Oh my Darling! Bluegrass ist weiblich, im Kump in Brilon am 1. Juni um 20 Uhr

To label Oh My Darling as ’sweet country music‘ is an understatement. These four young women are some of the hottest players on the Canadian roots scene. They can shred, they can holler, they can make you dance, they can make you weep, when these gals are on stage your heart is in their hands. Oh my Darling auf myspace

Sperrung der L 740 zwischen Silbach und Winterberg: Notfahrpläne für die Schulbusse

Notfahrplan für die SchülerInnen des Gymnasiums Winterberg (Bild: brs)
Notfahrplan für die SchülerInnen des Gymnasiums Winterberg (Bild: brs)

Wegen der Vollsperrung der Landstraße 740 auf Grund von Straßenbauarbeiten zwischen Silbach und Winterberg wird für die Schülerinnen und Schüler nach unseren Informationen ab nächster Woche für die  Buslinien 349 und 356 ein Notfahrplan gelten.

Zwar gibt es bis heute auf der Website der RLG keine Informationen unter dem Menüpunkt  „Aktuelles„, aber mit ein wenig Suchen in den Unterverzeichnissen ist es uns hoffentlich gelungen, die Not-Fahrpläne als PDF zu entdecken.

Die Siedlinghauser SchülerInnen werden beispielsweise nicht mehr den Bus 356 nehmen können, um nach Winterberg zum Gymnasium zu fahren. Sie werden von Siedlinghausen aus mit dem 349er Bus über Brunskappel nach Winterberg gebracht.

Der 356er wird von Olsberg kommend in Wulmeringhausen vom Negertal ins Ruhrtal wechseln und ohne Stopp über die B 480 nach Winterberg fahren. Von Hallenberg kommend geht es umgekehrt die B 480 hinunter, um dann in Assinghausen vom Ruhrtal ins Negertal nach Wulmeringhausen zu wechseln.

Meine Angaben sind ohne Gewähr und entheben natürlich niemanden vom Selbststudium der Fahrpläne.

Hier geht es zum Not-Fahrplan der Linie 356 und zum Not-Fahrplan der Linie 349.

Geklärt ist nach den vorliegenden Fahrplänen noch nicht die Rückfahrt vom Gymnasium Winterberg nach Siedlinghausen bei Nachmittagsunterricht. Sobald wir nähere Informationen haben, werden wir diese veröffentlichen.

Viel Spaß beim Tüfteln. Montag, wenn die SchülerInnen nach dem verlängerten Wochenende aus dem Haus gehen,  muss der neue Plan „sitzen“  😉

Umleitung: Parkett-Portraits und mehr …

Kleine Straßen-Streicher in Hallenberg. (foto: zoom)
Kleine Straßen-Streicher in Hallenberg. (foto: zoom)

Nette Idee: Parkett-Portraits bei … endoplast

Kulturhauptstadt Tallinn: nachhaltig eindrucksvoll und übersichtlich … revierpassagen

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Die Partei fürchtet sich: Der Swing-Musiker Andrej Hermlin über linken Antisemitismus, seine Kindheit in der DDR und die Gültigkeit eines Lenin-Zitats … juedischeallgemeine

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Journalismus III: „Minister Jäger spielt Gegenteiltag“ … wazrecherche

Westfalenpost – alle Mann ans Desk? Der neue Super-Regio-Desk für die Heimatzeitung Westfalenpost (WP) – Stellungnahme auf den Pottblog-Artikel durch die WAZ-Mediengruppe … pottblog

Dortmund: Rechte Chaoten im Regionalexpress … nrwrechtsaussen

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Bottrop: Kampf um die Stadtteilbücherei Boy … bottblog

Stockum: wird Amphibienbiotop *In der Esmecke* zerstört? … gruenesundern

„Hechtekümpe“ in Wennemen: ein kleines Biotop in Gefahr? … sbl

Brilon: Rechtsanwalt und Notar wegen Betrugs vor Kadi … derwesten

Neheim: “ART-TOUR” – Kunstwerke mit dem Rad “erfahren” … neheimsnetz

Muth in Walsum: Salat in den Zeiten von EHEC

Man achte auf das unter der Birne versteckte Salatblatt (foto: zoom)
Man achte auf das unter der Birne versteckte Salatblatt (foto: zoom)

Ich habe vielleicht ein paar Minuten länger gezögert als normal. Nach Braten, Schwarzwurzel, Rotkohl, Knödel und Birne lag zum Schluss noch ein Salatblatt sich heftig kräuselnd in der Sauce. Das Café-Restaurant heißt immerhin „Muth“ und schließlich habe ich mich getraut.

