Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“ (BIGG) will Kanzlerin Merkel in Hamm treffen.

In unserem BriefkastenAnfang April gründete sich in Meschede die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“. Ihr Ziel ist es, das Aufsuchen und die Förderung von dem sogenannten unkonventionellen Erdgas, auch bekannt unter dem Begriff „Fracking“, zu verhindern.

Zustimmung und Unterstützung der Bevölkerung sind beachtlich. Bis Ende April, also in weniger als 4 Wochen, sammelte die BIGG mehr als 2.500 Unterschriften, davon 200 aus Medebach. Christa Hudyma, die Landtagskandidatin der Freien Wähler, überreichte sie am letzten Donnerstag, anlässlich der Info-Veranstaltung des evangelischen Kirchenkreises, persönlich in Meschede.

Auch die Lokalpresse gab der Initiative Schützenhilfe und veröffentlichte Artikel und Leserbriefe zum Thema „Fracking“, und einige Politiker äußerten sich öffentlich kritisch zu den Plänen internationaler Konzerne, im Hochsauerlandkreis Schiefergas zu fördern.

Die Initiatorin Gaby Hesse und ihre MitstreiterInnen nutzten in den wenigen Wochen etliche Möglichkeiten, Menschen über die Gefahren von „Fracking“ zu informieren und mit ihnen zu diskutieren. So hielt sie z.B. am letzten Freitag auf Einladung der türkischen Gemeinde einen kurzen Vortrag in der Moschee in Meschede. Alle dort Anwesenden trugen sich in die Unterschriftenliste ein. Am Samstag stellte sich die BIGG dann beim Autofrühling in Brilon vor. In Brilon gestaltete sich die Unterschriftensammlung laut Gaby Hesse noch etwas mühselig.

Unterschriftenliste gegen Fracking

Am Donnerstag dem 3. Mai um 17.00 Uhr wird Angela Merkel in Hamm Station machen.

Die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hamm“ lädt alle ein, der Kanzlerin zu zeigen, was wir Menschen in NRW vom „Fracking“ halten.

Wer nach Hamm fahren möchte, melde sich bitte bei Martin Knäpper aus Hamm unter

0171/5495880

an, damit die Aktion koordiniert werden kann.

Neue Ausgabe von „Humane Schule“. Demokratie in der Schule – ganz konkret

Zeitschrift „Humane Schule“ (38. Jg., Mai 2012) mit dem Themenschwerpunkt „Demokratie in der Schule“
Die Zeitschrift „Humane Schule“ (38. Jg., Mai 2012) mit dem Themenschwerpunkt „Demokratie in der Schule“

Wer lernt schon kochen, indem er Kochbücher studiert? Und wer wird schon Demokrat durch das Lesen von Literatur darüber?

Die neue Ausgabe von „Humane Schule“ zeigt schulpraktische Möglichkeiten einer aktiven Demokratieerziehung auf, deren Notwendigkeit nicht erst seit der jüngsten Neonazi-Mordserie auf der Hand liegt.

Schon der Leitartikel von Dr. Angelika Klaska geht auf Methoden wie Klassenrat und Service-Learning ein.

Andere Beiträge stellen die Schulversammlung, das Schulparlament und den Schülersprechtag vor; mehrere Schulen geben Auskunft über ihre Art, demokratische Teilhabe von Anfang an zu leben.

Ausführlich und mit Abdruck des zugehörigen Fragebogens wird die Elternbefragung einer Hauptschule dokumentiert.

Die Schülerperspektive kommt im Interview mit einer Schülersprecherin zum Ausdruck sowie im Bericht über „basis“, eine Reihe von selbst organisierten Schülersymposien in Bayern.

Selbst die Rolle der Schulaufsicht wird in den Artikeln einer Lehrerin sowie eines Schulrats thematisiert.

Außerdem porträtiert das Heft den Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ ebenso wie die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik und berichtet vom Engagement einer Bürgerinitiative für „ihre“ regionale Gemeinschaftsschule.

Kopiervorlagen, Literatur- und Internetverweise, ein Praxistipp zur Demokratie im Lehrerzimmer, Buchbesprechungen sowie Hintergrundartikel und Kommentare ergänzen das inhaltliche Angebot des 44-seitigen Heftes, das völlig frei von kommerzieller Werbung ist.

