„Wissen Sie denn mit Bestimmtheit, dass Mendelssohn Jude war?“
Vorwort zur Neuauflage der Dokumentation über den sauerländischen Komponisten und NS-Musikpolitiker Georg Nellius (1891-1952)

Bild des weltberühmten Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy: ‚Da kam doch der Sohn des Polizeioffiziers (als Nazi stadtbekannt) mit Noten von Mendelssohn. Das aber ist ein Jude, und der wird nicht mehr gespielt. So habe ich die Noten sofort in den Ofen geworfen.‘ Als die Stunde zu Ende war, ging er an den Ofen, der gar nicht an war, und zog die Mendelssohn-Noten heraus: ‚Spiel das, aber lass es niemand wissen!‘ (foto: wikimedia)

Während des Zweiten Weltkrieges, so schreibt der in Attendorn geborene und aufgewachsene Philosoph Otto Pöggeler (1928-2014) in seiner Autobiographie, „konnte alles, was geschah, auch eine andere bessere Seite zeigen.

(Ein Gastbeitrag von Peter Bürger)

Beim Klavierunterricht sagte mir eines Tages mein Lehrer: ‚Da kam doch der Sohn des Polizeioffiziers (als Nazi stadtbekannt) mit Noten von Mendelssohn. Das aber ist ein Jude, und der wird nicht mehr gespielt. So habe ich die Noten sofort in den Ofen geworfen.‘ Als die Stunde zu Ende war, ging er an den Ofen, der gar nicht an war, und zog die Mendelssohn-Noten heraus: ‚Spiel das, aber lass es niemand wissen!‘ So habe ich die Lieder ohne Worte Tag für Tag gespielt. Das Gefühl, Verbotenes zu tun, steigerte meine Freude. Dazu kam ein gewisser Hochmut darüber, dass niemand erkannte, was ich tat. Mein Vater sah, wie zerfleddert die Noten waren, und sagte: ‚Das lass ich binden!‘

Ich antwortete: ‚Das geht nicht, denn Mendelssohn ist ein Jude.‘ Darin sah mein Vater aber kein Problem. Er ging zu einem alten Buchhändler, der nicht mehr im Geschäft war und schweigen konnte, und ließ den Mendelssohn mit Falzen verbessern und schön einbinden (dazu auch noch die Klaviermusik von Brahms). Ich habe diese Bände heute noch.“ (Anmerkung 1)

Die Werke von Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) sollen im NS-Staat angeblich nicht Gegenstand eines offiziellen Aufführungsverbotes gewesen sein, obwohl man u.a. durch die Beseitigung von Denkmälern und Gedenktafeln die Erinnerung an diesen weltberühmten Komponisten aus dem öffentlichen Raum verbannen wollte. (Anmerkung 2) So steht es gegenwärtig in der ‚Wikipedia‘. In der vorliegenden Publikation begegnen wir dem Gauchorführer Georg Nellius, der auf jeden Fall ein rigoroses Verbot von Notensätzen und Liedtexten aus den Werkstätten jüdischer Künstler durchsetzen wollte. Am 26.3.1938 fragte ein Chorleiter nach einer entsprechenden Verbotsweisung erstaunt bei diesem NS-Musikfunktionär an: „Wissen Sie denn mit Bestimmtheit, dass Mendelssohn Jude war?“ Georg Nellius antwortete entrüstet, wie man ihm denn noch „1938 (!) für ein Kreissängerfest des Deutschen Sängerbundes ein von Mendelssohn, d.i. einem Vollblutjuden vertontes Lied“ melden könne.

Als Jahre oder gar Jahrzehnte nach der Niederschlagung des deutschen Faschismus in einigen Kommunen, zuletzt 1975 in Sundern, Straßen nach Georg Nellius (1891-1952) benannt wurden, sollte hierdurch ein überaus verdienter Mann geehrt werden. Als Chorleiter, Komponist, Verlagsgründer, Ausrichter großer Musikfeste und Anreger einer Sauerlandhalle hatte Nellius seiner Geburtsheimat ja eine hohe ‚Heimatkunst‘ schenken wollen.

Später konnte es freilich nicht mehr verdrängt werden, dass dieser römisch-katholische Musiker nicht nur in den Weimarer Jahren als Feind der Republik hervorgetreten ist, sondern auch Noten zu nationalsozialistischen Propagandatexten gesetzt und schließlich die NSDAP-Mitgliedschaft erworben hat. Dies alles aber, so ließ eine Bürgerinitiative in Sundern ab 2013 verlauten, sei nur unter Zwang erfolgt. Ein amtlicher Freispruch beweise, dass Nellius bezogen auf Nationalsozialismus und 3. Reich ein ‚Unbelasteter‘ gewesen sei. (Anmerkung 3)

Die Argumentationsmuster lagen z.T. auf der Linie der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Ein Feldzug zur Ehrenrettung eines „sauerländischen Genies“ sorgte für erhitzte öffentlichen Debatten. Gleichzeitig förderte die Sichtung eines – vermeintlich schon erschlossenen – Quellensegments aus dem Nachlass Erstaunliches und Erschreckendes zutage.