Dieser hier dokumentierte Akt von Dummheit in den Zeiten von EHEC fand in Alt-Walsum statt, am Rande der Rheinaue.

Das Essen war übrigens preiswert und lecker. Wer „Oma-Cafés“ mag, wird bei „Muth“ gut bedient.

Ein wohlwollender Blick auf ein Briloner Anzeigenblatt

Jede Woche eine meist interessante Kolumne von Norbert Schnellen (foto: zoom)
Jede Woche eine interessante Kolumne von Norbert Schnellen (foto: zoom)

Die Überschrift ist vielleicht ein bisschen irreführend, denn die Anzeigenblätter der Region -Sauerlandkurier und Briloner Anzeiger- sind mir als Informationsquelle schnurzpiepegal, bis auf ein kleine Ausnahme, und die heißt Norbert Schnellen und arbeitet in der Anzeigenabteilung des Briloner Anzeigers.

Aber nicht nur das. Norbert Schnellen schreibt darüber hinaus Woche für Woche eine Kolumne, die prominent auf der ersten Seite platziert, lokale Themen intelligent und lebendig aufgreift und den Leser/ die Leserin auf die Höhe der Zeit hebt. Mit viel Heimatliebe betreibt der Autor „Aufklärung auf Augenhöhe“, die ich sonst in den Blättern des Hochsauerlandes nicht finde.

Im oben abgebildeten Artikel, werden die Themen „Urbanisierung“, „Demographischer Wandel“ und „Ökologie“ treffend und ohne ideologischen Holzhammer aufgegriffen und mit konkreten Utopien, hier beispielsweise mit dem „Mehrgenerationen-Wohnprojekt“ verbunden.

Bin schon auf die nächste Ausgabe gespannt 🙂

Mexico: „Was kann ich denn dafür, wenn ich Drogen zu den verhassten Gringos schmuggle? Was kann ich denn dafür, dass mir der Typ direkt vor die Knarre lief?“

Hier verbringt Rodrigo gerne seine Nächte - leider singenderweise. Tagsüber wäscht er auch schon mal seine Wäsche den Wasserbehältern vorne im Bild. Die ja eigentlich für die Wasserversorgung im Haus bestimmt sind. (fotos: koerdt)
Hier verbringt Rodrigo gerne seine Nächte - leider singenderweise. Tagsüber wäscht er auch schon mal seine Wäsche den Wasserbehältern vorne im Bild. Die ja eigentlich für die Wasserversorgung im Haus bestimmt sind. (fotos: koerdt)

Dieser Artikel ist der 15. Teil einer persönlichen Serie über das Leben in Mexico und Mexico-City. Heute fährt die Autorin Taxi und macht sich viele Gedanken über das „Prinzip Verantwortung“. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

¡Hola a todos!

„Unsere mexikanischen Ahnen glaubten weder, der Tod gehöre ihnen, noch glaubten sie, ihr Leben sei wirklich – im christlichen Sinne des Wortes – ihr Leben. Alles verband sich, um gleich bei der Geburt Leben und Tod eines jeden Menschen festzulegen: soziale Zugehörigkeit, Ort, Jahr, Tag und Stunde der Geburt. Der Azteke war ebenso wenig verantwortlich für seine Taten wie für seinen Tod.“

Octavio Paz
„Über die Fiesta und den Tod“
in: „Das Labyrinth der Einsamkeit“ (1950)

Betrachtet man heute die beherrschenden Ereignisse im Norden des Landes, mag der Essay des mexikanischen Autoren und Literaturnobelpreisträgers von 1990 einen Zugang bieten, um das schier Unverständliche aus dem eurozentrisch geschulten Blick verständlicher zu machen. Man gewinnt den Eindruck, dass sich seit Hernán Cortés‘ blutiger Conquista und der Eroberung Tenochtitlans (dem heutigen Mexiko-Stadt) im Jahre 1521 das Verhältnis zur Verantwortung wenig geändert hat. Was kann ich denn dafür, wenn ich Drogen zu den verhassten Gringos schmuggle? Was kann ich denn dafür, dass mir der Typ direkt vor die Knarre lief? Was kann ich denn dafür, dass mir der Boss sagt, ich soll ihm auch noch den Schädel absäbeln? Ja, was kann ich denn dafür?

