Vielleicht geht es ja nicht nur mir so – traurig … ein paar Worte zu meiner Online Abwesenheit

Das war vor Wochen: er hatte mich wirklich begeistert, der Papa (foto: zoom)
Das war vor Wochen: er hatte mich wirklich begeistert - der Papa (foto: zoom)

Die meisten Leserinnen und Leser des Blogs sind an Politik interessiert. Was kümmert sie der Vater des Herausgebers?

Überhaupt nicht. Und das ist auch gut und richtig. Denn nicht alles Private ist politisch und nicht alles Politische ist privat.

Aber es gibt da draußen ein paar liebe Menschen, die mich persönlich kennen, nicht nur so von Tweet zu Tweet und „von Face zu Book“.

Auch Freunde, die ich mit der Anzeige in der NRZ/Dinslaken nicht erreicht habe, wissen jetzt, dass der alte Hans Schiebener nicht mehr in seinen Schrebergarten radeln wird.

Seit heute liegt er neben seiner Frau. Es war sein sehnlichster Wunsch.

Ich stelle mir meinen Vater als einen glücklichen Menschen vor.

Ich stelle mir meine Vater als einen glücklichen Menschen vor ...
Ich stelle mir meinen Vater als einen glücklichen Menschen vor ...

Piraten auf der Kreismitgliederversammlung kennenlernen: Büropirat und Anträge. Gäste willkommen.

Die Sauerländer Piraten auf der Anti-ACTA-Demo in Dortmund (foto: florian otto)
Die Sauerländer Piraten auf der Anti-ACTA-Demo in Dortmund (foto: florian otto)

Arnsberg. (piraten_pm) Unter Mithilfe der Crew „U01“ wird am 31. März 2012 zwischen 14:00 Uhr und 18:00 Uhr die erste Kreismitgliederversammlung stattfinden. Es  soll ein Piratenbüro gewählt werden. Darüber hinaus werden inhaltliche Anträge diskutiert und abgestimmt.

Versammlungsort ist der Landgasthof Hütter,
Freienohler Straße 31, 59872 Meschede-Olpe.

Es gibt WLAN und die Küche wird vor 14 Uhr und ab 17 Uhr geöffnet haben.

Die Piraten wollen auf der Kreismitgliederversammlung einen sogenannten „Büropiraten“ wählen. Der aktuelle Entwurf der Büropiratensatzung ist hier zu finden: http://piratenpad.de/bueropirathsk

Außerdem gibt es eine Liste mit den Kandidaten.

Alle Anträge können hier eingesehen werden.

Eine vorläufige, der nordrhein-westfälischen Geschäftsordnung zum Landesparteitag entlehnte Geschäftsordnung für den Kreis, findet sich hier.

Wer sind die Sauerländer Piraten? Florian Otto: „Ich bin untypisch!“

Wie ticken die Piraten im Hochsauerland? Der folgende Artikel ist zuerst in Florian Ottos Blog c2h5oh erschienen.  Florian Otto will für den Wahlkreis Hochsauerland II kandidieren. Der Briloner Holzbearbeitungsmechaniker sammelt zur Zeit Unterstützungsunterschriften für seine Kandidatur. Wer Florian unterstützen will kann ihn entweder per Twitter, Mail (Florian.Otto@Piratenpartei-hsk.de) oder Telefon (0176-61667439) erreichen. Während der Arbeitszeit  könne er zwar nicht telefonieren, aber es wäre kein Problem, ihm  jederzeit auf die Mobilbox zu sprechen.

Ich bin untypisch!

Ich bin Mitglied der Piratenpartei. Ein “typischer” Pirat ist laut Medien männlich, IT-Berufler, gegen Hochzeiten, absolut gegen Schützenvereine und wohnt in einer Groß- oder zumindest Studentenstadt.

Das bin ich nicht. Ok, ich bin männlich. Das war’s aber auch schon.

