Richtigstellung II: Antwort des Potsdam-Instituts

Das Potsdam-Institut für Klimaforschung hat sehr schnell auf meine Anfrage geantwortet. Ich gebe hier wie versprochen die Antwort wider, die auch meine ursprüngliche Mail enthält (Realnamen entfernt) :

Lieber Herr … ,

es ist richtig, dass lediglich die Veröffentlichung durch das PIK zurückgestellt wurde. Das Ministerium als Auftraggeber bat darum, die Studie zunächst auf der eigenen Website zu veröffentlichen. Einen besonderen Grund für die Zurückstellung durch das PIK selbst gibt es nicht.

Herzliche Grüße

… wrote:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe gestern Abend die Aussage
Die Veröffentlichung der Studie durch das PIK wurde
auf Wunsch des Ministeriums für Umwelt und
Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen
bis auf Weiteres zurückgestellt.
auf Ihrer Website anscheinend falsch interpretiert: „Richtigstellung II: Antwort des Potsdam-Instituts“ weiterlesen

Richtigstellung: PIK Bericht als PDF-Datei vorhanden

Trotz Klimawandel: Es gibt im Winter auch Schnee im Sauerland
Trotz Klimawandel: Es gibt im Winter auch Schnee im Sauerland

Gestern hatte ich aufgrund einer Äußerung auf der Website des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung angenommen, dass die Studie über den Klimawandel in Nordrhein-Westfalen vom Umweltministerium „gedeckelt“ würde.

Dies ist nicht der Fall. Im Gegenteil – die gesamte Studie ist als fast 9 MB große PDF-Datei auf der Website des Umweltministeriums abgelegt.

Ein aufmerksamer Leser hat sofort reagiert und mich darauf hingewiesen.

An der eigentlichen Aussage der Studie ändert es nichts: „Richtigstellung: PIK Bericht als PDF-Datei vorhanden“ weiterlesen

Veröffentlichung bis auf Weiteres zurückgestellt: Bürger werden vor Klimastudie geschützt.

Skifahren im Sauerland - ein Auslaufmodell
Der Skitourismus im Sauerland – ein Auslaufmodell?

DerWesten beruft sich auf die Studie, das Umweltministerium deckelt sie:

Wir Bürger dürfen die wissenschaftliche Studie des PIK nicht lesen.

Das Potsdamer-Institut für Klimafolgenforschung(PIK) erklärt unter anderem (Hervorhebung von mir):

Während der Sommertourismus durch die Zunahme von Sommertagen mit Temperaturen über 25 Grad Celsius profitieren könnte, wird Skitourismus in NRW trotz künstlicher Beschneiung nur noch eingeschränkt möglich sein. Nicht nur die natürlichen Schneetage nehmen deutlich ab, sondern auch die Tage, an denen Kunstschnee produziert werden könnte: Bis 2020 um bis zu 30 Prozent, bis 2050 sogar um bis zu 55 Prozent. „Der Skitourismus im Sauerland ist ein Auslaufmodell“, sagt Kropp.

Die Veröffentlichung der Studie durch das PIK wurde auf Wunsch des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen bis auf Weiteres zurückgestellt.

Hier geht es zum Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Heiße Luft im Wahlkampf: SPD wirbt für Linke

Heiße Luft ... DIE LINKE wählen!? Oder was? Oder wie? Wer soll da wen wählen?
Heiße Luft … DIE LINKE wählen!? Oder was? Oder wie? Wer soll da wen wählen?

Liebe SPD, ich schreibe das hier heute am späten Abend nur, damit ihr es wisst:

Das Plakat ist völlig daneben! Nicht, weil ich selbst es daneben finden würde. Ich bleibe gemeinhin lange vor jedem Plakat stehen und analysiere es tiefgründig. Ich finde da gar nichts dran und dabei.

