WAZ Protest: Satisfaction ohne action

Allerwegen und allerorten gehen Firmen pleite, werden gegen die Wand gefahren oder werden umgemodelt.

Die Zahl der betroffenen ArbeitnehmerInnen (sorry mir fällt nichts Besseres ein, als das große „I“) kann in die Tausende und mehr gehen. Oft haben sich diese Tausende und mehr gewehrt und sind trotzdem untergegangen.

Die Weber, die Bergleute, die Stahlarbeiter landeteten auf dem Müllhaufen der Geschichte.

Thatcher konnte gegen Scargill nur gewinnen, weil sie instinktiv wusste, dass sie im Zug Richtung Zukunft saß und Arthur und seine Leute binnen-ökonomisch überflüssig waren. Scargill konnte deswegen mit allen Streiks keinen wirtschaftlichen Druck mehr ausüben. Thatcher agierte intuitiv als Vollstreckerin der Geschichte. Aus diesem Bewußtsein/Gefühl bezog sie ihre Kraft und Stärke.

Meine These: Reitz und Hombach fühlen sich im richtigen Zug, thatcher-mäßig: die anderen sind Trottel, die noch nicht erkannt haben, wo die Zukunft liegt.

Es führt beim WAZ-Konzern kein Arthur Scargill die Redakteure in den Kampf. Die Redakteure sind auch keine Bergleute. Die arbeiten nämlich verstreut über das ganze WAZ-Land und nicht gemeinsam im Stollen unter Tage. Die gehen auch nicht nach getaner Schicht zum Pilsken in die Kneipe. Es würde mich wundern, wenn es verspätet noch politische Aktionen aus der Belegschaft geben würde. Auch wenn Taten hier und da noch im Protest-Blog eingefordert werden.

Das alles wissen Reitz und Hombach.

Die wissen auch, dass man aus einem dampfenden und fauchenden Röhrenwerk ein schlankes Kommunikationsfirmchen basteln kann: Function follows form.

Wer am Ende des Zeitalters der Postkutschen auf Autos setzte, der hatte die Nase im Wind.

Das denken auch Reitz und Hombach über sich selbst.

Entspricht die Printausgabe der Lokalzeitung der Pferdedroschke, „DerWesten“ dem Ford T4?

Meine Thesen: Alles Tinnef!

Es wird, es muss immer Lokaljournalismus geben, da der Mensch ein „zoon politikon“ ist und viele Entscheidungen und Ereignisse im lokalen Bereich sein Leben betreffen.

„Inder“ und „Newsdesk“ sind hohle Begriffe. Das Erstere zähle ich zum Bereich der selbstreferentiellen Nachrichtenhypes. „Newsdesk“ bedeutet die Heilung der Krise des Lokaljournalismus durch die Devise: Dann lieber keinen Lokaljournalismus.

Meine höchstpersönliche Meinung: Wir brauchen im Hochsauerland keinen Newsdesk. Wir brauchen mehr(!!!) Journalisten und ein gutes Konzept für eine bessere Lokalzeitung. Ob die dann in näherer oder ferner Zukunft auf Papier oder im Internet erscheint, ist eine zweitrangige Frage. Für die nächsten Jahre muss es wegen der Kunden(!!!) in erster Linie Papier sein.

Weihnachtsfichte 15 Euro

Als ich heute vom Hömberg kommend Richtung Altenfelder Straße lief (neudeutsch: joggte), sah ich am Abzweig zur Straße den Trecker, den Dicken und die vielen Fichten und ich dachte bei mir:

Weihnachten kommt schneller ...
Weihnachten kommt immer so plötzlich!

Schnell nach Hause gerannt, geduscht und mit dem Auto zurück an die Feldwegkreuzung zwischen Altenfeld und Siedlinghausen gefahren.

Der dicke Gemütliche hat mir die Fichte frisch mit der Kettensäge abgeerntet und eingenetzt. „Du läufst doch hier öfter ‚rum!“, sagt er. „Für dich 15 Euro“.

Jetzt steht das Bäumchen auf der Veranda und ich frage mich: Hätte ich vielleicht nur zwölf Euro bezahlen müssen, wenn er mich nicht gekannt hätte? Oder doch eher zwanzig?

Ich vermute mal 17 Euro. Den ersten Euro Nachlass hat mir das Laufen gebracht und den zweiten das nette Gespräch über Schweine und Rinder. Wichtig ist zu Weihnachten die Illusion. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Ich bin heute ein zufriedener Kunde.