Ich habe keinen technischen Beruf, ich bin Holzbearbeitungsmechaniker. Ich arbeite also in der produzierenden Industrie. Dieser Zweig wird in der Umfrage des Kegelklubs noch nicht einmal aufgeführt. Ich habe zwar großes Interesse an Computern und Technik, allerdings nur als Hobby. Wer an Piraten denkt – also im politischen Sinn;) – der denkt wahrscheinlich an einen “Nerd”, der den ganzen Tag vor dem PC arbeitet. Das bin ich nicht.

Als Julia Schramm ihre Verlobung mit Fabio Reinhardt bekannt gegeben hat, gab es einen Aufschrei – vor allem aus Berlin. Hochzeiten seien ja total veraltet und unmodern. Als ich das gelesen habe, wusste ich nicht mehr, ob ich lachen oder mich fremdschämen soll. Was bitte soll an Hochzeiten veraltet sein? Ist es falsch sich auf diese Art zu zeigen, dass man sich liebt? Meiner Meinung nach, soll das jede(r) selbst entscheiden und wer sich zu diesem (hoffentlich mit gehörigem Respekt durchdachten) Schritt entscheidet, dem sollte man gratulieren.

“Schützenvereine, die Wurzel alles Bösen, in Haufen betrunkener Waffennarren, ewig Gestrige, ein Verein für Homophobiker und Frauenfeindliche.” Glaubt man den Vorurteilen der Blöd-”Zeitung” und einiger Großstadt-Piraten, sollte ich nicht nur als Pirat einen großen Bogen um Schützenvereine machen. Mache ich aber nicht. Nicht nur, dass ich sein 10 Jahren Mitglied bin, seit kurzem bin ich sogar im Vorstand. Denn für mich bedeutet der Schützenverein vor allem Gemeinschaft, Spaß und Heimat. Natürlich gefällt mir nicht alles. Den Beschluss, dass homosexuelle Könige nicht neben ihrem Partner marschieren dürfen verurteile ich zum Beispiel total. Aber dieser Beschluss ist ja auch nur für bestimmte Vereine eines Verbands. Mein Verein hat damit zum Beispiel nichts zu tun. (Und ich würde mich auch definitiv dagegen einsetzen!)

Ich wohne nicht in Berlin, Köln oder Aachen, ich wohne im Sauerland. Und damit in einem Kreis, in dem bis auf wenige Ausnahmen die Rathäuser nur von CDU und SPD besetzt sind. Hier bin ich nicht einer von vielen, bin nicht Teil einer großen Gruppe. Hier kann ich nicht mit einer großen Gruppe arbeiten, hier muss ich locker mal100 km fahren, um mich mit anderen Piraten zu treffen.

Und doch sehe ich mich als Pirat. Denn den “typischen Piraten” gibt es einfach nicht. Und das ist das schöne und zugleich schwierige an dieser Partei – jedes Mitglied ist ein Individuum und hat gleich viel zu sagen. Das macht es zwar schwierig ein Parteiprogramm und ähnliches zu verabschieden, aber das ist eben das Prinzip der Piratenpartei: echte Demokratie.

Und da ich genau das möchte, bin ich irgendwie doch wieder ein typischer Pirat.

Der Wind bläst auch im Sauerland

Die “Neue Westfälische” Paderborn veröffentlichte kürzlich eine Tabelle mit dem Ausbaustand der Windenergieanlagen im Kreis Paderborn (Fläche des Kreises: 1.246 km2). Demnach belegt der Kreis Paderborn mit 327 Windenergieanlagen den Spitzenplatz in Sachen Windkraft im Regierungsbezirk Detmold. Im Jahr 2011 gingen 18 neue Anlagen ans Netz. Beachtliche Zahlen!

Daraufhin stellte Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) beim Hochsauerlandkreis eine schriftliche Anfrage zum Stand des Ausbaus von Windkraftanlagen im HSK (Fläche des Kreises: 1.959 km2). Die Kreisverwaltung antwortete mit Datum vom 21.03.2012.

Aus dem Antwortschreiben geht hervor, dass aktuell im Hochsauerlandkreis 111 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 141.960 kW betrieben werden. Davon erreichen 73 Anlagen eine Leistung von jeweils mindestens 1 MW, 18 Anlagen liegen unter 500 kW.