Die Zeitschrift „Humane Schule“ (38. Jg., Mai 2012) mit dem Themenschwerpunkt „Demokratie in der Schule“ kostet € 5,- je Expl. (zzgl. Versand) und kann bestellt werden bei:
Bundesverband Aktion Humane Schule e.V.
Rathausplatz 8 – 53859 Niederkassel
E-Mail: ahs@aktion-humane-schule.de
Tel.: 0 22 08 / 90 96 89, Fax: 90 99 43
Internet: www.aktion-humane-schule.de

Umleitung: die eklektische Auswahl erfolgt wie stets nach Gesetzen, die wir selbst kaum erahnen.

Vorbereitung auf die Olympischen Spiele (foto: hannah)
Vorbereitung auf die Olympischen Spiele (foto: hannah)

Kundenfrust bei 1&1: Adieu, Servicepapst! … spon

Eine muntere Debatte: Die Gesetze der Evolution und die Religion … wissenslogs

Flugabwehrsystem auf einer Wohnanlage während der Olympischen Spiele: Die Olympischen Spiele in London werden zunehmend mehr zu einem Hochsicherheits-Ereignis mit absurden Vorkehrungen … telepolis

Alle Kinder müssen in die KiTa I: Hannelore Kraft und ihre angebliche Forderung nach einer allgemeinen Kita-Pflicht – oder: Wie lenkt man von der Herdprämie der CSU ab? … pottblog

Alle Kinder müssen in die KiTa II: Es war Hannelore Krafts erste inhaltliche Aussage im Wahlkampf. Und sie wird ihr Probleme bereiten … ruhrbarone

Betreuungsgeld stellt Hartz IV-Logik in Frage: Moralische Empörung ist nur Heuchelei … nachdenkseiten

Frankreich-Wahl: Heißt die Verliererin Angela Merkel? … misik

Exxon, Fracking und die Politik: Die Stunde der Lobbyisten. Der Krieg der Gutachten hat begonnen. Internationale Energieunternehmen, an vorderster Front der US-Ölmulti ExxonMobil, wollen in Deutschland mit der Erschließung neuer Erdgasvorkommen Milliarden verdienen. Halb NRW wurde dazu in Claims aufgeteilt, heimlich und unter Ausschluss der Öffentlichkeit … wazrechercheblog

Historisches Ruhrgebiet: Als Hörde noch groß und wichtig war … revierpassagen

SPD Hagen: Flügelkämpfe sollen jetzt angeblich beendet sein … doppelwacholder

Kleinkunst im Sauerland: “Bunte Kuh” gastiert nochmals in Olsberg … neheimsnetz

Politisches Hochsauerland: Otto Kasuppkes Wahlsatiren zum Ersten und zum Zweiten und zum Dritten und zum Viertensauerlandblog

Literarisches Hochsauerland I: das Land der Tausend Morde … wutzeline

Literarisches Hochsauerland II: Criminale. Die Oscar-Nacht des deutschen Krimis … derwesten

Unfreundliches Hochsauerland: Junger Iraker erhielt 100 Euro für die „freiwillige“ Ausreise … sbl

MdB Patrick Sensburg (CDU) will Fracking im Hochsauerland stoppen – reicht das?

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Screenshot von Patrick Sensburgs Internetauftritt vom heutigen Sonntag.

Der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg bezieht deutlich Stellung gegen Fracking. Auf seiner Website erklärt er:

„Ich bin eindeutig gegen Fracking im Hochsauerlandkreis und habe dies sehr oft betont.“

Sensburg bezieht sich auf seinen Wahlkreis, den HSK. Hier sieht der CDU-Abgeordnete kein sinnvolles Verhältnis von Risiko und Ausbeutung, denn hier geht es um die Reinheit des Grundwassers für „unsere Brauereien… und … die Trinkwassergewinnung für Regionen weit über das Sauerland hinaus.“

Sensburg spricht sich für die Änderung des Bergerechts (sic!) aus und er fordert, dass die „Umweltverträglichkeitsprüfung für die Erkundung von Bodenschätzen unbedingt zwingend“ werden muss. Weiterhin verlangt der MdB eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie die Beteiligung von Wasserbehörden, Landkreisen und Kommunen.

Und wie soll es weitergehen beim Thema Fracking?
Dazu Sensburg:
„CDU/CSU und FDP arbeiten zur Zeit an einem Gesetzesentwurf, der die Risiken der neuen Fracking-Techniken berücksichtigt, den Umweltschutz an erste Stelle stellt und in dem einfache Genehmigungen nach Bundesberggesetz nicht mehr möglich sein werden.“

Halten wir also fest: Herr Patrick Sensburg ist nicht grundsätzlich gegen Fracking, er ist allenfalls gegen Fracking im Hochsauerlandkreis. Außerdem möchte er die Bedingungen modifizieren, unter denen gefrackt wird.