Sieht eigentlich ganz friedlich aus: der hiesige Taxistand vor dem Supermarkt. Aber manchmal kommen die dortigen Taxifahrer auf komische Ideen, um an ihr Geld zu kommen.
Sieht eigentlich ganz friedlich aus: der hiesige Taxistand vor dem Supermarkt. Aber manchmal kommen die dortigen Taxifahrer auf komische Ideen, um an ihr Geld zu kommen.

Als ich am vergangenen Freitag ein Taxi bestieg, um zum jährlichen Schulball zu gelangen, gab mir der Fahrer nach der Anfahrt zu verstehen, dass er nur ungefähr wisse, wohin ich denn wolle. Die Straße kenne er, aber er wisse nicht, wo genau das „Casino de Bosques“ sei. Ich hatte die Adresse inklusive der Hausnummer 500, so dass ich darin überhaupt kein Problem sah. Dass es doch eins wurde, wie ich feststellen musste, lag daran, dass die Mexikaner wohl ein eher lockeres Verhältnis zu ihren Hausnummern auf dieser Straße pflegen. Nach 748 kam 656 und dann 438. Doch keine 500. Nachfragen an die ortskundigen Mitmenschen am Straßenrand führten dann dazu, dass wir sämtliche Restaurants im naheliegenden Chapultepec-Park abfuhren. Alle Versuche Kollegen au ihren Handys zu erreichen, endeten auf deren Mailboxen.

Nach knapp zwei Stunden Herumgeirre landeten wir in einen Stau. Dort fragten wir wieder einen netten Mitmenschen und der sagte voller Überzeugung, das Casino sei direkt um die Ecke. Nur bei diesem Stau sei es doch sinnvoller, eben zu Fuß dahin zu gehen. Daraufhin bog der Taxifahrer aus dem Stau heraus in eine Seitengasse und ich wollte aussteigen. Da wir ja ewig lange unterwegs waren, dachte ich, es sei ja total nett von mir, wenn ich ihm ein paar Pesos mehr als den ausgehandelten Fahrpreis gäbe. Doch er verlangte noch einmal 100 Peso mehr. In meiner Verwegenheit sagte ich „nö“. Nur leider hatte ich schlechte Karten, denn die Türen waren automatisch abgeriegelt und ich kam nicht heraus. Und als er dann auch noch anfing in seinem Handschuhfach herumzukramen (kurz vorher hatte er auch noch mit dem Handy eine SMS abgesetzt), wurde es mir doch ein wenig mulmig und ich konnte ihm seine Bitte, den Fahrpreis einfach ‚mal um 120% zu erhöhen, nicht mehr abschlagen. Er entriegelte daraufhin auch sofort die Türen und ich sah zu, dass ich Land gewann. Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass das Casino um die Ecke das falsche war. In der Zwischenzeit konnte ich aber endlich eine Kollegin telefonisch erreichen, die mir den Weg erklärte. So ging ich zum nächsten Taxistand und war in 15 Minuten am Veranstaltungsort.

Ja, wer ist denn dafür verantwortlich? Hier im Viertel wählte man die Straßennamen nach ausländischen Dichtern und Denkern. Doch wenn dann mal drei Namen zusammenkommen, kann es schon kompliziert werden. Außerdem wird es die Dänen allgemeinhin nicht freuen, dass hier jeder den Herrn Hans für einen Deutschen hält.
Ja, wer ist denn dafür verantwortlich? Hier im Viertel wählte man die Straßennamen nach ausländischen Dichtern und Denkern. Doch wenn dann mal drei Namen zusammenkommen, kann es schon kompliziert werden. Außerdem wird es die Dänen allgemeinhin nicht freuen, dass hier jeder den Herrn Hans für einen Deutschen hält.

