Müssen wir Günter Grass ab morgen ein riesengroßes Arschloch nennen?

Als der Herr Grass in der Waffen-SS war ... Tafel an der Neuen Synagoge Berlin. (foto: zoom)
Als der Herr Grass in der Waffen-SS war ... Tafel an der Neuen Synagoge Berlin. (foto: zoom)

In einer Vorabmeldung hat der Berliner Tagesspiegel heute folgendes verkündet: „Günter Grass! Der Literaturnobelpreisträger hat wieder etwas geschrieben – ein Gedicht. Ein politisches, prosaisches, und es geht mit Israel hart ins Gericht. Was das wohl anrichten wird?“

In der Online-Ausgabe des Tagesspiegel titelt der Redakteur:

„Neues Grass-Gedicht. Günter Grass: Die Atommacht Israel gefährdet den Weltfrieden“

Ich habe vor langer Zeit die „Blechtrommel“, sowie „Katz und Maus“ des deutschen Nobel-Preisträgers gerne und sogar mehrmals gelesen, den Rest seiner Werke eigentlich nicht mehr.

Das „Günter Grass Haus“ in Lübeck habe ich neugierig besucht, als schon klar war, dass Grass Mitglied der Waffen-SS gewesen war.

Soweit ich mich erinnere, wurde dieses Kapitel seiner Biografie dort noch nicht herausragend dokumentiert.

Jetzt scheint der ehemalige SS-Mann Grass zu seinen Ursprüngen zurück gekehrt zu sein.

Die meisten Menschen sterben als Altersreaktionäre, den wenigsten ist es vergönnt als Altersradikale auf der Höhe der Zeit zu bleiben.

Günter Grass scheint gemeinsam mit Martin Walser sein Werk als Antisemit beschließen zu wollen.

Eine letzte Hoffnung bleibt. Das Gedicht. Morgen. Gelesen. Vielleicht ist ja alles anders und Günter Grass ist kein Arschloch sondern ein großer deutscher Dichter und Nobelpreisträger.

8 Gedanken zu „Müssen wir Günter Grass ab morgen ein riesengroßes Arschloch nennen?“

  1. „Günter Grass scheint gemeinsam mit Martin Walser sein Werk als Antisemit beschließen zu wollen.“

    Äußere ich vorgenannte Vermutung im verbeamteten Germanisten-Sprengel des Bekanntenkreises, schlagen gerne mal zornige Blicke zurück. Speziell Walsers Sockel muss unbefleckt bleiben. Grass war so clever, das „da war mal was“, offensiv zu vermarkten.

    Kürzlich mal wieder Hilsenraths „Friseur“ gelesen.

  2. Zitat: „Die meisten Menschen sterben als Altersreaktionäre, den wenigsten ist es vergönnt als Altersradikale auf der Höhe der Zeit zu bleiben.“

    Wieso erinnert mich das an die Partei „Die Grünen“?
    Gut, sie sind zwar noch nicht gestorben, aber sonst…

  3. Müssen wir wohl. Ich warte auf das Interview von Grass bei IRIB und auf muslimmarkt.de

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