Carl Edward Sagan

Heute vor 12 Jahren ist der Astronom Carl Edward Sagan gestorben.

Während meiner Jahre in Texas haben mir Sagan und seine populärwissenschaftlichen Filme so manche Unterrichtsstunde gerettet. Mitten im „bible belt“ vermittelte mir der Wissenschaftler und Rationalist Sagan die Gewissheit, dass es noch ein anderes US-Amerika gibt als das „Governor-Bush-Texas“.

Wenn meine Schüler mich nach der Vorführung von Sagans Filmen ungläubig, kopfschüttelnd fragten: „Do you really believe in evolution?“, wusste ich: Gut, dass sie es sich wenigstens ansehen mussten.

Zurück in Deutschland und im deutschen Bildungssystem musste ich feststellen, dass Carl Edward Sagans Credo:

„We should be teaching our children the scientific method and the reasons for a Bill of Rights. With it comes a certain decency, humility and community spirit.“

bei uns Kindern der Aufklärung überhaupt nicht im Lehrplan zu finden ist.

Ich verstehe das bis heute nicht: Aus welchem Grund steht die „wissenschaftliche Methode“ im aufgeklärten europäischen Nordrhein-Westfalen nicht zumindest in den Lehrplänen für die Fächer der Naturwissenschaften?

Kann mir das irgendwer erklären?

Ich habe Chemie-, ich habe Physik- und ich habe Biologielehrer gefragt und alle haben mich angeschaut als ob die Frage aus einer anderen Welt stamme.

Selbst im „bible belt“ wird die „scientific method“ gelehrt. Na ja, vielleicht sind die Amis doch nicht so blöd hinter ihrer religiösen Verblendung.

Vielleicht sind ja auch wir blöder?

Viele exzellente Wissenschaftler wie Carl Sagan bringt das merkwürdige US-amerikanische Bildungssystem jedenfalls hervor. Den Rest können sie dann einkaufen.

Wir haben maximal Hoimar von Ditfurth. Aber der ist auch schon tot.

Für Geschichte haben wir Guido Knopp. Der lebt aber noch.

Schwarz und Wild im Hochsauerland

Informationen der Kreisverwaltung
Informationen der Kreisverwaltung

Vielen Dank liebe Sauerlandthemen, dass ihr mir diese Meldung nach einem anstrengenden Arbeitstag serviert. Ich hatte immer gedacht, dass die Menschen im Hochsauerland keinen Humor haben, womit ich den Humor der – sagen wir mal – Ruhrpöttler aus Gelsenkirchen meine.

Gut – der frühe, unvollendete Merz auf seinem (erzählten)Moped als Möchtegern-Schwarz-Wilder hat es versucht, aber aus einem steifen Stock wird nun einmal kein Birkenzweig.

Jetzt hat die Verwaltung des Hochsauerlandes höchstselbst eingegriffen und mit Mut und Zielsicherheit die acht Bedrohungen aufgezeigt, denen sich unser dünn besiedelter Landkreis ausgesetzt sieht.

Schaut im Detail. Die Bildunterschrift ist original!

Schwarz und Wild

Anti-Bertelsmann

Am 24. und 25. Januar 2009 findet in Gütersloh die 4. Bertelsmann-kritische Tagung statt.

Gütersloh: Bertelsmann-Kritik
Gütersloh: Bertelsmann-Kritik

Ich muss gestehen, dass ich erstens nicht auf den Tagungen Nr.1 bis 3 war und dass ich zweitens bis heute über keinerlei Hintergrundkenntnisse dieser Tagungsreihe verfüge.

Da ich hier im Blog schon die ein oder andere Bemerkung zum Bertelsmann Konzern gemacht habe, werde ich mich nach dem Vorweihnachtsstress in die Materie einarbeiten.

Die Deutsche Post schrumpft sich tot

Der Postcontainer in Siedlinghausen: Erst gab es eine Postbank-Zweigstelle in Siedlinghausen. Sie befand sich in einem richtigen Haus aus Stein. Dann wurde diese Zweigstelle geschlossen. Ein privat geführter Postbank-Container wurde eröffnet. Dort konnte ich Briefe aufgeben und Geld von meinem Postbank-Konto abheben. Dann wurden dem Betreiber die  Bankgeschäfte weggenommen. Jetzt kann ich dort nur noch Briefe abgeben. Ich habe inzwischen mein Postbankkonto aufgegeben 😉

Post-Container Siedlinghausen
Post-Container Siedlinghausen

Heute morgen habe ich einen Brief von Gabriele Joch-Eren in meinem E-Mail Postfach gefunden, dessen Anhang ich hier veröffentliche:

In Magazin 10/2008 der Kommunikationsgewerkschaft DPVKOM entdeckte ich bemerkenswerte Angaben bzgl. des derzeitigen und zukünftigen Filialnetzes der Deutschen Post AG.

