Umstrittene Hamburger Hafencity

oder warum man sich wundern wird, dass Familien dort nicht gerne hinziehen.

Wer wissen will, aus welchen Gründen die Hafencity in Hamburg sonst noch  umstritten ist, der kann sich hier umschauen und einen kleinen Einblick bekommen:

umleitung Hamburg

auf dem offiziellen Link: Hamburger Hafencity, ein Megaprojekt: HafenCity

und bei den kritischeren Stimmen:

Nobel geht die Stadt zugrunde, ein etwas anderer Blick auf die Hafencity magerfettstufe

Carls in der Hafencity: Geisterstadt für Singles: Sprechblase

Hafencity: Holt die Kinder von der Straße! Kay´s Weblog

Und der Spiegel faßt alles zusammen:

Wo Störtebeker geköpft wurde: Spiegelonline


Was Hamburg bewegt: Turbulente Wochen in der Energiewirtschaft

Die Sahara ist weit weg,  Krümmel und Moorburg ganz nah.

Wird die Hamburger  CDU immer grüner oder die Hamburger Grünen immer grauer? Die Ereignisse der letzten Tage lassen sogar unseren Bürger Ole von Beust nicht stumm. Erstaunt vernehmen die Hamburger, dass ihr sonst so zurückhaltender Bürgermeister mit eigener Stimme seine Stellungsnahme zu Ereignissen in der Stadt verlauten läßt.

Dazu die heutige  Umleitung:umleitung Hamburg

Moorburg-Klage vor Weltbank Schiedsgericht.

Die Klage des Energiekonzern Vattenfall gegen Deutschland vor dem zuständigen Schiedsgericht der Weltbank bedroht die künftige Umwelt- und Klimaschutzpoltik der Bundesrepublik. Wir Klimaretter  weiter

AKW Krümmel Schließung ausgeschlossen? Hamburger Abendblatt weiter

Wahlkampf Spiegel online weiter

Gewerkschaften in der Krise: Arno Klönne in Dortmund

Prof. Arno Klönne (Bild: Linkes Forum Hamm)
Prof. Arno Klönne (Bild: Linkes Forum Hamm)

Morgen findet in Dortmund eine Veranstaltung von „Ver.di: Dortmund“ zur „Krise der Gewerkschaften“ statt. Mich persönlich interessieren die Argumente von Arno Klönne. Falls jemand, der diese Weblog liest, dort anwesend ist, würde ich mich über einen kleinen Bericht sehr freuen.

Das kann ganz einfach als Kommentar zu diesem Artikel geschehen. Auch E-Mail ohne oder mit Bildern stelle ich gerne in einem separaten Artikel Online.

Ankündigung:

Die Gewerkschaften in der Krise
– und die Krise der Gewerkschaften
Krisenerfahrung und politisches Lernen im Niedergang des TurboKapitalismus
Ref.: Prof. Dr. Arno Klönne / Paderborn
Montag, den 29. Juni 2009, 19.00 – 21.00 Uhr
ver.di-Haus Dortmund, Königswall 36 (2.Etage – Sitzungsraum A/B)

„Gewerkschaften werden nur dann eine Zukunft haben, wenn sie wieder identifizier-
bar werden als gesellschaftspolitische Opposition und selbstbewußte Verfechter eines sozialstaatlichen Gesellschaftsmodells.“
(Arno Klönne)

Nicht nur die Wirtschaft steckt in einer Krise – und es ist mehr als „nur eine Finanzmarktkrise“. In der überwiegend hilflosen, kopflosen und wehrlosen Reaktion der Gewerkschaften auf die Krise zeigt sich zugleich die Krise der Gewerkschaften.

Arno Klönne ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universtität Paderborn und Autor zahlreicher Bücher zur Geschichte der Arbeiterbewegung.

Willkommen in der Zeckensaison: Vorsicht Lyme-Borreliose!

Ginsterblüte im Mai am Blasius
Ginsterblüte im Mai am Blasius

Jedes Jahr um die gleiche Zeit, wenn der Ginster zu blühen beginnt, denke ich automatisch: „Ach ja, es ist wieder Zeckenzeit.“

Zu jener Zeit, als ich noch im Siegerland durch die Wälder lief, hörte ich zum ersten Mal den Ausdruck „Zeckenstrauch“ für den gelb-blühenden Schmetterlingsblüter mit den derben Blättern.