Die Anlagen sind im Kreisgebiet höchst unterschiedlich verteilt. In Hallenberg steht nur eine, in Medebach und Sundern sind jeweils lediglich 2, in Bestwig und Schmallenberg jeweils 4, in Meschede immerhin 6 (mit insgesamt 10.000 kW) und in Arnsberg 7 Anlagen (mit insgesamt 7.486 kW) in Betrieb. Zusammen wird in den 7 genannten Kommunen mit insgesamt – nur – 16 Anlagen die Leistung von – nur – 25.255 kW erzeugt. Am geringsten ist die Wind-Ausbeute in Medebach. Die klägliche Leistung: 130 kW! In 3 weiteren Gemeinden (Eslohe, Olsberg, Winterberg) im HSK steht demnach keine einzige Windkraftanlage.

Spitzenreiter im Kreisgebiet in Sachen Windenergieerzeugung ist die Stadt Marsberg mit 45 Anlagen und 59.455 kW. Es folgt die Stadt Brilon mit 40 Anlagen und 57.250 kW. Also produzieren die beiden benachbarten Kommunen mit ihren insgesamt 95 Anlagen zusammen 116.705 kW und halten somit den Löwenanteil bei der Windkraft im HSK.

So unterschiedlich bläst der Wind im Hochsauerland ….

Aber es gibt Hoffnung. Wie die Kreisverwaltung auf die Anfrage der SBL antwortete, wurde für das Jahr 2011 die Genehmigung für eine 3 MW Windkraftanlage beantragt, und 2012 sind für 4 Windkraftanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 12 MW die Genehmigungen beantragt worden. Wo genau im HSK die neuen Anlagen gebaut werden sollen, geht aus dem Schreiben nicht hervor.

Des Weiteren teilt der HSK mit, dass derzeit bei vier Anlagen ein Repowering erfolge und für weitere zwei Anlagen Anträge für Repowering vorliegen.

Gesamtschule in Meschede? Ein gemeinsamer Antrag von SPD und MbZ erregt die Gemüter.

Die  Schulausschuss-Sitzung am 26.03.2012 in Meschede verlief offenbar nicht ganz so ruhig und harmonisch wie gewohnt; denn das von vielen Lokalpolitkern und der Verwaltung ungeliebte Thema „Gesamtschule“ stand auf der Tagesordnung.

Die Schulform „Gesamtschule“ sollte vielleicht, jedenfalls ginge es nach dem Willen der Verwaltung und der Mehrheitspartei, in Meschede gar nicht so öffentlich gemacht werden!?

Das kam aber nun anders, nachdem die Lokal-Zeitungen, aufgrund eines gemeinsamen Antrags der MbZ- und SPD-Fraktion zur Elternbefragung, abwechselnd und sozusagen im Schlagabtausch mehrere Artikel von CDU, SPD, UWG, MbZ, dem Bürgermeister wie auch einige Leserbriefe abgedruckt hatten. SPD, UWG und MbZ verlangten dem SPD-/MbZ-Antrag entsprechend öffentlich eine Elternbefragung bei der zuzüglich zu den anderen Schulformen auch der Wunsch der Eltern nach einer Gesamtschule abgefragt wird. Der Bürgermeister und die CDU führten im Gegenzug eine Vielzahl von Argumenten gegen die Gesamtschule an.

Über die Debatte und das Ergebnis der Schulausschusssitzung und den „Schulstreit“ berichtete gleich einen Tag später die WP/WR.
Siehe:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/das-ziel-bleibt-die-sekundarschule-id6500832.html

Ob, wie die WP/WR berichtet, alle davon überzeugt sind, dass die Sekundarschule die bessere Lösung für Meschede ist, sei dahingestellt. Jedenfalls einigten sich die Mitglieder des Ausschusses darauf, zunächst Informationsveranstaltungen für die Eltern durchzuführen (bei der die Eltern vermutlich auf die Sekundarschule eingeschworen werden sollen??). Anschließend (nach den Sommerferien) soll dann die vorgeschriebene Befragung der Eltern der Drittklässler erfolgen.
Bürgermeister Hess und die CDU argumentieren gegen die Gesamtschule u.a. mit der Gefahr für den Schulstandort Freienohl.