Im Oktober 2008 waren demnach noch 700 Postfilialen mit eigenem ausgebildeten Personal vorhanden, die aber alle bis 2011 geschlossen werden sollen. Weiter ist zu lesen, dass auch geplant ist, einzelne der 850 Postbankfilialen zu schließen. Das durch diese Maßnahmen „frei gesetzte“ kompetente und gut ausgebildete Personal der Deutschen Post AG soll, lt. dem Artikel in der DPVKOM-Zeitschrift, dann in der Zustellung eingesetzt werden.

Das Magazin verschweigt auch nicht die Lösung, die der Postvorstand diesem Kahlschlag entgegen setzen will und schreibt, der Vorstand der Deutschen Post AG propagiere diese Maßnahmen als „Ausbau des Kundennetzes“. Wie dieses Wunder vonstatten gehen soll, wird wie folgt erläutert: „Durch die Einrichtung von 1.500 zusätzlichen Abgabestellen von Paket- und Briefmarken in Postagenturen und Post Points, die Aufstellung von 1.500 neuen Packstationen bei Aldi und die Möglichkeit, dass Postbank-Kunden Bargeld an rund 1.300 Shell-Tankstellen erhalten können, soll der Service für die Kunden verbessert werden.“

Da frage ich mich, was bleibt denn noch von der Deutschen Post, außer dem gut ausgebildeten Personal in der Zustellung, hier und da einem Briefkasten und dem einfallsreichen Vorstand. Und wer weiß, wie lange es dauert, bis auch die allesamt vollkommen out sind?!

Gabriele Joch-Eren

WAZ: Es geht vielleicht gar nicht mehr um Journalismus!

Ich muss gestehen, dass ich täglich mindestens einmal das WAZ Protestblog „anclicke“. Trotz der Anonymität der Beiträge ist das Diskussionsniveau auf dieser Website sehr hoch. Merkwürdige Schreiber wie Tenrix sind gemessen am Gesamtaufkommen der Einträge recht selten. Hatten bislang die Betriebsversammlungen die Diskussionen fokussiert, scheint zur Zeit unter den Diskutanten keine rechte Zielrichtung erkennbar. Die Geschäftsleitung wird diese Tatsache mit Interesse wahrnehmen.

Das Protestblog hat drei mögliche und teilweise tatsächliche Funktionen:

  1. Veröffentlichung von Fakten
  2. Organisation des Widerstands
  3. Seismograph der Stimmungen für jeden, der es wissen will

Zu den drei Punkten:

  1. Es werden viele Fakten, Details und Gedanken von einzelnen exzellenten Schreibern wie Hans Plagwitz, Zeilenschinder und Hans Lassmann veröffentlicht, aber es fehlt der Gesamtzusammenhalt. Hier schreibt mal einer was, dort der nächste, unterbrochen von irgendwelchem dummen Zeugs, aber niemand fasst die Details und Perspektiven zu einem Gesamtbild zusammen. Müsste doch mal die Gewerkschaft machen, oder?
  2. Der schwierigste Punkt. Redakteure arbeiten hoch individualisiert. Sie treffen sich nicht in einem kollektiven Arbeitsprozeß um zwischen den „Handgriffen“ zu kommunizieren und Vertrauen zueinander aufzubauen. Vereinfacht: Wer nicht gemeinsam arbeitet, hat es auch schwer sich gemeinsam zu wehren.
  3. Diesen Punkt erfüllt das Blog am Besten. Reicht aber nicht. Siehe 1 und 2.

Neu in die Diskussion gekommen ist ein Gedanke von Zeilenschinder, der dann von Dr. Faust ausführlicher aufgenommen wird:

Es geht vielleicht gar nicht mehr um Journalismus!

„ich muss Zeilenschinder rechtgeben, dieser Gedanke spukt mir auch schon die ganze Zeit im Kopf rum. Wer sagt denn, dass die WAZ Mediengruppe nicht für Montgomery und Konsorten aufgehübscht wird? Die Inhaberfamilien haben Großes geleistet, sind aber in die Jahre gekommen? Was kommt dann? Die Nachfahren zeichnen sich auch nicht als die Verleger mit der überragenden Kenne aus. Also wieso die WMG nicht für 5-7 Mrd. Euro+X verkaufen und das Sümmchen schön gleichmäßig verteilen? Dann sind die Familien Brost und Funke ihre Sorgen und Streitigkeiten los .“

Dieser Gedanke müsste aber noch recherchiert werden!