Die vorliegende Neuauflage einer Dokumentation von 2014, erweitert durch eingegangene Stellungnahmen und einen von Werner Neuhaus verfassten Rückblick auf die „Auseinandersetzungen um die Umbenennung der Nellius-Straße in Sundern-Hachen, 2012-2014“, vermittelt durch Darstellung und Quellenedition die neuen Erkenntnisse.

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Der Text ist der nachfolgenden neuen Buchedition entnommen:

Werner Neuhaus / Michael Gosmann / Peter Bürger (Hg.): Georg Nellius (1891-1952). Völkisches und nationalsozialistisches Kulturschaffen, antisemitische Musikpolitik, Entnazifizierung – späte Straßennamendebatte. Norderstedt BoD 2018. [Paperback; 284 Seiten; ISBN: 9783746042848; Preis 12,90 Euro]

https://www.bod.de/buchshop/georg-nellius-1891-1952-9783746042848

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Anmerkungen / Quellenangaben:

1.) Pöggeler, Otto: Wege in schwieriger Zeit. Ein Lebensbericht. München: Wilhelm Fink 2011, S. 22-23.

2.) Vgl. hierzu den Personeneintrag auf wikipedia.org (letzter Abruf am 10.02.2018), wo im Anschluss an die Darstellung der antisemitischen Kampagnen gegen Mendelssohns ‚Nachruhm‘ – von Richard Wagner bis hin zur NS-Musikpolitik – eine äußerst befremdliche Passage folgt: „Rehabilitationsversuche in jüngerer Zeit: In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bemühte man sich zunehmend um eine Rehabilitation Mendelssohns. Seine Zugehörigkeit zur lutherischen Kirche und seine christliche Assimilation mit der Gesellschaft, in der er lebte, wurden deutlich gemacht.“ Soll hier suggeriert werden, es sei nach den Ausfällen der Judenfeinde so etwas wie eine ‚Rehabilitation‘ des Musikers notwendig und dessen ‚christliche Assimilation‘ könne dabei als bedeutsamer Gesichtspunkt betrachtet werden?

3.) 1946/47 war Nellius im Zuge der „Entnazifizierung“ der Kategorie III. zugeordnet worden: „minderbelastet“. Das hört sich nicht ganz unfreundlich an. „Aber in den Massenverfahren war es das Schlimmste, was passieren konnte, daher erwischte es auch nur wenige.“ (U. Opfermann) Dass in der Folgezeit eine für den Musiker günstigere Einstufung um gleich zwei Kategorien (V statt III) erreicht werden konnte, ist mehr als „beachtlich“!

„Rattenfänger“ auf Schulhöfen? Workshop der Sauerländer Bürgerliste lud zum Diskutieren ein

Dr. Ahmet Arslan: Wie gehen wir mit rechten und rassistischen Parolen/Symbolen/Positionen um? (foto: sbl)

Meschede. “Woran erkennen wir rechtsextremistische Parolen, Symbole und Positionen und wie gehen wir damit um?” war das Thema der beiden Workshops der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2018.

(Der Artikel ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Dr. Ahmet Arslan diskutierte im Kreishaus mit 20 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulformen sowie mehreren Lehrkräften über fremdenfeindliche Hetze und Vorurteile. Er gab den Teilnehmern Argumente und Tipps an die Hand, wie sie mit diesem „Krawall“ umgehen können.

„Rechtsextremistische Jugendliche, das sind doch die mit den kurz geschorenen Haaren, den Springerstiefeln und Bomberjacken, oder?“ fragte Dr. Arslan nach einer Einführung in die Thematik in die Runde. Weit gefehlt (!), waren sich die Besucher einig. Bomberjacken z. B. seien heute doch „in“. Doch wie erkennt man die rechte „Szene“ eigentlich?

Die Szene ist sehr stark in Bewegung

Einerseits sind es die Parolen und Symbole mit denen sich die Rechtsextremisten outen, andererseits versuchen sie – wie Rattenfänger – mit Aktionen und Angeboten Schülerinnen und Schüler zu locken. „Die Szene ist sehr stark in Bewegung, sie verändert sich“, so Dr. Arslan. Diese Organisationen bemühen sich z. B. auf Schulhöfen um junge Erwachsene. „Vorwiegend wird dabei mit Musik gearbeitet“, weiß Dr. Arslan. Beispielsweise versuche die NPD über CDs Schüler zu ködern – denn das Gehör sei immer aktiv, Lesen sei „ausgelutscht“. Auch sei Musik ein Ausdruck des Lebensgefühls. „Konzerte stärken das Gemeinschaftsgefühl und sollen Kraft, Macht und Solidarität vermitteln. Im NS Black Metall sind Rassismus und Antisemitismus allgegenwärtig“, schilderte der Moderator, dem es wichtig ist, eine Sensibilität für rechtsradikales Gedankengut zu entwickeln und dieses zu erkennen.