Doch könnte die Gesamtschule nicht gerade für den Standort Freienohl eine große Chance sein!? Angenommen in Meschede wird die bis jetzt einzige Gesamtschule im Hochsauerlandkreis (mit Teilstandort Freienohl) gegründet, würden doch wahrscheinlich viele Schülerinnen und Schüler aus Oeventrop und Arnsberg zur Schule in den Nachbarort fahren!? Schließlich pendeln ja jetzt schon etliche Schülerinnen und Schüler aus Arnsberg zur Gesamtschule nach Fröndenberg.  Und genau das sollte den gesammelten Sauerländer Gesamtschulgegnern zu denken geben!

Finanzspritze ‚Bildungspaket‘ nicht gefragt.

‚Bildungspaket nicht gefragt‘ schreibt die Westfälische Rundschau in ihrer Ausgabe vom 27.03.2012. Der Großteil der Mittel für bedürftige Kinder würde nicht abgerufen.

Die Sozialverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisierten die bürokratischen Hürden, die undurchsichtigen Zuständigkeiten und die weiterhin fehlende Aufklärung der Leistungsberechtigten. Der Paritätische Wohlfahrtsverband bezeichne das Paket als ‚definitiv gescheitert‘, berichtet die WR.

Bundesweit, so die WR, würden laut Hochrechnungen des DGB nur ein Fünftel der Gelder für Nachhilfe, Schulessen oder Musikunterricht verwendet. In NRW sei die Bilanz nach Angaben von Arbeitsminister Guntram Schneider besser. Minister Schneider spräche von ‚weit über 50 Prozent‘ abgerufener Mittel.

Die Gelder aus dem Bildungs- und Teilhabepaket werden also längst nicht von allen Antragsberechtigten abgerufen. Genau das geht auch aus der Antwort des Hochsauerlandkreises vom 17.12.2011 auf eine Anfrage der Sauerländer Bürgerliste (SBL) hervor.

Die Inanspruchnahme des Bildungs- und Teilhabepakets verursachte dem HSK demnach im Jahr 2011 Kosten in Höhe von 656.000 Euro. Die entsprechende Bundeszuweisung lag aber bei 1.530.000 Euro. Es blieb also ein ‚Rest‘ von 874.000 Euro (und damit deutlich mehr als 50 Prozent) in der Kasse des Hochsauerlandkreises ‚eine Etat-Spritze‘, die der Bund vom Kreis nicht zurückfordert.

Die Sozialverbände kritisieren laut WR die Praxis bei den betreuenden Optionskommunen. Sie fordern, genau wie Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL), den bürokratischen Aufwand für die Eltern abzubauen. Dazu kann auch der HSK beitragen; denn das Gesetz sieht beispielsweise vor, dass viele Leistungen aus dem Bildungspaket pauschal mit den Trägern abgerechnet werden können. So könnten weitaus mehr Leistungen als bisher in den betroffenen Familien ankommen. Der ‚Rest‘ in der Kasse des Hochsauerlandkreises würde sich dann allerdings verringern.

Umleitung: ein Blick auf’s Lokale und nicht mehr. Warum sich die alten Parteien fürchten sollten.

Der Olsberger Stausee (foto: zoom)
Der Olsberger Stausee (foto: zoom)

In der vergangenen Woche ist an dieser Stelle keine „Umleitung“ erschienen, obwohl ich zeitweise immer noch intensiv im Internet unterwegs war und interessante Artikel und Diskussionen verfolgte.

Ein fieser Grippe-Virus hat all mein weiteres Tun leider auf das Freischalten eingestellter Artikel und Beiträge beschränkt.

Die Welt ist deswegen nicht untergegangen, der Virus ist zwar  schwach, aber immer noch virulent, trotzdem versuche ich, ein paar wenige Links zu kommentieren.