Verschwörungstheorie ausräumen oder bestätigen: Gibt es eine Zusammenhang zwischen der an anderer Stelle genannten Orientierung von „DerWesten“ nach Norden und dem Standort von Schickler (HH)?

Nach diesen mit der heißen Nadel gestrickten Sätzen nun erst einmal „Gute Nacht“.

Altersradikale: Das kritische Jahrbuch 2008/2009

Vor 18 Jahren saßen wir mit Helmuth Warnke („Bloß keine Fahnen“) im Moorkamp am Küchentisch.

Ich weiß nicht mehr wie wir beim Schwadronieren über die allgemeine und besondere politische Lage nach dem Fall der Mauer auf die Entwicklung politischer Einstellungen bei Homo Sapiens zu sprechen kamen. Der damals schon 82-jährige Helmuth Warnke bemerkte bei einem Gläschen Rotwein sinngemäß:

„Wenn die Menschen alt werden, verwandeln sie sich mehrheitlich in Altersreaktionäre, eine kleine Minderheit wandelt sich zu Altersradikalen.“

Ich vermute, dass Albrecht Müller ein Altersradikaler ist. Der heute 70-jährige Müller war Ghostwriter von Bundeswirtschaftsminister Schiller, verantwortlich für den Wahlkampf Willy Brandts 1972, Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Brandt und Schmidt und Bundestagsabgeordneter.

Ich vermute, dass auch Wolfgang Lieb (65) ein Altersradikaler werden könnte. Lieb hat unter anderem unter Johannes Rau als Regierungssprecher in NRW gearbeitet und war von 1996 bis 2000 Staatssekretär im Wissenschaftsministerium NRW.

Männer des Establishments, könnte man meinen.

Doch beide legen sich als Herausgeber der Nachdenkseiten mit der „herrschenden Meinung“ an, schwimmen bewusst gegen den neokonservativen Zeitgeist, auch in der eigenen Partei.

Jetzt haben sie das kritische Jahrbuch 2008/2009 in traditioneller Papierform (Buch) veröffentlicht. Seit gestern liegt es bei mir auf der Frühstücksbank und ist gerade für’s Foto vor dem Monitor aufgestellt.

Das kritische Jahrbuch

Eine Auswahl der 15 Kapitel liest sich so:

  • Politik a la mode – am Zeitgeist orientierte Beliebigkeit statt sachlicher Politik
  • Eliten ohne Scham – die Gier ist Teil des Systems
  • Klippschul-Ökonomie a la Peer Steinbrück
  • Rürup, Riester & Co – der Rentenschwindel wird sichtbar.

Das Credo von Lieb und Müller lautet:

„Wir möchten … informieren … mit Fakten und Argumenten dagegen wappnen, von Politikern und Meinungsmachern hinters Licht geführt zu werden … helfen, dahinter zu schauen, was hinter den wohltönenden Versprechen unserer selbst ernannten „Eliten“ tatsächlich steckt.“(Vorwort, S. 7)

Ich stöbere viel und oft in den Internet NachDenkSeiten. Es gibt dort tatsächlich immer wieder anregende, nachdenkenswerte Informationen und Meinungen zu entdecken.

Die Papierausgabe werde ich in den Weihnachtsferien durcharbeiten. Dann mehr.

Medien-Schwachsinn

Wie kann mensch so locker derartigen Unsinn schreiben?

Der Mohr darf das:

„…das Land will am liebsten einen wie ihn als Kanzler.“

Der Mohr tut seine Schuldigkeit – aber ohne mich.

Das Land will Schmidt
Schmidt

Ich erkläre hiermit öffentlich:

„Selbst wenn das ganze schöne Bundesland Deutschland eine 90-jährige, kaltschnäuzige, rauchende, arrogante, autoritäre Eminenz will – ich alleine nicht. Ich gegen 80 Millionen!“

Ihr 80 Millionen minus ICH, ICH, ICH lest dieses Gefasel:

ALTKANZLER SCHMIDT ZUM 90.

Der deutsche Herbstmeister

Von Reinhard Mohr

Auf dem Höhepunkt seiner Macht im Deutschen Herbst geißelten ihn Gegner als Technokraten – heute will das Land am liebsten einen wie ihn als Kanzler. Helmut Schmidt, der jetzt 90 wird, ist die rauchende Eminenz der Republik: arrogant, autoritär – und kaltschnäuzig.

