Bin ich billig dran gekommen: Crafted for Life ….

Billig billlig, aber "Crafted for Life"
Billig billlig, aber "Crafted for Life" (foto: zoom)

Warum tun sich die Menschen solche Klamotten an? „Crafted for Life“ und nächstes Jahr im Kleider-Container. Halbsätze, die Ewigkeit suggerieren und Materialien, die ihre Halbwertszeit -„nächste Saison bin ich Müll“- herausschreien.

Ich weiß, dass nicht alle Menschen genügend Einkommen haben, um menschenwürdig zu leben, aber müssen die Billig-Hersteller auch noch billige Sprüche draufpacken?

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern erholsame Festtage.

Wir können's auch besinnlich (foto: zoom)
Wir können's auch besinnlich (foto: zoom)

Weihnachtslied, chemisch gereinigt von Erich Kästner

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte Euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.

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Es tut sich was am Kurhotel Claassen in Winterberg: Graffiti

Winterberg: das ehemalige Kurhotel Claassen am 24. Dezember 2012 (foto: zoom)
Winterberg: das ehemalige Kurhotel Claassen am 24. Dezember 2012 (fotos: zoom)

Es tut sich was am ehemaligen Kurhotel Claassen in Winterberg. Seit meinem letzten Besuch sind die Graffiti hinzugekommen – teils phantasievoll, teils obzön.

Das Innere des Hotels von außen betrachtet: faulend, modernd, verpilzt.
Das Innere des Hotels von außen betrachtet: faulend, modernd, verpilzt.

Hinter den mit Brettern verhauenen Fenstern, gammelt unverändert die verpilzte und verfaulende Einrichtung vor sich hin.

Von der Rückseite des Hotels ist zu erahnen, wie groß und wuchtig der ganze Gebäudekomplex ist. Leider fehlte mir ein entsprechendes Weitwinkelobjektiv.

Der Gebäudekomplex "Hotel Claassen" von der Rückseite betrachtet.
Der Gebäudekomplex "Hotel Claassen" von der Rückseite betrachtet.

Umleitung: Der Verfall der deutschen Sprache, der Sitten und der Moral bei der Jungen Union Münster.

Günther Simon, Der Intellektuelle (foto: zoom)
Günther Simon, Der Intellektuelle (foto: zoom)

Alle Jahre wieder: wendet sich Hans Zehetmair, Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung, an die Presse um den Verfall der deutschen Sprache zu beklagen … sprachlog

„Bis zur Neige“: Polit-Krimi zwischen Wirt und Winzer, Wien und Berlin … revierpassagen

Was ist die Hauptursache der Finanzkrise? Geldschwemme oder Spekulation und kriminelle Energie? … nachdenkseiten

Eine Anregung aus katholischer Sicht: „Kirchen sollten Privilegien abgeben“ … hpd

Duisburg und die Causa Stecker: Ich habe nichts „gerechtfertigt“. Ich kritisiere … jurga

Querelen in der CDU: Ein Politiker verzichtet auf Geld … postvonhorn

Rechtsaußen I: Die Junge Union Münster und die Reichsflagge … ruhrbarone

Rechtsaußen II: Elite 2012 ff … neheimsnetz

Solidarbekundung  mit JU Münster: Linke Anfeindungen leicht durchschaubar … JUDortmund

Zu guter Letzt: Medienmanagement … charlyandfriends

Berichterstattung der Westfalenpost

Leider haben wir in Sundern nur noch eine Tageszeitung: Seitdem die Westfälische Rundschau ihre Lokalredaktion geschlossen hat, ist nur noch die Westfalenpost mit einem Lokalreporter vor Ort.

Der Artikel ist zuerst auf der Website der Grünen Sundern erschienen.

Es für politische Parteien immer schwierig, die Presse zu kritisieren. Doch als derjenige, der viel mit der Pressearbeit der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zu tun hat, fällt mir auf, dass die Westfalenpost sehr häufig kritische Äußerungen nicht bringt und manchmal sogar den allgemein üblichen journalistischen Gepflogenheiten nicht nachkommt. Hängt das damit zusammen, dass sie ein Monopol hat oder entspricht das ihrem konservativen Selbstverständnis?

Hierzu zwei Beispiele:

1. Die Grünen hatten Jahreshauptversammlung und der Vorstand wurde neu gewählt. Dazu verfasste ich in Absprache mit dem Vorstand eine Presserklärung, in der heftige Kritik an der Informationspolitik des Bürgermeister im Zusammenhang mit der Ferienhausanlage geübt wurde. Zudem wurde ein Foto eingereicht und die neu gewählten Personen namentlich benannt.

Was macht nun die Westfalenpost daraus? Der Artikel wurde so verstümmelt und aufgeweicht, dass von der Kritik an der Informationspolitik des Bürgermeister nichts mehr enthalten war. Das Foto des neu gewählten Vorstands wurde zwar gebracht, aber die abgebildeten Personen nicht namentlich benannt. Mit jeder Presseerklärung eines Taubenzüchtervereins geht die Westfalenpost sorgfältiger um, so mein Eindruck. Und warum sie sich als Zensurbehörde von politischen Verlautbarungen gibt, erschließt sich mir nicht. Mit redlichem Journalismus jedenfalls hat das wenig zu tun.