Der Witz bestand einfach darin, dass er einfach auf der anderen Straßenseite hinter einer Mauer lag (von der ich dachte, sie würde noch zum daneben befindlichen Friedhof gehören) und von der Straße aus nicht sichtbar war. Außerdem funktioniert dort einfach nicht das Prinzip, dass auf der einen Seite die geraden und auf der anderen die ungeraden Zahlen sind. So einfach war das. Warum ich dann am Eingang so angeglotzt wurde, habe ich zunächst auch nicht verstanden. Hatte meine Kollegin bereits den Türstehern mitgeteilt, dass gleich eine kommt, die eine Taxi-Odyssee hinter sich hat und womöglich etwas verwirrt wirkt? Im Saal irrte ich durch die Reihen auf der Suche nach ihr. Endlich erspähte ich sie in einer Ecke mit einem weiteren Kollegen. Und erst als ich stillstand, verstand ich, warum ich alle Blicke auf mich gezogen hatte. Ein Träger an meinem Kleid war gerissen und damit lief ich quasi halbfrei durch die Gegend (zum Glück mit BH). Eine Sicherheitsnadel hat mir dann noch den Abend gerettet.

Am nächsten Tag ging ich zum Taxistand, von dem ich den Abend vorher losgefahren bin. Natürlich fühlte sich keiner dafür verantwortlich. Im Gegenteil: schließlich musste der Kollege doch zusehen, dass er sein Geld bekommt.

Verantwortlich fühlte sich scheinbar niemand hier im Haus für die Wasserpumpe, als wir im letzten Jahr hier einzogen. Daraufhin beauftragte Christopher einen Klempner und nach einigem Hin und Her stimmte der Wasserdruck auch wieder. Nun stand auf einmal in der letzten Woche mein Nachbar aus der über uns liegenden Wohnung abends vor unserer Tür. Ob Christopher da sei? „Nö“, meinte ich. Dann bekam ich 400 Peso (rund 25 Euro)  in die Hand gedrückt, er wolle sich bedanken. Wofür? Na ja, mit dem Wasserdruck, darum hätte Christopher sich doch gekümmert. Jaja, schon, aber das ist doch schon lange her. Er hätte das nicht gewusst und jetzt erst von der „Person“ erfahren. Die „Person“ heißt Rodrigo und wohnt ebenfalls in der Wohnung über uns. Anfangs dachte ich, Rodrigo sei Student und wohne dort mit seiner Mutter und seiner Großmutter. Irgendwann einmal waren die Frauen weg, nur Rodrigo blieb. Und wie er blieb: Er verlässt nämlich eigentlich nie das Haus und singt zu jeder Tages- und Nachtzeit Kirchenchoräle und -kantaten. Kurzum: Rodrigo macht überhaupt nichts außer beten und singen.

Nun war an diesem Abend endlich mal die Gelegenheit den Señor zu fragen, in welchem Verhältnis er eigentlich zu Rodrigo stünde. Ist das der Sohn seiner ehemaligen Lebensgefährtin, sein Neffe oder wer ist er? Er stünde in überhaupt keinem Verhältnis zu dieser Person, wie er mir dann in vollem Brustton erklärte. Er sei auf einer längeren Geschäftsreise gewesen und hätte einen Bekannten gebeten, in der Wohnung nach dem Rechten zu sehen. Als er wiederkam, waren fünf Leute in der Wohnung. Von seinem Bekannten hat er nie wieder etwas gehört. Die Leute verschwanden dann auch wieder nach und nach. Nur Rodrigo blieb. So sei das eben in Mexiko, erklärte er mir lapidar. Er schüttelte seinen Kopf, als ich ihn fragte, ob Rodrigo denn einen Vertrag hätte und Miete zahlen würde. Daraufhin schlug ich ihm vor, er müsse doch nur mal abwarten, dass Rodrigo das Haus verlasse (ab und an hatte er jedenfalls in der Vergangenheit Kirchenchor-Proben). Dann solle er schnell dessen Sachen zusammenpacken und das Türschloss auswechseln. Mhmm, auf die Idee sei er noch gar nicht gekommen und bedankte sich bei mir für diesen grandiosen Vorschlag.

Mir wäre das wirklich ganz recht, schließlich verbringt Rodrigo so manche Nacht auf dem Flachdach (wenn er dem Señor nicht begegnen möchte) und schmettert dort herum. Dafür kann Rodrigo bestimmt nichts. So ist das wohl mit der Verantwortung in Mexiko.

