Eine Powerfrau im Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg: Der Fluch des Hexers

Heute habe ich zusammen mit meinen Kindern die Aufführung des Musicals „Der Fluch des Hexers“ im Forum des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Winterberg besucht.

Schon morgen Abend steigt die letzte Show: traditionell der „Spaßabend“, an dem die Schülerinnen und Schüler ihre Aufführung schauspielernd selbst auf die Schüppe nehmen.

Wie? Die Pläne kennt selbst die ansonsten allgegenwärtige Musiklehrerin nicht.

Gymnasium Winterberg: Der Fluch des Hexers
Gymnasium Winterberg: Der Fluch des Hexers

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg mag sich „Eliteschule des Sports nennen“, aber der eigentliche Kitt, der diese Schule in einem eher den Prinzipien der höheren Bildung abgeneigten Umfeld zusammenhält, sind die Musical-Projekte und Aufführungen der unglaublich engagierten Musiklehrerin Barbara Ortwein.

Jedes Jahr haut diese Frau mindestens ein Musical heraus, entwickelt Ideen und bezieht mindestens ein Fünftel der SchülerInnenschaft in die Vorbereitungen und Aufführungen mit ein.

Ich vermute, dass es in NRW kaum eine Schule gibt, die diese Produktivität im musischen Bereich vorweisen kann.

„Ich habe noch Power für 10 Jahre“, versicherte Barbara Ortwein heute abend den Besuchern am Schluss der Aufführung im vollbesetzten Forum des Gymnasiums.

Morgen gibt es Zeugnisse in NRW ;-)

Manchmal findet mensch doch einen guten Kommentar zu den Artikeln der WAZ-Zeitungen in „Der Westen“.

Der Druck auf Viertklässler und ihre Erziehungsberechtigten ist durch die verbindlichen Grundschulgutachten gestiegen. Streng genommen ist der Druck auf die Drittklässler gestiegen, denn im letzten Halbjahr der Dritten Klasse entscheidet sich hier in NRW meist wie die Empfehlung der Grundschullehrerin Mitte der Vierten Klasse aussehen wird.

Doch nun zum Kommentar (Hervorhebungen von mir): „Morgen gibt es Zeugnisse in NRW ;-)“ weiterlesen

Nicht ärgern …

Wolken über dem Negertal
Wolken über dem Negertal

Heute ärgere ich mich nicht mehr. Nicht über Politiker, nicht über Politik, nicht über die Medien- und nicht über die Finanzkrise. Nicht über Bildungs-, Sozial- und Arbeitsmarkpolitik. Nicht über Nichts. Ich starre einfach müde aus dem Fenster und schaue den Wolken zu.

Herr Rüttgers, Frau Sommer: Die Hauptschulen sind am Ende

Die Hauptschulen sind am Ende. Das wissen die PolitikerInnen jedweder Farbe schon seit langem. Aus ideologischer Verblendung und Machtgeilheit halten Rüttgers und die auf ihrem Posten überforderte Schulministerin Barbara Sommer an dem bildungs- und wirtschaftspolitisch veralteten dreigliedrigen Schulsystem fest.

Immer wieder schaffen es CDU und FDP die Diskussion über notwendige radikale Veränderungen des Schulsystems zu ideologisieren.

Schade nur, dass durch die Hauptschulkampagne von Frau Sommer in NRW Gelder verschwendet werden, die an anderer Stelle dringend gebraucht würden.

„Wenn mir nix mehr einfällt, mache ich halt Videoüberwachung und ziehe die Gewaltkarte“, denkt sich MP Rüttgers. Was der Koch mit seinen rechten Parolen in Hessen geschafft hat, schaffen wir auch in NRW. „Schulen: CDU setzt auf Videoüberwachung„, titelt die Westfälische Rundschau.

„Rüttgers! Sie fantasieloser politischer Akteur – reise er doch nach England! Da wird inzwischen jeder Quadratzentimeter öffentlichen und privaten Raumes videoüberwacht. Und das Resultat? Vergessen Sie es!

Herr Rüttgers, sie sind seit „Kinder statt Inder“ kein Fitzelchen besser geworden.

Laut Westfalenpost haben Sie sogar so etwas gesagt:

Ministerpräsident Rüttgers (CDU) sieht zur Stärkung der Hauptschule keine Alternative. „Wie wollen wir sonst sicherstellen, dass diejenigen, die überwiegend praktisch veranlagt sind oder eine Zuwanderungsgeschichte haben, eine auf sie zugeschnittene gute Ausbildung bekommen?”