Mit Patrick Sensburg und der CDU wird es voraussichtlich keinen STOPP von FRACKING in Deutschland geben, allenfalls im HSK. Ob das genügt?

Programmkino vor dem Aus? Besuch im ‚Streit’s‘ in Hamburg

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Vorführraum im Streit's (fotos: chris)

Das  bekannte Hamburger ‚Streit’s‘-Kino liegt mitten in der Stadt am Jungfernstieg. Es wurde 1957 eröffnet und  zeigt aktuelle Filme im Original ohne Untertitel. Ich hatte von Schließungsplänen gehört und wollte das Programmkino noch einmal besuchen, vielleicht zum letzten Mal.

Im Foyer des Kinos befindet sich eine Bar.  Besucher können am Tresen stehend Kaffee oder Bier trinken und es sich auf den Sofas bequem machen. Kinogänger wählen zwischen Sitzplätzen im Parkett oder im Rang. Das Lichtspielhaus wurde vor 55 Jahren eröffnet und atmet den Charme dieser Zeit.  Am heutigen Nachmittag, mitten in der Woche, sitzen wir gemeinsam mit 30 weiteren Besuchern in bequemen blauen Doppelsitzern.

Mit meiner Nachbarin komme ich ins Gespräch: Sie sei aus Bergedorf und fahre extra in die Stadt, um ins Streit’s zu gehen. Es gefalle ihr, dass hier die Originalfilme ohne die störenden deutschen Untertitel gezeigt werden. Dafür nehme sie auch gern den längeren Weg in Kauf.

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Das Streit's am Jungfernstieg

Im Anschluss an den Film frage ich die Kassiererin nach den Schließungsplänen: ‚Bis Ende März 2013 gibt es uns noch, was dann wird, wissen wir nicht. Es fehlt das Geld.“

Beim Verlassen des Kinos sehe ich mich um. Ein Markler würde von einer ‚Toplage‘ sprechen. Das Kino befindet sich am Jungfernstieg in direkter Nachbarschaft zum Alsterhaus und dem Apple Store. Da lässt sich doch sicher mit anderen Nutzern mehr Geld verdienen. So jedenfalls spekuliert zur Zeit die jetzige Eigentümerin, die Streit’s Grundstücksgesellschaft.

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Gleich gegenüber vom Streit's Filmtheater: Spazierengehen, skaten, klönen oder Eis essen an der Binnenalster.

Für Hamburgs Kinofans wäre die Schließung des Streit’s ein herber Verlust. In keinem anderen Kino können sie so zentral die aktuellen Filme im Original ohne Untertitel sehen. Außerdem strahlt dieses Kino Gemütlichkeit und Charme aus, die einem Kinokomplex wie dem Cinemaxx völlig fehlen.

Umleitung: Heute vom Lokalen zum Allgemeinen. Quo Vadis Freibad Neheim. Sauerland von Kasachstan überrundet. WAZ will Kohle und Huffington Post schmarotzt.

Blick von der Rückseite des Kahlenbergs Richtung Olsberg. (foto: zoom)
Blick von der Rückseite des Kahlenbergs Richtung Wulmeringhausen. (foto: zoom)

Quo Vadis, Freibad Neheim? … neheimsnetz

Das Sauerland wurde von Kasachstan überrundet: „Sollten wir nicht jetzt schon wieder anfangen, über eine Visapflicht für’s Sauerland nachzudenken?“, fragt das … sauerlandblog

Sparkassen-Vorstand: Millionen für die Rente. Während Kleinsparer mit Mini-Zinsen abgespeist werden, dürfen sich die Vorstände der Sparkasse Hagen über üppige Rücklagen des Unternehmens für ihre Alterssicherung freuen. Kein Einzelfall in dieser deutschen Republik … doppelwacholder

Interview: “Rechtsextreme Tendenzen haben bei den Piraten keine Chance” … ruhrbarone

Meilensteine der Popmusik: Pink Floyd gab Elton John eine eigene Lebensweisheit mit auf den Weg: „Geld ist nur ein Furz.“ … revierpassagen