Ich habe mir den Zeckenreichtum des Ginsters damit erklärt, dass das Rehwild, welches ein wichtiger Wirt für die Zecken ist, diese an den Ginstersträuchern im Passieren abstreift. Dies ist allerdings bislang noch eine Hypothese von mir.

Sicher bin ich mir inzwischen aber, dass überall da, wo unter anderem Rehwild äst, auch vermehrt Zecken auftreten.

Morgens haben noch die putzigen Kitzlein im Frühnebel hinter dem Haus auf der Wiese gestanden und das saftige Gras gerupft, spätabends finden sich die achtbeinigen Spinnentiere an Kniekehlen, Rücken oder hinter den Ohren der Kinder.

Es gibt noch andere delikatere Stellen am Körper, denen aber allen gemein ist, dass dort die Haut dünn über den Kapillaren liegt. Hier kommt der Holzbock leichter an seine Blutmahlzeit.

Pech für uns:

Über ein Drittel der Zecken sind mit dem Bakterium „Borrelia burgdorferi“ infiziert. Pi mal Daumen drei Prozent der von einer Zecke Gestochenen werden infiziert, und ungefähr ein Drittel der Infizierten erkranken dann an der Lyme-Borreliose.

Die Zahlen sind lediglich grobe Schätzungen, aber die Krankheit kann, wenn nicht rechtzeitig im Frühstadium behandelt chronisch werden. Spätestens dann hat man jedes Jahr viel Spass mit Antibiotika-Kuren, die die Bakterien immer nur für einige Zeit zurückdrängen, ohne die chronisch gewordene Krankheit mit ihren Lähmungs- und rheumatischen Symptomen gänzlich heilen zu können.

Findet man die Zecke innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Befall ist das Infektionsrisiko nahe Null.

Also gilt: Wer sich im Freien aufhält, sollte sich abends gründlich nach Zecken absuchen. Was sich wie ein kleiner schwarzer Punkt am Rücken ausmacht, kann mit der Leselupe betrachtet acht kleine Spinnenbeinchen haben:

Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.
Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.

Was ist zu tun, wenn die Zecke gefunden ist:

Die Zeckenentfernung gelingt am besten mit einer speziellen Pinzette, die in Apotheken erhältlich ist. Die Anwendung von Öl, Sprays, Klebstoff und ähnliche Maßnahmen gelten als veraltet. Man sollte darauf achten, dass der Zeckenleib bei der Entfernung nicht gequetscht wird, da der Erreger so aus der Zecke in die Wunde gepresst werden könnte. Die Stichstelle wird anschließend desinfiziert und dann sollte man über mehrere Wochen auf Hautveränderungen achten… TKK

Als erstes sollte man aber das Risiko des Zeckenbefalls zu mindern suchen:

Der beste Schutz vor einer Infektion besteht darin, Zeckenstiche zu vermeiden. Besonders Kinder und Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, sind gefährdet. Geeignete Kleidung (langärmlige Hemden, lange Hosen) senkt die Gefahr eines Zeckenstiches deutlich… wie oben

Zum Schluss noch eine Sammlung der Orte, wo sich entweder die Kinder oder auch ich regelmäßig Zecken eingefangen haben:

  • Beim Fussballspielen auf dem Rasenplatz
  • Beim Spielen in Sträuchern
  • Beim Laufen durch den Wald, wenn die Wege eine höhere Grasnarbe haben
  • Beim Mountainbike-Fahren, besonders im Spätsommer, wenn die Grasnarbe auf manchen Fahrwegen sehr hoch ist
  • Beim Spielen im Garten auf der Wiese.
  • In Dänemark im saftigen Grün rund um das Ferienhaus

Kurz und gut: überall dort wo Kleinstnager und Rehe ihre Nahrung suchen, denn das sind wichtige Wirte.