Geht es Ihnen noch gut? Sie wollen Menschen, die „eine Zuwanderungsgeschichte haben“ in einer Resteschule verwursten? Haben Sie Angst davor, dass Maxim, Karim und Nilofa die Kinder Ihrer durch Nachhilfe und Beziehungen gebutterten Klientel ausstechen könnten? Was soll das?

Die einzige Schulform, die noch positiven Zuwachs hat, ist die Gesamtschule! Das ist auch gut so. Die Kinder brauchen Chancen, die Wirtschaft braucht das Potential der Maxims, Karims, Nilofas und auch von „Hartz 4 Paul“.

Ich bin empört über Ihre Machtspielereien auf dem Rücken der Kinder. Meine Devise als Wahlsauerländer: Rinder statt Rüttgers! Frau Sommer, machen Sie eine Schwalbe! Bielefeld ist ruhig, lebenswert und als Wohnort unterschätzt.

Danke und Gute Nacht!

Gesamtschule!? In Hemer ticken die Uhren anders

Eltern und Verwaltung in Hemer bei Iserlohn wollen anscheinend einvernehmlich eine Gesamtschule einrichten. Doch die Bezirksregierung stellt sich quer. Jetzt spitzt sich die Auseinandersetzung zwischen den Sauerländer Galliern und den Arnsberger Römern zu: „Platzt der Elterntraum der Gesamtschule„, titelt der Iserlohner Kreisanzeiger.

Bürgermeister Michael Esken lädt für Donnerstag, den 22. Januar um 19 Uhr, zu einer Sondersitzung des Rates in die Aula des Gymnasiums ein.

Nachwort: So einhellig wie mein Blogeintrag suggeriert scheint die Meinung der „Gallier“ nicht zu sein. Die CDU hatte sich beispielsweise bei der Abstimmung zur Einrichtung einer Ganztagsgesamtschule der Stimme enthalten. Die bildungspolitischen Auseinandersetzungen in Hemer sind mir noch nicht vertraut. Ich werde versuchen, Einzelheiten nachzuliefern.

Dürfen Lehrer streiken oder sollen die faulen Säcke und PISA-Versager besser arbeiten?

Heute habe ich per Brief eine Aufforderung meiner Gewerkschaft erhalten zur Tarif- und Besoldungsrunde 2009 an zwei Terminen am Warnstreik teilzunehmen: am 28. Januar in Düsseldorf und am 5. Februar, regional angepasst, in Orten wie Bielefeld, Bonn oder Wuppertal.

Die Forderung der GEW lautet:

  • Entgelterhöhung von 8%
  • Bessere Eingruppierung für angestellte Lehrkräfte

Weiter:

  • Altersteilzeit für Angestellt über 2010 hinaus
  • Kein Unterrichten bis 67,5 Jahren
  • 120.- Euro sofort mehr für Lehramtsanwärter

Die Tarifverhandlungen für die Länder sind am 19. Januar gestartet.

Jetzt stehe ich vor der Überlegung: Soll ich oder soll ich nicht? Als Angestellter gehöre ich zur Zielgruppe der Gewerkschaftsansprache.

Pro: Ich habe in den letzten Jahren reale Gehaltskürzungen gehabt, und zwar nicht nur inflationsbereinigt, sondern nominell. Das kam unter anderem durch den Wegfall von Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Auch habe ich zwar immer ungern für den Staat unentgeltlich ein Arbeitszimmer vorgehalten, aber ich konnte die Kosten bislang steuermindernd einzetzen. Auch dieser Brotkrumen ist weggefallen.

Meines sieht noch schlimmer aus Foto:GEW
Mein Arbeitszimmer sieht so ähnlich aus. Foto:GEW

Will sagen: Ich habe mich in den letzten Jahren schon manchmal geärgert.

Kontra: Ich werde sehr wahrscheinlich der Einzige sein, der aus dem Kollegium streiken würde. Da gibt es erst einmal keine großen Solidaritätsgefühle. Der große Rest, zumeist Beamte, wird fluchen, dass er den von mir verursachten Stundenausfall vertreten müsse, obwohl er es rein rechtlich nicht müsste.

Guter Rat ist teuer!? Aber erwünscht!

