Kreditwürdig? Augstein päppelt Freitag auf.

Augstein will "permanenten Dialog mit dem Leser"
Augstein will „Permanten Dialog mit dem Leser“

Jacob Augstein will die linke Barkasse „Freitag“ in eine schnittige Yacht umbauen. Wenn seine Konzeption aufgeht, wird die neukonzipierte Wochenzeitung „Der Freitag“ flotter und wendiger sein als die erfolgreiche, aber behäbig-liberale „Zeit“, und zum Teil auch die selben Gewässer befischen.

Augsteins Konzept: ein „permanentes Gespräch mit den Lesern“.

Online-Auftritt, Printausgabe und Redaktion sind in den vergangenen Monaten umgemodelt worden. Ich hatte hier und hier schon berichtet. Auf kress.de erläutert der Verleger seine Pläne:

Die „freitag.de“-Community ist hierachisch gestaffelt: Es gibt einfache Nutzer, Blogger und so genannte Publizisten. Wer auf der Website kommentieren will, muss seine E-Mail-Adresse angeben. Wer unter dem „freitag.de“-Dach ein eigenes Blog anlegen will, muss ein Profil hinterlegen. Verdiente und beliebte Nutzer erhalten den Status des Publizisten. Ihre Beiträge werden auch im gedruckten Medium abgedruckt. Publizisten bekommen dafür ein Honorar. Beiträge der Nutzer werden an speziellen, rot gekennzeichneten Plätzen im Blatt veröffentlicht. Redakteure sorgen durch meinungsstarke Analysen für Input und moderieren das anschließende Gespräch, so Augsteins Konzept. „Wir behalten die Regie, eine ganz freie Community gibt es nicht“, sagt er.

Wird das Community Conzept von Augstein denselben Schiffbruch erleben wie der heute völlig missratene und vor dem Start noch vollmundig angekündigte Web 2.0 Auftritt von „DerWesten“?

Meiner Meinung nach hat das Blatt große Chancen die Fehler des Großkonzerns WAZ nicht zu wiederholen. Die Konzeption klingt schlüssiger, weniger großspurig und hat nicht den „Geiz ist geil – Hautsache billig“ Ruch des sperrhölzernen Reitz und Nienhaus’schen Wolkenkuckucksheims.

Ich gebe Kredit und teile nicht die Bedenken von Heike Friauf.

Ich bin zur Zeit nicht mißtrauisch. Ich bin gespannt. Ist das auch schon die Wirkung der Werbekampagne von Scholz&Partner auf mich als Teil der Zielgruppe? I don’t know!

Wer weiß es besser?