratische Republik auf?

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