Strafbare Symbole gibt es viele. Während der Hitler-Gruß oder die Hakenkreuz-Varianten den interessierten Teilnehmern bekannt waren, so waren für sie auch viele Symbole neu. Wie das Keltenkreuz. Erinnerte es doch einen Logistik-Auszubildenden an das Lastschwerpunktsymbol. Große Augen machten die aufmerksamen Gäste auch bei Klamottenmarken, welche die rechte Szene für sich einnimmt.

Radiobeitrag „Ausländer raus“ sorgt für Diskussion

Abgerundet wurde der Workshop mit einem Radiobeitrag von HR1. Was passiert, wenn nichts Ausländisches mehr im Land ist? Der Beitrag „Ausländer raus“ lieferte Argumente zum Diskutieren. Schließlich nahmen die interessierten Gäste eine Lektion mit nach Hause: „Wir müssen schnell wieder zur Besinnung kommen und die Verbindung zur Außenwelt hegen und pflegen“, war die einhellige Meinung. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde noch weiter diskutiert. Es ging dabei um Integration und Inklusion allgemein – nicht nur von Ausländern.

Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler wollen die Thematik nun im Religionsunterricht aufgreifen, um das neu erworbene Wissen weiterzugeben.

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind Teil bundesweiter Aktionswochen, die rund um den 21. März, den Internationalen UN-Gedenktag gegen Rassismus, veranstaltet werden.

In Memoriam Sandy Denny – *06.01.1947 · †21.04.1978

Sandy Denny, eigentlich Alexandra Elene MacLean Denny war eine britische Sängerin und Songschreiberin. Sie war Mitglied von Fairport Convention, Gründungsmitglied der Gruppe Fotheringay und sang bei den Strawbs sowie auf dem vierten Album von Led Zeppelin.

1967 nahm sie mit der Formation Sandy Denny & The Strawbs das Album All Our Own Work auf.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=atczbaE1m70

(Diese Platte erschien allerdings erst im Jahr 1973. Auf dieser Scheibe findet sich die Urversion des späteren „Sandy Denny / Fairport Convention“ Signature Songs Who Knows Where the Time Goes?)

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=n2xODjbfYw8

1968 wurde Sandy Denny probehalber(!) in die Folkrockband Fairport Convention als Sängerin aufgenommen. Bald schon übernahm sie die künstlerische Führung. Mit Fairport Convention spielte sie drei Langspielplatten ein. Unhalfbricking enthält o.g. Song „Who Knows Where the Time Goes?“ sowie den Chart-Hit Si Tu Dois Partir.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=AmmCSOpPzZc

Ende 1969 verließ Sandy Denny Fairport Convention und gründete mit anderen Musikern die kurzlebige Band Fotheringay. Mit Fotheringay nahm die Sängerin nur ein Album auf, bevor sie 1971 eine Solokarriere startete, die in den nächsten sechs Jahren vier Alben erbrachte.

Ebenfalls 1971 bestritt Sandy Denny auf dem Album Led Zeppelin IV zusammen mit Robert Plant den Gesangspart der Rockballade The Battle of Evermore.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=7_3yDImIQYU

Im März 1978 stürzte die Sängerin von einer Treppe. Eine aus dem Unfall resultierende Hirnblutung führte dann einen Monat später zum Tod Sandy Dennys.

„Strawbs“-Frontmann Dave Cousins hat Sandy Denny den Song „Ringing Down The Years“ gewidmet.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=8pDRaonr62M

btw:

Der bereits mehrfach erwähnte Song „Who Knows Where the Time Goes?“ wurde oftmals gecovert … – u.a. im Jahr 1970 von der großartigen Nina Simone.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=OXeh742_jak

Nina Simone verstarb am 21.04.2003

Holschbach (Meschede) und Kutschera (Kassel) im Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung

Prof. Dr. Elmar Holschbach, Fachhochschule Südwestfalen/Standort Meschede, und Prof. Dr. Ulrich Kutschera, Evolutionsbiologe an der Universität Kassel, sind ins Kuratorium der Desiderius-Erasmus-Stiftung berufen[1] worden.

Die Stiftung steht der AfD nahe. Nach dem Willen des AfD-Vorstands soll ein Bundesparteitag Ende Juni die Erasmus-Stiftung offiziell als parteinahe Stiftung anerkennen. Dann kann die AfD wie die anderen im Bundestag vertretenen Parteien von staatlichen Mitteln profitieren. Es geht um einen hohen zweistellige Millionenbetrag pro Jahr. Private Geldgeber können über die Stiftung die AfD unterstützen, ohne als offizielle AfD-Spender aufzutauchen[2].