Entgegen einer landläufigen Meinung lassen sich Zecken nicht von Bäumen auf Menschen hinunterfallen. Wir streifen sie vom Gras und von den Sträuchern ab. Sie krabbeln dann beispielsweise von den Socken hoch bis zur ersten zum Einstich gut geeigneten dünnen Hautfläche, der Kniekehle.

Michael Wolffsohn: Die Mauer ist weg – Brückenschlag zwischen Nationen, Religionen und Generationen, aber auch schichtenübergreifend. Das ist alternativlos, notwendig – und möglich

Nachdem ich gestern den Artikel über Gastarbeiter, Islamismus und die aufgeklärten Deutschen bei den ruhrbaronen gelesen und verlinkt hatte, fiel mir etwas später ein Interview mit Michael Wolffsohn ein, welches ich vor einiger Zeit gelesen, aber noch nicht verdaut hatte.

Wolffsohns Artikel habe ich immer mit Interesse gelesen, obwohl mir manche seiner Gedanken „querlagen“. Aber wir lesen ja nicht nur, um in unserer Meinung bestätigt zu werden 😉

Der Historiker Michael Wolffsohn spricht in dem Interview vom März diesen Jahres über sein Gartenstadtprojekt in Berlin, den Umgang der jüdischen Gemeinschaft mit nichtjüdischen Ehepartnern, das «Eiserne Kreuz» und eine damals aktuelle Papst-Ausstellung.

Herr Wolffsohn, Sie sind Eigentümer der «Gartenstadt Atlantic», einem deutschjüdisch- türkischen sozial und integrationspolitischen Wohnprojekt mit 50 Häusern im Berliner Stadtteil Wedding. Was beabsichtigen Sie mit diesem kulturellen Konzept einer Gartenstadt?

Den Brückenschlag zwischen Nationen, Religionen und Generationen, aber auch schichtenübergreifend. Das ist alternativlos, notwendig – und möglich. Kultur ist dabei unser Integrationsinstrument. Ihr Verlag sollte sich hieran ideell und materiell beteiligen. Meine «Knete» als deutscher Professor – und mehr habe ich nicht – reicht bei weitem nicht aus, um das nachhaltig fortzuführen.

Am 12. März veranstalten Sie in Ihrer Gartenstadt mit der Bundeskanzlerin Merkel, jüdischen und türkischen Vertretern einen großen Empfang unter dem Motto «Muslime und Juden feiern gemeinsam: 60 Jahre Israel – 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland ». Inwieweit ist die Veranstaltung auch so etwas wie ein Erfolgsbeweis ihres Wohnmodells?

Das ist der Erfolg schlechthin, zumal die Initiative hierzu von meinen muslimischen Freunden Mehmet Daimagüler und Özcan Mutlu (MdA, Bündnis 90/Die Grünen) kam. Eine schönere Belohnung kann ich mir nicht denken. Das Interesse an der Veranstaltung ist enorm. Das ist ein gutes Zeichen. Dieses Wohnmodell ist eben mehr: Es ist ein Gesellschaftsmodell.

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Ruhrtriennale: Programm-Paket angekommen

Programm-Paket der Ruhrtriennale: Buch, Booklet, Plakat
Prima: Programm-Paket der Ruhrtriennale: Buch, Booklet, Plakat

Eigentlich sollte der Posteingang von Programm-Informationen zu einer Veranstaltungsreihe keine Nachricht wert sein. Doch das Info-Triplett aus Plakat, Buch und Booklet der Ruhrtriennale 2009 | 2010 | 2011 hat es mir angetan.

Ich weiß nicht aus welchem Grunde mich die Materialien zum Stöbern, Innehalten, Verweilen und Lesen anhalten, aber sicher ist, dass sie es tun.

Am 15. August geht es in diesem Jahr los.

Spontan haben mich folgende Veranstaltungen des Jahres 2009 angesprochen:

  • Solo-Performance nach Lyrik von Ernst Jandl
  • Nathan und seine Kinder. Mirjam Pressler liest aus ihren Büchern.
  • Liebe & Finsternis. Amos Oz liest aus seinen Werken.
  • Heaven and Hell. Marianne Faithful et alii
  • Love and Death. Iggy Pop et alii
  • Paradiese. Ein Kinderfest

Zugegebenermaßen alles Alles Geschmackssache. Wer selber stöbern oder sich darüber hinaus das Programm zuschicken lassen will, findet alle viele nützliche Informationen auf der Website der Ruhrtriennale.