Steingarts Miasma-Theorie: Über Cholera und Finanzmärkte … wiesaussieht

NRW-Wahlkampf: CDU-Vorlage für Kraft … postvonhorn

Amok in Erfurt: Schulen – verlässliche Orte oder Zulieferbetriebe für Markt und Industrie? … nachdenkseiten

Fundamentalismus: Ein Papst als Kumpan … hpd

Urheberrechte: Zwischen armen Poeten und Lady Gaga … heikerost

Online-Journalismus ist auch keine Lösung: die Schmarotzer von der Huffington Post … wdr5

WAZ plant Übergang zu Bezahlinhalten: Die WAZ-Gruppe will ein digitales Bezahlmodell für ihre Zeitungsmarken in Nordrhein-Westfalen einführen … meedia

BSI weist auf Schwachstelle in WLAN-Routern hin: Standard-PIN erlaubt Zugriff auf Netzwerke

Schwachstelle in Speedport WLAN-Routern (foto: zoom)
Schwachstelle in Speedport WLAN-Routern. Betroffen ist auch dieser W 504V (foto: zoom)

Bonn. (bsi) Mehrere von der Telekom vertriebene WLAN-Router (Speedport W 504V, Speedport W 723 Typ B und Speedport W 921V) haben nach Informationen der Telekom eine Schwachstelle, die den unautorisierten Zugriff auf interne Netzwerke ermöglicht.

Der Grund ist ein Fehler in der WPS-PIN-Methode, die Nutzern eine vereinfachte Einrichtung ihres WLANs ermöglicht.

Da in diesen Routern die gleiche WPS-PIN existiert, könnte ein Angreifer sich unautorisiert mit dem internen Netzwerk verbinden. Anschließend kann er über den Internet-Zugang im Internet surfen und auf die Dateien von Netzwerkfestplatten oder freigegebenen Ordnern zugreifen.

Von der beschriebenen Sicherheitslücke sind Anwender betroffen, die die oben genannten Modelle nutzen. Die Bezeichnung finden Sie auf dem Router (z.B. auf dem Typenschild des Routers auf der Rückseite [1] [http://telekom.dsl-flatrate-angebote.de/wlan-router-dsl-modem/speedport-w921v/images/telekom-speedport-w921v-fuer-call-und-surf-anschluesse.jpg]).

Nutzer der beiden WLAN-Router Speedport W 504V und Speedport W 723V Typ B sollten vorübergehend über die Konfigurations-Weboberfläche des Geräts die WPS-Funktionalität deaktivieren.

Hingegen ist auf dem Modell Speedport W 921V eine Deaktivierung von WPS nicht möglich, und auch das Ändern der PIN schließt die Lücke nicht. Deshalb können sich Betroffene momentan nur durch die Abschaltung des WLANs schützen. Eine Beschreibung des Vorgehens findet sich in der Bedienungsanleitung [2] [http://hilfe.telekom.de/dlp/eki/downloads/Speedport/Speedport%20W%20921V/Bedienungsanleitung_Speedport_W921V_Stand_13032012.pdf].

Nach der Abschaltung des WLANs können Anwender kabelgebunden ins Internet gehen. Um durch zukünftige Firmware-Updates geschützt zu werden, sollte man sicherstellen, dass die Funktion automatischer Updates aktiviert ist [3] [http://hilfe.telekom.de/dlp/eki/downloads/Speedport/Speedport%20W%20921V/util_Firmware_Update_Speedport_W921V_04_2012.pdf].

[1]
http://telekom.dsl-flatrate-angebote.de/wlan-router-dsl-modem/speedport-w921v/images/telekom-speedport-w921v-fuer-call-und-surf-anschluesse.jpg [http://telekom.dsl-flatrate-angebote.de/wlan-router-dsl-modem/speedport-w921v/images/telekom-speedport-w921v-fuer-call-und-surf-anschluesse.jpg]

[2]
http://hilfe.telekom.de/dlp/eki/downloads/Speedport/Speedport%20W%20921V/Bedienungsanleitung_Speedport_W921V_Stand_13032012.pdf [http://hilfe.telekom.de/dlp/eki/downloads/Speedport/Speedport%20W%20921V/Bedienungsanleitung_Speedport_W921V_Stand_13032012.pdf]

[3]
http://hilfe.telekom.de/dlp/eki/downloads/Speedport/Speedport%20W%20921V/util_Firmware_Update_Speedport_W921V_04_2012.pdf
[http://hilfe.telekom.de/dlp/eki/downloads/Speedport/Speedport%20W%20921V/util_Firmware_Update_Speedport_W921V_04_2012.pdf]

Zwischenruf: ein generelles Tempolimit ist weder Ökodiktatur noch Sozialismus, sondern vernünftig.