Der Wiemeringhauser hat sein Blog eingestellt, eigentlich schade, alldieweil er mit viel Engagement die Vorgänge in seinem Umfeld beobachtet hat … wiemeringhauser

Zu früh gefreut haben sich allerdings diejenigen, die diesen Untergang einer kritischen Stimme begrüßen, denn als Sauerland-Blog feiert die Analyse der Lokalpolitik ihre Wiedergeburt … sauerland-blog

Inzwischen rudern die Piraten in den schwarzen Gewässern des Hochsauerlandes. Mit „Du bist Otto“ … werden sie im Altkreis von Jan begrüßt … jahobris

Die Piraten haben im HSK eine echte Chance, wenn sie mit ihre Kernforderung nach Transparenz das politische Getriebe aufmischen … weltonline

Man schaue sich nur einmal die Website der SPD Winterberg an und erkenne, dass diese angebliche Oppositionspartei kaum Informationen über ihre Politik nach außen gibt … spdwinterberg

Die CDU Winterberg glänzt mit einem Artikel von Juli 2011 unter „Aktuelles“ … cduwinterberg

Bei der FDP wird uns die Ratssitzung vom 11. März 2010 unter Fraktionstermine präsentiert … fdpwinterberg

Grüne und Linke sind im Winterberger Rat nicht vorhanden, machen aber auch als Parteien keine Politik in Winterberg.

Die Piraten drängen mit wenigen engagierten jungen Menschen im Hochsauerland in die Politik, und haben mehr Esprit als die Jugendorganisationen aller etablierten Parteien zusammen … juwinterberg

Gleichzeitig existiert mit der Sauerländer Bürgerliste seit vielen Jahren ein Bündnis engagierter Lokal-Politiker, das schon lange vor den Piraten „Piratenpolitik“ im Sinne von Offenheit und Transparenz betreibt.

Das alte Politikgetriebe ist bedroht. Die sogenannten etablierten Parteien müssen sich etwas einfallen lassen. Der Kaiser ist schon lange nackt, demnächst werden wir es sehen.

Der Papst fliegt nach Mexiko. Die Legende der Jungfrau von Guadelupe als genialer Schachzug der katholischen Kirche?

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Nuestra Señora de Guadalupe, mexikanische Maria zum Mitnehmen (foto: chris)

Heute besucht der Papst Mexiko, eine von zwei Stationen seiner Lateinamerika-Reise. Die mexikanische Maria ist die Jungfrau von Guadelupe, eine der bedeutendsten Marienheiligtümer überhaupt. Doch wie kam Maria nach Mexiko?

Nach der Eroberung der Aztekenstadt Tenochtitlán verehrten die spanischen Conquistadoren ihre Jungfrau Maria. Maria mit europäischen Antlitz. Tempel und Heiligtümer der erobten Azteken wurden zerstört, der Katholizismus sollte den sogenannten heidnischen Glauben ersetzen.

Am Morgen des 9. Dezember 1531 ereignete sich der Legende nach folgendes Wunder:

Der bereits getaufte 57-jähriger Landbesitzer Juan Diego (Geburtsname: Cuauhtlatoatzin), hatte eine Vision: eine dunkelhaarige, braunhäutige, indigene Frau erschien ihm und forderte ihn auf, eine Kirche zu errichten. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, ließ die Jungfrau Rosen auf dem kargen Boden erblühen. Insgesamt erschien die mexikanische Maria fünf Mal und konnte schließlich auch den skeptischen Bischof von sich überzeugen.

Der Ort dieser Erscheinung, der Berg Tepeyac, war ebenfalls bedeutsam, hatte doch hier zunächst ein Aztekentempel gestanden, welchen die Spanier zerstörten. Dennoch pilgerten die nicht-katholischen Mexikaner weiterhin an diesen Ort. Da kam ein Wunder ganz gelegen, um die heidnische Götterverehrung zu beenden und dieser Stelle endlich ein katholisches Gepräge zu geben.

Sollten Menschen bei dieser Legendenbildung nachgeholfen haben, so war dies ein genialer Schachzug: Mit Hilfe der Jungfrau von Guadelupe gelang es der katholischen Kirche, einen Großteil der indigenen Bevölkerung Mexikos dauerhaft auf ihre Seite zu ziehen. Der Erfolg wird auch heute wieder während des Papstbesuchs zu bewundern sein.