Der Sprung von Kutschera zur AfD wundert mich nicht, hat er sich doch in jüngster Zeit als „inkorrekter Gender-Ideologe“ profiliert. Die Tageszeitung WELT hat die Denkweise des Kasseler Biologen im letzten Sommer beschrieben:

„Bemitleidenswerter, hasserfüllter Mensch“

„Er nennt das Adoptionsrecht für Homosexuelle „staatlich geförderte Pädophilie““

„[Kutschera] hat in der Vergangenheit die Gender-Forschung mit einem Krebsgeschwür verglichen und die perfekte Frau mit den Worten beschrieben: „jung, attraktiv, gut kochen muss sie können“. Man kann sagen: Kutschera ist ein Mann mit vielen Gegnern.“

„Er stellte die These auf, dass es bei Heterosexuellen, die mit ihren Kindern biologisch verwandt sind, eine „instinktive Inzucht-Abscheu“ gebe – bei adoptierten Kindern dagegen nicht. In anderen Worten: Bei Homosexuellen sei die Hemmschwelle niedriger, sich am eigenen Kind zu vergehen.“

„Kutschera, ein überzeugter Atheist, kritisierte die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht nicht aus religiösen Gründen. Er berief sich auf angebliche Erkenntnisse aus der Biologie. Man kann davon ausgehen, dass kath.net seine Kritik dennoch gern aufnahm. Das Magazin gilt als erzkonservativ.“ [3]

Über Prof. Hoschbach, die Verstärkung des AfD-Umfeldes aus Meschede, ist mir nicht viel bekannt. Beruflich bearbeitet Prof. Dr. Elmar Holschbach das Lehrgebiet Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Organisation und Beschaffung an der Fachhochschule in Meschede.[4]

In der Vergangenheit hatte sich zwar ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH Meschede auf einer AfD-Veranstaltung öffentlich geäußert[5], aber ansonsten sind mir bis auf die neue Personalie keine Organisationen bzw. Aktionen der AfD im akademischen Umfeld der FH aufgefallen.

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[1] http://bkramer.blogsport.eu/2018/04/14/desiderius-erasmus-stiftung/

[2] https://www.neues-deutschland.de/artikel/1085972.desiderius-erasmus-zoff-um-bundesmittel-fuer-afd-stiftung.html

[3] https://www.welt.de/vermischtes/article166850002/Bemitleidenswerter-hasserfuellter-Mensch-Proteste-gegen-Professor.html

[4] http://www4.fh-swf.de/de/home/ueber_uns/standorte/me/doz_iw/profs_iw/holschbach/index.php#

[5] https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/afd-setzt-auf-neue-themen-id10380689.html

Hummel-Pausenbild: Ich übe noch die Nahaufnahme

Beweisfoto: die Hummel war da und wird einen neuen Staat gründen. (foto: zoom)

Heute bleibt die Tastatur träge. Ich pausiere mit politischen Themen.

Immerhin habe ich jetzt den Beleg, dass sich Hummeln in unserem Garten auf die neue Saison vorbereiten. Siehe Foto oben. Ausgehungert vom Winter sind die Hummelköniginnen auf der Suche nach Nahrung. Die Blutjohannisbeere scheint ihnen Nahrung zu bieten.

Jetzt können sie an einem Ort, den ich nicht kenne, ihre im letzten Jahr befruchteten Eier legen und einen neuen Staat gründen.

In Memoriam Alexis Korner – *19.04.1928 · †01.01.1984

Alexis Korner (* 19. April 1928 in Paris als Alexis Andrew Nicolas Koerner; † 1. Januar 1984 in London) war ein englischer Blues-Musiker. Er gilt als Schlüsselfigur der britischen Bluesrockszene der 1960er Jahre.

In seiner Band Blues Incorporated spielten spätere Weltstars wie z. B. Mick Jagger, Ginger Baker, Dick Heckstall-Smith, Charlie Watts, Cyril Davis, Jack Bruce, Brian Jones etc.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=54e7GYjmg3M

1970 gründete Korner mit dem dänischen Gitarristen und Sänger Pete Thorup die am Bluesrock orientierte Studio-BigBand Collective Consciousness Society (C.C.S.).

C.C.S. landete 1970 mit dem (Instrumental-)Cover von Led Zeppelins „Whole Lotta Love“ einen veritablen Chart-Hit.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Sqfto1DhSPk

In den Jahren 1973/74 ging Alexis Korner mit Klaus Doldingers Passport (Allstar-Jubilee-Formation) auf Tour.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=qG4Kz-czHuM

Bis zu seinem Tod am 01.01.1984 war Alexis Korner ständig mit von ihm gegründeten – meist kurzfristig bestehenden – Formationen und als Gastmusiker bei Projekten von musikalischen Kollegen unterwegs. Daneben arbeitete Korner viele Jahre als Moderator von Radio/TV-Sendungen für die BBC.