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Unfall im Hochsauerland (foto: polizei hsk)

Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen, Landstraßen und innerhalb geschlossener Ortschaften von 120/80/30 km/h wäre eine sehr wirksame Maßnahme, um die mit dem Verheizen fossiler Brennstoffe verbundene Ressourcenverschwen- dung einzudämmen.

Gastbeitrag von von Karl Josef Knoppik

Ein generelles Tempolimit erwiese sich als segensreich für Umwelt- und Klimaschutz, rettete Leben, schonte die Nerven und sparte horrende Kosten sowie Straßenschilder.

Es ist noch nicht lange her, als bekannt wurde, daß auch in NRW die Zahl der Schwerstverletzten und Toten auf unseren Straßen wieder deutlich angestiegen ist. Für mich eine unmittelbare Folge verwilderter Verkehrsmoral bzw. rüpelhaften Benehmens von unbelehrbaren Rasern, die bei anderen Verkehrsteilnehmern durch ihre rücksichtslose Fahrweise „Unfälle“, wie diese Mord- und Selbstmordserien beschönigend genannt werden, ständig provozieren.

Es wird allerhöchste Zeit, daß der Gesetzgeber unverzüglich zur Tat schreitet, um solche Rowdies, die charakterlich wohl gar nicht in der Lage sind, ein Fahrzeug zu führen, vor sich selber zu schützen. Und zwar sowohl durch einen entsprechenden Erlaß nach dem Vorbild von EU- und Nicht-EU- Staaten (z. B. Schweiz, Niederlande, Österreich, Skandinavische Länder usw.) als auch durch drakonische Strafen.

Es braucht doch niemanden zu wundern, daß sich hier an den bis heute fortdauernden untragbaren Zuständen nicht das Geringste geändert hat, gehört doch Deutschland zu den ganz wenigen Nationen in der Welt, deren Bundesregierung sich nach wie vor weigert, Rasern und Dränglern den Kampf anzusagen.

Eine sehr autofreundliche Verkehrspolitik über viele Jahrzehnte begünstigt diese folgenschwere Entwicklung und das infantile Imponiergehabe geltungssüchtiger Kfz-Halter. Das kämpferische und blindwütige Eintreten der Lobby pro „freie Fahrt für freie Bürger“ trägt dieselben fatalen Züge wie das Bestehen der radikalen Verfechter des Freiheitsrechts auf das eigene Gewehr in den USA.

Ein vernünftiges Miteinander unter den Verkehrsteilnehmern auch bei uns endlich per Gesetz zu erzwingen, ist daher bitter nötig und hat weder etwas mit einer „Ökodiktatur grüner Fundamentalisten“ noch mit „sozialistischer Gleichmacherei“ zu tun, wie es die in Polemik erstarrende Kritik von Gegnern des Tempolimits glauben machen möchte.

Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung auch „nur“ als flankierende Maßnahme einer ökologischen Verkehrspolitik anzusehen ist, so ist sie doch ein wichtiger Baustein derselben. Und der Klimaschutz profitierte in reichlichem Maße von Tempo 120 km/h, das lt. diverser Studien zur Einsparung von fast 3 Mio. Tonnen des Treibhausgases CO2 führte.

Da ab 100 km/h der Kraftstoffverbrauch ebenfalls in die Höhe schnellt, wären auch hier erhebliche Reduktionsraten zu erzielen.

Mein Fazit: Wir alle gewinnen sehr viel durch eine neue, Umwelt- und menschenfreundliche Mobilitätskultur, und ohne daß es uns etwas kostet.

Briefwahl: Der Stimmzettel ist eingetroffen :-)

Gut zwei Wochen Zeit zum Grübeln. Der Stimmzettel für den Wahlkreis HSK II ist eingetroffen. (foto: zoom)
Gut zwei Wochen Zeit zum Grübeln. Der Stimmzettel für den Wahlkreis HSK II ist eingetroffen. (foto: zoom)

Vor ein paar Tagen hatte ich die Briefwahlunterlagen online bestellt. Heute sind sie eingetroffen. Schön. Die Bedenkzeit ist auf jeden Fall länger als in der Wahlkabine.

Homer Simpson scheint einen ähnlichen Geschmack zu haben wie der Autor dieses Beitrags.