Das ist ein Abstellraum auf unserem Flachdach, den Rodrigo liebevoll gestaltet hat. Die Zeilen links bedeuten:  "Oh Jesus, ich liebe dich meine Festung Jesus, mein Fels mein Schloß und mein Befreier Mein Gott, meine Festung der ich vertraue Mein Schutzschild, und die Stärke  meiner Rettung, mein höchster Schutzort."
Das ist ein Abstellraum auf unserem Flachdach, den Rodrigo liebevoll gestaltet hat. Die Zeilen links bedeuten: "Oh Jesus, ich liebe dich meine Festung Jesus, mein Fels mein Schloß und mein Befreier Mein Gott, meine Festung der ich vertraue Mein Schutzschild, und die Stärke meiner Rettung, mein höchster Schutzort."

Und als mich kürzlich ein Kollege fragte, wer denn dafür verantwortlich sei, dass eine Straße plötzlich ohne Vorwarnung durch eine Betonkante beendet wird (die ja unseren Unfall verursacht hat), konnte ich auch nur schmunzeln – der Verkehrsminister, die Straßenwacht das Städtchen El Progeso? – und mich weiterhin darüber wundern, warum überhaupt das Wort „responsibilidad“ hier existiert.

Dieser Text entstand übrigens in voller Eigenverantwortlichkeit. Wer nichts mehr von mir lesen möchte, kann sich vertrauensvoll an mich wenden. Aber dann selbst die Verantwortung dafür tragen, wenn ich beleidigt reagieren werde.

Ich hoffe, euch allen geht’s gut und ich lese oder höre auch ‚mal wieder ‚was von euch.

Muchos saludos desde México,
Marion

Die unvollendete … Schulentwicklung im HSK. Veranstaltung von SPD und Grünen zum Thema „Zukunft der Schulen im ländlichen Raum“ in Meschede.

Das Podium der Veranstaltung "Schule der Zukunft im ländlichen Raum" im Kreishaus Meschede. (foto: wendland)
Das Podium der Veranstaltung "Schule der Zukunft im ländlichen Raum" im Kreishaus Meschede: Gisela Bartsch, Sylvia Löhrmann, Dr. Karsten Rudolph, Dr. Ernst Rösner und Marlies Stotz (foto: wendland)

Gestern Abend fand die gemeinsame Veranstaltung von SPD und Grünen zur „Schule der Zukunft im ländlichen Raum“ mit Schulministerin Sylvia Löhrmann im Kreishaus Meschede statt (siehe auch hier im Blog).

Die Veranstaltung war mit geschätzt weit über 100 Leuten gut besucht (u.a. von vielen Lehrerinnen und Lehrern aus verschiedenen Orten im HSK).

Dem Moderator Dr. Karsten Rudolph gelang es, das ungeliebte Thema mit einem Schuss Heiterkeit „rüber zu bringen“.

Schulministerin Sylvia Löhrmann redet Klartext (foto: wendland)
Schulministerin Sylvia Löhrmann redet Klartext (foto: wendland)

Aufstieg der Kinder darf nicht weiter vom Geldbeutel der Eltern abhängen
Schulministerin Löhrmann sagte zu Beginn klipp und klar, durch die Vorgängerregierung seien 5 Jahre Schulpolitik verloren gegangen. Die gute Entwicklung der SchülerInnen solle im Mittelpunkt stehen. Das Wohl der Gesellschaft sei eng verbunden mit der Entwicklung der Bildung. Der Aufstieg der Kinder dürfe nicht weiter vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Die pädagogische Arbeit müsse zu den Kindern passen. Es dürfe nicht so sein, dass, was nicht passt, passend gemacht wird. Es müsse umgekehrt sein. Sie forderte eine andere Schulkultur und: „Über den Tellerrand gucken!“

Potential der Hauptschule erschöpft
Der Bildungsexperte Dr. Rösner wurde sehr konkret und erklärte, das Potential der Hauptschule sei erschöpft. In Meschede verlor die Hauptschule 21 % SchülerInnen, die Realschule 20 %, das Gymnasium 5 % und er fragte, wo hier die Verbundschulen mit gymnasialen Standards wären. Dr. Rösner sprach sich für eine Elternbefragung aus (genau das fordert ja die Sauerländer Bürgerliste (SBL) schon seit Jahren).