Deponie „Am Meisterstein“ – Schutt, Gift oder falscher Alarm? Teil 1: Einleitung

Über die ehemalige Deponie „Am Meisterstein“ habe ich vor einiger Zeit berichtet.

Seitdem vermehren sich auf sich auf meinem Schreibtisch die Ausdrucke zum Thema „Deponie“.

Die MitarbeiterInnen und Angehörigen der SBL-Fraktion im Kreistag des Hochsauerlandes in Meschede haben mir sehr viele Hintergrundinformationen zugesandt, die ich noch nicht komplett habe auswerten können.

Ich müsste mich darüber hinaus „auf die Socken machen“ und im Ort ein wenig recherchieren.

Allein: Vor Weihnachten und Silvester schaffe ich das nicht. Soweit die Entschuldigungen 😉

Die Flanke des Meistersteins - Mülldeponie
Die Flanke des Meistersteins – Mülldeponie

Die jüngste Presseerklärung der SBL-Fraktion im Kreistag, siehe ergänzend auch hier, drucke ich an dieser Stelle ab:

„Im Laufe der letzten Monate stellte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste bereits mehrere Anfragen und Anträge an den Landrat des Hochsauerlandkreises, um zu klären, ob von alten Deponien Gefahren ausgehen. Nach Meinung der SBL-Fraktion konnten bisher nicht alle Fragen geklärt werden. Da die Bürgerliste weiterhin von der Annahme ausgeht, die Deponie „Am Meisterstein“ sei zu einem erheblichen Maße mit giftigen Klärschlämmen verfüllt worden, will sie nun detailliert wissen, ob und wie und von wem und zu welchen Kosten dort alle drei Phasen der für still gelegte Deponien vorgesehenen Nachsorgephase ordnungsgemäß durchgeführt worden sind bzw. werden. Zu den Maßnahmen in den drei vorgeschriebenen Phasen der Deponienachsorge gehören u.a. das Aufbringen von Oberflächenabdeckungen, das Durchführen von Rekultivierungsmaßnahmen, der Rückbau entbehrlicher Anlagesysteme, die Sickerwasserbehandlung, die Gasentsorgung, die Kontrolle und Wartung der Deponie sowie Sicherungsmaßnahmen die z.B. bei der Altlastensanierung anfallen.“

Eine weitere Vorbemerkung:

„Am Meisterstein“ ist nicht „am Meisterstein“.

Zum einen handelt es sich um Ansiedlungen, Straßen mit Namen wie „Am Meisterstein“ am „Oberen Meisterstein“ und zum anderen um einen Berg oberhalb dieser Straßen. Das ganze „Ensemble“ befindet sich zwischen Silbach und Siedlinghausen im Hochsauerland. Die beiden Orte sind Teil der Stadt Winterberg.

Der Bergkegel wurde als Steinbruch ausgebeutet. In diesem ehemaligen Steinbruch befindet sich ein Bergsee, umgeben von hohen und steilen Felswänden, heute im Besitz eines niederländischen Eigentümers. Er eignet sich besonders zum Tauchen und zum Steilwandklettern. Firmen mieten den Ort zu „Team-Building“ – Aktivitäten und die niederländische Armee übt dort ihre „Ernstfälle“. Während solch mehrtägiger Übungen der Armee übernachten die Rekruten in der Schützenhalle Siedlinghausen, während die Vorgesetzten auf dem Kahlen Asten im Gebäude neben dem Astenturm untergebracht sind.

Niederländische Armee am Bergsee
Niederländische Armee am Bergsee

An einer Flanke des Berges „Meisterstein“ sind in den achtziger Jahren Klärschlämme abgekippt worden. Die Stelle beschreibt Matthias Schulte-Huermann von der SBL folgendermaßen:

Toilettenhäuschen am Eingang zum Bergsee
Toilettenhäuschen am Eingang zum Bergsee

„Da ich aus Sundern bin kann ich Ihnen das nur ungefähr aus der Erinnerung beschreiben: Wenn sie zum See kommen liegt die Deponie vor den Toilettenhäuschen rechts zum Tal runter. Der Bereich ist mittlerweile überwiegend mit Birken bewachsen…“

Hier endet Teil 1. Fortsetzung folgt…

Ich werde alle weiteren Teile unter der Kategorie „Deponie am Meisterstein“ einsortieren.