Der Sauerlandkurier übrigens brachte die Presseerklärung vollständig und korrekt.

2.  Nach der letzten Ratssitzung brachte die Westfalenpost einen ausführlichen Artikel über den Beschluß von CDU und SPD  die Grundschule *Altes Testament* nach Hellefeld zu verlegen. Da in der Ratssitzung (meiner Ansicht nach) durch den stellvertretenden Bürgermeister Schültke fehlerhaft abgestimmt wurde (ein Antrag der Grünen wurde gar nicht zur Abstimmung gestellt),  beanstandete ich den Beschluss beim Bürgermeister. Ich schickte daraufhin eine entsprechenden Leserbrief und beschrieb darin auch, welche  Problematik damit verbunden ist, wenn  auf Dauer nur noch katholische Grundschulen in Sundern existieren würden. Gleichzeitig forderte ich, dass die BürgerInnen in Sundern darüber bestimmen sollten, ob wir auch eine zentrale nicht-katholische Grundschule brauchen.

Bis heute ist der Leserbrief nicht erschienen. Für die  „katholische“ Westfalenpost scheint das kein Thema zu sein.

In der Sache teilte übrigens zwischenzeitlich der Bürgermeister mit, dass er die Beanstandung in Absprache mit der Kommunalaufsicht prüfen wird.

Umleitung: … ist ja sowieso alles egal …

Vor zwei Jahren war es auch sehr nett ... (foto: zoom)
Vor zwei Jahren war es auch sehr nett ... (foto: zoom)

Flipped Classroom: nur ein Übergangsmodell? … dunkelmunkel

StromTroopers: „An Electric Storm“ der Gruppe White Noise von 1969 ist eines der bemerkenswertesten Pop-Alben aller Zeiten … endoplast

Instagram & Co: Viel Lärm um wenig … heikerost

“Armut ist politisch gewollt” – oder: Es kann nicht sein, was nicht sein darf … nachdenkseiten

Juden veredeln ist derzeit sehr trendy in Deutschland: Und dabei kommt man sich natürlich unglaublich menschenfreundlich vor. Edel, deutsch und gut … Hagalil via Jurga

Güterabwägung:
Warum kann es sinnvoll sein, die Kosten für psychotherapeutische Behandlung unter die Kosten für den Kauf einer Schusswaffe zu senken? … wiesaussieht

Weltuntergang I: Nochmal in der Musikkiste kramen, bevor die Maya den Stöpsel des Wasserballs ziehen … neheimsnetz

Weltuntergang II: Pläne für den Tag X … sauerlandblog

Windenergie im Hochsauerland: Wer will sie? Wo will man sie nicht? … sbl

„Ja“ zur Bezahlschranke für Verlagsmedien I: Umfrage ermittelt Zahlungsbereitschaft … wuv

„Ja“ zur Bezahlschranke II: wenn die Richtung klar ist, entscheidet die Organisation alles. Medien im Wandel … charly&friends

„Ja“ zur Bezahlschranke III: Ängste und Pläne vor dem Weltuntergang … DerWesten

SPD-Landtagsfraktion vor Ort in Brilon: Betroffene zu Beteiligten machen. Pressemitteilung der Briloner SPD.

SPD vor Ort. Diskussionen auch im Publikum (foto: spd)
SPD vor Ort. Diskussionen auch im Publikum (foto: spd***)

Brilon. (spd_brilon) Am Dienstag, den 18. Dezember 2012  fand auf Einladung der SPD-Landtagsfraktion eine „Fraktion-vor-Ort-Veranstaltung“ zum Thema „Auf dem Weg zu einem inklusiven Schulsystem in NRW“ im evangelischen Gemeindezentrum Brilon statt.

Zum Hintergrund: Vor dreieinhalb Jahren hat der Deutsche Bundestag die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert, die fordert, Menschen mit Behinderung von Anfang an gesellschaftlich einzuschließen. Diese ist für den Bund, die Länder und die Kommunen rechtsverbindlich.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Inge Blask (MdL) von der SPD-Südwestfalen, konnte sie als Podiumsteilnehmer Ralf Gersthagen (Behinderteninteressen-Vertretung Brilon / BIV Brilon), Ralf Krolla (Inklusionsbeauftragter des Schulamtes), Norbert Müller (stv. Vorsitzender der GEW NRW), Anja Westhölter (Sprecherin einer Elterninitiative aus Ostwig) und Dirk Wiese (Mitglied im Rat der Stadt Brilon und Bundestagskandidat der HSK-SPD) herzlich begrüßen. Nach einer thematischen Einführung durch Eva-Maria Voigt-Küppers (MdL) von der historischen Entwicklung der Inklusion über die Notwendigkeit von heterogenen Gruppen im Lernprozess und den jetzt vorgelegten Inklusionsplan der rot-grünen Landesregierung, stellten zum einen die Podiumsteilnehmer, wie auch zum anderen die zahlreich anwesenden Förderschulleher, aber auch betroffene Eltern ihre Konzepte und ihre Anforderungen, aber auch Sorgen an ein inklusives System vor.