Die Zeit (Volker Schmidt), 30.12.2008/05.01.2009:

Das Leben ist eine Jam-Session

Vor 25 Jahren starb Alexis Korner. Er war der Vater des britischen Blues und hat großen Bands wie den Rolling Stones, Cream und Led Zeppelin die richtigen und wichtigen Impulse gegeben. Eine Würdigung …

Und ja, die Shouter Steve Marriott und Alexis Korner hätten mal öfter zusammen ins Studio gehen sollen …

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=WPF8r_4nykI

… ist leider nicht geschehen. Als Trost keinen Scotch, keinen Bourbon, aber ein Bier 😉

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Positions- und Argumentationspapier der FDP gegen ein Glyphosatverbot in den Kommunen

Unkrautfrei dank Roundup: Weihnachtsbäume im Sauerland (Archiv: zoom)

Mit einem Positions- und Argumentationspapier zum Thema „Glyphosat“ will Carina Konrad, Stellvertretende Vorsitzende des „Ausschuss Ernährung und Landwirtschaft“ im deutschen Bundestag,  FDP-VertreterInnen in den kommunalen Gremien mit Argumenten gegen ein Verbot des Herbizids Glyphosat versorgen.

In vielen Kommunen und Städten, so MdB Konrad,  würden derzeit Anträge von Bündnis 90/Die Grünen in die kommunalen und städtischen Gremien und Parlamente eingebracht.

Das Ziel dieser Anträge sei ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln, vor allem von Glyphosat im kommunalen/ städtischen Alleingang.

Um entsprechend (dagegen!) reagieren zu können, hat Frau MdB Carina Conrad das Papier mit Argumentationshilfen erstellt, welches insbesondere an Ratsmitglieder der Ortsverbände weitergeleitet wird.

Ich würde die Argumente der FDP gerne hier im Blog diskutieren.

Sind sie stichhaltig? Sind sie löchrig? Stimmen die Belege?

Gibt es belegbare Hinweise auf Lobbyismus oder ist das „Gerede“ vom Lobbyismus nur „grüner Quatsch“?

Ich selbst werde die Gelegenheit nutzen mich mehr als bisher – und das war eher wenig – mit der Materie zu beschäftigen. Im Zusammenhang mit der Weihnachtsbaumproduktion im Sauerland hat Glyphosat unter dem Handelsnamen „Roundup“ des Konzerns Monsanto auch hier im Blog schon seine Runden gedreht.

Auf geht’s!
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Positions- und Argumentationspapier: Glyphosatverbot in Kommunen

In vielen Kommunen werden derzeit von Bündnis 90 Die Grünen Anträge in die kommunalen und städtischen Gremien und Parlamente eingebracht mit dem Ziel, Totalherbizide und andere chemisch-synthetische Herbizide und Insektizide auf allen von der Stadt bewirtschafteten Flächen zu verbieten. Da nach meiner Einschätzung mit gleichartigen Anträgen bundesweit zu rechnen ist, möchte ich Ihnen in meiner Funktion als Berichterstatterin für dieses Thema gerne ein Positions- und Argumentationspapier übermitteln. Ich bitte Sie, dieses an Parteimitglieder, an die Orts- und Bezirksvorstände und vor allem an die Mitglieder der Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte in Ihren Wahlkreisen weiterzuleiten, um die Brisanz des Themas zu verdeutlichen und unseren Parteifreunden eine Hilfestellung bei diesem Thema zur Verfügung zu stellen.

Die uns vorliegenden Anträge zielen insgesamt darauf ab, Glyphosat und andere Herbizide, sowie auch Pflanzenschutzmittel im Allgemeinen zu verbieten, sowohl auf selbstbewirtschafteten Flächen, bei der Vergabe von Aufträgen zur Bewirtschaftung an Dritte, sowie beim Abschluss und der Verlängerung von Pachtverhältnissen städtischer, bzw. kommunaler Flächen.

Glyphosat gehört zu den in seiner Wirkung auf Mensch, Tier und Natur am besten untersuchten Pflanzenschutzmitteln weltweit. Seine globale Nutzung und die lange Dauer des Einsatzes haben neben den für die Zulassung erforderlichen Studien die Durchführung von Untersuchungen mit unterschiedlichen Zielsetzungen ermöglicht, so dass eine vollumfassende Bewertung möglich ist.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat im Januar 2014 im Rahmen der EU-Neubewertung seinen Bewertungsbericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) übergeben.

An der Erstellung des Berichts waren beteiligt: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Julius Kühn-Institut (JKI) und das Umweltbundesamt (UBA). Der Bewertungsbericht hat das Ergebnis, „dass Glyphosat nach wie vor alle Kriterien erfüllt, die das EU-Recht an Pflanzenschutzmittelwirkstoffe stellt“.

Die EU-Kommission hat daraufhin die Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat am 27. November 2017 um weitere fünf Jahre verlängert.