Düstere Zahlen für das Hochsauerland
Die NRW Landtagsabgeordnete und ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin von Lippstadt, Marlies Stotz, malte düstere Zahlen an die fiktive Wand. Bis 2019 würden sich die Schülerzahlen im Hochsauerlandkreis um 26 % reduzieren. Das bedeute auch einen Druck auf die Wirtschaftsregion HSK. Unzureichende Bildung ziehe eine gigantischen Zahl Transferleistungen nach sich. Noch eine nachdenklich stimmende Aussage der MdL aus Lippstadt: „Über 11.000 Kinder fanden in diesem Jahr keinen Platz in der Gesamtschule.“

Meschede auf die Zukunft vorbereitet
Frau Bartsch erläuterte in ihrer Funktion als Vertreterin der Stadt Meschede die Schullandschaft in der Kreisstadt. 4.500 Kinder besuchten in Meschede die Schulen. Die Stadt sei bestens auf die Demographie vorbereitet, auch Dank der Unterstützung von Dr. Rösner. Der Rat setze auf Bildung als oberste Priorität. Es seien Schulentwicklungspläne erarbeitet worden. Auf neue Situationen sei Meschede vorbereitet. Die Maßnahmen wären immer einstimmig und friedfertig im Rat beschlossen worden. Frau Bartsch stellte dann die Prognose-Zahlen im Vergleich zu den tatsächlichen Zahlen wie folgt vor:

Prognose Hauptschule: 104 SchülerInnen;  tatsächlich 89 SchülerInnen
Prognose (städtische) Realschule: 94 SchülerInnen; tatsächlich 102 SchülerInnen
Prognose (städtisches) Gymnasium: 103 SchülerInnen; tatsächlich 123 SchülerInnen

Blick in den Plenarsaal des Kreishauses: Ein nachdenkliches und konzentriertes Publikum.
Blick in den Plenarsaal des Kreishauses: Ein nachdenkliches und konzentriertes Publikum.

Es schloss sich eine Diskussionsrunde mit zahlreichen Wortmeldungen verschiedener Lehrerinnen und Lehrer an.

Sozialarbeiter und Psychologen fehlen an den Schulen
Der Lehrer eines Berufskollegs brachte zuzüglich zum Thema Inklusion noch einen weiteren Aspekt ins Gespräch ein. Er vermisse Sozialarbeiter und Psychologen an den Schulen. Vor langer Zeit wäre ein entsprechender Antrag im HSK-Schulausschuss gestellt worden. Doch Sozialarbeiter würden vom Land nicht bezahlt.

Migranten
Ein anderer Diskussionsteilnehmer fragte kritisch nach, warum man in NRW das viergliedrige Schulsystem eingeführt habe und es nicht bei der Dreigliedrigkeit belassen habe. (Später wurde mir klar, er meinte mit „Vier“ nicht etwa die Förderschule, sondern die Gesamtschule.) Außerdem fand der Herr, ein Vergleich der Ministerin sei unangebracht, der Vergleich Deutschland – Finnland. Die Zahl der MigrantInnen wäre dort längst nicht so hoch wie in Deutschland.

Nur katholische Hauptschulen?
Eine Lehrerin aus Arnsberg fragte, wieso zukünftig alle Hauptschulen in Meschede katholische Hauptschulen sind. Wer keine katholische Schule besuchen wolle, müsse 10 km weiter fahren.

Löhrmann: Der Elternwille zählt
Ministerin Löhrmann ging zunächst auf die Kritik bzgl. ihres Vergleiches ein. Sie sagte u.a. dazu, Finnland hätte eine andere Haltung. Dort sei jedes Kind willkommen. „Hoffnungslose Fälle können wir uns nicht leisten!“ Sie betonte, die Landesregierung wolle keine absolutistischen Ansätze. „Der Elternwille zählt!“. Die Kommunalpolitiker entscheiden!“ (Bemerkung der SBL: „Wenn sie denn mal gefragt würden, die Eltern!)