Nein, weil mich heute Menschen angesprochen haben, die einfach an den Plakaten vorbeihuschen und die gesagt haben:

„Die PDS hat überall in Olsberg plakatiert.“

Diese lieben Menschen haben das SPD-Logo im Vorbeifahren anders wahrgenommen und einfach nur gelesen: SPD – heiße Luft – DIE LINKE wählen.

Ich weiß, das steht da nicht, aber derartig lange bleiben Menschen nicht vor schlechten Plakaten stehen, bis dass sie es begreifen, was ihr wollt.

Überhaupt der Konjunktiv: „Finanzhaie würden FDP wählen“, grinst da einer. Ergänze: … aber sie wählen SPD!

So was von ins eigene Knie geschossen.

Sinnlose Polemik„, urteilt die ZEIT.

Tipp: Ich würde Plakate abhängen -> Papiermüll -> Geld zurück von Werbefuzzis.

Aktuell aus Mexico City: „Hatschi!“ – Gesundheit? – Nein, Schweinerei – rette sich, wer kann!

Alles ruhig in Mexico City?
Schweinepest: Alles ruhig in Mexico City?

Wenn man in Mexiko lebt und tagein, tagaus Tacos mampft, dann denkt man schon manches Mal an Deutschland und seinen Schweinebraten. Bei Rindfleisch ist einem der Appetit nach BSE schon lange vergangen, und Huhn gilt seit der Vogelgrippe ja auch als keine Delikatesse.

Nun aber ist die Schweinerei passiert und bei uns in Mexiko ausgebrochen. Aber wohl zur Genugtuung der mexikanischen Volksseele ist Mexiko wenigstens zusammen mit den USA die Brutstätte, von wo aus der neuartige Erreger in lateinamerikanische Länder und auch nach Europa übergesprungen ist, wie heute Morgen den laufenden Nachrichtensendungen verschiedener lokaler Radiosender zu entnehmen war.

Die mediale Epidemie, denn im Alltag kennt niemand jemanden der erkrankt wäre (so das Ergebnis meiner kleinen Umfrage), läuft mit wechselnden Schreckenshöhepunkten seit Freitag ab.

Donnerstagnacht hatte das Schulministerium in Absprache mit dem für Gesundheit beschlossen den Unterricht an Schulen und Universitäten bis auf weitere Unterrichtung zu schließen, sodass einige der Lehrerschaft freitagsmorgens ratlos im Lehrerzimmer arbeitslos wie zur seit der Weltwirtschaftskrise 1929 wie Berliner Eckensteher herumlummelten. Arbeitslos und Lehrer und Weltwirtschaftskrise? – So frappierend fragmentiert auf einmal die liebgewordenen Gewohnheiten der kognitiven Verortung seiner selbst im Alltag waren, so naheliegend sind doch die Assoziationen.

Denn einige meinen, infolge der allgemeinen Verunsicherung durch die derzeitige Weltwirtschaftskrise nähme die verunsicherte Masse und die Medien nur allzu gern die Epidemie auf, deren Konturen naturgemäß so unscharf sind, wie der Versuch globaler Beschreibungen des konjunkturellen Verlaufs von Volkswirtschaften.

Diese sozialanthropologische Deskription der durch die Epidemienachricht ausgelösten Ängste im Gefolge der Massenpsychologie Freuds – dass frei flottierende Ängste eine Projektionsfläche brauchen, die aber auch kaum rational zu durchdringen ist, so etwa wie die statistischen Unschärfen medizinischer Erklärungen des Verlaufs von Epidemien und deren Gefahrenpotential – wäre etwas für spätere soziologische Untersuchungen.

Beispielsweise tragen die Leute als Vorboten der Hysterie alle Mund-/ Nasenschutz, obwohl die Ärzte im TV zigmal sagten, dass das kaum etwas bringt, da die Infektion meistens so verläuft, dass man etwas Infiziertes anfasst und sich dann den Virus ins Gesicht reibt.

