Schon seit längerem warten wir auf die Entscheidung der Fernuniversität Hagen über die Plagiatsvorwürfe gegen Prof. Dr. Patrick Sensburg und damit über seine Dissertation, den Doktortitel und letztendlich auch seine Position als Professor an der Hochschule für Verwaltung NRW.
Fleißige Leserinnen und Leser unseres Blogs werden sich erinnern, dass wir versucht haben, möglichst viele Informationen und Hinweise zu sammeln, um jedem unabhängig von uns und unserer persönlichen Meinung eigene Entdeckungen im Internet zu ermöglichen.
Leider mussten wir heute feststellen, dass sämtliche Links zur Website von Dr. Patrick Sensburg in unseren Artikeln nicht mehr funktionieren.
Als Blogger ärgern uns solche Stümpereien ungemein. Aus welchem Grund hat Herr Sensburg die knapp zwei Monate alten Adressen lahm gelegt? Möchte er nicht so gerne von uns verlinkt werden? Wir wissen es nicht. Was wir auf jeden Fall wissen: solche Aktionen machen uns misstrauisch, zumal der CDU-Politiker nach anfangs vollmundigen Ankündigungen, die Vorwürfe Vroniplags widerlegen zu wollen, vollständig in der Deckung verschwunden ist.
Bei VroniPlag wird die aktuelle Entwicklung u. a. folgendermaßen kommentiert:
„Das, was wir bei den jetzigen Fällem erleben, dürfte die übliche Arbeitsweise der Prüfungskommissionen sein – verschleppen, geheimhalten, Gras darüber wachsen lassen, bloss nicht auffallen. Da wird vermulich sehr mit der Zeit gespielt. Die ersten Fälle waren prominente Politiker, die man in jeder Talkshow und Sondersendung abhandeln konnte. Da standen auch gleich Journalisten mit unbequemen Fragen an die Unis auf der Matte. Da waren Handlungs- und Rechtfertigungsdruck gross. Die jetzigen Fälle sind „Alltagsgeschäft“, mit dem man sich lieber nicht befassen möchte – da guckt ja auch Keiner mehr auf die Finger.“
Wir sind gespannt, ob sich Patrick Sensburg erfolgreich hinter der ersten Welle hinwegducken und seine wissenschaftliche Karriere wird retten können.
In der Zwischenzeit empfehlen wir das Heft „Wissenschaft und Glaubwürdigkeit“ der Universität Tübingen zu studieren. Dort wird unter anderem auch in dem Artikel „VroniPlag – wer seid Ihr? Ein Chatgespräch, das stattgefunden haben könnte“, die Arbeitsweise der Plagiatswebsite Vroniplag beleuchtet.