Inklusion als Jahrhunderaufgabe
Die Ministerin ging dann auf das Thema „Inklusion“ ein. Inklusion sei eine Jahrhunderaufgabe. Der Plan würde auf Landesebene ausgearbeitet. „Wir brauchen multiprofessionelle Teams!“

Rösner: Keine Zukunft für die Verbundschule – Bürgermeister wünschen Gemeinschaftsschulen
Dr. Rösner berichtete (für den der es nicht wusste) Erstaunliches. Nur drei Kreise in NRW hätten keine Gesamtschule. Zu denen gehören außer dem HSK Höxter und Olpe. Sinngemäß meinte Dr. Rösner, da nütze es wohl auch nicht, günstige Baugebiete auszuweisen. Eltern fragten attraktive Bildungsangebote nach. Wo die nicht vorhanden seien, gebe es keine Anreize für junge Familien. Bildung sei mittlerweile kein weicher, sondern ein harter Standortfaktor. Die NRW-Zahlen seien sehr bedrückend was den Übergang zu höherer Bildung betrifft.

Des Weiteren machte Herrn Rösner an Beispielen deutlich, dass die Zukunft nicht in einer Verbundschule liegen könne. Dort wo sie eingerichtet wurden, stünden sie meist schon wieder vor dem Aus. Da wünschten die Bürgermeister jetzt Gemeinschaftsschulen.

Das SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos erinnerte daran, dass SPD und Grüne im Kreistag des HSK offenbar an einer gemeindeübergreifenden Schulplanung nicht sonderliche interessiert gewesen sind. Siehe:
http://sbl-fraktion.de/?s=gemeinschaftsschule

Eine Lehrerin aus Olsberg erwartet nicht, dass Eltern zu einer Infoveranstaltung kommen und fragte in die Runde: „Wie komme ich zu einem unverfälschten Meinungsbild der Eltern?“

Einer ihrer Berufskollegen aus Arnsberg geht davon aus, dass 12 % der SchülerInnen nicht ausbildungsfähig sind und fragte: „Was wir aus den Rückläufen?“ Er beklagte dann die Unfähigkeit der Schüler z.B. in Mathe und Deutsch.

Ein Realschullehrer aus Meschede ging auf die Übergangsquote zum Gymnasium ein. In Meschede liege sie bei 30 %, in Städten bei 50 %.

Ein ehemaligen SPD-Kreistagsmitglied reagierte auf die Aussage des SBL-Kreistagsmitglieds mit der Bemerkung, er wolle sich vom HSK nicht vorschreiben lassen, was wir vor Ort machen sollen. (Das hatte die SBL mit ihren Anträgen und Anfragen zur Schulentwicklung auch gar nicht beabsichtigt. Die SBL wünscht, wie Ministerin Löhrmann und Dr. Rösner, eine Elternbefragung und zwar für den gesamten Hochsauerlandkreis! Der Kreis als Koordinator, nicht als „Vorschreiber“!)

Ein Lehrer aus Schmallenberg kam auf „Demographie“ zu sprechen. Es schmecke ihm nicht, dass die Demographie über Eingliedrigkeit oder Dreigliedrigkeit entscheide. Warum sollte Schmallenberg ein Monstrum Gemeinschaftsschule einrichten, fragte er.

MdL Stotz gab zu Bedenken, jedes Jahr verließen in Deutschland über 600.000 Kinder die Schule ohne Abschluss. Unser System sei an Defiziten orientiert. „Wir gucken, was das Kind nicht kann. Wir organisieren zu früh die Bildungsläufe.“ Bis zu 40 % der Prognosen seien falsch.

Fragebogen zur Gemeinschaftsschule im Netz
Dr. Rösner ging noch einmal auf die Elternbefragungen ein. Die Stadt mache die Befragungen und kommuniziere sie. Der Fragebogen zur Gemeinschaftsschule stünde im Netz. Zu den „Rückläufern“ erwähnte Herr Rösner, die Sitzenbleiberquote liege bei höheren Übergangsquoten zu besseren Bildungsabschlüssen sogar niedriger. Also, je mehr Kindern bessere Bildungsabschlüssen ermöglicht werden, desto geringer ist die Sitzenbleiberquote. Er machte in die Schmallenberger Richtung auch deutlich, dass eine dreigliedrige Gemeinschaftsschule nicht monströser ist, als ein Gymnasium.

Resümee: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Oder: Wer nicht bereit ist, in der Schulentwicklung neue Wege zu gehen verliert … Menschen!