„Aktuell aus Mexico City: „Hatschi!“ – Gesundheit? – Nein, Schweinerei – rette sich, wer kann!“ weiterlesen

Laurie Garrett, The Coming Plague – Mein Lesetipp zur Schweinepest und allen Seuchen, die noch kommen werden.

Laurie Garrett, The Coming Plague, Newly Emerging Diseases In A World Out Of Balance
Laurie Garrett, The Coming Plague, Newly Emerging Diseases In A World Out Of Balance

Vor 13 Jahren habe ich auf „National Public Radio“ (NPR) eine wunderbare Besprechung dieses damals gerade erschienen Buches von Laurie Garrett gehört. Ich habe mir das Buch gekauft und die mehr als 600 Seiten wie einen Krimi verschlungen.

Als Wissenschaftsjournalistin durchmisst die Autorin die medizinischen, biologischen und gesellschaftlichen Hintergründe von Seuchen wie:

  • Marburg Virus
  • Yelllow Fever
  • Lassa Fever
  • Ebola
  • Swine Flu
  • Legionnaires‘ Disease
  • HIV
  • Hanta Virus

Auch heute noch ist das Buch ein „Muss“ für jeden, der sich mit dem Thema „Seuchen“ auseinandersetzt oder -setzen will.

Das Buch ist großartig. Laurie Garrett ist großartig. Niemals populistisch, immer wissenschaftlich und dabei doch verständlich, wie so viele geniale US-amerikanische Wissenschaftler bzw. Wissenschaftjournalisten. (Oh hätten wir in D nur einen Bruchteil von ihnen!).

Da ich mit meinem Blog keine Geld verdiene, muss sich schon jeder selbst um die Kauf- bzw. Ausleihmöglichkeiten kümmern.

Laurie Garrett wird immer noch im NPR als Expertin angefragt. Einfach dorthin „surfen“ und ihren Namen ins Suchfeld eingeben.

Ihre eigene Website ist leider nicht so gelungen, aber vielleicht auch Geschmackssache.

Konjunkturpaket II – Ruhrbarone recherchieren: Steuerverluste fressen Konjunkturpaket auf.

Am 10. Februar hatte ich mir in diesem Blog unter anderem folgende Gedanken zum Konjunkturpaket II gemacht:

Auf der Einnahmenseite können für das Beispiel Winterberg knapp 2 Millionen Euro verbucht werden, doch was passiert auf der Ausgabenseite wegen Steuerausfällen durch Minderung der Unternehmenssteuern bei Einbrüchen in Handel, Gewerbe und Produktion, erhöhte Sozialaufwendungen durch Kurzarbeit bzw. Arbeitslosigkeit usw. ?

Heute hat David Schraven von den ruhrbaronen einen gut recherchierten Artikel veröffentlicht, der meine intuitive Vermutung zumindest für die Kommunen im Ruhrgebiet bestätigt:

Steuerverluste fressen Konjunkturpaket auf!

Schweinepest – wie weit ist Mexico entfernt?

Sehr aktuell und umfassend berichtet der britische Guardian über den Ausbruch der Schweinepest.
Sehr aktuell und umfassend berichtet der britische Guardian über den Ausbruch der Schweinepest (screenshot).

Ich gestehe, dass ich bei großen weltweiten Themen nicht lange herumfackel, sondern mich meist ohne Umwege zur Website des britischen Guardian begebe.

Ob der Ausbruch der Schweinepest in Mexico das Potential zur Epoche machenden Seuche hat (siehe ruhrbarone), kann ich nicht beurteilen. Durch die tiefe Zäsur der jetzigen, sich noch weiter entfaltenden Wirtschaftskrise bin ich allerdings verunsicherter als ich es vor, sagen wir fünf Jahren, gewesen wäre.

Egal ob Zeitgeist, Ära oder Epoche, hier geht es zu den informativen Seiten des Guardian.

Beachtenswert finde ich auch das Live-Blog. Letzter aktueller Eintrag:

4.49pm:
New York mayor, Michael Bloomberg, has confirmed that swine flu has infected eight students of a high school in the city.