Die Idylle ist trügerisch: vergiftete Flächen im Hochsauerland?

Die Idylle trügt. Viele Flächen im Hochsauerland sind kontaminiert. (foto: zoom)
Die Idylle trügt. Viele Flächen im Hochsauerland sind kontaminiert. (foto: zoom)

Aus allen Regionen Deutschlands berichten die Medien immer wieder über die zahlreichen mit Altlasten vergifteten Flächen und deren Sanierung. Auch im Hochsauerlandkreis befassen sich Behörden und manche Lokalpolitiker schon seit geraumer Zeit mit diesem Problem.

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) hat in den letzten Jahren mehrmals bei der Kreisverwaltung nachgefragt, wie es mit der Überprüfung der möglicherweise kontaminierten Flächen, wie alten Deponien und Industriegeländen, weiter geht und welche Maßnahmen gegebenenfalls ergriffen worden sind.

Im Februar 2012 teilte die Kreisverwaltung aufgrund einer Anfrage der SBL mit, dass in den letzen zwei Jahren keine Altdeponien überprüft worden sind. Im Jahr 2009 wurden laut Verwaltung noch 130 Altstandorte und Altablagerungen „betrachtet“, davon 10 ehemalige Deponien.

265 alte Deponien gibt es im Sauerland. Davon wurden bisher nur eine Handvoll beprobt, obwohl es zu einer Vielzahl von Problemen bei den Altstandorten mit Altlasten, Sickerwasser und vielem mehr kommen kann.

Ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung stellte dazu Anfang dieses Jahres fest: „Die bisherigen Untersuchungsergebnisse der Altdeponien waren jeweils unauffällig und besitzen keine hohe Priorität.“

Klar, die Sanierung der diversen Flächen ist teuer. Stellt sich aber die Frage, ob da nicht am falschen Ende gespart wird. Alle wissen, vergiftetes Wasser, vergiftete Böden können eine Gefahr für die Umwelt und damit auch für unsere Gesundheit sein.

Die Sauerländer Bürgerliste schickte Anfang Oktober 2012 eine weitere Anfrage zum Thema „Flächen mit Altlasten“ an den Landrat. Hier die Fragen:

1. Wie viele Flächen im Hochsauerlandkreis sind nach aktuellen Erkenntnissen mit Altlasten kontaminiert und welche Größe haben diese Flächen insgesamt in etwa?
2. Bei welchen 10 Flächen ist eine Sanierung am dringlichsten?
3. Welche Maßnahmen und Vorstellungen gibt es seitens des HSK dieses Gefährdungspotential zu reduzieren?
4. Wie viele belastete Flächen sind in den letzten 2 Jahren saniert worden?
5. Wie groß war dafür der finanzielle Aufwand?

11 Gedanken zu „Die Idylle ist trügerisch: vergiftete Flächen im Hochsauerland?“

  1. … das Foto ist wohl „idyllisch“, aber es ist sehr unwahrscheinlich dort – am Berg, in Hanglage – eine alte Deponie oder Industrieanlage zu finden …

    Die alte Deponie würde ich eher in einem Tal vermuten, oder dort, wo mal ein Tal war – jetzt zugeschüttet:

    In einem kühlen Grunde,
    Da geht ein Mühlenrad,
    |: Mein Liebchen ist verschwunden,
    Das dort gewohnet hat. 😐

  2. Ich kenne selber eine alte Deponie, die liegt garnicht weit von meinem Wohnort. Da wurden früher über Gartenabfälle, Schlachtreste bis hin zu Autos alles reingeschmissen.
    Ende des 20-Jhd. (1998-2000) wurde die Deponie dann dicht gemacht. Auch dort gab es früher oft Probleme.

    Man hat dann einfach den Wald drum herum wuchern lassen und einen Wall aus Erde darum herum aufgeschüttet, eine Futterkrippe für Tiere steht mitten drauf. Die Idylle dort ist heute perfekt 😉 … bei Interesse gibt´s gerne Bilder!

    Gruß
    Leon

  3. Probleme? Na das übliche, irgendwelche Abwässer sind gesickert usw. … irgendwann wurde dann mal war rausgeholt aus der Müllkippe/Deponie, wir haben da oben auch eigenen Wald, da haben wir auch schon alte Zigarettenautomaten drin gefunden, wer weiß was in der Deponie noch alles drin liegt 😉 … ich will es garnicht wissen 😉 … mache bei Gelegenheit Bilder! Vergiftete Flächen sind für mich aber auch die Weihnachtsbaumbestände! Was die da alles draufspritzen, das ist abartig. Wir hatten mal eine kleine Fläche an einen Weihnachtsbaumhändler verpachtet, daraus sollte später wieder Weide werden … Gras wuchs nur noch bedingt …

  4. Ist alles plausibel. Habe ich so oder so schon öfter gehört. Man muss es dann im Blog allerdings so belegen können, dass einem nicht irgendein Idiot irgendeinen Anwalt auf den Hals hetzt.

    Gerüchten zufolge sollen mehrere Tausend(!) Flächen im HSK verseucht und auch kartiert sein: alte Bürgermeisterdeponien, Industriebrachen usw.

    Kann sich ja jeder kundige Ureinwohner ausrechnen bzw hochrechnen: illegale(?) Müllkippen eigenes Dorf * Anzahl der Dörfer plus der Rest …

    Am Biertresen gibt es viele (wahre!) Geschichten, aber wir müssen es belegen (s.o.)

  5. Ja, belegen muss man das Ganze, ich weiß. Ist halt so, das wird man aber nie wirklich können, weil wer gibt schon zu, was er alles für Gifte auf seine Flächen kippt? Keiner!

  6. Ich sehe es so: wichtig ist, dass heute keine Gefährdung mehr für die Menschen via Trinkwasser, Feldfrüchte etc. ausgehen. Wenn kontaminierte Flächen bekannt sein sollten, könnten sie beprobt werden. Als nächstes käme dann die Frage, ob man die Verursacher haftbar machen könnte.

  7. Leider ist das aber alles garnicht so einfach, man darf nicht einfach mal eben so auf die Fläche eines x-beliebigen Weihnachtsbaumhändlers maschieren (ist ja auch richtig so!). Ich möchte aber auch nicht alle über einen Kamm scheren, es gibt überall schwarze Schafe aber auch genug Leute die sich an die Vorschriften halten!

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