Umleitung: Heute kurz, aber vielleicht ist ja etwas dabei.

umleitungGewohnt abgedreht: als ich einmal ins Krankenhaus ging … endoplast

Debatte um Peter Singer: alles ein Missverständnis? … hpd

Umschuldung und Gläubigerbeteiligung: die Fortsetzung eines Irrwegs … nachdenkseiten

DGB: Ausstieg aus Atompolitik – Auf nach Essen … doppelwacholder

50 Jahre PANORAMA: BRD-Geschichte im Zeitraffer … neheimsnetz

Lüdenscheid, Fußball und Rechtsextremismus: der NPD-Schiedsrichter aus der Kreisliga … zeitonline via nrwrechtsaussen

Bochum I: Frauen WM ohne Fans? … ruhrbarone

Bochum II: VfL – Totgesagte leben länger … pottblog

„Ist die Rente mit 67 sozialpolitisch akzeptabel?“ Guntram Schneider und Willi Brase in Brilon.

Guntram Schneider kommt nach Brilon (foto: spd)
Guntram Schneider kommt nach Brilon (foto: spd)

Brilon. (spd/zoom) Wer übermorgen nichts vorhat und sich mit den SPD-Positionen zur Rente auseinandersetzen möchte, sollte gegen 14 Uhr in die Briloner Innenstadt zum Gebäude der Sparkasse Hochsauerland schlendern.

Am Sonntag, dem 29. Mai 2011 findet von 14.15 bis 16.00 Uhr im Foyer der Sparkasse Hochsauerland in Brilon eine gemeinsame Informationsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im SPD-Unterbezirk Hochsauerlandkreis und der HSK-SPD zum Thema „Ist die Rente mit 67 sozialpolitisch akzeptabel?“ statt.

Hauptreferent ist Guntram Schneider, nordrhein-westfälischer Minister für „Arbeit, Integration, Soziales“.

Im Anschluss an das Referat von Minister Schneider steht der Vorsitzende der DGB-Region Südwestfalen Willi Brase (MdB) den Teilnehmern Rede und Antwort.

Dirk Wiese, Vorsitzender der Briloner SPD und stellvertretender Vorsitzender der HSK-SPD wird die Veranstaltung moderieren.

Weitere Informationen zur Arbeit der AfA und der SPD im Hochsauerland unter www.afa-hsk.de bzw. unter www.hsk-spd.de.

Umleitung: Vom Urheberrecht zur Bottroper Demokratiebewegung.

Irgendwo auf der Hunau herum gelaufen. (foto: zoom)
Irgendwo auf der Hunau herum gelaufen. (foto: zoom)

Urheberrecht: Bäcker, Verleger und das Leistungsschutzrecht … hpd

Aufschwung XXL: Ein Blick hinter die Kulissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung … nachdenkseiten

Wenn die NRW-CDU eines kann, dann das: Es sich Jahrzehnte lang in der Opposition gut gehen lassen … postvonhorn

Westfalenpost: Ab 14. Juni arbeitet die WP ganz offiziell mit dem Content Desk in Essen zusammen. Die Mantelredaktion der (einstigen) Heimatzeitung soll nach dem Willen des Chefredakteurs nur noch Titelredaktion genannt werden (wie bei NRZ und WR, also nichts da mit eigenem Weg). … medienmoral

Blogs als Quelle für traditionelle Medien: Keine Lust mehr, euer Fußvolk zu sein … basic

Soziale Miniaturen: Vierköpfige Schülergruppe, nachmittags. Ungefähr 9 bis 10 Jahre alt. Plötzlich entfährt dreien von ihnen der gegen den Vierten gewendete Ruf: „Loser!“ … revierpassagen

NRW-Politiker: Jäger – Spezialdemokrat vor dem Aus? … ruhrbarone

Zerstörungen: am Schluchtwald in Wilde Wiese … gruenesundern

Herr Karl in Neheim: scheint einige grundlegende Eigenschaften des fiktiven Namensvetters antizipiert zu haben: Opportunismus, Gemeinwesenunverträglichkeit, Selbstgerechtigkeit … neheimsnetz

Zu guter Letzt: Bottroper Demokratiebewegung gibt zu: “Wir standen unter Drogen” … bottblog