Argumente:

  • Der Begründung ist zu entnehmen, dass von dem Wirkstoff keine, wie von der WHO 2015 falsch behauptete, kanzerogene Gefahr für den Menschen ausgeht. Vielmehr ist der Wirkstoff Glyphosat in der Toxizität vergleichbar mit Kochsalz.
  • Die Freien Demokraten haben keinen Zweifel an der Risikobewertung der nationalen und internationalen Zulassungsbehörden und werden daher weder nationalen noch kommunalen Alleingängen beim Verbot des Wirkstoffes zustimmen.
  • Es gibt keine wissenschaftliche Basis für die in den Anträgen der Grünen formulierten Vorwürfe.
  • Kommunale/ städtische Alleingänge wären aus Sicht der FDP folgenschwer und hätten massive Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Das besonders bodenschonende und humusbildende Anbauverfahren der Minimalbodenbearbeitung, das bereits viele Landwirte erfolgreich praktizieren und das zu einer erhöhten Bodenfruchtbarkeit und Co2 Speicherung im Boden führt, wäre beim Wegfall von Glyphosat nicht mehr möglich.
  • Das Ziel der Anträge scheint die Idee zu sein, die Land- und Forstwirte zur ökologischen Wirtschaftsweise zu zwingen. Das ist für uns Freie Demokraten ein nicht hinnehmbarer Eingriff in die Selbstbestimmung der Bewirtschafter, die schließlich allesamt ausgebildete Fachleute auf ihrem Gebiet sind.
  • Auch Biolandbau ist ohne entsprechende Pflanzenschutzmittel nicht möglich.
  • Für die Freien Demokraten ist das Verbot von Herbiziden und Insektiziden ein völlig falsches Signal: Wir brauchen in unserem Land eine zukunftsorientierte Landwirtschaft, die Pflanzenschutzmittel nutzen kann, um auch weiterhin hochwertige und sichere Nahrungsmittel erzeugen zu können.
  • Die Kosten zur Bewirtschaftung der Flächen werden in dem Antrag nicht bedacht. Unkrautjäten erfordert einen hohen personellen und damit finanziellen Aufwand. Doch auf die Frage der Finanzierung von Alternativen beim Unkrautmanagement gehen die Anträge der Grünen nicht ein. Letztlich würden die Kosten wohl zulasten der Bürgerinnen und Bürger vor Ort gehen.
  • Im Vorfeld der Umsetzung eines radikalen Verbots muss zudem gewährleistet werden, dass ein durch nationale und internationale Studien nachweisbar bewährtes Herbizid nicht durch giftigere und die Natur und Umwelt stärker belastende und schädigende Substanzen oder Verfahren ersetzt wird.
  • Wir Freie Demokraten setzen voraus, dass Pflanzenschutzmittel in den Städten und Kommunen nach guter pflanzenbaulicher und gärtnerischer fachlicher Praxis eingesetzt werden, von geschultem, sachkundigem Personal. Daher gehen von der Anwendung zugelassener Pflanzenschutzmittel im zugelassenen Umfang keine Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt aus.
  • Die Grünen wollen Pflanzenschutzmittel in Form von Herbiziden und Insektiziden bei Neuverpachtungen städtischer Flächen an Land- und Forstwirtschaft verbieten. Diese Befugnis liegt nicht in den Händen der Kommunen und Städte, betrachtet vor dem Hintergrund, dass hier Bewirtschaftungseinschränkungen lokal durchgesetzt werden sollen, während die Zulassung des Mittels von den amtlichen Zulassungsbehörden nicht infrage gestellt wird. Bei der Verpachtung wird die Nutzung sowie die fachgerechte Bewirtschaftung an die Land- und Forstwirte delegiert, die diese nach geltendem Recht und Gesetz nach guter fachlicher Praxis bewirtschaften. Zuständig und verantwortlich ist unserer Auffassung nach der Pächter, nicht der Eigentümer der Fläche (argumentativer Vergleich: Bei Wohnungsvermietung ist der Vermieter nicht befugt, dem Mieter den Gebrauch von Reinigungsmitteln zu verbieten).

Was schlagen wir vor? Lösungsansätze zur Auflösung des bestehenden Spannungsfeldes:

Statt Verbote aus ideologischen Beweggründen unterstützen wir Maßnahmen zur Reduzierung und Einsparung von Pflanzenschutzmitteln in der Stadt und ihren Flächen. Daher fordern wir auf, zu prüfen, wo und wie durch den Einsatz moderner Technik Einsparungen bzw. Alternativen möglich sind. Dabei sollten Erkenntnisse und Wissen auch den Grundeigentümern, Gärtnern und Bürgern der Stadt zugänglich gemacht werden.

  • Unser gemeinsames Ziel sollte die Minimierung sein. Generelle Verbote ohne wissenschaftliche Grundlage sind keine kommunale Aufgabe, in der Sache falsch, gefährden unser Stadtbild und belasten unsere Bürger.
  • Wir brauchen mehr Aufklärung im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, vor allem im privatgärtnerischen Einsatz. Daher unterstützen wir Maßnahmen zur Aufklärung und Schulung im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln im privaten Bereich.
  • Landwirte, die Direktzahlungen der EU erhalten, greenen 5% ihrer Fläche. Das heißt ein 100ha Betrieb nutzt 5ha seiner Fläche, um einen Mehrwert für die Biodiversität und die Umwelt zu bringen, indem er bestimmte Blühpflanzen anbaut oder die Flächen stilllegt.
  • Wir stellen die Bedeutung der Zulassungsbehörden und ihre Fachkompetenz nicht infrage. Wissenschaftliche Erkenntnisse dürfen nicht durch ideologisch motivierte Stimmungen ausgeblendet werden.