Gleichwohl konnte man aus der sehr hochwertigen Diskussion entnehmen, dass viele Eltern wie auch die Lehrkräfte befürchten, dass die Umsetzung zu schnell kommen und so die Qualität in der Umsetzung verloren gehen könnte. Diese Befürchtung nahm Eva-Maria Voigt-Küppers sehr ernst und versuchte die derzeitigen Eckpunkte des Referentenentwurfs zu erläutern und so zu mindestens einige berechtigten Sorgen der Eltern zu nehmen. Dabei gelte es Betroffene zu Beteiligten zu machen. In diesem Sommer hat die Rot-Grüne Landesregierung einen Aktionsplan beschlossen, der alle Politikbereiche umfasst. Eine besondere Rolle spielen dabei die Schulen. Denn jedes Kind hat das Recht auf Bildung in einer Regelschule, unabhängig davon, ob es behindert ist oder nicht. Das eröffnet große Chancen, stellt Kinder, Eltern, Lehrer und Schulträger aber auch vor große Herausforderungen.

„Man stehe vor einer großen, aber richtigen und wichtigen Aufgabe, der sich die gesamte Gesellschaft stellen muss.“ so Voigt-Küppers. Podiumsmitglied Ralf Gersthagen ergänzte: „Inklusion beginnt im Kopf. Jeder Mensch muss zu erst seine eigenen Barrieren überwinden, damit ein Miteinander gelingt“.  Bei der intensiven Diskussion mit großer Publikumsbeteiligung standen Forderungen nach der Schaffung von Voraussetzungen an Regelschulen für eine inklusive Beschulung im Mittelpunkt. „Es ist an der Zeit, dass wir als Stadt und Region alle Kinder entsprechend ihrem individuellen Förderbedarf beschulen können.“, erklärt Dirk Wiese, Mitglied des Schul- u. Sportausschusses der Stadt Brilon. Dirk Wiese weiter: „Wir werden alle Kräfte daran setzen, diese Aufgabe zu erfüllen. „Dabei gilt aber – Qualität geht vor Quantität und die Betroffenen müssen wir, wie am heutigen Abend, umfassend miteinbeziehen und ihnen Gehör verschaffen. Dann kann der Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft gelingen. Miteinander werden wir dies schaffen.“

Engagierte Eltern wie auch die Sprecherin der Elterninitiative aus Ostwig, Anja Westhölter, der Inklusionsbeauftragte des HSK, Ralf Krolla und der stellvertretende GEW-Vorsitzende Norbert Müller, machten in der Diskussion darauf aufmerksam, dass das Thema Inklusion nicht erst in der Schule beginnen darf, sondern bereits in der frühkindlichen Bildung praktiziert werden muss. Alle sind sich am Ende des Diskussionsabends mit Eva-Maria Voigt-Küppers, MdL einig, dass eine inklusive Beschulung gewollt ist und auch gemeingesellschaftlich getragen werde. Weitere Informationen und Fotos auch unter www.spd-brilon.de und bei Facebook unter „SPD Brilon“.

*** siehe den Flickr-Account der SPD-Fraktion

Waffenproduktion im Sauerland: Umarex im Jubiläumsjahr auf Wachstumskurs. Florierende Geschäfte in den USA.

umarexneheimHeute hat mich ein Artikel auf der Website „Neheims-Netz“ sehr interessiert und ein Artikel in der WAZ von Martin Schwarz in meine übliche Lokaljournalismus-Depression gestürzt.

Die Geschichte geht so:

Am 7. Dezember ist bei DerWesten zu lesen: „Waffenproduktion – Umarex im Jubiläumsjahr auf Wachstumskurs“ Es geht um die Neheimer Waffenfirma Umarex, die „insbesondere wegen des florierenden Geschäfts in den USA“ erstmals in ihrer 40-jährigen Geschichte im Geschäftsjahr 2012 mehr als 200 Mio. Euro Umsatz erziele.

Der Autor stellt leider keine journalistische Frage.

Eine Woche nach Erscheinen des Artikels mordet ein 20-Jähriger in einer Grundschule von Newtown/USA 20 Kinder, sechs Erwachsene und tötet danach sich selbst.

Nein, es besteht kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen Umarex in Neheim und einem Massenmord in Newtown/USA.

Die Waffen der Neheimer Firma werden dort im Land der Waffennarren gewiss für gerechte, humane und legale Zwecke eingesetzt. Da sollen sie sich mal keine Vorwürfe machen. Der Firma Umarex geht es, wie in unserem Wirtschaftssystem vorgesehen, allein um den unternehmerischen Gewinn. Profit rechnet nicht mit Moral, sondern mit Rendite.

Das Neheims-Netz konstatiert trocken: „Der die Staaten bereisende Sauerländer hat also keine schlechten Chancen, heimatliche Erzeugnisse anzutreffen.“

[Update: ich habe den Artikel dort geändert, wo er sich über die Sache hinaus auf den Autor bezog.]