Obamas radikaler Evangelist

Trotz der strikten Trennung von Kirchen und Staat in der US-amerikanischen Verfassung ist der Einfluß der Kirchen und religiösen Gruppen in den USA sehr groß. Lukas Mihr berichtet für den humanistischen Pressedienst über Barack Obama und den nach Billy Graham „neuen Pastor der Nation“:

Mit dem morgigen Tag tritt Barack Obama als erster Afro-Amerikaner das Amt des Präsidenten der USA an. Zur Vereidigung vor dem Kapitol in Washington hat der Politiker den einflussreichen Kirchenführer Rick Warren eingeladen, der ein Gebet sprechen wird.

Bereits seit mehreren Jahren gewinnt Rick Warren in den USA an Bedeutung hinzu. Seine Gemeinde, die Saddleback Church, die südlich von Los Angeles liegt, begrüßt Woche für Woche mehr als 20.000 Gläubige und sein Ratgeber The Purpose Driven Life (deutsch Leben mit Vision) verkaufte sich millionenfach. Im Wahlkampf 2008 begrüßte er Barack Obama und John McCain in seiner Kirche, um sie bezüglich ihrer politischen Standpunkte zu befragen… weiter beim Humanistischen Pressedienst

siehe auch den älteren Artikel im Science-Blog:

Obama, Warren, Benedikt XVI. und Homosexualität

Siedlinghausen grau – Ruhrquelle weiß

Update: Den doofen Witz mit Percy Sledge erzähle ich nach dem 4. Bild!

Was sollte ich heute morgen bei tristem, trüben und feuchtem Wetter nur tun? Melancholisch aus dem Fenster auf die tropfende Regenrinne starren? Antizyklisch handeln! Raus! Das Neue im Alten suchen.

Noch 200 Meter bis zur Ruhrquelle
Noch 200 Meter bis zur Ruhrquelle

In Winterberg fiel tatsächlich nass-feuchter Schnee. Aber ich wollte nicht Ski laufen wie die Massen am Ruhrquellenlift. Ich habe das bunte Völkchen einfach rechts liegen gelassen.

Ohne Plan geht gar nichts ;-)
Ohne Plan geht gar nichts 😉

Nachdem ich dann dem Plan folgsam gefolgt war, war ich wieder da, wo ich schon des öfteren war.

Ist das schon die Ruhrquelle?
Ist das schon die Ruhrquelle?

Wo Ruhrquelle draufsteht, kommt noch lange nicht Ruhrwasser raus. Das Quellgebiet befindet sich 20 Höhenmeter über diesem Stein.

Jetzt aber kann ich zum bedeutendsten und weltweit(!) berühmtesten Zufluss der Ruhr kommen. Um es noch deutlicher zu sagen: Verglichen mit dem Bekanntheitsgrades dieses Fließgewässers und des nach dem Fluss benannten Ortes, der im Mündungsgebiet liegt, ist die Ruhr ein NICHTS.

Erst einmal die Übersichtskarte:

Wennem - ein Lied geht um die Welt!
Wennemen – ein Lied geht um die Welt!

Sieh die Wenne! Die Autobahnabfahrt und der Ort heißen Wennemen – irgendwo zwischen Arnsberg und Meschede. Dort machte einst Percy Sledge Urlaub 😉 und schrieb seinen bekanntesten Hit und Frauenherzenbrecher-Song:

Wennemen loves a woman …

Ach so – das ist ein alter Sauerländer Witz. Sorry 😉 Ich habe lange darauf gewartet, den irgendwo loszuwerden. Dafür sage ich nichts über Hessen und Roland Koch 😉

Downdate: Den doofen Witz mit dem Negergebiet haben Gott sei Dank schon die Ruhrbarone erledigt.

Klimakiller Google: Zweifel bestätigt

Meine Zweifel an einem Artikel auf der ersten Seite der Süddeutschen Zeitung vom 13. Januar 2009 haben sich anscheinend bestätigt.

Gestern erschien auf  Seite 22 der SZ ein Artikel mit dem Titel: „Die Klimawirkung des Internet. Zweifel an hohem Treibgas-Ausstoß bei Suchanfragen.

Aus dem Artikel wird auch deutlich, wo sich der Autor Helmut Martin-Jung seine „Fakten“ zusammengeklaubt hatte, ohne dies kenntlich zu machen: Bei der Times. Peinlich!

Die stillschweigende Korrektur des „Hinguckers auf der ersten Seite“ folgt merkwürdigerweise recht genau den Linien des von mir in der Update Zeile verlinkten meedia-Artikels von Alexander Becker.

Der Autor des nachgeschobenen Artikels von gestern in der SZ wird namentlich nicht genannt, sondern zeichnet nur mit dem Kürzel „ma“. Vielleicht hat sich „ma“ von Alexander Becker inspirieren lassen 😉