Ich bitte Sie, uns vor Ort dabei zu unterstützen, sachlich über die Zukunft von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland zu diskutieren. In dieser emotionalen Debatte wird gerne vergessen, dass wir heute in Deutschland jederzeit Zugang zu hochwertigen und sicheren Lebensmitteln in großem Umfang haben. Das war in der Vergangenheit nicht immer selbstverständlich. Die modernen Züchtungsmethoden, Pflanzenschutzmittel, moderne Technik und das Wissen und die Forschung haben gerade in der Landwirtschaft zu großen Fortschritten geführt. Dennoch sinkt die Zahl der Betriebe weiter, da die Ertragssituation in vielen Bereichen der Landwirtschaft angespannt ist und nicht zuletzt ideologisierte Debatten, und dazu zähle ich die derzeitigen Versuche der Grünen, den jungen Landwirten die Lust an der Hofübernahme nehmen.

Wir Freie Demokraten wollen auch in Zukunft, dass Landwirtschaft ein starker Wirtschaftszweig in Deutschland ist.

Ich hoffe, wir konnten Ihnen hiermit einen Einblick in die Thematik verschaffen und Ihnen Argumente für Ihre Arbeit vor Ort an die Hand geben. Sollten Sie weitere Fragen haben oder fachliche Unterstützung benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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Manchmal Ärger mit den Pressemitteilungen. Hier: SPD

Manchmal ärgere ich mich über Pressemitteilungen. Diesmal hat es die SPD erwischt. Ich beginne mit der Pressemitteilung, die ich vom SPD-Unterbezirk Hochsauerlandkreis am 10. April erhalten hatte:

PRESSEMITTEILUNG

Meschede, 17. April 2018

Sauerländer SPD diskutiert über Erneuerung

Neben Berlin und Düsseldorf wird auch innerhalb der heimischen SPD intensiv die strukturelle und inhaltliche Erneuerung der Partei diskutiert. Aus diesem Anlass lädt die SPD im Hochsauerlandkreis am 28. April zu einer parteiöffentlichen Erneuerungswerkstatt mit dem Titel „#HSKSPDerneuern“ ein.

An diesem Tag wird der Politikberater Erik Flügge (SPD) zu seiner Analyse und seinen Thesen referieren. Flügge ist 32 Jahre alt, Mitinhaber der Agentur SQUIRREL&NUTS und der breiten Bevölkerung als Autor des Buches „Der Jargon der Betroffenheit“ bekannt, welches sich kritisch mit der Kirche befasst.

Ebenso schonungslos ehrlich wie in diesem Buch hält er mit seiner 26-Seitigen Publikation „SPD erneuern“ – die er kostenfrei auf seiner Webseite allen Mitgliedern zu Verfügung stellt – seiner eigenen Partei den Spiegel vor.

„Mit Erik Flügge konnten wir einen exzellenten Referenten, mit richtig guten Ideen und klaren Vorstellungen für die Partei gewinnen“, freut sich der heimische Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Sauerländer SPD, Dirk Wiese.

Dem Impulsvortrag des Referenten folgt eine Diskussion mit den Teilnehmern aus der Partei zu Ideen und Möglichkeiten der Parteierneuerung. Der Veranstaltungsort ist das Mescheder Kreishaus.

Diese Veranstaltung interessiert mich brennend, aber da ich von der heimischen SPD schon mehrmals Pressemitteilungen erhalten hatte, zu der die Öffentlichkeit und damit auch die Presse nicht eingeladen war, wollte ich sicher gehen und schrieb am 15. April 2018 an die SPD:

„Sehr geehrter Herr …,

sind a) Öffentlichkeit und/oder b) Presse eingeladen?

Mir freundlichen Grüßen
Hans J. Schiebener“

Daraufhin erhielt ich am 16. April folgende Antwort:

„Sehr geehrter Herr Schiebener,

wie Sie der PM entnehmen können handelt es sich um eine Veranstaltung die parteiöffentlich stattfindet, somit ist es allen Mitgliedern der SPD möglich auf dieser Veranstaltung offen über die Erneuerung der SPD zu diskutieren.

Viele Grüße, …“

Ich habe mich gefragt, aus welchem Grund mir der Pressereferent keine geradlinige Antwort auf meine Frage gibt. Er hätte doch nur schreiben müssen:

a) die Öffentlichkeit und die Presse sind selbstverständlich eingeladen

oder

b) die Öffentlichkeit und der Presse sind nicht eingeladen. Die Diskussion ist parteiintern.

Da ich kein Parteimitglied bin und nicht weiß, wie in Parteikreisen der SPD von den „Türstehern“ der Begriff „parteiöffentlich“ interpretiert wird, habe ich am 16. April, also am gleichen Tag, zurück geschrieben:

„Sehr geehrter Herr …,

das habe ich schon verstanden.

Heißt das im Umkehrschluss, dass Presse und Öffentlichkeit ausgeschlossen sind?