Über den Wahlkampf der SPD hatte ich schon einen braven Artikel verfasst.

Die Kandidatur der Piraten ist bei uns fast ein Dauerthema, und es ist spannend und wird spannend bleiben.

Die Online Präsenz und Kompetenz der Parteien und Kandidaten lässt sich eventuell von diesem Startpunkt aus einschätzen.

Fracking – mit Verharmlosungsstrategien und Bestechung muss gerechnet werden.

Plakat des Kirchenkreises Arnsberg (archiv: zoom)
Plakat des Kirchenkreises Arnsberg (archiv: zoom)

Angesichts wachsenden Widerstandes gegen das sogenannte „Fracking“ ist damit zu rechnen, daß die dafür verantwortlichen Firmen nach Kräften versuchen werden, mit einer Verharmlosungsstrategie die Akzeptanz für ihre brachialen Fördermethoden zu steigern.

Gastbeitrag von Karl Josef Knoppik

Nicht auszuschließen ist, daß so etwas mit Hilfe industriehöriger Politiker gelingen könnte. Warum wohl haben CDU und FDP im Wirtschaftsausschuß einen Antrag von NRW für höhere Umweltstandards abgelehnt? Reinhard Schmidt von der SPD wies darauf hin.

Wenn man weiß, welche Machtfülle die Industrielobby innehat, und wie sie überall Einfluß ausübt, um ihre Ziele zu erreichen, muß man jederzeit auf das Schlimmste gefaßt sein und darum sehr wachsam bleiben. Wo immer es um wirtschaftliche Interessen geht, die allein den schnellen Profit im Auge haben, besteht permanent die Gefahr, daß Politiker der Versuchung erliegen, auf die Wünsche der Industrie einzugehen. Nicht zuletzt deshalb, weil sie selber einen Nutzen daraus ziehen.

Und wenn man mit den herkömmlichen Methoden nicht weiterkommt, „erkauft“ man sich eben die Genehmigung.

So braucht sich doch niemand darüber zu wundern, daß so viele unserer Volksvertreter hoch dotierte Posten in der Wirtschaft bekleiden. Diese Feststellung gilt allgemein. Die Industrie läßt nichts unversucht und erhält den Druck auf die Politik so lange aufrecht, bis ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt sind. Das lehrt die Erfahrung. Schwerwiegende ökologische und gesundheitliche Bedenken seitens der Bürger gegen kapitalintensive Großprojekte, die Mensch und Umwelt nachhaltig schädigen, waren für die Wirtschaftslobby noch nie ein Grund, von ihren ehrgeizigen Vorhaben Abstand zu nehmen.

Bei „Fracking“ geht es doch nicht nur um eine Fortsetzung der ungebändigten Gier nach den letzten (endlichen!) Rohstoffvorkommen. Wir haben es hier auch mit einer neuen Dimension von Naturzerstörung zu tun. Um den Einfluß der Lobby zurückzudrängen, müßte schon das sehr antiquierte und industriefreundliche Bergrecht reformiert werden, welches solche Großprojekte überhaupt erst möglich macht.

Man erinnere sich noch an die Zeit, als durch dieses noch heute gültige Bundesrecht der Braunkohletagebau „Garzweiler II“ genehmigt und schließlich durchgesetzt wurde. Und noch so strenge Umweltauflagen (wie sollen die denn aussehen?) können meiner Ansicht nach nichts an den verheerenden Konsequenzen ändern, die mit den unseligen Erdgasbohrungen verbunden sind.

Deshalb: Nur der vollständige Verzicht auf dieses Projekt erspart uns bzw. unseren natürlichen Lebensgrundlagen katastrophale Langzeitfolgen.

Erfreulich ist, daß sich die Bürger hierzulande so zahlreich gegen „Hydraulic Fracturing“ engagieren. Deren Protest macht Mut und berechtigt zur Zuversicht.

Was diese Technik bisher schon in den USA angerichtet hat, sollte den Verantwortlichen bei uns eine Warnung sein, es „Wintershall BNK“ & Co. nicht zu gestatten, nun auch noch Deutschland zum Experimentierfeld für profitorientierte Ausbeutungspraktiken zu mißbrauchen. Waldsterben, tote Kühe auf den Wiesen, enormer Flächenverbrauch, vergiftetes Trinkwasser sowie Freisetzung von klimaschädlichem Kohlendioxid u.v.m. sprechen eine deutliche Sprache.