Aktuell aus Mexico City: „Hatschi!“ – Gesundheit? – Nein, Schweinerei – rette sich, wer kann!

Alles ruhig in Mexico City?
Schweinepest: Alles ruhig in Mexico City?

Wenn man in Mexiko lebt und tagein, tagaus Tacos mampft, dann denkt man schon manches Mal an Deutschland und seinen Schweinebraten. Bei Rindfleisch ist einem der Appetit nach BSE schon lange vergangen, und Huhn gilt seit der Vogelgrippe ja auch als keine Delikatesse.

Nun aber ist die Schweinerei passiert und bei uns in Mexiko ausgebrochen. Aber wohl zur Genugtuung der mexikanischen Volksseele ist Mexiko wenigstens zusammen mit den USA die Brutstätte, von wo aus der neuartige Erreger in lateinamerikanische Länder und auch nach Europa übergesprungen ist, wie heute Morgen den laufenden Nachrichtensendungen verschiedener lokaler Radiosender zu entnehmen war.

Die mediale Epidemie, denn im Alltag kennt niemand jemanden der erkrankt wäre (so das Ergebnis meiner kleinen Umfrage), läuft mit wechselnden Schreckenshöhepunkten seit Freitag ab.

Donnerstagnacht hatte das Schulministerium in Absprache mit dem für Gesundheit beschlossen den Unterricht an Schulen und Universitäten bis auf weitere Unterrichtung zu schließen, sodass einige der Lehrerschaft freitagsmorgens ratlos im Lehrerzimmer arbeitslos wie zur seit der Weltwirtschaftskrise 1929 wie Berliner Eckensteher herumlummelten. Arbeitslos und Lehrer und Weltwirtschaftskrise? – So frappierend fragmentiert auf einmal die liebgewordenen Gewohnheiten der kognitiven Verortung seiner selbst im Alltag waren, so naheliegend sind doch die Assoziationen.

Denn einige meinen, infolge der allgemeinen Verunsicherung durch die derzeitige Weltwirtschaftskrise nähme die verunsicherte Masse und die Medien nur allzu gern die Epidemie auf, deren Konturen naturgemäß so unscharf sind, wie der Versuch globaler Beschreibungen des konjunkturellen Verlaufs von Volkswirtschaften.

Diese sozialanthropologische Deskription der durch die Epidemienachricht ausgelösten Ängste im Gefolge der Massenpsychologie Freuds – dass frei flottierende Ängste eine Projektionsfläche brauchen, die aber auch kaum rational zu durchdringen ist, so etwa wie die statistischen Unschärfen medizinischer Erklärungen des Verlaufs von Epidemien und deren Gefahrenpotential – wäre etwas für spätere soziologische Untersuchungen.

Beispielsweise tragen die Leute als Vorboten der Hysterie alle Mund-/ Nasenschutz, obwohl die Ärzte im TV zigmal sagten, dass das kaum etwas bringt, da die Infektion meistens so verläuft, dass man etwas Infiziertes anfasst und sich dann den Virus ins Gesicht reibt.

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Konjunkturpaket II – Ruhrbarone recherchieren: Steuerverluste fressen Konjunkturpaket auf.

Am 10. Februar hatte ich mir in diesem Blog unter anderem folgende Gedanken zum Konjunkturpaket II gemacht:

Auf der Einnahmenseite können für das Beispiel Winterberg knapp 2 Millionen Euro verbucht werden, doch was passiert auf der Ausgabenseite wegen Steuerausfällen durch Minderung der Unternehmenssteuern bei Einbrüchen in Handel, Gewerbe und Produktion, erhöhte Sozialaufwendungen durch Kurzarbeit bzw. Arbeitslosigkeit usw. ?

Heute hat David Schraven von den ruhrbaronen einen gut recherchierten Artikel veröffentlicht, der meine intuitive Vermutung zumindest für die Kommunen im Ruhrgebiet bestätigt:

Steuerverluste fressen Konjunkturpaket auf!