Mit freundlichen Grüßen
Hans J. Schiebener“

Auf die Antwort warte ich noch …

Meine Wunschantwort wäre:

„Bitte entschuldigen Sie das Missverständnis, selbstverständlich sind gerade bei solchen wichtigen und interessanten Diskussionen Öffentlichkeit und Presse erwünscht, denn die SPD ist eine offene Partei, die in die Gesellschaft hineinwirken will. Unsere Positionen und Diskussionen sollen so breit wie möglich gestreut und diskutiert werden. Wir handeln stets im Sinne des Artikels 21 Absatz (1) des Grundgesetzes: Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.“

Na ja, das mit dem Grundgesetz erwarte ich nicht gerade, aber so in die Richtung. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung lese ich:

„Keine politische Entscheidung wir ohne sie getroffen: Parteien sind das Bindeglied zwischen Staat und Gesellschaft. Sie genießen Privilegien und müssen deshalb auch bestimmten Anforderungen entsprechen.“

Eine Gang runter geschaltet frage ich mich, aus welchem Grund ich eine Pressemitteilung zu einer Veranstaltung, zu der die Presse möglicherweise nicht eingeladen ist, veröffentlichen soll.

Nur um hinterher eine Pressemitteilung über die nichtöffentliche Veranstaltung zu erhalten, die nicht nachprüfbar ist? Oder keine Pressemitteilung?

Ich bin jetzt meine Gedanken losgeworden und warte auf Gegenargumente, Einwände und in geringem Maße auch auf Zuspruch.

AfD stellt menschenverachtende Kleine Anfrage zu Schwerbehinderten in Deutschland

In einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung will die AfD wissen, wie sich die Zahl der Schwerbehinderten seit 2012 entwickelt habe, „insbesondere die durch Heirat innerhalb der Familie entstandenen“ und wie viele einen Migrationshintergrund hätten. Allein die  Fragestellung entblößt das menschenverachtende Bild der AfD-Fraktion.

(Dirk Wiese, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Hochsauerlandkreis in einer Presssemitteilung)

„Diese Kleine Anfrage ist erschütternd und zutiefst menschenverachtend.“

Die AfD schreibt in ihrer Anfrage von der Möglichkeit, Behinderungen zu ‚vermeiden’ und fragt nach Ursachen für Behinderung durch Heirat. Solche Äußerungen verletzen die Menschenwürde der Behinderten und zeigen die rückwärtsgewandte Gesinnung vieler AfD-Abgeordneter. Sie lässt den alleinigen Schluss zu, dass das Leben von Menschen mit Behinderung in deren Augen ‚unwertes Leben‘ ist und dass Menschen mit Behinderung und deren Eltern selber Schuld seien, wenn sie mit einer Behinderung leben müssten.

Die Kleine Anfrage weckt Erinnerungen an die dunkelste Zeit in unserer Geschichte. Auch in der NS-Zeit wurde von ‚Vermeidung von Behinderung’ und ,lebensunwertem Leben‘ gesprochen.

Dass sich solche Äußerungen wiederholen, sollte uns alle aufrütteln und zeigt, dass wir immer wieder für eine Gesellschaft eintreten müssen, in der jedes Leben lebenswert ist,“ steht Wiese hinter den klaren Worten von Ulla Schmidt und Kerstin Tack .

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Aktuelle Informationen vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese sowie über die SPD im Hochsauerland befinden sich im Internet unter www.dirkwiese.de und unter www.hsk-spd.de

Heute war nicht viel, nicht einmal ein Insekt auf der Narzisse

Ein bisschen „Action“ hätte dem Bild gut getan, aber die Insekten haben sich im Hochsauerland noch nicht sehen lassen. (foto: zoom)

Ich untertreibe mal, was den Tag angeht. Denn es war doch einiges los. Nur eben nicht auf der Blüte der Narzisse.

Die Insekten sind noch nicht aufgetaucht. Eine einsame dicke Hummel hatte sich beim Putzen ins Treppenhaus verflogen. Leider hat sie es nicht bis zum Rand der Blüte geschafft. Geschafft? Sie hatte keinen Bock!

So unwichtig auch das Bild scheint, spielen die Narzissen in unserer Kultur doch eine gewisse Rolle.

Nehmen wir beispielsweise den englische Romantiker William Wordsworth, der jeden Wanderer im englischen Lake District auf Schritt und Tritt nervt:

I wandered lonely as a cloud
That floats on high o’er vales and hills,
When all at once I saw a crowd,
A host, of golden daffodils;
Beside the lake, beneath the trees,
Fluttering and dancing in the breeze

Weit älter noch ist der in sein Spiegelbild verliebte Narziss.

Für alle ergrauten(?) LeserInnen darf ich noch auf Narziß und Goldmund hinweisen, und fragen ob ihr das Buch von Hermann Hesse wirklich gelesen habt, als Vorspeise zum Glasperlenspiel.

Was soll’s? Habe ich etwas vergessen?